Knoblauch, Schnittlauch und auch Küchenzwiebeln zählen zu den Zwiebelblumen und sind nicht nur im Garten schön anzusehen, sondern auch äußerst schmackhaft. Doch die wenigsten Hobbygärtner wissen, dass es noch viel mehr essbare Blumenzwiebeln gibt, die mit ihren wunderschönen Blüten begeistern und dennoch auf dem Teller landen können. Dabei sind alle Arten, die wir Ihnen hier vorstellen, mehrjährig und frosthart. Lediglich die Dahlie wird im Herbst aus der Erde genommen und im Mai wieder angepflanzt.
Altai-Lauch (Allium altaicum)
Das Altai-Lauch stammt aus Russland und punktet vor allem mit seinen weißen Blütenkugeln, die sehr dicht und ein Blickfang der Extraklasse sind. Dabei bildet das Lauch dicke Röhrenblätter, die fast das ganze Jahr erntereif sind. Der Vorteil dieser Pflanze ist, dass sie Blatt, Blüte wie auch Zwiebel verzehren können. Das vitale Altai-Lauch bevorzugt einen sonnigen bis leicht halbschattigen Platz und kommt mit Trockenheit sehr gut klar. Da die Pflanze sehr anspruchslos ist, kann sie in jeden normalen Gartenboden gepflanzt werden. Das Lauch wächst kräftig und aufrecht und kann eine Höhe von 70 cm aufweisen. Die tollen Blütenkugeln blühen von Juni bis August.
Berglauch (Allium lusitanicum)
Der Berglauch ist mittlerweile perfekt für unsere Breiten, da auch diese immer trockener werden. Zum einen ist die attraktive Pflanze äußerst frosthart und kommt mit Trockenheit sehr gut klar. Die hübschen rosafarbenen Blüten werden zum absoluten Hingucker im Garten und sind zudem noch besonders aromatisch. Die Blüten, die leicht nach Zwiebeln schmecken, machen sich in Salaten oder als Topping für Gemüse und Fleisch besonders gut. Neben den Blüten sind aber auch das Laub und die Zwiebel verzehrbar. Der Berglauch wird bis zu 35 cm hoch, bevorzugt einen trockenen und vollsonnigen Platz im Steingarten und blüht von Juli bis August.
Bulgarischer Honiglauch (Nectaroscordum siculum subsp. bulgaricum)
Der Bulgarische Honiglauch beeindruckt mit seinen filigranen Blütenglöckchen, die eine mattgrüne Farbe mit dunkelroten Streifen aufweisen. Sie setzen nicht nur im Beet einen Akzent, sondern sind auch ein Blickfang auf dem Teller. Die hübschen Blütenglöckchen haben eine feine Lauchnote und können Salat auf besondere Weise aufwerten. Besonders wohlfühlen sie auch in einem durchlässigen Boden und an einem sonnigen bis leicht halbschattigen Standort. Die Blüten zeigen sich bei dem bis zu 100 cm hoch wachsenden Bulgarischen Honiglauch, von Mai bis Juni.
Dahlien (Dahlia)
Dahlien sind jedem Gärtner und Hobbygärtner bekannt und sie begeistern jeden im Spätsommer und Herbst mit ihrer abwechslungsreichen Blütenvielfalt. Dabei ist die Dahlie eine der wenigen essbaren Blumen, die nicht winterhart ist und daher vor den ersten Frösten aus der Erde geholt werden muss. Haben Sie Knollen übrig, können Sie diese direkt in der Küche zubereiten. Die Knollen werden wie Kartoffeln zubereitet und weisen einen milden oder kräftigen Geschmack, je nach Sorte auf. Zudem sind auch die Blütenblätter essbar und können als Topping jeden Salat, Joghurts oder Desserts zieren. Dahlien bevorzugen einen nährstoffreichen Boden und lieben einen sonnigen Standort. Mit einer Höhe von bis zu 180 cm wachsen sie buschig und aufrecht und blühen von Juni bis Oktober.
Königslilie (Lilium regale)
Die Königslilie ist in Ihrem Garten mit Sicherheit nicht zu übersehen. Die riesengroßen weißen Blüten ragen aus jedem Beet hervor und werden zur Augenweide. Gleichzeitig duften die Blüten so angenehme, dass sie zum Essen eigentlich zu schade sind. Denn von der Königslilie können Sie nicht nur die Zwiebeln verzehren, sondern auch die Knospen und Blüten. Doch Vorsicht, die Pollen der wunderschönen Blüten färben extrem stark und verursachen Flecken, die Sie nur schwer wieder entfernen können. Die Königslilie fühlt sich in einem nährstoffreichen Boden und einem sonnigen Standort besonders wohl. Sie wird bis zu 140 cm hoch und blüht von Juli bis August.
