Für die meisten Hobbygärtner sind blühende Forsythien ein Zeichen für den Frühling. Die besonders blühfreudigen und äußerst robusten Sträucher sind pflegeleicht, wachsen fast auf jedem Boden und werden sogar von Schädlingen und Krankheiten weitestgehend verschont. Ein Muss für Hobbygärtner, die den Garten mit dem Frühblüher in ein Blütenmeer verwandeln möchten.
Herkunft der Forsythie
Die Forsythie (Forsythia) ist auch unter dem Namen Goldglöckchen bekannt. Weltweit gibt es sieben verschiedene Arten, die alle aus Ostasien kommen. Lediglich die Forsythia europaea ist in Südeuropa heimisch. Die Pflanzen zählen zu den Ölbaumgewächsen und sind somit auch mit dem Olivenbaum verwandt.
Die Gattung wurde nach dem englischen Gärtnermeister William Forsyth bekannt und auch nach ihm benannt. Er gestaltete verschiedene königliche Gärten und andere Gartenanlagen, erlebte aber nicht mehr, als die Forsythie im Jahr 1833 als Gartenpflanze in Europa eingeführt wurde. Mittlerweile sind alle kultivierten Forsythien Hybrid-Sorten, die aus der Forsythia suspensa und der Forsythia viridissima stammen.
Diese Forsythien Sorten gibt es
Es gibt drei Hauptsorten der Forsythie. Zum einen ist dies die Beatrix Farrand und zum anderen Lynwood. Des Weiteren finden Sie noch die Sorte Spectabilis. Allerdings unterscheiden sie sich nur gering. Während die Beatrix Farrand einen sehr starken Wuchs zeigt und kräftige Triebe bildet, zeigt sich die Lynwood mit hellgelben Blüten, die eine sehr starke Leuchtkraft aufweisen. Spectabilis blühen dunkelgelb und können eine tolle Kombination mit Lynwood ergeben.
Informationen über die Forsythie
Die Forsythie kann bis zu drei Meter hoch werden und hat im Alter einen sehr überhängenden Wuchs. Während die Rinde an den jungen Trieben olivgrün ist, haben die älteren Triebe eine ockergelbe Farbe, die mit recht großen Korkwarzen, den sogenannten Lentizellen, besetzt sind.
Blätter der Forsythie
Die Blätter sind gegenständig, zwischen acht und zwölf Zentimeter lang und sind einförmig. Auffallend ist die ausgezogene, längliche Spitze. Dabei sind die Blattränder gesägt und die Lamina hat eine hellgrüne Farbe. Ist der Boden eher trocken und nährstoffarm und steht die Pflanze an einem sonnigen Standort, zeigen sich hübsche gelbliche bis violette Herbstfärbungen, bevor die sommergrünen Blätter abfallen.
Blüten und Früchte
Die Blüten erscheinen in der Regel ab Mitte März in Hülle und Fülle und machen aus dem grauen und tristen Garten ein Blütenmeer. Meist tragen die gelben Glöckchen vier Blütenblätter und haben einen Durchmesser von etwa drei Zentimeter. Dabei erscheinen sie nicht nur an den jungen Zweigen, sondern auch an den älteren. Besonders blühfreudig sind die zwei- bis dreijährigen Triebe.
Die Früchte hingegen sind eher selten zu finden. Lediglich die Sorte Beatrix Farrand bildet braune, harte Kapselfrüchte aus.
Anpflanzung und Pflege der Forsythie
Die Forsythie ist sehr pflegeleicht und gedeiht praktisch auf jedem Boden. Wenn Sie aber ein reich blühende Pflanze im Garten haben möchte, sollten Sie einen guten Standort für die Pflanze finden.
Standort der Forsythie
Die Forsythie liebt einen vollsonnigen Standort und wird Sie mit unzähligen Blüten belohnt. Auch im Schatten oder Halbschatten kann die Pflanze stehen, hat dann aber deutlich weniger Blüten. Gleichzeitig ist die Krone der Pflanze nicht so dicht, wie bei einem vollsonnigen Standort.
Boden
Die reichblühende Pflanze hat nur sehr geringe Ansprüche und wächst auf sauren bis alkalischen Böden, die nicht zu trocken und durchlässig sind. Ist der Kalkgehalt zu hoch, werden Sie schnell feststellen, dass die Forsythie gelbe Blätter bekommt. Bei einem hohen Humusgehalt, wird die Vitalität erhöht und der Strauch belohnt Sie mit vielen Blüten.
