Haferflocken sind gesund, das weiß jeder. Doch immer häufiger liest man, dass die Haferflocken im Supermarkt verunreinigt sind. Zudem sind sie extrem lange haltbar, was natürlich darauf hinweist, dass sie stark verarbeitet werden. Ob sie dann immer noch so gesunde sind, fragen sich natürlich viele Verbraucher. Zu Cornflakes sind Haferflocken natürlich eine gesunde Alternative. Mit der Flockenquetsche können Sie die Haferflocken aber noch viel gesünder machen. Weshalb das so ist und was eine Flockenquetsche ist, erfahren Sie in diesem Bericht. Außerdem gibt es auch noch leckere Rezepte für Sie.
Was ist eine Flockenquetsche?
Die Flockenquetsche ist ein Gerät, mit dem Sie Getreide selbst quetschen können. Natürlich stellt sich jetzt die Frage, weshalb man nicht einfach Haferflocken oder andere Getreidesorten im Supermarkt für wenige Cent kauft. Der Vorteil der Flockenquetsche liegt klar auf der Hand. Sie geht deutlich schonender mit dem Getreide um. Haferflocken im Supermarkt sind stark verarbeitet. Schließlich müssen Sie eine lange Haltbarkeit haben. Doch sobald Haferkörner zu Flocken gemahlen werden, kommen sie mit Sauerstoff, Feuchtigkeit und auch Licht in Kontakt. Dies bedeutet, dass die wertvollen Fette schneller ranzig werden.
Da dies verhindert werden muss, werden die industriellen Haferflocken mit Wasserdampf erhitzt und auch bei starker Hitze getrocknet. Dass dann viele Nährstoffe Schaden nehmen, liegt auf der Hand. Überdies ist immer häufiger die Rede davon, dass Haferflocken mit Nickel, Schimmelpilzgiften oder Mineralöl belastet sind. Lecker ist definitiv etwas anderes. Damit Sie von den hochwertigen Inhaltsstoffen der Haferflocken oder anderen Getreideflocken profitieren, ist eine Flockenpresse perfekt geeignet. Aber auch nur dann, wenn Sie sie regelmäßig und viel nutzen.
Die Flockenquetsche funktioniert eigentlich ganz einfach. Sie müssen sich eine alte Kaffeemühle vorstellen, die die Kaffeebohnen mahlt. Die Flockenquetsche hat zwar kein Mahlwerk, sondern Edelstahlwalzen, aber im Grunde ist die Anwendung gleich. Das Getreide wird oben in die Maschine gegeben und kommt unten als Getreideflocken wieder heraus. Dann unterscheidet man noch zwischen der elektrischen und der manuellen Flockenquetsche. Hier kommt es natürlich darauf an, ob Sie selbst Hand anlegen möchten oder ob alles automatisch gehen soll. Die Entscheidung ist abzuwägen, da die Preisunterschiede enorm sind.
Für welche Getreidesorten kann die Flockenquetsche verwendet werden?
Die Getreide- oder Flockenquetsche kann sehr vielseitig in der Küche genutzt werden. Mit ihr können Sie den nackten Hafer sowie:
- Buchweizen (Pseudogetreide)
- Dinkel
- Gerste
- Roggen
- Weizen
in kürzester Zeit zu frischen Getreideflocken quetschen. Mit etwas Quark, Joghurt oder im Smoothie haben Sie ein gesundes und vitalstoffreiches Frühstück. Neben Hafer können Sie eigentlich alle Getreidesorten außer Mais zu Flocken verarbeiten. Angeblich sollen sogar Ölsaaten wie Chia Samen, Leinsamen oder auch Mohnsamen und Quinoa gequetscht werden. Hier ist es tatsächlich empfehlenswert einfach auszuprobieren, was gut funktioniert und mit welchen gequetschten Getreidesorten Sie eher nicht zufrieden sind. Dabei sollten Sie auch bedenken, dass es sogar möglich ist, Kümmel, Anis oder Fenchel zu quetschen und Speisen zu würzen. Flockenquetschen sind wirklich sehr vielseitig einsetzbar und werden genau aus diesem Grund immer beliebter.
