Auberginen wirken mit ihrer dunkelvioletten Schale, ihrer Keulenform und dem schönen Glanz appetitlich. Sie sind aufgrund ihrer Vitamine und Mineralstoffe nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Die exotischen Auberginen lieben Wärme, doch können sie auch im kühlen Deutschland kultiviert werden, wenn Sie einiges beachten.
Der richtige Standort für Auberginen
Auberginen müssen Sie vorkultivieren, damit Sie frühzeitig ernten können. Bevor Sie damit beginnen, sollten Sie prüfen, ob Sie den exotischen Pflanzen tatsächlich die richtigen Wachstumsbedingungen bieten können. Es kommt auf die Wahl des richtigen Standorts an.
In Weinanbaugebieten herrscht ein Kleinklima, das sich gut für Auberginen eignet. Die Pflanzen, die wie Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen gehören, benötigen viel Wärme und einen windgeschützten Standort. Die Temperatur sollte über 15 Grad liegen, da die Pflanzen sonst im Wachstum stocken. Am besten eignet sich eine nach Süden ausgerichtete Hauswand, da der Ort geschützt liegt.
Nicht jeder wohnt jedoch in einer warmen Region oder in einem Weinanbaugebiet. Ist es in Ihrer Region kälter, können Sie Auberginen im Gewächshaus oder Folienzelt kultivieren. Eine Temperatur um 25 Grad ist optimal. Da die Pflanzen keine hohe Luftfeuchtigkeit mögen, sollten Sie für die richtige Belüftung sorgen.
Tipp: Genau wie Tomaten mögen Auberginen kein Wasser von oben. Mit einem Gewächshaus oder einer Überdachung vermeiden Sie, dass die Pflanzen durch Regenwasser geschädigt werden.
Boden vorbereiten: So fühlen sich Auberginen wohl
Neben dem geeigneten Standort kommt es auf die Bodenverhältnisse an. Auberginen bevorzugen einen lockeren, humusreichen Boden. Bevor Sie die Auberginen ins Freiland oder ins Gewächshaus pflanzen, sollten Sie den Boden mit Kompost aufwerten. Für einen Quadratmeter Boden rechnen Sie etwa zwei Liter Kompost.
Auberginen vorziehen: in unseren Breiten unverzichtbar
Auberginen sollten Sie unbedingt vorziehen, damit Sie von einer möglichst langen Ernteperiode profitieren können. Mit der Aussaat sollten Sie schon Ende Januar beginnen. Verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern. Diese füllen Sie mit Anzuchterde. Es reicht aus, wenn Sie in jeden Topf ein Samenkorn legen, da Auberginen gut keimen. Die Saattiefe liegt bei einem Zentimeter. Bedecken Sie das Samenkorn mit Erde und gießen Sie es an. Die Erde muss immer feucht sein, doch darf sich keine Staunässe bilden. Die ideale Temperatur zum Keimen liegt bei 22 bis 25 Grad. Decken Sie die Töpfe mit einer Folie ab, damit die optimale Temperatur gewährleistet ist. Bis die Auberginen keimen, brauchen Sie Geduld – die Keimdauer liegt bei rund vier Wochen.
Pflanzung ins Freiland: erst nach den Eisheiligen
Haben sich nach den Keimblättern die ersten Blätter gebildet, können Sie die Auberginen auspflanzen. Allerdings dürfen erst dann ins Freiland, wenn keine Frostgefahr mehr besteht; das ist meist nach den Eisheiligen im Mai der Fall. Auch im Gewächshaus sollten Sie warten, bis die Temperatur entsprechend hoch ist.
Möchten Sie die Auberginen ins Freiland pflanzen, sollten Sie die Jungpflanzen an wärmeren, sonnigen Tagen bereits an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Die Pflanzen sollten täglich für einige Stunden ins Freie. Vermeiden Sie jedoch am Anfang direkte Sonne.
Die Aubergine in der Mischkultur: gute und schlechte Nachbarn
Damit Sie mit Ihren Auberginen gute Erträge erzielen, achten Sie darauf, mit welchen anderen Pflanzen sie sich gut verträgt. Nicht der Fall ist dies bei anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Kartoffeln und Paprika. Auf gut Fuß stehen sie hingegen mit Radieschen, Salat, Bohnen und Kohlrabi.