Anpflanzen der Forsythie
Forsythien werden in der Regel im Topf angeboten. Nur selten finden Sie wurzelnackte Sträucher im Pflanzenhandel. Die Pflanzen sind in der Regel recht günstig, da sie sich leicht vermehren lassen und auch zügig wachsen.
Bei der Anpflanzung ist es wichtig, dass der Boden durchlässig, aber eine gute Wasserhaltekraft hat. Daher sollten Sie bei nährstoffarmen Böden Laubhumus oder reifen Kompost einarbeiten. Abgedeckt mit Rindenhumus können die Pflanzen dann wachsen und gedeihen.
Pflege
Die Forsythie ist sehr pflegeleicht und benötigt nur ab und zu eine Nährstoffgabe. Im Sommer ist es jedoch von großer Bedeutung, dass sie rechtzeitig bewässert wird. Insbesondere bei großer Hitze lässt sie die Blätter schnell hängen, wenn der Boden zu trocken ist. Zudem hat der Mangel an Wasser auch eine negative Auswirkung auf die Blütenbildung.
Eine Bodenbearbeitung im Wurzelbereich ist nicht notwendig. Sie müssen im Grunde nur ein wenig Unkraut zupfen, die eventuell durch die Mulchschicht wachsen. Forsythien haben außerdem keine Wurzelkonkurrenz, weshalb Sie sie auch mit Bodendeckern unterpflanzen können.
Schnitt der Forsythie
Die Pflanze wächst schnell und zählt auch den Sträuchern, die blühfaul werden, da sie vergreisen. Damit Sie jedes Jahr wunderschöne Blüten am Strauch haben, ist es vonnöten, die Forsythie jährlich zu schneiden. Der Schnitt erfolgt nach der Blüte ab Mitte April. Mit einer Astschere können Sie die Pflanze auslichten, indem Sie alle Äste, die älter als drei Jahre sind, kappen. Achten Sie aber darauf, dass Sie so viele junge Äste stehen lassen, wie Sie alte abschneiden.
Haben Sie die Forsythie viele Jahre nicht geschnitten, wird die Krone des Strauchs eines Tages auseinanderfallen. Spätestens dann ist es Zeit, die Forsythie komplett auf den Stock zu setzen, dass Sie dann aus den kräftigen Jungtrieben eine neue Krone aufbauen können.
Vermehrung der Forsythie
Die Vermehrung ist denkbar einfach und alle Sorten lassen sich kinderleicht über Stecklinge vermehren. Bei den höheren Sorten sollten Sie jedoch die Steckholzmethode vorziehen. Kleiner wachsende Sorten können Sie im Frühsommer durch die leicht verholzten Stecklinge vermehren.
Schädlinge und Krankheiten
Bei Schädlingen treten vor allem Dickmaulrüssler und Blattläuse auf. Ansonsten müssen Sie nicht mit tierischen Schäden rechnen. Durch die Robustheit ist die Forsythie auch nicht anfällig gegen Krankheiten. Lediglich im Frühjahr kann es zu der Monilia-Spitzendürre kommen, die meist bei Sauer- und Zierkirschen auftritt. Die infizierten Zweige schneiden Sie dann einfach großzügig aus der Krone heraus. Auch der echte Mehltau kommt gelegentlich vor, verursacht aber selten einen großen Schaden.
So können Sie die Forsythie verwenden
Der Frühblüher zeigt ab März seine wunderschönen gelben Blüten, die in dem tristen und grauen Garten äußerst dominant hervorstechen. Daher sollten der Strauch wie ein Akzent zum Einsatz kommen. Mit Traubenhyazinthen unterpflanzt, kommen die leuchtenden Blüten noch deutlich besser zur Geltung. In kleinen Gruppen a drei Pflanzen kann so der Garten bereits im März in ein tolles Blütenmeer verwandelt werden.
Insbesondere als Vasenschmuck machen sich die Blütenzweige sehr gut. Zudem sind die Zweige auch für das Ostergesteck ideal. Wer einen Farbklecks an Weihnachten in den eigenen vier Wänden möchte, sollte am 4. Dezember einige Zweige der Forsythie schneiden und sie in eine Vase stellen. Pünktlich zu Weihnachten blühen die Zweige dann.