Neben dem Quetschen kann die Flockenquetsche aber auch als Getreidemühle zum Einsatz kommen. Hierfür müssen Sie den Quetschvorgang einfach mehrfach wiederholen, bis der gewünschte Feinheitsgrad erreicht wurde.
So nutzen Sie die Flockenquetsche richtig
Denken Sie darüber nach, eine Getreidequetsche zu kaufen, sollten Sie sich natürlich auch Gedanken machen, ob es sich für Sie lohnt. Insbesondere die elektrischen Modelle sind recht hochpreisig und wenn Sie nicht regelmäßig Getreide verzehren ist die Flockenquetsche wahrscheinlich nicht rentabel. Denn Sie müssen auch bedenken, dass Sie das Getreide zuerst kaufen und dann trocknen müssen und am Ende benötigen Sie auch Zeit, um die Getreideflocken herzustellen.
Hauptsächlich bei harten Getreidesorten, müssen Sie diese zuerst anfeuchten, damit die Schale weicher und elastischer wird. Feuchten Sie die Körner nicht an, zerfallen die Körner beim Quetschen zu Schrot oder Mehl. Daher sollten Sie etwa 3 Stunden vor dem Quetschen die Körper befeuchten, damit Sie optimale Ergebnisse erhalten. Roggen und Hafer können Sie aber problemlos ohne zusätzliches Befeuchten quetschen.
Um das Getreide zu quetschen, geben Sie dann die trockenen oder befeuchteten Körner oben in das Gerät und drehen es durch die Quetsche. Beim Quetschen platzt dann die Schale auf, was heißt, dass grobe Schalenteile in den Flocken vorhanden sind. Sind Ihnen diese zu groß, drehen Sie die Flocken einfach nochmals durch. Allerdings haben die gröberen Schalenteile einen Vorteil. Sie regen die Verdauung an, da sie für eine Darmmassage sorgen.
Direkt nach dem Quetschen können Sie sich dann leckere Gerichte mit den Flocken machen. Bedenken Sie aber, dass die Flocken nur begrenzt haltbar sind und Sie deshalb nicht zu viel Getreide quetschen sollten. Das frisch geflockte Getreide hat zudem auch zahlreiche Vorteile gegenüber dem aus dem Supermarkt. In frischen Flocken finden Sie eine Vielzahl an Vitaminen und Fettsäuren. Außerdem liefern Ihnen die Haferflocken auch ganze 14 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm und sind somit eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein.
Leckere Rezepte mit frischen Getreideflocken
Es muss nicht immer Müsli sein, wenn Sie eine Flockenquetsche haben und ihr Getreide selbst quetschen. Hier haben wir ein paar Rezepte für Sie, damit das Quetschen gleich noch mehr Spaß macht. Das klassische Müsli darf dabei natürlich nicht fehlen. Hier können Sie ganz nach Lust und Laune mit den Zutaten variieren und so täglich ein neues Müsli zusammenstellen.
Beeren-Müsli für 4 Personen
Zutaten:
- 12 EL frisch gequetschtes Getreide nach Wahl
- 150 bis 200 ml Milch oder eine Milchalternative
- 200 g frische Himbeeren
- 100 g rote Johannisbeeren
- 100 g schwarze Johannisbeeren
- 100 g Brombeeren
- 300 g Naturjoghurt
- Etwas Honig zum Süßen
- Bei Bedarf auch Rosinen
Zubereitung des Müslis:
- Quetschen Sie das Getreide nach Wahl mit der Flockenquetsche oder nutzen Sie die bereits gequetschten Flocken und verteilen Sie diese in vier Müslischalen.
- Übergießen Sie das Müsli mit der Milch oder der Milchalternative und lassen Sie es etwas quellen.
- Waschen Sie die Früchte und verteilen Sie diese auf die vier Müslischalen.
- Mischen Sie den Joghurt mit dem Honig und geben Sie diesen über das Müsli.
- Als Topping eignen sich Rosinen oder auch andere Beeren.
Gewürzbrot mit Hanfsamen
Zutaten:
- 200 g Hanfsamen, von denen Sie 40 g mit der Flockenquetsche zu Mehl verarbeiten können. Beachten Sie, dass die Hanfsamen, die Sie nicht zu Mehl verarbeiten, zwei Tage vorher in Buttermilch einlegen.