Prärielilie (Camassia quamash subsp. quamash)
Auch die Prärielilie hat blaue Blüten und ist ein absoluter Blickfang, da die Blüten recht groß sind. Dabei ist vor allem die Zwiebel essbar, die praktisch wie eine Küchenzwiebel Verwendung findet. Gerade für die indigene Bevölkerung Nordamerikas ist die Prärielilie ein sehr wichtiger Nahrungsbestandteil. Die hübsche blaue Lilie wird bis zu 80 cm hoch, liebt einen leichte feuchten, aber durchlässigen Boden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Seltsames Lauch (Allium paradoxum)
Das Seltsame Lauch ist auch unter dem Name Wunder-Lauch bekannt und hat jede Menge schmales, grünes Laub und kleine weiße Blüten. Der starke Wuchs sorgt dafür, dass sich schnell größere Flächen bilden, was auch damit zu tun hat, dass sich die vitale Zwiebelblume selbst aussät. Dabei sind alle Pflanzenteile essbar und erinnern an Bärlauch. Das Seltsame Lauch wächst meist im Schatten von Hecken oder Bäumen, was zeigt, dass ein halbschattiger bis schattiger Platz bevorzugt wird. Der Wuchs ist flach, ähnlich wie Gras, und die Pflanze ist sehr anspruchslos. Die Blüten, die sich von April bis Mai zeigen, setzen im Salat hervorragende Akzente.
Sternblume (Ipheion uniflorum)
Der Frühlingsstern oder Sternblume genannt, punktet im Frühling mit wunderschönen zartblauen Blüten, die leicht duften. Dabei sind Blüten und Blätter essbar und haben eine leichte Knoblauchnote. Die Sternblume ist in den Sorten Weiß, Blau und Violett erhältlich, liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem Boden und blüht von April bis Mai.
Weinberglauch (Allium vineale)
Der Weinberglauch können Sie im Frühling wie auch im Herbst ernten. Im Sommer hingegen zieht sich die Pflanze komplett zurück. Die Pflanze bildet feine Halme, die graugrün schimmern. Essbar sind die kleinen Brutzwiebeln, die an den Blütenständen sitzen. Mit einem sonnigen bis halbschattigen Platz und einem nährstoffreichen Boden wächst der Weinberglauch bis zu 70 cm hoch und blüht von Juni bis August.
Die Gegensätze der Tulpen
Vorsicht vor Tulpen – sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Während die Blütenblätter der Tulpen essbar sind und in Salaten und Süßspeisen zum Blickfang werden, sind die Zwiebeln der Tulpen sogar giftig. Die Blütenblätter der Tulpe sollen knackig sein und eine leicht süße Note aufweisen. Die Blätter und die Zwiebeln hingegen sind nicht essbar und Sie müssen sogar mit Durchfall und Erbrechen rechnen, wenn Sie Blätter oder Zwiebeln der Tulpe verzehren.
Weiter Blumen, die essbar sind
Des Weiteren gibt es auch Blumen, die zwar nicht zu den Zwiebelblumen gehören, dessen Blütenblätter aber dennoch essbar sind. Zu diesen zählen unter anderem:
- Begonie
- Borretsch
- Chrysanthemen
- Gänseblümchen
- Herbstaster
- Holunder
- Jasmin
- Kornblume
- Lavendel
- Lindenblüte
- Löwenzahn
- Malven
- Mittagsblume
- Mohn
- Passionsblume
- Ringelblume
- Rose
- Schafgarbe
- Schlüsselblume
- Sonnenblume
- Stiefmütterchen
- Veilchen
Achtung Vergiftungsgefahr
Insbesondere Anfänger, die von Pflanzen noch keinen blassen Schimmer haben, sollten vorsichtig sein, wenn sie Pflanzen verzehren möchten. Denn viele Gartenblumen sind giftig und können sogar lebensgefährlich für Sie werden. Daher sollten Sie wirklich nur Blüten essen, die Sie auch wirklich kennen und von denen Sie wissen, dass sie garantiert verzehrbar sind. Zu den giftigen und ungenießbaren Pflanzen zählen beispielsweise:
- Akelei
- Christrose
- Fingerhut
- Goldregen
- Maiglöckchen
- Oleander
- Schierling
- Tollkirsche u. v. m.
Kennen Sie noch Blumenzwiebeln, die essbar sind? Dann freuen wir uns, wenn Sie diese in den Kommentaren nennen.