Nicht nur Hobbygärtner ziehen ihre eigenen Kräuter im Garten. Auch in der Küche oder auf dem Balkon sind viele Kräuter zu finden, damit man immer das passende Gewürz hat, um die Speisen zu verfeinern. Allerdings gibt es immer wieder zahlreiche Fragen, die Sie sich sicher auch stellen werden. Denn gerade ein Kräutergarten oder die Kräuterspirale auf dem Balkon riechen nicht nur gut, sondern sehen auch toll aus und Sie können Ihre eigenen Kräuter ernten. Zumal der Auswahl keinerlei Grenzen gesetzt sind. Dabei geht es aber nicht nur um die typischen Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder auch Salbei. Auch Zitronenmelisse, Beinwell oder Liebstöckel sind hervorragende Pflanzen, die jedoch einiges an Platz benötigen. Die wichtigsten Fragen zu Ihrem Kräuterbeet oder Kräutergarten haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Die Vielfalt der Kräuter ist groß
Die meisten von ihnen werden mit Sicherheit die typischen Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin oder auch Oregano im Beet oder im Topf ziehen. Diese sind für den Garten wie auch den Balkon oder die Fensterbank ideal, da sie wenig Platz benötigen und auch sonst nicht sehr anspruchsvoll sind.
Bei Pfefferminze, Zitronenmelisse, Liebstöckel, Estragon oder auch Beinwell hingegen benötigen Sie entweder große Töpfe oder Sie müssen diese Pflanzen in den Garten setzen. Sie benötigen zum einen deutlich mehr Platz und zum anderen auch etwas mehr Pflege. Wer außerdem die Vielfalt der Kräuter liebt, sollte auf Dill, Bohnenkraut und Waldmeister nicht verzichten. Doch auch Brennnesseln oder Bärlauch sind hervorragende Gewächse, die zum einen die Gesundheit fördern und zum anderen den Gerichten ein ganz besonderes Aroma geben.
So treffen Sie die richtige Auswahl Ihrer Kräuter
Um die richtige Auswahl Ihrer Kräuter zu treffen, ist es vor allem wichtig zu überlegen, welchen Geschmack Sie mögen. Lieben Sie Pesto und Tomaten, sollten Sie auf Basilikum nicht verzichten. Haben Sie eine Vorliebe für Pizza und Pasta, sind Oregano ein Muss in Ihrem Garten oder auf dem Balkon. Richten Sie sich also ganz nach Ihrem Geschmack und dem der Familie, damit Sie die richtige Auswahl der Kräuter treffen können.
Welche Exoten sind ideal für das Kräuterbeet und den Topf?
Neben den bekannten Kräutern gibt es natürlich auch noch Exoten, die zum einen eine wunderschöne Blattfärbung oder Wuchsform haben und zum anderen auch einen außergewöhnlichen Geschmack aufweisen.
Thymian und seine Artenvielfalt
Hier haben Sie gleich mehrere Varianten, die Sie anpflanzen können. Ein hervorragender Bodendecker ist beispielsweise Thymus citriodorus „Golden Dwarf“. Er bildet ein tolles Polster, gedeiht in voller Sonne am besten und verströmt einen starken Duft nach Zitrone. Der Nachteil ist, dass er nicht frosthart ist.
Minze – es gibt fast nichts, was es nicht gibt
Doch auch die unterschiedlichen Minze-Sorten sind ein Muss für Teeliebhaber und Fans von erfrischenden Sommergetränken. Neben der Ananasminze finden Sie auch die chinesische, englische oder marokkanische Minze. Auch russische, türkische oder Erdbeerminze bieten einen besonderen Geschmack und Sie haben eine sehr große Auswahl im Handel. Doch Vorsicht! Es gibt einige Minze-Sorten, die nur einjährig sind, was bedeutet, dass Sie im nächsten Jahr wieder neu anpflanzen müssen.
Welche empfehlenswerten Würzkräuter gibt es?
Sind Sie auf der Suche nach aromatischen Würzkräutern, sollten Sie sich Bärlauch, Schnittknoblauch oder auch Currykraut einmal genauer anschauen. Beim Bärlauch sollten Sie jedoch Geduld haben. Denn bis er sich flächig ausgebreitet hat, können durchaus drei bis vier Jahre vergehen.
Einen sehr intensiven Geschmack hingegen hat der Schnittknoblauch. Wie bei Bärlauch auch, müssen Sie sich hier keine Gedanken machen, dass Sie eine Knoblauchfahne haben. Daher wird auch Schnittknoblauch immer beliebter, um die Speisen zu würzen.
