Mit ihren hängenden Blüten sind Fuchsien unverkennbar, dabei gibt es nicht nur die bekannten Arten, die vor allem in Blumenkästen unsere Balkone säumen. Die Blumen werden nämlich in drei Hauptkategorien eingeteilt: die hängenden, die aufrechten und die buschigen Pflanzen. Somit sind sie nicht nur für Blumentöpfe auf dem Freisitz wie geschaffen, sondern finden auch im Garten und sogar als Zimmerpflanze ihre Berechtigung.
Fuchsien – ein Steckbrief
- Name: Fuchsie
- Botanischer Name: Fuchsia
- Familie: Nachtkerzengewächse
- Ordnung: Myrtenartige
- Arten: 107
- Sorten: mehr als 12.000
- Wuchshöhe: bis zu 10 Meter (je nach Gattung)
- Blütezeit: Juni bis zum Frost
- Herkunft: Süd- und Mittelamerika
- Bedingt winterhart
- Ungiftig
Warum Fuchsien Fuchsien heißen
Ihren Namen erhielt die Pflanze vom deutschen Botaniker Leonhart Fuchs, der von 1501 bis 1566 lebte. Er war seinerzeit einer der bedeutendsten Mediziner und Botaniker und gilt als einer der Väter der modernen Botanik. Als der französische Botaniker Charles Plumier die Pflanze im späten 17. Jahrhundert auf Hispaniola (heute Haiti und die Dominikanische Republik) entdeckte, benannte er sie zu Ehren von Fuchs nach ihm, um dessen Beiträge zur Botanik zu würdigen.
Fuchsien – Ihr Siegeszug um die Welt
Ursprünglich war die Fuchsie in den peruanischen Anden beheimatet. Als die Pflanze Ende des 17. Jahrhundert entdeckt wurde, fand man sie außerdem in den tropischen und subtropischen Gebieten Süd- und Mittelamerikas, sowie auf den Inseln Tahiti und Neuseeland. Trotz ihrer Herkunft gilt die Fuchsie nicht als Tropenpflanze. Im 18. Jahrhundert wurde die Fuchsie nach Europa gebracht, wo sie schnell populär wurde. Kultiviert hat man sie zuerst in botanischen Gärten – danach setzte aufgrund der Beliebtheit – ein internationaler Handel ein. Die Fuchsie verbreitete sich so über ganz Europa und wurde zu einer der beliebtesten Zierpflanzen.
Gerade in wärmeren Regionen fanden Fuchsien ihren Platz auch in Gärten und Parks. Besonders in Gebieten mit gemäßigtem Klima, wie in Teilen Nordamerikas, Europas, Australiens und Neuseelands, wurde sie häufig angepflanzt. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und der Zucht zahlreicher Hybriden und Sorten konnte die Fuchsie in vielen verschiedenen Klimazonen gedeihen.
Fuchsien sind sehr anpassungsfähig und haben es durch besondere Strategien geschafft, sich durch Vermehrung selbstständig in freier Natur anzusiedeln und fortzupflanzen. Sie werden daher auch als Gartenflüchtling oder Stinsenpflanze bezeichnet. So wachsen sie etwa im Westen der USA, vor allem in Kalifornien, aber auch in Teilen Großbritanniens wild.
Die drei Hauptkategorien von Fuchsien
Wie schon erwähnt werden Fuchsien in drei Hauptkategorien eingeteilt, die wir uns mal näher ansehen wollen:
Hängende Fuchsien
- Die hängenden Fuchsien haben lange, flexible Zweige, die nach unten hängen. Sie sind daher ideal für Hängekörbe und Balkonkästen.
- Die Blüten hängen ebenfalls herab, sie sind meist groß und auffällig und somit besonders dekorativ.
- Hängende Fuchsien sind perfekt für Orte, an denen ihre Zweige frei herunterhängen können. Dazu gehören vor allem Ampeln und Hängekörbe, aber auch auf Mauern machen sie eine schöne Figur.
Aufrechte Fuchsien
- Aufrechte Fuchsien wachsen vertikal und haben starke, aufrecht stehende Stängel. Sie können buschig oder sogar baumartig werden.
- Die Blüten wachsen entlang der aufrechten Stängel und sind meist kleiner, aber auch zahlreicher als bei hängenden Fuchsien.
- Die aufrechten Fuchsien sind für Beete und Rabatten geeignet, insbesondere wenn sie im Hintergrund gepflanzt werden und vorne Platz für niedrigere Stauden lassen. Sie sind besonders als Heckenpflanze gerne genommen, können aber auch zum Hochstämmchen erzogen werden.
Buschige Fuchsien
- Buschige Fuchsien besitzen eine kompakte, buschige Wuchsform mit vielen verzweigten Stängeln, die eine dichte, runde Form bilden.