- 400 g Weizenvollkornmehl
- 2 Päckchen (50 g Trockenhefe)
- 275 ml Buttermilch
- 100 ml Wasser
- Je 1 TL frisch gequetschten Koriander und Kreuzkümmel
- 1,5 TL Salz
Zubereitung:
- Hanfsamen, die nicht zu Mehl verarbeitet werden, legen Sie zwei Tage vor Herstellung des Gewürzbrotes in Buttermilch ein.
- Am Tag der Zubereitung quetschen Sie die Hanfsamen zu Mehl und den Koriander sowie den Kreuzkümmel frisch, um eine besonders würzige Note zu erhalten.
- Alle Zutaten werden dann vermischt und so lange geknetet, bis ein Hefeteig entsteht.
- Der Teig sollte für etwa eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen.
- Anschließend den Teig nochmals kneten, einen Brotlaib formen, in der Backform oder auf dem Blech nochmals für rund 30 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
- In der Zwischenzeit den Backofen auf 220 Grad vorheizen und das Brot nach der Gehzeit in den Backofen schieben.
- Nach 20 Minuten schalten Sie den Backofen auf 175 Grad herunter und backen das Brot weitere 45 Minuten aus.
Reisplätzchen mit leckerem Dip aus Sauerrahm
Zutaten für 4 Personen:
- 180 g frisch gequetschter Rundkornreis
- 170 g Edamer Käse
- 100 g Magerquark
- 1 EL hochwertiges Olivenöl
- 0,25 l kaltes Bier
- 3 gehäufte EL Sesam
- Meersalz, Pfeffer, Paprika und gegebenenfalls Koriander zum Würzen
Zutaten für den Dip:
- 170 g saure Sahne
- 4 EL Schlagsahne
- 1 EL geröstetes Sesamöl
- Meersalz, Pfeffer und gegebenenfalls Dillspitzen oder anderen Kräuter zum Würzen
Zubereitung:
- Zuerst den Reis mit der Flockenquetsche quetschen und ihn dann mit dem Bier, dem Olivenöl und dem Magerquark vermischen und gut 30 Minuten quellen lassen.
- In der Zwischenzeit die Sesamkörner rösten und anschließend mit dem Käse zu dem Reis geben.
- Mit Meersalz, Paprika, Pfeffer und gegebenenfalls Koriander abschmecken.
- In der Pfanne Butter schmelzen und mit dem Löffel kleine Reisküchlein in die Pfanne geben. Die Küchlein auf beiden Seiten etwa 6 Minuten goldgelb braten und anschließend auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
- Zwischenzeitlich die saure Sahne mit der Schlagsahne und den restlichen Zutaten vermischen und mit Dillspitzen oder anderen Kräutern würzen.
Tipp: Die Reisplätzchen sind ideal für einen Fernseh- oder Spieleabend und eignen sich hervorragend nach dem BBQ, um noch eine Kleinigkeit zu reichen.
Quarkwaffeln mit Haferflocken
Zutaten:
- 120 g Dinkelmehl
- 150 g Magerquark
- 80 g weiche Butter
- 80 g Rohrzucker
- 80 g frisch gequetschte Haferflocken
- Etwa 125 ml Milch
- 1 Päckchen (7 g) Vanillezucker
- Abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
- 2 TL Backpulver
Zubereitung:
- Die Haferflocken in der Flockenquetsche quetschen und anschließend mit Mehl und Backpulver mischen.
- Butter und Zucker luftig aufschlagen, die restlichen Zutaten unterrühren und für etwa 30 Minuten quellen lassen.
- In der Zwischenzeit das Waffeleisen auf Stufe 4 oder 5 vorheizen und die Backfläche einölen.
- Für jede Waffel geben Sie etwa 2 EL Teig auf die Fläche und backen die Waffeln nach und nach aus.
- Die Waffeln im Anschluss warm servieren und mit Sahne, Beeren oder mit einem beliebigen Topping aufpeppen. Auch pur sind die Quarkwaffeln ein Genuss.
Zudem können Sie auch eine Grünkernmehlsuppe, eine Haferflocken oder Knoblauchsuppe und viele weitere Rezepte mit den frisch gepressten Flocken herstellen. Haben Sie noch leckere Rezepte? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns diese in den Kommentaren mitteilen.