Wünschen Sie sich eine reiche Erdbeerernte mit großen, leckeren Früchten, beginnt alles schon beim Pflanzen. Der Standort, der Zeitpunkt zum Pflanzen, aber auch die richtige Technik spielen eine Rolle. Es gibt zahlreiche Sorten Erdbeeren, darunter auch solche, die mehrmals im Jahr tragen oder die nur wenig Platz benötigen und für Balkon oder Terrasse geeignet sind.
Welche Sorten Erdbeeren gibt es?
Die Erdbeersorte entscheidet, wann der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen ist. Es gibt Sorten, die nur einmal im Jahr tragen und bei denen Sie etwa drei Wochen lang Freude an den leckeren Früchten haben. Diese einmaltragenden Sorten überzeugen zumeist mit großen Früchten. Damit die Früchte tatsächlich immer schön groß sind und Sie eine reiche Ernte erzielen, sollten Sie diese Sorten im Sommer pflanzen. Die Pflanzen erneuern Sie nach zwei bis drei Jahren erneuern und pflanzen sie dann an einen anderen Standort.
Die einmaltragenden Erdbeeren werden nach der Reifezeit unterschieden:
- frühe Sorten: Sie tragen schon im Juni. Beispiele: Christine, Rumba, Lambada, Senga Sengana oder Korona.
- mittelfrühe Sorten: Sie reifen im Juli heran, Beispiel: Sonata.
- späte Sorten: Sie tragen Ende Juli bis Anfang August. Beispiel: Malwina.
Tipp: Um die Erdbeersaison zu verlängern, können Sie frühe, mittelfrühe und späte Sorten miteinander kombinieren. Auch die späteren Sorten sollten Sie im Juli oder August pflanzen.
Es gibt auch mehrmals tragende Sorten, die vier bis fünf Monate lang tragen. Allerdings sind die Erträge eher gering. Zu diesen mehrmals tragenden Sorten zählen Walderdbeeren, Ostara oder Rapella. Diese Sorten breiten sich schnell im Garten aus. Auch diese Sorten sollten Sie nach Möglichkeit im Sommer pflanzen. Es gibt auch Klettererdbeeren und kleinere Sorten, die sich für den Balkon eignen und in Blumenkästen gepflanzt werden können. Diese Sorten sollten Sie bereits im Frühjahr pflanzen.
Der richtige Standort
Bevor Sie ans Pflanzen Ihrer Erdbeeren gehen, wählen Sie den richtigen Standort aus und bereiten ihn vor. Die Pflanzen lieben einen vollsonnigen Standort. Die Früchte werden umso süßer, je mehr Sonne sie bekommen. Sie sollten einen windgeschützten, aber nicht völlig windstillen Platz wählen. Ist es zu windstill, trocknet das Laub nach einem Regenguss nicht schnell genug ab. Das könnte zu Fäulnis der Blätter führen. Der Standort sollte spätfrostgeschützt sein, damit die Blüten nicht erfrieren.
Erdbeeren brauchen einen lockeren, humusreichen, tiefgründigen und nicht zu schweren Boden. Er sollte schwach sauer sein. Um den Boden aufzulockern und Wurzelkrankheiten zu vermeiden, sollten Sie den Boden mit Laubkompost, Hornmehl oder Sand anreichern.
Ideal ist eine Gründüngung in Form verschiedener Pflanzen wie Klee oder Lupinen. Diese Pflanzen werden schon einige Monate, bevor Sie die Erdbeeren pflanzen, ausgesät. Mähen Sie sie ab, bevor sie Samen tragen. Alternativ können Sie den Boden auch mit Kompost oder einem speziellen Erdbeerdünger anreichern.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen?
Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen ist Juli oder August. Die Erdbeerpflanzen bilden dann bessere Wurzeln aus, um im kommenden Jahr eine reiche Ernte zu liefern. Schon im September setzen die Jungpflanzen Blütenknospen an. Außerdem funktioniert auch diese Vorgehensweise:
- Mehrmals tragende Sorten pflanzen Sie von Juli bis September.
- Walderdbeeren oder Monatserdbeeren können von Mai bis September gepflanzt werden.
- Im Oktober sollten Sie grundsätzlich keine Erdbeeren mehr setzen, da dann schon die ersten Fröste auftreten können und die Erdbeeren nicht mehr genügend Zeit zum Anwachsen haben.
- Haben Sie die Pflanzzeit im Sommer verpasst, können Sie die Erdbeeren noch im nächsten Jahr von März bis Mai pflanzen. Sie erhalten dafür im Handel getopfte Jungpflanzen. Diese Pflanzen tragen noch im selben Jahr, doch fällt die Ernte eher bescheiden aus.
