Sie sind der Meinung, Ihr Garten ist zu klein und Sie können nur wenig daraus machen? Täuschen Sie sich da mal nicht, denn mit einigen Tricks kann ein kleiner Garten auch ganz groß erscheinen. Wir haben für Sie interessante Ideen gesammelt, wie Sie wenige Quadratmeter Grün um ein Vielfaches größer erscheinen lassen. Hier spielen optische Täuschungen eine große Rolle. Und im Übrigen hat ein kleiner Garten auch Vorteile, denn die Arbeit reduziert sich um ein Vielfaches.
Kleinen Garten gestalten – mit diesen Tricks gelingt es
- Garten in Bereiche einteilen
Vor der Gartengestaltung sollte immer die Planung stehen. Legen Sie also nicht einfach drauf los, sondern bringen Sie Ihre Ideen zu Papier. So ist sichergestellt, dass Sie das, was Sie verwirklichen möchten, auch tatsächlich umsetzen können. Dabei wird der Garten maßstabsgetreu aufgezeichnet und in unterschiedliche Bereiche eingeteilt.
Schon dabei ist die räumliche Tiefe, die ein kleiner Garten bieten kann, entscheidend. Diese wird beispielsweise mit Sichtachsen, etwa durch einen Gartenweg erreicht. Auch wenn Sie womöglich verschlungene Gartenwege interessanter finden, für die größere Wirkung im Garten ist die klare Linie entscheidend. Im Übrigen sollte der Weg immer ein Ziel haben, zum Beispiel einen Sitzplatz, einen Brunnen oder eine Statue. Haben Sie ein langgezogenes Gartengrundstück, kann ein geschwungener Weg eine größere Fläche suggerieren.
Die einzelnen Bereiche wie Liegebereich, Rasenbereich, Spielbereich für Kinder, Sitzmöglichkeiten und natürlich die Beete sollten strukturiert und mit Geraden oder Diagonalen versehen sein. Wichtig ist also, dass sie sich voneinander abgrenzen und nicht ineinander übergehen.
Vielleicht kennen Sie aus dem Zeichenunterricht noch die Fluchtpunktperspektive. Gerade Linien, die auf einen Punkt zulaufen. Auch das vermittelt Tiefe und Weite.
- Einheitliche Materialien verwenden
Für eine optisch größere Wirkung ist es wichtig, dass Sie nicht zu viele unterschiedliche Materialien verwenden – gerade wenn es um den Bodenbelag geht. Hier ist zu viel Abwechslung kontraproduktiv. Beschränken Sie sich auf größere einheitliche Flächen, da zu viel Unterschiedliches das Grundstück optisch zerstückeln würde. Flächen desselben Materials wirken größer und weiter.
- Einzelne Bereiche betonen
Eine einzelne Fläche wirkt also nie so groß, wie eine Aufteilung. Durch die Aufteilung können Bereiche zudem besser betont werden. So lässt sich zum Beispiel eine selbst gestaltete Sitzecke besser in Szene setzen, ein Miniteich mit einem Wasserspiel rückt in den Vordergrund oder ein Rosenbogen dient als Eyecatcher, der den Eingang in einen neuen Bereich des Gartens bildet. Durch die Betonung einzelner Bereiche können Sie einem Garten mehr Weitläufigkeit geben, als tatsächlich vorhanden ist.
Bei einem schmalen und langen Garten sollten Sie in die Breite gehen und an den Seiten für Akzente sorgen, bei einem kurzen aber breiten Garten ist dagegen die Tiefe entscheidend. Hier werden Bereiche betont, die in der Ferne liegen. In beiden Fällen ist es übrigens ratsam, auf Hecken oder Zäune, die das Nachbargrundstück vom eigenen abgrenzt, zu verzichten, denn diese Grenzen wirken einengend und machen den Garten klein.
