Viele Menschen lehnen das Gärtnern nach dem Mond direkt ab, wenn Sie bereits den Begriff „Mondkalender“ hören oder lesen. Der Einfluss des Mondes auf die Erde und somit auch auf die Pflanzen ist in der Wissenschaft nichts Neues. Unter anderem fand Ernst Zürcher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich heraus, dass die Entwicklung des Durchmessers von Bäumen von der Mondanziehungskraft beeinflusst wird. Gärtner, die sich bei ihrer Gartenarbeit nach dem Mond richten, profitieren meistens von größeren Erträgen.
Der Mondkalender
Dass der Mond Einfluss auf die natürlichen Vorgänge der Erde hat, ist vor allem an den Gezeiten der Meere erkennbar. Bei Flut zieht die Anziehungskraft des Mondes das Wasser an die Küste, während er das Wasser bei Ebbe aufs Meer zieht. Stehen Mond, Erde und Sonne in einer Linie, gibt es die sogenannte Springtide. Dann ist der Gezeitenunterschied stärker als sonst. Dieses Phänomen tritt immer bei Neumond und Vollmond auf. Dagegen ist der Gezeitenunterschied schwach, wenn sich der Mond in einem 90-Grad-Winkel zur Sonnen-Erd-Achse befindet. Das ist bei Halbmond der Fall.
Im Internet und ebenfalls als Apps sind Mondkalender zum Gärtnern erhältlich. Je nachdem in welchem Sternbild der Mond steht, wurden Blatt-, Frucht-, Blüten- und Wurzeltage festgelegt. Mit einem Mondkalender für Gartenarbeiten fällt das Gärtnern leicht, denn dort kann der Gärtner täglich ablesen, welche Arbeiten sich für den heutigen Tag anbieten.
Beim Gärtnern nach dem Mond wird davon ausgegangen, dass der Mond seine Kräfte abhängig vom Sternbild auf den Planeten Erde lenkt, in dem er an dem Tag steht. Er nutzt demnach die vier Elemente Wasser, Luft und Licht, Erde sowie Wärme und Feuer für seine Kraftübertragung. Die Tierkreiszeichen sind den Elementen zugeordnet. In jedem Monat durchläuft der Mond drei Mal die Sternbilder.
- Fische, Skorpion und Krebs gehören dem Element Wasser an.
- Wassermann, Waage und Zwilling sind dem Element Luft zugeordnet.
- Schütze, Widder und Löwe sind dem Element Feuer verbunden.
- Steinbock, Jungfrau und Stier zählen zum Element Erde.
Die jeweils drei Sternzeichen, die zu einer Gruppe gehören, stehen für eine Pflanzengruppe. Die Tierkreiszeichen-Gruppen werden als Trigone bezeichnet.
- Zum Frucht-Trigon gehören die Sternbilder Widder, Schütze und Löwe, die Fruchtpflanzen wie Beerensträucher, Obstbäume und Fruchtgemüse wie Kürbis, Zucchini, Auberginen und Tomaten beeinflussen.
- Steinbock, Jungfrau und Stier gehören zum Wurzel-Trigon, der Einfluss auf Wurzelpflanzen nimmt. Dabei handelt es sich um Gemüsepflanzen wie Zwiebeln, Sellerie, Radieschen, Kohlrabi, Möhren oder Kartoffeln, die ein bodennahes oder unterirdisches Speicherorgan besitzen.
- Das Blatt-Trigon fasst die Zeichen Fische, Krebs und Skorpion zusammen. Steht der Mond in diesen Sternbildern, nimmt er Einfluss auf Blattpflanzen, zu denen Blattgemüse wie Kohl und Salat, Kräuter sowie Stauden und Heckenpflanzen mit schmückenden Blättern zählen.
- Das Blüten-Trigon setzt sich aus Wassermann, Zwilling und Waage zusammen und beeinflusst Blütenpflanzen. Das sind Pflanzen wie Stauden, Blütensträucher und Zwiebelblumen, die sich durch auffällige Blüten auszeichnen.
Abhängig von den Trigonen finden Sie im Mondkalender Blüten-, Frucht-, Wurzel- oder Blatttage vor. Dementsprechend wird Ihnen aufgezeigt, welche Pflanzen Sie aussäen, pflanzen, schneiden oder ernten sollten.
Gärtnern bei abnehmendem Mond
Der Mondkalender geht nicht nur davon aus, dass der Mond Wassermassen wie das Meer beeinflusst, sondern ebenfalls einen Einfluss auf Pflanzensäfte nimmt. Nimmt der Mond ab, wird das als „Einatmen der Erde“ bezeichnet. Dann sollen sich die Nährstoffe und das Wasser in die unteren Teile der Pflanzen zurückziehen. In der Mondphase können Sie beispielsweise Ihre Hecken schneiden, weil zu dem Zeitpunkt kaum Pflanzensaft austritt. Ebenso ist die Phase des abnehmenden Mondes für die Ernte von Wurzelpflanzen und für Aussaaten geeignet. Wenn Sie Unkraut jäten oder Ihren Rasen mähen, kurz bevor der Mond den niedrigsten Stand erreicht, wachsen Rasen und Unkraut langsamer.
Bei abnehmendem Mond bieten sich folgende Gartenarbeiten an:
- Hecken schneiden
- Wurzelgemüse ernten
- Stauden zurückschneiden
- Ziergehölze in Form schneiden
- Pflanzen aussäen
- Pflanzen vermehren
- Düngung
- Unkraut entfernen
- Rasenmähen – er wächst dann schneller
- Kranke Pflanzen pflegen, weil sie sich in dieser Phase schneller regenerieren
- Pflanzen umpflanzen
Arbeiten im Garten bei zunehmendem Mond
Bei zunehmendem Mond heißt es, die Erde würde ausatmen, sodass der Mond Pflanzensäfte anzieht, die in die oberen Teile der Pflanzen aufsteigen. Dementsprechend sind diese Gartenarbeiten günstig:
- Ernte von Gemüse und Obst
- Schneiden von Schnittblumen
- Einmachen und Einkochen von Gemüse und Obst – es soll dann sehr aromatisch schmecken
- Rasen mähen, wenn er nicht so schnell nachwachsen soll
- Pflanzen veredeln
Wie beeinflusst der Voll- und Neumond die Pflanzen?
Dass sich die Energie des Vollmondes auf die Erde auswirkt, zeigt sich bei vielen Menschen. Sie können kurz vor und bei Vollmond schlecht schlafen und/ oder sind unruhig. Gärtner, die sich nach dem Mondkalender richten wissen zu berichten, dass Gemüse besser gedeiht, wenn die Aussaat bei Vollmond geschah. Auch soll das Gemüse dann bessere Erträge liefern.
Bei Neumond befindet sich der Mond zwischen der Sonne und der Erde. Somit gelangt wenig Mondlicht auf unseren Planeten und die Pflanzen legen eine Ruhepause ein. Sie können in dieser Phase vorbereitende Gartenarbeiten wie die Bodenlockerung erledigen. Schneiden Sie kranke Pflanzen zurück und beseitigen Sie Pflanzenteile, die von Parasiten befallen sind. Sobald der Mond zunimmt, treiben die Pflanzen kräftig aus.