Lieben Sie Curry, sollten Sie auf den Currystrauch nicht verzichten. Die silbrigen Blätter sehen nicht nur wunderschön aus, der intensive Curryduft strömt auch durch den gesamten Garten. Um Speisen damit zu würzen, können Sie die nadelartigen Zweige einfach mitkochen.
Welche Kräuter können schon im März angepflanzt oder ausgesät werden?
Leider gibt es keine Kräuter, die Sie bereits zu dieser Jahreszeit ins Freiland aussäen oder pflanzen können. Sie haben aber die Möglichkeit, die Pflänzchen im Gewächshaus oder im Haus vorzuziehen und sie dann nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland zu setzen. Zur Not könnten Sie die kleinen Pflänzchen aber auch schon im März nach draußen setzen. Aber nur dann, wenn Sie durch Laub einen Frostschutz für die Kräuter haben. Doch auch dann ist es nicht sicher, dass sie das überstehen.
Daher sollten alle Kräuter schon im Februar oder März in Töpfen angepflanzt werden. Die Jungpflanzen können Sie dann Mitte Mai einfach ins Freiland setzen. So sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Können verschiedene Kräuter miteinander kultiviert werden?
Die ist natürlich möglich. Dennoch sollten Sie unbedingt auf gute Nachbarschaft achten, da die Kräuter auch verschiedene Ansprüche haben. Dabei ist nicht nur die Bodenbeschaffenheit zu beachten, sondern auch die Bewässerung und die Düngung.
Kräuter aus dem Mittelmeerraum, wie Thymian, Salbei, Rosmarin oder auch Lavendel lieben einen kargen Boden und Halbschatten. Sie benötigen nur wenig Wasser und kommen mit Trockenheit gut klar. Während Brunnenkresse und Kerbel recht viel Wasser benötigen und einen feuchten Standort bevorzugen.
Für normale Böden sind unter anderem Pfefferminze, Zitronenmelisse, Schnittlauch oder auch Estragon gut geeignet. Doch Vorsicht, die meisten Minzearten verbreiten sich sehr stark, weshalb sie im Topf gepflanzt werden sollten. Möchten Sie Minze im Freiland anbauen, ist eine Rhizomensperre notwendig, damit sich die Minze nicht im gesamten Garten verbreitet. Zudem sollten Sie die Stauden etwa alle drei bis fünf Jahre teilen, um sie zu verjüngen.
Bei der Düngung von Kräutern sollten Sie vorsichtig sein. Es ist vollkommen ausreichend, die Kräuter zwei- bis dreimal im Jahr zu düngen. Weniger ist hier mehr.
Können die Kräuter auch zwischen Blumen kultiviert werden?
Die Kräuter müssen Sie nicht zwingend in eine Kräuterspirale oder ein Kräuterbeet pflanzen. Es ist sogar sehr gut möglich, die Kräuter mit Blüten-Stauden zu kombinieren. Wichtig ist jedoch, dass Sie auf den Ansprüche und den Standort achten. Auch sollten die Blüten-Stauden nicht zu groß sein, damit sie den Kräutern nicht die Sonne nehmen.
Während die Kräuter zwischen den Blüten-Stauden einen angenehmen Duft entfalten können, der durch den ganzen Garten zieht, haben Sie auch die Möglichkeit, die Kräuter entlang der Terrasse anzupflanzen. Zwischen den hübschen Blüten-Stauden können einige Kräuter wie beispielsweise Basilikum oder Zitronenmelisse die Mücken von der Terrasse fernhalten.
Passen Kräuter ins Gemüsebeet?
Natürlich passen die Kräuter ins Gemüsebeet. Sie würzen schließlich Ihr Gemüse mit den Kräutern. Insbesondere Dill, Fenchel oder Estragon machen sich zwischen den Gemüsesorten gut. Gute Nachbarn sind unter anderem Majoran und Möhren, Zwiebeln und Porree. Minze hingegen können Sie perfekt mit Kartoffeln, Tomaten und Kohl kombinieren. Sie unterstützen sich gegenseitig im Wachstum. Auf eine Kombination von Salbei und Gurke sollten Sie jedoch verzichten, da sich beide nicht riechen können. Gleiches gilt auch für Petersilie und Kopfsalat. Wermut hingegen hat im Gemüsebeet nichts verloren. Gemüse und Wermut verstehen sich nicht sehr gut und durch das Gemüsemobbing wird der Wermut seinem Leben ein Ende setzen.