- Die richtige Farbgestaltung
Bunt ist schön und hat durchaus seine Reize. In einem kleinen Garten sollten Sie sich aber auf wenige Farben beschränken. Und auf die richtigen! Denn es gibt Farben, die besonders wuchtig und dominant wirken und somit die Pflanzen zu sehr in den Vordergrund stellen. Rot, Dunkelblau und Violett sind solche Farben. Stattdessen ist es ratsam, helle Farben zu verwenden, besonders in Ecken, an den Gartengrenzen und im hinteren Bereich eines Gartens. Dort, wo es normalerweise etwas dunkler ist, können Pflanzen mit hellen Farben wie Weiß, Gelb oder Hellblau die jeweiligen Bereiche aufhellen und somit größer erscheinen lassen.
- Verschiedene Ebenen für mehr Räumlichkeit
Gärtnern lässt sich nicht nur auf einer Ebene, sondern auf ganz verschiedenen. Dadurch wirkt ein Garten größer und offener und Sie bringen gleichzeitig mehr Pflanzen unter. Dabei lassen sich verschiedene Ebenen auf ganz unterschiedliche Arten gestalten.
- Anlegen eines Senkgartens, also eines kleinen Bereichs, der abgesenkt und meist von Natursteinen eingerahmt wird.
- Bau einer höher gelegenen Terrasse, auf der verschieden große Blumentöpfe zum Einsatz kommen.
- Mehrstöckige Hochbeete anlegen, die Platz für viele verschiedene Pflanzen bieten.
- Anlegen einer Hangböschung, die mit einer Steinmauer gestützt wird.
- Unterschiedlich hohe Pflanzen integrieren, vorne klein, hinten größer werdend.
- Blumeninseln auf unterschiedlichen Höhen schaffen.
- Mit Pergolen oder Rosenbögen arbeiten.
- Verschieden hohe Mauern schaffen.
- Vertical Gardening betreiben: Dazu gehören zum Beispiel Rankgitter, Blumentöpfe, die an Wänden oder Zäunen befestigt werden, Pflanztreppen, Hängeampeln, Pflanzsäulen und vieles mehr.
- Mit Licht und Reflektionen arbeiten
Ist etwas dunkel, erscheint es in der Regel kleiner. Mit Licht hingegen lässt sich Weite erzielen. So sind helle Flächen sinnvoll, da diese den Garten größer erscheinen lassen. Eine hell gestrichene Hauswand beispielsweise, ein heller Holzzaun oder ein heller Bodenbelag, etwa aus weißem Kies. Für laue Sommerabende empfiehlt es sich außerdem Licht geschickt einzusetzen. Lampen, Laternen oder auch Fackeln, die einer Linie folgen, beispielsweise einem Weg, lassen den Garten größer erscheinen. Scheinwerfer, die besondere Bereiche ausleuchten, sind ebenfalls ein probates Mittel.
Auch Reflektionen sind eine gute Möglichkeit, um die kleine Oase größer wirken zu lassen. Etwa mit einem Teich oder einem Bachlauf. Durch das Spiegeln von Sonne und Himmel wird das Auge überlistet. Ebenso überlisten Spiegel unsere Wahrnehmung. Spiegelflächen sorgen für eine räumliche Erweiterung und suggerieren Weite. Diese lassen sich überall anbringen, dazu einfach eine Spiegelfläche an markante Stellen, zum Beispiel in Ecken, befestigen oder aufstellen.
- Fixpunkte schaffen
Ein kleiner Garten braucht Fixpunkte, auf die sich das Auge konzentrieren kann. Die Elemente treten dadurch in den Vordergrund und erschaffen eine optische Raumtiefe. Mit einfachen Mitteln können Sie diese Fixpunkte problemlos im Garten schaffen. Integrieren Sie zum Beispiel
- Figuren, Vasen und Skulpturen
- Spaliere und Rosenbögen
- Sitzgelegenheiten, beispielsweise einen Strandkorb oder eine Sitzbank aus Gusseisen
- Teiche, Brunnen oder Bachläufe
- Steingärten
- Solitär stehende Pflanzen, die sich optisch vom Rest abheben, etwa durch Form, Größe oder Farbe
- Große Blumengefäße, Blumensäulen oder Terrakottatöpfe
Es sind nur wenige Mittel nötig, um einen kleinen Garten größer erscheinen zu lassen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt und die Umsetzung ist in den meisten Fällen denkbar einfach. Planen Sie, gestalten Sie nach Lust und Laune und freuen Sie sich auf tolle Momente in Ihrer kleinen grünen Oase.