Auberginen pflanzen: Darauf sollten Sie achten
Ist der Boden vorbereitet, müssen Sie nur noch mit der Pflanzkelle ein Loch graben, die vorgezogene Pflanze aus dem Topf lösen und mit dem etwas zerdrückten Topfballen ins Loch setzen. Drücken Sie die Erde gut an und gießen Sie die Pflanzen. Geben Sie den Auberginen am besten gleich nach dem Einpflanzen einen Stab als Stütze und binden Sie die Triebe immer wieder daran fest, wenn sie höher wachsen. So verhindern Sie das Abknicken, wenn die Pflanzen die ersten, schweren Früchte tragen.
Damit sich die Früchte größer und kräftiger entwickeln können, empfehlen Experten, einige Fruchtansätze zu entfernen. Oft ist es auch üblich, pro Pflanze nur drei Triebe mit je zwei Fruchtansätzen heranzuziehen.
Tipp: Auberginen bilden ausladende Blätter. Daher sollte der Abstand zwischen den Reihen und zwischen den einzelnen Pflanzen jeweils mindestens 60 Zentimeter betragen.
So pflegen Sie Auberginen richtig
Auberginen verdunsten über ihre großen Blätter viel Wasser und haben daher einen hohen Wasserbedarf. Sie sollten grundsätzlich nur von unten gießen. Die Verdunstung verringern Sie, indem Sie die Erde der Auberginen mulchen. Als Mulchschicht eignen sich Holzhäcksel und Stroh, aber auch getrocknete Brennnesseln. Haben die Pflanzen die ersten Früchte angesetzt, sollten Sie sie alle zwei Wochen düngen. Dafür können Sie einen handelsüblichen Tomatendünger verwenden. Gut geeignet sind aber auch
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Hornspäne,
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eine Mischung aus Gesteinsmehl und Algenkalk oder
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Brennnesseljauche.
Sie sollten den Boden regelmäßig auflockern und Unkraut jäten.
Das Warten hat sich gelohnt: Jetzt wird geerntet!
Auberginen brauchen lange und warme Sommertage, um zu reifen. Daher können Sie nicht vor Ende Juli oder Anfang August mit der Ernte rechnen. Die Schale der Auberginen muss voll ausgefärbt sein und schwarzviolett glänzen. Sie müssen den richtigen Moment für die Ernte abpassen, denn überreife Früchte bekommen schnell eine schwammige Konsistenz. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist, wenn die Kelchblätter noch hellgrün und nicht bräunlich sind. Erscheint die Schale bereits matt, haben Sie den idealen Zeitpunkt verpasst – dies ist ein untrügliches Anzeichen für einen bitteren Geschmack.
Die Früchte sitzen recht fest an der Pflanze. Schneiden Sie sie vorsichtig mit einem scharfen Messer ab. Dabei sollten Sie darauf achten, die Triebe nicht zu beschädigen. Da Auberginen nicht gleichzeitig reifen, können sie bis in den September hinein geerntet werden.
Tipp: Sind Sie sich nicht sicher, ob schon die richtige Zeit zum Ernten ist, sollten Sie die Früchte leicht eindrücken. Gibt die Schale nach und nimmt die Frucht wieder ihre ursprüngliche Form an, können Sie ernten. Lässt sich die Schale aufgrund ihrer Härte noch nicht eindrücken, sollten Sie noch warten.
Krankheiten und Schädlinge: bei Auberginen kaum ein Thema
Auberginen sind gegen Krankheiten und Schädlinge weitgehend immun. Hin und wieder können Blattläuse auftreten. Nebeln Sie diese einfach mit lauwarmem Wasser ein. Beim Anbau im Gewächshaus müssen Sie mit der Weißen Fliege rechnen. Um die Ansiedlung dieser Insekten zu vermeiden, hängen Sie Gelbtafeln auf. Schlupfwespen sind Nützlinge und können auf natürliche Weise Schädlinge bekämpfen. Auch Grauschimmel tritt im Gewächshaus auf. Diese Pilzerkrankung vermeiden Sie, indem Sie auf eine gute Belüftung achten und immer von unten gießen.