Eigentlich bereitet man im Herbst den Garten schön langsam auf die Winterruhe zu. Doch der Herbst ist auch Pflanzzeit. Nicht nur für Stauden, Gehölze und diverses Gemüse, sondern auch für Blumenzwiebeln. Und zwar für die Zwiebeln, die im Frühling als erste die Köpfe aus dem Boden strecken und den Frühling einläuten. Welche dazugehören, wie diese zu pflegen sind und was Sie sonst noch beachten müssen, möchten wir Ihnen hier verraten.
Frühlingszwiebeln – eine Übersicht
Die beliebtesten Blumenzwiebeln für den Frühling sind wohl Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Krokusse und Schneeglöckchen. Doch es gibt noch viel mehr Blumen, die Sie vielleicht gar nicht mit Blumenzwiebeln in Verbindung bringen. Daher haben wir hier eine Übersicht mit Pflanz- und Blütezeit für Sie.
Frühlings-Blumenzwiebeln | Blütezeit | Beste Pflanzzeit |
Alpenveilchen | Februar, März, April | September |
Anemonen | Februar, März, April | September, Oktober |
Blausterne | März, April | August, September, Oktober, November |
Hyazinthen | März, April, Mai | September, Oktober, November |
Kaiserkronen | April, Mai | August, September, Oktober |
Krokusse | Februar, März | September, Oktober, November |
Märzenbecher | Februar, März, April | September, Oktober |
Maiglöckchen | März, April, Mai, Juni | September, Oktober |
Milchsterne | April, Mai, Juni, Juli, August | September, Oktober |
Narzissen | Februar, März, April, Mai | September, Oktober, November |
Schneeglanz | Februar, März, April | September, Oktober, November |
Schneeglöckchen | Januar, Februar, März | August, September, Oktober |
Schwertlilien | April, Mai, Juni | August, September, Oktober |
Tulpen | April, Mai | September, Oktober |
Winterling | Februar, März | September, Oktober |
Zierlauch | April, Mai, Juni | September, Oktober, November |
Immer mit der Voraussetzung, dass kein Frost herrscht, können Blumenzwiebeln, die Sie bis November setzen sollten, auch im Dezember noch in die Erde gebracht werden. Dann ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Blütezeit nach hinten verschiebt oder die Blüte schwächer ausfällt.
Kältereiz als Wachstumsvoraussetzung
Wie bei manch anderen Pflanzen, die aus Samen gezogen werden, benötigen auch die oben genannten Frühlingszwiebeln einen Kältereiz. Dieser ist dafür verantwortlich, dass die Zwiebel überhaupt austreibt und in der Folge blühen kann. Dieser Kältereiz muss über mehrere Wochen, mindestens aber 3, bei unter +10 Grad liegen. Erst dann wird ein Pflanzenhormon im Innern der Zwiebel abgebaut, das einen zu frühen Austrieb hemmt. Der Grund leuchtet ein: Würde die Pflanze zu früh austreiben, könnte sie aufgrund der Kälte Schaden nehmen. Der Kältereiz ist somit ein Schutzmechanismus.
Übrigens können Sie den Kältereiz auch selbst herstellen. Nämlich dann, wenn Sie die Zwiebeln nicht rechtzeitig in die Erde gebracht haben. Dann können Sie diese nämlich auch für mehrere Wochen in den Kühlschrank legen. Sobald die Zwiebel zu treiben beginnt, darf sie dann in die Erde.
Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum
Blumenzwiebeln können Sie im Beet genauso setzen, wie im Blumenkübel auf dem Balkon oder der Terrasse. Dabei genügt herkömmliche Garten- bzw. Pflanzerde, besondere Ansprüche stellen die Zwiebeln daran nicht. Wichtig ist allerdings, dass keine Staunässe entsteht, denn dann könnten die Zwiebeln faulen. Wählen Sie daher einen Topf mit Abflussloch bzw. installieren Sie eine Drainage. Im Garten können schwere Böden mit Sand aufgelockert werden.
Gießen ist nur bei längerer Trockenheit nötig, düngen müssen Sie nicht zwingend, kann den Zwiebeln aber beim Wachstum helfen. Wenn Sie düngen wollen, dann beginnen Sie damit, wenn das erste Grün aus der Erde spitzt. Gedüngt wird immer bis zur Blüte.
Der richtige Standort ist Voraussetzung für eine gesunde Pflanze und eine üppige Blüte:
- Alpenveilchen bevorzugen Sonne.
- Anemonen wollen im Halbschatten stehen.
- Blausterne lieben Sonne bis Halbschatten.
- Hyazinthen stehen gerne in der Sonne oder im Halbschatten.
- Kaiserkronen möchten gerne viel Sonne.
- Krokusse haben am liebsten einen sonnigen Standort, kommen aber auch mit Halbschatten zurecht.
