Nach Tomaten, Karotten und Zwiebeln sind Gurken das viertbeliebteste Gemüse bei uns. Pro Jahr konsumiert jeder Deutsche im Schnitt knapp 8 Kilogramm Gurken. Damit der Ertrag maximiert werden kann oder Sie auch in kleineren Gärten nicht nur mit einer Pflanze auskommen müssen, ist der Anbau von Gurken im Fischgrätenmuster zu empfehlen. Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile.
Wie sieht Fischgrätenmuster aus?
Fischgrätenmuster kennen wir vor allem von Textilien wie Stoffe und Teppiche. Grob gesagt sind die Linien in einem diagonalen Muster angelegt und erinnern dabei an Fischgräten, woher auch ihr Name kommt. Genauer sieht das Fischgrätenmuster folgendermaßen aus:
- Das Muster besteht aus einer Reihe von parallelen Linien, die in einem Winkel von etwa 45 Grad zueinander verlaufen.
- Diese Linien werden in regelmäßigen Abständen angeordnet und überkreuzen sich abwechselnd, wobei die Enden der Linien typischerweise in einem Winkel zueinander liegen, ähnlich wie bei Fischgräten.
10 Vorteile des Fischgrätenmusters beim Gurkenanbau
Warum Sie – nicht nur in kleinen Gärten – zukünftig Gurken nur noch im Fischgrätenmuster anbauen sollten, möchten wir Ihnen an den folgenden 10 Vorteilen gerne zeigen:
- Optische Attraktivität: Das Fischgrätenmuster verleiht Ihrem Garten eine ästhetische Qualität, die visuell ansprechend ist. Die strukturierte Anordnung der Gurkenpflanzen schafft ein interessantes Muster, das das Gesamtbild des Gartens aufwertet.
- Platzersparnis: Durch das Anpflanzen von Gurken im Fischgrätenmuster können Sie den verfügbaren Raum effizient nutzen. Indem die Pflanzen näher beieinander angebaut werden, wird der Platz optimal ausgenutzt, was Sie bei der Ernte deutlich spüren werden.
- Effiziente Ressourcennutzung: Das Fischgrätenmuster ermöglicht eine effiziente Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Nährstoffen. Durch die dichte Anordnung der Pflanzen wird mehr Feuchtigkeit gespeichert und das Unkrautwachstum reduziert. Die Resultate: weniger Wasserverbrauch und weniger Einsatz von Düngemitteln und weniger Arbeit mit dem Entfernen von Unkraut.
- Unterstützung des Pflanzenwachstums: Das Fischgrätenmuster gibt den Gurkenpflanzen Struktur und unterstützt das Wachstum, vor allem dann, wenn Rankhilfen oder Gitter verwendet werden, um das Muster zu betonen. Ein gesundes Wachstum und eine einfachere Ernte sind die Ergebnisse.
- Optimierte Sonneneinstrahlung: Durch die Anordnung der Gurken im Fischgrätenmuster erhalten Ihre Pflanzen deutlich mehr Sonne.
- Verbesserte Luftzirkulation: Das Fischgrätenmuster ermöglicht eine verbesserte Luftzirkulation zwischen den Gurken. So sind die Pflanzen weniger anfällig für Krankheiten, vor allem dann, wenn diese durch feuchte Bedingungen begünstigt werden.
- Einfachere Pflege: Durch die klare Anordnung der Gurken im Fischgrätenmuster wird die Pflege des Beetes um ein Vielfaches erleichtert. Arbeiten wie Unkrautjäten, Gießen, Ernten und die regelmäßige Kontrolle der Pflanzen können effizienter durchgeführt werden.
- Bessere Fruchtqualität: Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gurken eine bessere Qualität aufzeigen. Durch die Unterstützung und Strukturierung des Pflanzenwachstums können die Früchte gleichmäßiger wachsen.
- Kontinuierliche Ernte: Das Fischgrätenmuster ermöglicht eine kontinuierliche Ernte über die gesamte Saison hinweg. Da die Pflanzen eng beieinander stehen und in gleichmäßigen Abständen gepflanzt werden, können Sie über Monate hinweg reife Gurken ernten, anstatt auf eine einzige große Ernte warten zu müssen.
- Kreative Gestaltungsmöglichkeiten: Der Anbau von Gurken im Fischgrätenmuster bietet die Möglichkeit, kreativ zu werden und Ihren Garten nach Ihren Vorstellungen zu gestalten. Sie können verschiedene Variationen des Musters ausprobieren und Ihren Garten individuell gestalten, während Sie gleichzeitig eine reiche Ernte erzielen. So integrieren Sie den Gemüsegarten auch optisch in den Ziergarten.
