Tomaten und andere Gemüsepflanzen, aber auch Blumen werden mitunter in Kübeln oder Balkonkästen angebaut. Die Erde müssen Sie nicht entsorgen, auch wenn ihr viele Nährstoffe entzogen wurden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Erde noch zu verwenden und mit Nährstoffen anzureichern.
Bei der Verwendung von Erde beachten: Durchwurzelung und Struktur
Es ist ein Trugschluss, dass Erde aus Kübeln oder Balkonkästen, in der Sie in der vergangenen Saison Tomaten oder andere Gemüsepflanzen, aber auch Blumen oder Kräuter angebaut haben, mit Krankheitserregern oder Schädlingen kontaminiert ist. Sie müssen die Erde daher nicht im Müll entsorgen.
Der Erde wurden Nährstoffe entzogen, was auch zu einer geringeren Stabilität führt. Sie vernässt schneller. Es ist daher wichtig, dass Sie die Erde nicht in unveränderter Form wiederverwenden und gleich in der nächsten Saison wieder Pflanzen darin anbauen. Bei der Wiederverwendung der Erde sollten Sie einiges beachten:
- Die Erde muss aufbereitet werden, um wieder mit Nährstoffen angereichert zu werden.
- Auf keinen Fall dürfen dieselben Pflanzen wie im Vorjahr darin kultiviert werden, denn auch in den Beeten im Garten achten Sie auf die Fruchtfolge.
- Ist die Erde stark durchwurzelt, kann sie immer noch kompostiert werden.
- Achten Sie auf die Beschaffenheit der Erde und entscheiden Sie dann über die weitere Verwendung.
Lediglich dann, wenn die Erde von Schädlingen oder Krankheiten befallen ist, muss sie entsorgt werden und gehört dann auch nicht mehr auf den Kompost. Die Schädlinge oder Krankheiten könnten sich über den Kompost in die Beete ausbreiten. Das ist vor allem bei Pflanzenkrankheiten wie Kohlhernie oder Braunfäule bei Tomaten der Fall.
Tipp: Auch wenn Sie die Erde aufbereiten und mit Nährstoffen anreichern, sollten Sie in der kommenden Saison nicht die gleichen Pflanzen wie in der vorherigen Saison darin anbauen. Schnell könnten sich spezifische Pflanzenkrankheiten ausbreiten oder die Pflanzen unter Mangelerscheinungen leiden.
Erde mit Nährstoffen anreichern: Kompost oder Hornspäne
Geben Sie die Erde aus Kübeln oder Blumenkästen in ein großes Gefäß, beispielsweise in einen Maurerkübel, einen Kessel oder eine Wanne. Lockern Sie sie mit einer Grabegabel gut auf. So können Sie auch noch verbliebene Wurzeln aus der Erde entfernen. Gut geeignet ist ein Sieb, beispielsweise ein Kiessieb, durch das Sie die Erde in das große Gefäß sieben. So wird die Erde bereits locker und krümelig. Wurzeln und Steine verbleiben auf dem Sieb.
Die Erde können Sie mit Kompost mischen, um sie wieder mit Nährstoffen anzureichern. Mischen Sie drei Teile Erde mit ungefähr einem Teil Kompost. Gut geeignet ist auch Humus aus der Wurmkiste. Haben Sie einen Bokashi-Eimer, mischen Sie die Flüssigkeit unter die Erde, um ihr mehr Nährstoffe zuzufügen.
Hornspäne und Urgesteinsmehl: organischer Dünger und Mineralien
Um der Erde aus Kübeln oder Blumenkästen wieder Nährstoffe zuzufügen, eignen sich auch Hornspäne und Urgesteinsmehl. Hornspäne verwenden Sie, wenn Sie die Erde für den Anbau von Starkzehrern nutzen möchten. Sie sind ein organischer Dünger und verfügen über einen hohen Gehalt an Stickstoff. Hornspäne sind ein hervorragender Langzeitdünger, der den Stickstoff nur langsam abgibt. Urgesteinsmehl reichert die Erde mit Mineralstoffen und Spurenelementen an. Es erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Krankheiten und fördert das Wachstum von Mikroorganismen.
Mehr Struktur für die aufbereitete Erde: Tongranulat oder Perlite
Die aufbereitete Erde hat wieder Nährstoffe bekommen, doch mangelt es ihr noch an Struktur. Sie speichert das Wasser nicht gut und sackt schnell zusammen. Damit die Erde eine bessere Struktur bekommt und das Wasser besser speichern kann, mischen Sie sie mit frischer Erde. Durchlässiger wird die Erde, wenn Sie Sand unterarbeiten. Eine bessere Speicherfähigkeit bekommt die Erde mit Tongranulat oder Perlite, das Sie einarbeiten.
Verwendung der aufbereiteten Erde: für Beete und Kübel
Die aufbereitete Erde ist für Beete im Garten, aber auch für Kübel geeignet. Sie hat wieder Nährstoffe und eine verbesserte Struktur bekommen. Im Garten können Sie die Erde in die Beete einarbeiten, aber auch direkt auf die Beete auftragen. Die Erde kann aber auch wieder für Kübel verwendet werden. Sie eignet sich allein, aber auch gemischt mit frischer Erde.
Je nachdem, was Sie anbauen möchten, müssen Sie die Erde zusätzlich mit Kompost oder mit einem organischen Dünger anreichern. Bringen Sie die Erde ins Beet, ist ein Gründünger geeignet, den Sie einsäen und dann unterarbeiten. Um einen Gründünger zu säen, müssen Sie die Erde bereits im Herbst aufbereiten und ins Beet bringen. Der Gründünger wird im Anschluss daran ausgesät. Im Frühjahr wird er unter die Erde gearbeitet, um die Pflanzen mit Nährstoffen anzureichern.
Verbrauchte Erde verwenden: Kompostieren oder als Mulch
Ist die Erde stark verbraucht und verklumpt, lässt sie sich oft nicht mehr aufbereiten. Trotzdem muss sie nicht entsorgt werden, da sie noch kompostiert werden kann. Bringen Sie die Erde als Zwischenschicht auf den Kompost und geben Sie dann grünes Material wie Rasenschnitt oder Obst- und Gemüseschalen darauf. Die Erde wird zu Kompost und bekommt beim Kompostieren wieder Nährstoffe. Alternativ dazu können Sie die Erde auch als Mulch für Ihre Beete und empfindlichen Pflanzen verwenden. Sie schützt im Winter vor Frostschäden und verhindert, dass der Boden zu stark austrocknet.