- Frigo-Erdbeeren wurden zwischen November und Februar gerodet und dann eingefroren. Diese Erdbeeren können noch zwischen Ende April bis Anfang Juni gepflanzt werden. Sie tragen nach etwa acht Wochen Früchte.
Mischkultur: Gute und schlechte Nachbarn
Möchten Sie gute Erträge erzielen und Ihre Erdbeerpflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützen, kommt es auf die richtigen Nachbarn an. Sie sollten die Erdbeerpflanzen nach zwei Jahren, spätestens jedoch nach drei Jahren erneuern. Am bisherigen Standort sollten Sie mindestens vier Jahre lang keine Erdbeeren mehr anbauen. So vermeiden Sie den Befall mit Bodenschädlingen wie Nematoden.
Gute Vorfrüchte sind Radieschen, Salat oder Kohlrabi. Als gute Nachbarn haben sich Möhren, Knoblauch oder Zwiebeln bewährt. Sie wirken dem Befall mit Grauschimmel entgegen. Schlechte Nachbarn sind Kohlpflanzen, Bohnen und Tomaten.
Die richtige Technik
Haben Sie den richtigen Standort ausgewählt und alles gut vorbereitet, können Sie die Erdbeeren pflanzen. Zwischen den Reihen sollte der Abstand 60 bis 80 Zentimeter betragen. So können Sie bequem zwischen den Reihen gehen, um die Pflanzen zu pflegen und die Erdbeeren zu ernten. Der Abstand zwischen den Pflanzen liegt idealerweise bei 30 Zentimetern.
Erdbeeren können Sie als Wurzelpflanzen und als Topfpflanzen kaufen. Für wurzelnackte Pflanzen sollten Sie die Löcher mit dem Spaten so tief stechen, dass die Wurzeln frei hängen können und gut ausgebreitet sind. Die Wurzeln dürfen nicht gestaucht oder zu tief bzw. zu hoch eingesetzt werden. Das Herz der Pflanze muss sich direkt über der Erdoberfläche befinden. Drücken Sie die Pflanzen gut an.
Auch bei Pflanzen mit Topfballen ist es wichtig, dass Sie die Löcher tief genug stechen. Sie sollten die Pflanzen vorsichtig aus dem Topf nehmen und mindestens eine Stunde in Wasser einweichen. Brechen Sie die Ballen leicht auf. So können sich die Wurzeln besser ausbreiten. Nach dem Pflanzen gießen Sie die Jungpflanzen gut an.
Tipp: Geben Sie um die Erdbeerpflanzen etwas Stroh oder Holzwolle. So schützen Sie die Pflanzen vor dem Befall mit Schnecken, die Früchte werden bei Regen weniger schmutzig und trocknen besser ab.
Die richtige Pflege
Erdbeeren benötigen viel Wasser, vor allem in der Phase des Anwachsens. Sie vertragen aber keine Staunässe. Der Boden sollte immer gut gelockert und frei von Unkraut gehalten werden
Erdbeeren richtig düngen
Erdbeerpflanzen sollten Sie drei Wochen nach dem Einpflanzen düngen. Bis zur Ernte benötigen sie dann keinen Dünger mehr. Nach der Ernte sollten Sie die Erdbeeren erneut düngen. Dafür können Sie einen speziellen Erdbeerdünger verwenden. Als organischer Dünger bietet sich Hornmehl an. Haben Sie Stroh um die Pflanzen gegeben, sollten Sie es nach der Ernte entfernen.
Erdbeerpflanzen überwintern
Die Überwinterung von Erdbeerpflanzen ist völlig problemlos. Die Pflanzen benötigen einen Kältekick, damit sie gute Früchte ausbilden können. Die alten Blätter entfernen Sie mit der Gartenschere. Dabei sollten Sie vorsichtig sein, um das Herz der Pflanze nicht zu beschädigen. Um die Pflanzen vor extremer Kälte zu schützen, decken Sie sie mit einer Mulchschicht ab.
Die Ernte
Wann die Zeit für die Ernte gekommen ist, hängt von der Sorte ab. Reife Erdbeeren haben eine satte rote Farbe. Die Erdbeeren sollten Sie direkt am Fruchtstiel ernten, damit die empfindlichen Früchte keine Druckstellen bekommen. Ernten Sie alle zwei bis drei Tage, um das Wachstum zu fördern.
Erdbeeren selbst vermehren
Erdbeeren vermehren Sie einfach selbst mithilfe der gebildeten Ableger. Ausläufer sollten Sie nur von gesunden Mutterpflanzen verwenden. Mit einem scharfen Messer trennen Sie die Jungpflanzen von der Mutterpflanze. Die Jungpflanzen sollten bereits die ersten Wurzeln gebildet haben. Pflanzen Sie sie einfach an ihrem neuen Standort ein und wässern Sie sie gut.