Schritt für Schritt zum perfekten Gurkenanbau
Blut geleckt? Lust, es mal auszuprobieren? Dann gibt es hier unsere Anleitung Schritt für Schritt zum Nachmachen – von der Auswahl des Standorts bis zur Ernte der Gurken.
Schritt 1: Standort wählen
Da Gurken nicht nur gerne in der Sonne stehen, sondern auf die Sonne angewiesen sind, um gesunde und üppige Früchte zu produzieren, sollte der Standort so gewählt werden, dass die Pflanzen mindestens 6 Stunden Sonne am Tag erhalten – idealerweise noch mehr.
Schritt 2: Boden vorbereiten
Der Boden sollte in jedem Fall gründlich gelockert werden, wobei Sie Unkraut, Steine, Wurzeln & Co. entfernen. Anschließend arbeiten Sie organischen Kompost oder Dünger in die Erde ein, um den Gurken von Beginn an ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Schritt 3: Muster anlegen
Planen Sie nun das Fischgrätenmuster. Dazu kann eine Maßstabzeichnung helfen, Sie können aber auch mit Schnüren oder Markierungen im Boden das Muster „skizzieren“. Begonnen wird am Rand des Beets, von dort aus ziehen Sie mit Schnur und Maßband eine gerade Linie entlang der gewünschten Länge des Musters. Markieren Sie dann in regelmäßigen Abständen senkrechte Linien, die im 45-Grad-Winkel zur ersten Linie verlaufen. Diese Linien sind sozusagen die „Gräten“ des Musters.
Nun werden Holzpfosten entlang der markierten Linien gesetzt, um das Muster zu definieren. Die Pfosten müssen fest im Boden verankert sein, damit das Fischgrätenmuster auch stabil ist. Zum Schluss werden zwischen den Pfosten Schnüre gespannt und zwar so straff, dass man das Muster direkt erkennen kann.
Schritt 4: Gurken pflanzen
Entlang der markierten Linien werden nun die Samen oder die Setzlinge in die Erde gebracht. Von Pflanze zu Pflanze sollte dabei ein Abstand von rund 30 Zentimetern eingehalten werden. Gurken wachsen typischerweise nach oben, weswegen sie in die Breite relativ wenig Platz benötigen.
Schritt 5: Gurken pflegen
- Gurken brauchen von Beginn an viel und regelmäßig Wasser. Da sie in der Sonne stehen, kann es an heißen Tagen durchaus sein, dass Sie morgens und abends gießen sollten.
- Da Gurken nach oben wachsen, müssen Sie sie anleiten. Das heißt: Sie brauchen eine Rankhilfe, idealerweise ein Gitter oder Pflanzstäbe, an denen sie emporklettern können.
- Gurken gehören zu den Starkzehrern und sollten regelmäßig gedüngt werden. Es wird empfohlen wöchentlich mit Brennnesseljauche oder flüssigem Guano Nährstoffe zu verabreichen und zwar bis die Pflanze Blüten ansetzt. Danach wird nur noch alle 2 bis 3 Wochen gedüngt, da die Gurke sonst mehr Blätter und weniger Früchte produziert.
- Wichtig bei der Pflege ist auch, dass Sie das Unkraut, also Konkurrenzpflanzen, die den Gurken Nährstoffe streitig machen können, regelmäßig entfernen.
Schritt 6: Gurken ernten
Gurken können Sie – je nachdem Pflanzzeitpunkt – von Juni bis Oktober regelmäßig ernten. Reif sind die Gurken, wenn die Schale gleichmäßig grün und straff ist. Die Gurke muss fest sein und angenehm frisch riechen. Sofern die Gurke bereits eine Gelbfärbung annimmt, ist sie überreif und zwar noch essbar, aber nicht mehr besonders schmackhaft. Beim Ernten schneiden Sie den Strunk mit einem scharfen Messer ab, ohne die Gurke zu verletzen.
Tipp: Wenn Sie im Folgejahr wieder Gurken im Fischgrätenmuster pflanzen möchten, sollten Sie den Standort wechseln. Der Grund: Gurken sollten nicht mehrere Jahre hintereinander an derselben Stelle angebaut werden, da zum einen die Erde ausgelaugt ist, zum anderen die Gurken anfälliger für Krankheiten sein können. Mögliche Nachfrüchte von Gurken sind zum Beispiel Blumenkohl, Lauch, Radieschen, Rosenkohl oder Weißkohl.