Wie wird eine Kräuterspirale richtig bepflanzt?
Eine Kräuterspirale zu bepflanzen, ist kein Hexenwerk. Wichtig ist, dass Sie die Ansprüche der Pflanzen beachten. Der untere Bereich der Kräuterspirale sollte aus humosem und nährstoffreichem Gartenboden bestehen. Hier sind Liebstöckel, Sauerampfer sowie Pfefferminze ideal.
Der mittlere Abschnitt ist für Majoran, Estragon und Zitronenmelisse vorgesehen. Je höher Sie die Kräuterspirale bauen, desto sandiger und karger wird der Boden. Deshalb sind im oberen Bereich vorwiegend die Kräuter aus dem Mittelmeer zu finden. Salbei, Rosmarin, Lavendel und Thymian fühlen sich hier besonders wohl.
Beim Bepflanzen der Kräuterspirale sollten Sie zudem darauf achten, dass Sie keine ein- und zweijährigen Kräuter anpflanzen, da Sie diese jedes Jahr aufs Neue anpflanzen müssen. Des Weiteren sollten Sie auf Petersilie und Kümmel verzichten, weil diese Pflanzen jährlich an anderer Stelle stehen müssen.
Wenn Sie noch etwas Gutes für die Nutztiere in Ihrem Garten tun möchten, können Sie am Fuße der Kräuterspirale auch ein kleine Wasserelement schaffen. Zum einen können Sie hier Brunnenkresse und Wasserminze anpflanzen und zum anderen haben Sie eine Tränke für die Tiere im Garten. So schaffen Sie einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere und haben gleichzeitig auch eine dekorative Kräuterspirale.
Kräuter trocknen oder einfrieren?
Dies kommt ganz auf das Kraut an. Nicht alle Kräuter eignen sich zum Trocknen. Wenn Sie die frisch geernteten Kräuter konservieren möchten, können Sie diese entweder trocknen oder einfrieren. Bedenken Sie aber, dass beim Trocknen nicht nur das Aroma, sondern auch die Inhaltsstoffe verloren gehen.
Ausgezeichnet trocknen lassen sich beispielsweise Minze, Oregano, Rosmarin, Salbei, Majoran, Thymian und Bohnenkraut. Die Triebe sollten Sie am Vormittag schneiden, bündeln und sie kopfüber an einen luftigen, aber schattigen Platz hängen. Sobald die Blätter trocken sind und knistern, können Sie die Blätter von Stiel abstreifen und in einem Glas mit Schraubverschluss luftdicht und dunkel aufbewahren.
Frisch geerntet haben die Kräuter jedoch das intensivste Aroma, weshalb sie in der Regel immer frisch verwendet werden sollten. Es gibt aber noch die Möglichkeit, die Kräuter direkt nach der Ernte einzufrieren, um Inhaltsstoffe und Aroma zu erhalten. Schnittlauch, Petersilie, Liebstöckel, Dill, Majoran, Fenchel, Minze sowie Estragon können Sie hervorragend einfrieren. Dazu geben Sie einfach die Stängel mit Blättern in einen Gefrierbeutel und legen ihn in die Truhe. Sobald Sie gefroren sind, können sie einfach mit den Fingern zerbröselt werden.
Um verschiedene Kräuter zu portionieren, können Sie die unterschiedlichen Kräuter hacken und in Eiswürfelbehälter einfrieren. Beim Kochen können Sie die Eiswürfel dann einfach in den Topf geben, um die Speisen zu würzen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Kräuteressig oder Kräuteröl aus den geernteten Kräutern herzustellen. Für einen leckeren Kräuteressig eignen sich unter anderem Zitronenmelisse, Minze, Estragon und Dill. Um den Geschmack noch zu intensivieren, können auch Knoblauch, Zwiebeln und Lorbeerblätter hinzugefügt werden. Für das Öl sind vor allem Rosmarin, Thymian, Oregano oder Lorbeer gut geeignet. Mit Chili und Pfeffer kann der Geschmack noch verfeinert werden.
Essig oder Öl werden mit den Kräutern in eine Flasche gegeben. Dabei sollten die Kräuter vollständig bedeckt sein. Anschließend wird die Flasche für etwa zwei Wochen an einem kühlen und dunkeln Ort aufbewahrt, damit sich das Aroma der Kräuter entfalten kann. Auf Wunsch können die Kräuter im Anschluss abgesiebt werden.