- Märzenbecher sind in der Sonne oder im Halbschatten gut aufgehoben.
- Maiglöckchen können mit Sonne nichts anfangen, stehen daher lieber im Schatten.
- Milchsterne bevorzugen einen Standort im Halbschatten.
- Narzissen lieben die Sonne.
- Schneeglanz geht es in der Sonne aber auch im Halbschatten gut.
- Schneeglöckchen stehen im Halbschatten genauso gut, wie im Schatten.
- Schwertlilien kommen ohne Sonne nicht aus.
- Tulpen wollen unbedingt sonnig stehen.
- Winterling möchte in der Sonne stehen, mag aber auch Halbschatten.
- Zierlauch kann mit Sonne und mit Halbschatten etwas anfangen.
Verwelkte Blüten sollten Sie direkt abschneiden, um die Samenbildung zu vermeiden. Das Grün bleibt allerdings so lange an der Zwiebel, bis es komplett verwelkt ist. Der Grund: Die Zwiebel zieht sich wichtige Nährstoffe aus dem Grün, das sie für später einlagert.
Das richtige Setzen von Blumenzwiebeln
Wenn Sie beim Setzen von Blumenzwiebeln ein paar Punkte beachten, dürfen Sie sich über eine reiche Blüte im Frühling freuen.
- Die Zwiebel kommt stets doppelt so tief in die Erde, wie Ihr Durchmesser. Hat die Zwiebel also einen Durchmesser von 5 Zentimetern, muss sie mindestens 10 Zentimeter tief in die Erde. Nicht zu tief, da sie sonst nur schwer die Erdoberfläche erreicht, aber auch nicht zu flach, damit sie nicht umkippt.
- Wenn der Boden zu dicht ist und sich nach dem Gießen oder nach Regenfällen Wasser stauen könnte, dann geben Sie rund 2 bis 3 Zentimeter Sand oder Kies als Drainage in das Pflanzloch.
- Die Spitze muss bei Blumenzwiebeln immer nach oben zeigen.
- Zwiebeln können Sie gerne in Gruppen setzen, dann sollte aber ein Mindestabstand von 5 Zentimetern zwischen den Pflanzen bestehen. So können sich problemlos Tochterzwiebeln bilden.
- Möchten Sie ein komplettes Zwiebelbeet, beispielsweise mit Tulpen oder Narzissen anlegen, dann können Sie pro Quadratmeter etwa mit 40 Blumenzwiebeln rechnen.
Übrigens: Blumenzwiebeln können Sie das ganze Jahr über in der Erde lassen, Frost macht ihnen nichts aus. Lediglich im Topf sollten Sie die Zwiebeln vor allzu starken Frösten schützen. Gerne können Sie die Zwiebeln auch ausgraben und trocken und dunkel bis zum Herbst lagern, das ist aber nicht nötig, ja sogar kontraproduktiv, da sich die Zwiebeln im Boden selbstständig vermehren.
Blumenzwiebeln – Achtung: Wühlmäuse
In der Erde sind Blumenzwiebeln sicher aufgehoben. Allerdings gibt es einen Nager, bei dem die Zwiebeln ganz oben auf der Speisekarte stehen: die Wühlmaus. Um Ihre Zwiebeln vor den gefräßigen Tieren zu schützen, sollten Sie aktiv werden. Denn einen Schaden bemerken Sie erst, wenn die Pflanzen nicht austreiben, dann ist es aber schon zu spät. Installieren Sie entweder ein Drahtgeflecht auf dem Untergrund, etwa einen Kaninchendraht, durch die Mäuse sich nicht graben können. Alternativ können Sie die Zwiebeln auch in Pflanzkörbe setzen, die es aus Metall oder Kunststoff gibt. Dort sind die Zwiebeln gut aufgehoben.
Frühlingszwiebeln – Tipps beim Kauf
Blumenzwiebel ist nicht gleich Blumenzwiebel – es gibt deutliche Unterschiede. Gerade wenn Sie Ihre Zwiebeln in einem Gartencenter oder Baumarkt kaufen. Beziehen Sie Ihre Frühlingsblüher dagegen über uns, können Sie sich auf eine gleichbleibend hohe Qualität verlassen. Ansonsten sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Die Zwiebeln sollten nicht verschrumpelt und weich sein, sondern fest und eine glatte Haut haben.
- Sie sollten außerdem nicht schimmeln oder faulen. Auch wenn bei mehreren Zwiebeln nur eine betroffen ist, können Pilzsporen bereits andere unbemerkt befallen haben.
- Wenn unterschiedliche Größen angeboten werden, greifen Sie immer zu den größeren, denn daraus werden kräftigere Pflanzen sprießen.
- Eine Aufzucht ohne Pflanzenschutzmittel ist immer dann gegeben, wenn Sie Blumenzwiebeln in Bioqualität kaufen.