Für viele Hobbygärtner mag es verlockend sein, Exoten anzubauen. Die meisten Menschen verbinden solche Obst- oder Gemüsesorten mit einem warmen Klima, doch gibt es auch winterharte Sorten, die sich für den heimischen Nutzgarten eignen. Dennoch sollten Sie auf einen Frostschutz für den Winter nicht verzichten.
Was Sie bei winterharten Exoten beachten sollten: Frostschutz nicht vergessen
Es gibt winterharte Exoten, die sich für den heimischen Garten eignen. Der Standort sollte möglichst sonnig und geschützt sein, beispielsweise an einer warmen Hauswand. An Boden und Pflege stellen die Exoten unterschiedliche Ansprüche. Staunässe vertragen die meisten exotischen Pflanzen nicht, weshalb der Boden locker und durchlässig sein sollte. Die Wurzel ist bei vielen exotischen Pflanzen der empfindlichste Teil und sollte daher vor dem Frosteinbruch gut geschützt sein. Gut geeignet ist eine dicke Laubschicht, doch sollte es kein Walnusslaub sein, da es zu viel Gerbsäure enthält.
Exotische Pflanzen, die nicht zu groß werden, eignen sich gut für die Kultur in Kübeln. Wird es kalt, können sie hereingenommen werden, beispielsweise in ein Gewächshaus mit Temperaturen bei ungefähr 10 Grad Celsius.
An den geeigneten Frostschutz denken: Vlies oder Strohmatten
Können Sie Ihre Exoten den Winter über nicht ins Gewächshaus nehmen, sollten Sie nicht nur die Wurzel, sondern die gesamte Pflanze vor Frost schützen. Gut geeignet sind Frostschutzvlies, Stroh-, Kokos- oder Schilfmatten. Luftpolsterfolie sollten Sie nur bei tiefen Minustemperaturen verwenden, da darunter ein Klima wie im Treibhaus herrscht. Denken Sie an eine gute Belüftung, damit die Pflanze darunter nicht fault, und entfernen Sie die Luftpolsterfolie, wenn das Wetter wieder milder wird.
Tipp: Einige Pflanzen werden im Laufe der Zeit widerstandsfähiger und können an tiefere Temperaturen gewöhnt werden.
Kiwi im Garten anbauen: winterharte Sorten wählen
Kiwi können längst in heimischen Gärten angebaut werden, da es winterharte Sorten gibt. Achten Sie darauf, ob die Pflanze selbstfruchtend oder zweihäusig ist. Bei zweihäusigen Sorten benötigen Sie für drei bis vier weibliche Pflanzen eine männliche Pflanze. Auch von selbstfruchtenden Pflanzen sollten Sie mindestens zwei kaufen, um höhere Erträge zu erzielen.
Kiwi benötigen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort und ein Gerüst zum Ranken. Gut geeignet ist eine Hauswand auf der Südseite. Der Boden sollte leicht sauer sein. Bevor Sie die ersten Früchte ernten können, müssen Sie sich einige Jahre gedulden.
Bananen im heimischen Garten: winterharte Sorten mit exotischem Flair
Sogar Bananen können Sie im heimischen Garten anbauen, wenn Sie sich für winterharte Sorten entscheiden. Einige Sorten vertragen Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius, doch sollte der Standort windgeschützt, warm und sonnig sein. Nach dem ersten Frost stirbt der obere Teil der Pflanze ab. Dennoch ist sie danach noch zu gebrauchen. Das unterirdische Rhizom übersteht die Minusgrade mit einem guten Winterschutz. Im Frühjahr treibt die Pflanze neu aus.
Nicht alle winterharten Bananen, die im heimischen Garten kultiviert werden können, tragen essbare Früchte. Die Japanische Faserbanane ist nur eine Zierpflanze. Essbare Früchte tragen die Darjeeling-Banane und die Zwerg-Essbanane, die jedoch bei Temperaturen von 12 bis 18 Grad drinnen überwintert werden muss. Haben die Bananen Früchte getragen, sterben die Pflanzen ab, doch sie haben genug Ausläufer gebildet.