- Die Blüten erscheinen entlang der vielen Zweige und können eine dichte Blütenpracht bilden.
- Buschige Fuchsien eignen sich hervorragend für den Anbau in Töpfen, als Beetpflanzen oder für gemischte Rabatten. Sie können auch als niedrige Hecken oder zur Flächenbepflanzung verwendet werden.
Die Pflege von Fuchsien
Fuchsien sind relativ pflegeleicht, brauchen aber schon hin und wieder etwas Aufmerksamkeit. Mit den folgenden Tipps haben Sie bestimmt viel Freude mit Ihren Blumen. Die Tipps gelten, sofern nicht anders angegeben, für alle drei Hauptkategorien.
Standort
- Fuchsien mögen es halbschattig bis schattig, sodass sie für einen Südbalkon oder einen Garten mit südlicher Ausrichtung eher ungeeignet sind. Besonders empfindlich sind sie gegen direkte Mittagssonne, hier können die Blätter schnell verbrennen.
- Weiterhin ist eine gute Luftzirkulation ideal, der Standort sollte aber dennoch nicht in einer Windschneise liegen.
Substrat
- Fuchsien, die im Garten gepflanzt werden sollen, benötigen einen gut durchlässigen, humusreichen Boden. Hierbei ist eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und etwas Sand zur Verbesserung der Drainage ideal.
- Für Topfpflanzen kann herkömmliche Pflanzerde genommen werden, die mit Bims oder Perlite für eine gute Drainage angereichert werden kann.
Gießen
- Alle Fuchsien brauchen regelmäßige Wassergaben, die Erde sollte immer gleichmäßig feucht, allerdings nicht nass sein.
- Aufrechte Fuchsien sollten Sie vor allem während der Blütezeit ausreichend wässern, buschige Fuchsien brauchen während besonders heißen Tagen etwas mehr Wasser.
- Gegossen wird am besten von unten, also direkt die Erde bewässern.
- Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht, das mögen Fuchsien gar nicht. Eine Drainage bzw. ein Abflussloch im Topf/Kasten sind daher sinnvoll.
Düngen
- Geben Sie einen ausgewogenen Dünger mit einem leicht höheren Kaliumanteil, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.
- Gedüngt wird während der Wachstumsperiode, die vom Frühjahr bis zum Spätsommer reicht.
- Alle 2 bis 4 Wochen ein Flüssigdünger oder am Beginn der Wachstumsperiode ein Langzeitdünger – damit sind Ihre Fuchsien gut versorgt.
Rückschnitt
- Alle Fuchsienarten werden vor dem Austrieb im Frühling zurückgeschnitten.
- Lange Triebe werden gekappt, so wird eine buschige Wuchsform gefördert.
- Alte und schwache Triebe können für eine Verjüngung der Pflanze ebenfalls abgeschnitten werden.
- Bei buschigen Fuchsien sollte ein kräftiger Rückschnitt erfolgen, um eine kompakte Form zu erhalten.
Vermehrung
- Fuchsien können über Stecklinge oder Samen vermehrt werden.
- Stecklinge werden im Frühling oder im Spätsommer geschnitten, der Steckling sollte ca. 10 Zentimeter lang sein, die unteren Blätter werden entfernt, danach in feuchte Erde oder in ein Wasserglas setzen.
- Samen können Sie im Herbst sammeln und im Frühjahr aussäen. Für die Keimung sind gleichmäßige Feuchtigkeit und Wärme zu empfehlen.
Überwinterung
- Werden Fuchsien in Pflanzgefäßen gehalten, sollte der Standort hell und frostfrei bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad sein.
- Dass ausgepflanzte Fuchsien den Winter überleben, kann nicht garantiert werden, in geschützten Lagen und wärmeren Gebieten kann dies aber durchaus gelingen. Dann sollten Sie in jedem Fall die Erde mit Reisig, Laub oder anderweitig abdecken, um die Wurzeln vor zu starkem Frost zu schützen.
- Während der Winterruhe benötigen Fuchsien wenig Wasser und sollten nur gelegentlich gegossen werden, um eine Austrocknung zu verhindern.
Schädlinge
- Häufig treten bei Fuchsien Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder die Weiße Fliege auf.
- Zur Bekämpfung können Sie die Pflanze mit einer Seifenlauge einsprühen.
Krankheiten
- Fuchsien sind anfällig für Grauschimmel, Wurzelfäule oder Rost.
- Wurzelfäule entsteht meist, wenn die Erde zu nass oder keine Drainage vorhanden ist.
- Befallene Pflanzenteile mit Grauschimmel oder Rost großzügig entfernen und im Restmüll entsorgen.
- Achten Sie auf eine gute Belüftung und schneiden Sie bei zu dichtem Wuchs die Fuchsie aus. Sie sollte nach einem Regen immer gut abtrocknen können.