Eine Insektenwiese soll viele einheimische Insekten anziehen und zur Artenvielfalt beitragen. Wichtig sind daher viele Pflanzen. Fehler beim Anlegen der Insektenwiese können das Ergebnis beeinträchtigen und den Tieren sogar schaden.
Insektenwiese anlegen: wichtiger Beitrag zum Erhalt der Arten
Eine Insektenwiese können Sie auf Ihrem Grundstück und sogar im Vorgarten anlegen, wenn das Platzangebot vorhanden ist. Sie ziehen viele einheimische Insekten an, die für die Befruchtung von Nutzpflanzen wichtig sind. Im Idealfall besteht die Insektenwiese aus regionalen Wildpflanzen und hat nur einen geringen Rasenanteil. Die einheimischen Insekten bilden mit den einheimischen Pflanzen häufig eine Symbiose und sind auf diese Pflanzen fixiert. Sie wirken mit der Insektenwiese dem Artensterben entgegen, da Sie eine wichtige Futtergrundlage für die Insekten schaffen und ihnen auch Brutplätze bieten.
Fehler beim Anlegen von Insektenwiesen: warum sie schwerwiegend sein können und wie Sie sie vermeiden
Gerade Gartenanfängern unterlaufen beim Anlegen von Insektenwiesen immer wieder Fehler. Oft wenden Anfänger Regeln an, die für die Blumenwiese gelten, aber für die Insektenwiese schwerwiegende Folgen haben können. Schlimmstenfalls wird mit solchen Fehlern Insektenbrut vernichtet, was der Artenvielfalt entgegenwirkt. Erfahren Sie, was die häufigsten Fehler sind und wie Sie sie vermeiden.
Zu hoher Rasenanteil: wenig Platz für Wildpflanzen
Ein zu hoher Rasenanteil schränkt den Platz für die Wildpflanzen und die Vielfalt der Pflanzen einer Insektenwiese ein. Dieser Fehler entsteht, wenn bei der Vorbereitung nicht sauber gearbeitet wird und die Graspflanzen nicht entfernt werden. Die Wildpflanzen haben kaum eine Chance und können sich nicht ausbreiten. Entfernen Sie vor dem Anlegen der Insektenwiese sorgfältig die Graspflanzen und achten Sie darauf, auch die Wurzeln großflächig zu entfernen.
Auswahl des Saatgutes: zu wenige heimische Wildpflanzen
Ein Fehler kann Ihnen bei der Auswahl des Saatgutes unterlaufen, wenn Sie es im Bau- oder Gartenmarkt kaufen und nicht genügend Bilder von Pflanzen auf der Packung sind. Mitunter handelt es sich um Pflanzen, die in Deutschland nicht heimisch und daher nutzlos für die heimischen Insekten sind. Heimische Insekten brauchen heimische Wildpflanzen als Nahrungsquelle, aber auch für die Eiablage und die Aufzucht der Larven.
Lassen Sie sich nicht von Bildern mit Insekten auf den Saatgutpackungen blenden. Lesen Sie die Zusammensetzung der Saatgutmischung oder recherchieren Sie im Internet, bei welchen Anbietern Sie Saatgut von einheimischen, regionalen Wildpflanzen bekommen.
Tipp: Sammeln Sie das Saatgut von Wildblumenwiesen selbst und holen Sie sich zuvor bei der unteren Naturschutzbehörde in Ihrer Region die Erlaubnis. Achten Sie darauf, Samen von möglichst vielen verschiedenen Pflanzen zu bekommen und dann zu mischen.
Konzentration auf zu wenige Pflanzenarten: Vielfalt ist wichtig, um viele Insekten anzuziehen
Ein Fehler bei einer Insektenwiese kann die Konzentration auf nur wenige Pflanzenarten sein, da dann nicht das gesamte Jahr über ein Blütenangebot vorhanden ist. Bei einer geringen Artenauswahl ist die Wiese nur für wenige Insektenarten attraktiv, was die Artenvielfalt nicht fördert. Wählen Sie daher möglichst viele Pflanzenarten aus, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Die ersten Blüten sollten möglichst schon im zeitigen Frühjahr erscheinen. Im Spätherbst sollten die letzten Pflanzen blühen.
Pflanzen übersehen bei der Vorbereitung: wichtige Wildpflanzen gehen verloren
Viele Einsteiger gehen beim Anlegen der Insektenwiese so vor wie beim Anlegen eines Blumenbeetes. Sie machen die Fläche komplett urbar und übersehen wichtige Wildpflanzen, die eine gute Nahrungsquelle für die Insekten darstellen. Schauen Sie sich den Platz, den Sie als Insektenwiese nutzen möchten, genau an. Entfernen Sie Graspflanzen und lassen Sie Wildpflanzen wie Ehrenpreis, Natternkopf oder Echte Kamille stehen.
Zu viel Saatgut auf zu engem Raum: Pflanzen können sich nicht ausbreiten
Bringen Sie zu viel Saatgut auf engen Raum, herrscht unter den Pflanzen eine starke Konkurrenz. Sie haben nicht genug Platz, um sich auszubreiten, und können sich nicht entfalten. Sie sterben zum Teil ab oder kümmern und bringen kaum Blüten hervor. Werfen Sie das Saatgut locker aus, um das zu verhindern.
Tipp: Mischen Sie das Saatgut mit lockerer, trockener Erde, bevor Sie es ausbringen, um eine zu dichte Aussaat zu verhindern.
