Sie sehen mit ihrem meist schwarz-rot gepanzerten Rücken gefährlich aus, vor allem, wenn sie sich zusammenrotten. Feuerwanzen besiedeln oft in Scharen unsere Gärten und stellen somit jeden Gärtner vor die Frage, ob diese Insekten in irgendeiner Form schädlich sind. Für Pflanzen, für Haustiere oder gar für uns Menschen? Wir können Sie beruhigen! Feuerwanzen sind in keinster Weise schädlich, sondern harmlos. Ja, sie sind sogar nützlich. Wir sehen uns diese kleinen roten Krabbler mal etwas genauer an, die es übrigens auch in anderen Farben gibt – bei den roten Feuerwanzen handelt es sich speziell um die Gemeine Feuerwanze.
Feuerwanzen – ein Steckbrief
Name: Feuerwanze
Alternative Namen: Feuerkäfer, Franzosenkäfer
Lateinischer Name: Pyrrhocoridae
Arten: 340
Farben: Rot (Gemeine Feuerwanze), aber auch Gelb, Weiß und Schwarz
Länge: 8 bis 20 Millimeter
Vorkommen: Gemäßigte Breitengrade, in Europa sind 5 Arten heimisch: Gemeine Feuerwanze (rot), Pyrrhocoris marginatus (schwarz), Pyrrhocoris niger (schwarz), Scantius aegyptius (rot) und Scantius forsteri (rot)
So leben Feuerwanzen
In der kalten Jahreszeit verkriechen sich Feuerwanzen im Boden und warten dort auf wärmere Temperaturen. An den ersten warmen Frühlingstagen verlassen sie ihr Winterquartier und treten mitunter in großen Gruppen auf. Besonders sind sie in der Nähe von Laubbäumen wie Kastanien oder Linden zu finden, aber auch unweit von Malven, Hibiskus und Stockrosen.
Wenn die Paarung ansteht, was im April und Mai der Fall ist, hängen sich zwei Feuerwanzen mit den Hinterteilen zusammen, der eigentliche Akt dauert dann bis zu 30 Stunden. Die lange Dauer soll im Übrigen Konkurrenten abwehren. Ein Weibchen legt im Schnitt zwischen 50 und 80 Eier ab, woraus sich innerhalb eines Jahres der Nachwuchs bildet. Dabei durchlaufen die Larven 5 Stadien, in denen sie sich immer wieder häuten, bevor im kommenden Jahr die erwachsenen Wanzen den Zyklus von vorne beginnen.
Steht der Winter vor der Türe, verkriechen sich die Tierchen wieder im Boden oder unter Blätterhaufen und begeben sich zur Ruhe.
So ernähren sich Feuerwanzen
Auch wenn der Name Feuerwanze recht gefährlich klingt, einen Schaden für Pflanzen müssen Sie nicht befürchten. Die Hauptnahrung der Wanzen sind abgefallene, vertrocknete Samen, insbesondere von Stockrosen oder Malven. Aber auch Blattläuse und Milben, ja sogar Wanzen werden von den Tieren konsumiert. Hin und wieder können selbst tote Hummeln, Bienen oder Asseln auf dem Speiseplan stehen. Es kommt zwar immer wieder vor, dass sie sich am Saft diverser Pflanzen gütlich tun, doch dabei richten sie kaum Schäden an. Es muss also niemand um seine Blumen Angst haben.
Wenn sich die Feuerwanzen ernähren, dann stechen sie mit ihrem Rüssel zu, sondern ein Sekret ab, das das Innere aufweicht und saugen dann alles genüsslich auf. Somit sind Feuerwanzen nicht schädlich, ja, sie sind sogar nützlich, denn sie räumen unseren Garten auf und beseitigen somit Schädlinge und abgestorbene Pflanzenteile bzw. Tiere.
So verteidigen sich Feuerwanzen
Sicherlich haben Sie schon bemerkt, dass Feuerwanzen meist in Gruppen auftreten. Nicht selten schließen sie sich zusammen und docken dabei auch aneinander an. Dies tun die Wanzen, um sich zu verteidigen. Das Verhalten kennen wir von Ameisen: Gemeinsam ist man stärker – Wanzen können in Gruppen eher überleben, als einzeln.
Die natürlichen Feinde der Feierwanze sind Vögel, Spinnen und Raubwanzen. Damit diese keinen Appetit auf die Insekten bekommen, sondern sie ein duftendes Sekret ab, das den Vögeln zuwider ist und auch bei manchem Menschen Unbehagen auslösen kann. Wanzen können also weder zustechen noch zubeißen, sie verteidigen sich ausschließlich mit einem Duftstoff. Sollten Sie einer Feuerwanze einmal zu nahe kommen, kann es durchaus passieren, dass Ihnen der besondere Duft in die Nase steigt. Manchen ist er unangenehm, andere finden ihn nicht schlecht. Eines ist er aber sicherlich nicht: schädlich!
Fazit
Auch wenn Feuerwanzen in größeren Gruppen auftreten können, sind sie weder für Menschen noch für Tier oder für Pflanzen schädlich und müssen somit nicht bekämpft werden. Vielmehr helfen sie im Garten und sorgen dort für Ordnung.