Kaki: Früchte, die an Tomaten erinnern
Kaki kennen Sie vielleicht aus dem Supermarkt. In ihrer Form erinnern sie an Tomaten, doch haben sie eine hellorangefarbene Schale. Die Früchte wachsen an Bäumen, die eine beachtliche Höhe erreichen können und an Apfelbäume erinnern. Kaki benötigen einen lehmigen, durchlässigen Boden und einen warmen, sonnigen Standort, der vor kalten Ostwinden geschützt ist. Ein Innenhof oder eine nach Süden ausgerichtete Hauswand ist als Standort geeignet.
Der Baum braucht einen guten Schnitt, um in die richtige Form zu wachsen. Es gibt einhäusige, selbstfruchtende Sorten, aber auch zweihäusige Sorten, bei denen Sie einen männlichen und einen weiblichen Baum benötigen. Von einem einhäusigen Baum können Sie bei guten Bedingungen viele Früchte ernten, wenn er groß genug ist. Zur Sicherheit können Sie auch bei einhäusigen Sorten zwei Bäume kaufen, um die Erträge zu steigern. Denken Sie bei den jungen Bäumen immer an einen guten Frostschutz.
Granatapfel: Nutzpflanze für den Kübel mit hohem Schmuckwert
Möchten Sie einen Granatapfel im heimischen Garten kultivieren, sollten Sie ihn in einen Kübel pflanzen. Nur in Weinbauregionen, in denen ein mildes Klima herrscht, können Sie Granatapfelbäume auch direkt ins Freie pflanzen. In jedem Fall sollte der Standort sonnig, warm und geschützt sein. Der Baum wird im Kübel ungefähr drei Meter hoch, doch gibt es auch Zwerg-Granatapfelbäume, die nicht höher als 150 Zentimeter werden. Auch diese Sorten sollten Sie nur in Kübeln kultivieren.
Zum Überwintern holen Sie den Granatapfelbaum herein. Der Granatapfel Russian bildet eine Ausnahme, da er Temperaturen bis minus 18 Grad Celsius übersteht. Die Blüten haben einen Durchmesser von ungefähr fünf Zentimetern und einen hohen Schmuckwert. Es kann bis zu fünf Jahre dauern, bis die Bäume die ersten Blüten hervorbringen. Entsprechend lange müssen Sie sich gedulden, bis sie Früchte tragen. Nur in sehr heißen Sommern oder im Gewächshaus tragen Granatäpfel in deutschen Gärten Früchte.
Die Erdbeere am Baum: Arbutus
Arbutus ist eine runde, rote Frucht mit Kern, die ein wenig an eine Erdbeere erinnert und am Baum wächst. Die Früchte haben einen süßen, etwas faden Geschmack. Der Standort sollte warm und sonnig sein. Junge Bäume benötigen einen Frostschutz, während ältere Bäume bis minus 15 Grad Celsius winterhart sind.
Der Arbutus-Baum bringt hübsche Blüten hervor, die an Maiglöckchen erinnern. Allerdings ist es schwer, Früchte zu bekommen, da es in Deutschland an bestäubenden Insekten mangelt. Möchten Sie dennoch Erfolg mit der Ernte haben, müssen Sie die Blüten mit einem Pinsel bestäuben. Frühestens nach dem fünften Standjahr erscheinen die Früchte.
Indianerbanane: frostharte Obstsorte aus Amerika
Die Indianerbanane ist keine Banane. Ihre Früchte erinnern in ihrer Form und Größe eher an Papaya. Die Pflanze trägt ihren Namen, da sie ihren Ursprung in Nord- und Mittelamerika hat und die Früchte ähnlich wie Bananen schmecken. Die Indianerbanane ist bis zu minus 25 Grad frosthart. Sie mag einen warmen, aber nicht zu heißen Standort. Der Baum kann ungefähr acht Meter hoch werden.
Der Boden sollte mäßig feucht, lehmig und nährstoffreich sein. Die Bäume bilden lange Pfahlwurzeln aus und wachsen nur langsam. Sie sind nicht selbstfruchtend, weshalb Sie mindestens zwei Bäume von verschiedenen Sorten benötigen, wenn Sie Früchte ernten wollen. Mit der Ernte müssen Sie sich einige Jahre gedulden.