Falsche Platzierung des Saatgutes: schlimmstenfalls gehen die Pflanzen nicht auf
Für die falsche Platzierung des Saatgutes gibt es zwei Möglichkeiten: Das Saatgut kann zu tief in die Erde oder nur auf die Erdoberfläche gebracht werden. Befindet sich das Saatgut zu tief in der Erde, kann es nicht immer keimen, da einige Wildpflanzen Lichtkeimer sind. Geben Sie das Saatgut nur auf die Erdoberfläche, kann es vom Wind weggeweht oder vom Regen weggespült werden. Bei langen Trockenperioden, wenn die Samen bereits gekeimt sind, können die Pflanzen keine Wurzeln ausbilden. Beides verhindern Sie, indem Sie die Erde leicht ankratzen, das Saatgut aufbringen und es nur locker mit Erde bedecken.
Nicht bewässern: Pflanzen können vertrocknen
Mitunter machen Gartenfreunde beim Anlegen einer Insektenwiese den Fehler, dass sie nach der Aussaat nicht mehr gießen. In der Folge keimen die Pflanzen dann nicht oder vertrocknen. Achten Sie nach dem Anlegen der Insektenwiese darauf, dass sie nicht austrocknet, indem Sie sie immer feucht halten. Im Sommer, bei längeren Hitzeperioden, wässern Sie am besten täglich.
Tipp: Ziehen Sie die Pflanzen vor, indem Sie sie aussäen, pikieren und dann, wenn sie kräftig genug sind, auspflanzen. Das ist zwar mit mehr Aufwand verbunden, doch müssen Sie sich dann nicht mehr so intensiv um die Bewässerung kümmern.
Boden ist zu nährstoffreich: unerwünschte Pflanzen siedeln sich an
Mitunter reichern Gartenfreunde den Boden für die Insektenwiese mit Kompost oder anderem Dünger an, was dazu führt, dass er zu nährstoffreich ist. Einheimische Wildpflanzen bevorzugen nährstoffarme Böden, da die Böden in der freien Natur auch größtenteils arm an Nährstoffen sind. Die Artenvielfalt wird durch nährstoffreiche Böden eingeschränkt. Pflanzen, die auf einer Insektenwiese nicht erwünscht sind und den Insekten nicht nützen, siedeln sich an. Kompostieren Sie den Boden nicht und verzichten Sie auf das Düngen. Ein Stickstoffeintrag erfolgt bereits durch Regen.
Zu frühes oder zu häufiges Mähen: Blüten- und Samenbildung wird verhindert
Wird die Wiese zu früh oder zu häufig gemäht, haben die Pflanzen keine Zeit, um Blüten oder Samen auszubilden. Sie liefern dann keine Nahrung für die Insekten. Mähen Sie die Wiese nur selten oder gar nicht, damit die Pflanzen blühen und die Samen reifen können.
Nur auf Blütenangebot achten: Bedürfnisse der Schmetterlinge nicht ausreichend erfüllt
Aufgrund der schöneren Optik, aber auch in der Annahme, möglichst viele Insekten anzulocken, begehen viele Gartenfreunde den Fehler, nur auf das Blütenangebot zu achten. Lediglich Blühpflanzen werden ausgewählt, die zwar als Nahrung für die Insekten dienen, aber die Bedürfnisse von Schmetterlingen nicht in vollem Umfang erfüllen. Ausgewachsene Schmetterlinge brauchen den Nektar der Blüten, doch die Larven benötigen andere Pflanzen, von denen sie sich ernähren und an denen sie sich entwickeln. Labkraut und Brennnesseln sind aufgrund ihrer unscheinbaren Blüten und Brennnesseln zusätzlich wegen ihrer unangenehmen Eigenschaften zwar unbeliebt bei Gartenfreunden, doch sie werden als Futterpflanzen für die Schmetterlingslarven benötigt. Sie fördern die genetische Vielfalt, da viele Schmetterlingsweibchen ihre Eier daran ablegen.
Wiese im Herbst abmähen oder umpflügen: Vernichtung von Larven
Nicht nur die Blüten der Insektenwiese dienen den Insekten als Nahrung, sondern die Larven ernähren sich auch von den Blättern. Wird die Wiese im Herbst abgemäht oder umgepflügt, ist das ein Fehler, da Lebensraum für die Larven verlorengeht und sie vernichtet werden. Lassen Sie die gesamte Wiese oder Teile davon auch im Winter stehen, damit die Larven überwintern können.
Vernachlässigung der Randgebiete: kein Buschwerk vorhanden
Beim Anlegen einer Insektenwiese sollten Sie auch die Randgebiete nicht vernachlässigen und auf das Buschwerk achten. Verschiedene Wildsträucher ziehen mit ihren Blüten viele Insekten an und dienen auch als Unterschlupf für Insekten und andere Tiere. Gestalten Sie den Randbereich der Wiese natürlich, indem Sie Buschwerk nicht entfernen oder heimische Sträucher anpflanzen.
Ich habe im Mai meinen Rasen einfach wachsen lassen und so ein Feld abgesteckt, auf dem ich eine Blumenwiese anlegen will. Der Rasen, die Gräser, sind enorm gewachsen und schwierig zu mähen, da sie sehr dicht stehen.
Muss ich nun für die Blumenwiese den kompletten Rasen, alle Gräser entfernen? Das wäre dann ein nackter Boden.
Es kann gut sein, dass bei uns zu wenig gewässert wurde. Ich habe leider neben der Arbeit keine Zeit und vergesse dann diese Dinge im Haushalt. Seit wir den Garten pflegen lassen, funktioniert das alles aber viel besser. Der Garten sieht nun viel besser aus.