Im Spätsommer verzweifeln zahlreiche Gartenbesitzer, da sie die Unmengen an Obst in der Regel nicht alle komplett verwerten können. Denn meist werden alle gleichzeitig reif und schon steht der Gärtner vor einem Problem. Das Obst lässt sich in der Regel nicht lange lagern und muss somit schnell verarbeitet werden. Schafft man das nicht, müssen Sie es entsorgen. Doch wohin mit dem ganzen Fallobst und welche Möglichkeiten gibt es noch, das Obst nicht in den Müll zu werfen?
Fallobst im Garten – besser als sein Ruf
Fallobst hat bei fast allen Gärtnern einen schlechten Ruf. Das liegt vor allem daran, dass es durch das Aufschlagen auf den Boden Druckstellen hat, die dafür sorgen, dass das Obst nicht lange gelagert werden kann. Wird es im Garten liegen gelassen, machen sich Tiere über das Obst her und auch Pilze sind nicht selten anzutreffen, da Fallobst ein perfekter Nährboden für Pilze ist.
Obst, welches von Hand geerntet wurde, lässt sich also deutlich besser lagern. Doch Fallobst hat einen großen Vorteil, da es weiterverarbeitet werden kann. Als Kompott, als Obstsalat oder Mus oder in leckeren Kuchen ist Fallobst ideal. Zudem lässt sich Fallobst hervorragend einfrieren. Allerdings nur dann, wenn es gleich nach dem Herunterfallen aufgelesen wird und nicht noch tagelang unter dem Baum liegenbleibt.
Fruchtpressen für leckerer Fruchtsäfte
Je nachdem, wie viel Fallobst Sie haben, können Sie das Fallobst in der Fruchtpresse zu leckeren Fruchtsäften verarbeiten. Haben Sie große Mengen Obst, ist es jedoch besser, das Obst in einer Mosterei pressen zu lassen. Meist erhalten Sie als Gegenleistung einen Teil des Saftes wieder zurück. Es gibt jedoch auch Mostereien, die sich das Pressen bezahlen lassen, sie aber den kompletten Saft erhalten.
Möchten Sie Ihren Saft aber selbst machen, gibt es auch im Handel schon Saftpressen für größere Mengen Obst, die teilweise noch erschwinglich sind. Je nachdem, wie viel Fallobst Sie haben, kann es sich aber schon lohnen, mehrere Hundert Euro auszugeben, um sich eine professionelle Fruchtpresse zu kaufen.
Fallobst verrotten lassen – Vor- und Nachteile
Einige Gärtner lassen das Fallobst auch liegen, damit es verrotten kann. Natürlich ist die Natur ein toller Helfer, was das Beseitigen des Fallobstes betrifft. Es birgt aber auch einige Nachteile, wenn Sie das Obst, welches vom Baum fällt, nicht aufsammeln.
Während kleine Mengen Fallobst kein Problem darstellen, sondern eher ein Vorteil für den Boden sind, sollten größere Mengen jedoch entsorgt werden. Ist das Obst gesund, kann es beispielsweise in kleinen Mengen auf den Kompost. Es kann mit anderen Gartenabfällen und Erde gemischt werden, bevor es auf den Kompost kommt. Wichtig ist aber, dass die Obstmenge nicht zu groß ist, da das Obst sonst fault und nicht verrottet.
Ebenfalls möglich ist es, dass Sie das Fallobst als Dünger verwenden. Dazu müssen Sie das Obst vergraben. Doch Vorsicht. Es sollte mindestens einen halben Meter tief in die Erde, da es sonst von Tieren aufgespürt wird. Zudem sollten Sie darauf achten, dass das Fallobst nicht direkt neben den Wurzeln der Bäume vergraben wird, da es dort Schaden anrichten könnten. Unter dem Kartoffelbeet oder dem Bohnenbeet hingegen kann das Fallobst dafür sorgen, dass Sie im nächsten Jahr eine sehr gute Ernte einstreichen können.
Biotonne oder Sammelstelle?
Wer sein Fallobst entsorgen möchte oder muss, da es von Krankheiten und Schädlingen befallen ist, sollte natürlich wissen, wie es entsorgt werden muss. Krankes Fallobst darf natürlich auf keinen Fall auf den Kompost. Die Biotonne oder entsprechende Sammelstellen sind die richtige Wahl, um Fallobst zu entsorgen, welches von Pilzen und Schädlingen befallen ist. Auch, wenn Sie zu viel Fallobst haben, sollte dies eher in der Biotonne landen statt in der Erde oder dem Kompost. Denn nur kleine Mengen verrotten. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch, Ihre Nachbarn mit dem Fallobst zu versorgen. Neben handgepflücktem Obst können Sie auch eine Schüssel Fallobst für die Nachbarn bereithalten, wenn diese das möchten.
Bauern freuen sich häufig über Fallobst
Wohnen Sie auf dem Land, sollten Sie unbedingt bei Bauern fragen, ob diese das Fallobst möchten. Denn diese sind häufig für das Gratis-Futter sehr dankbar. Auch in Tierparks oder in der Försterei können Sie das Fallobst anbieten, da es ein vitaminreiches und nahrhaftes Futter für die Tiere ist.
Streuobstwiese im Garten
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie eine Streuobstwiese oder besser gesagt eine Streuobstecke einrichten. Natürlich nur, wenn Ihr Garten auch groß genug ist. Denn gerade Igel, Insekten und andere nützliche Tiere finden kaum noch Streuobstwiesen. Sie freuen sich, wenn Sie das Streuobst in einer Ecke des Gartens oder hinter dem Kompost verstreuen. So haben die Tiere einen Festschmaus und Sie tun auch noch Gutes.
Streuobst gehört einfach zum Spätsommer dazu. Doch mittlerweile sind zahlreiche naturnahe Gärten zu finden, die spezielle Ecken einrichten, um einen Teil des Streuobstes an Igel und nützliche Tiere zu verfüttern. Den Großteil können Sie als Saft pressen lassen, einfrieren oder Mus davon herstellen. Kleine Menge können problemlos auf dem Kompost, wenn es nicht von Krankheiten und Schädlingen befallen ist. Ebenfalls kleine Mengen können Sie unter die Kartoffeln oder Bohnen in die Erde eingraben, um die Ernte im nächsten Jahr zu erhöhen. Fallobst muss also nicht zwingend entsorgt werden.