Gartenhibiskus ist winterhart und erfreut mit wunderschönen Blüten. Er muss nicht geschnitten werden, doch fördern Sie mit einem Rückschnitt im Spätwinter die Blütenbildung. Vor allem in der Wachstumszeit benötigt Ihr Gartenhibiskus viel Wasser.
Richtiger Standort für Gartenhibiskus: sonnig bis halbschattig
Gartenhibiskus wird auch als Straucheibisch bezeichnet und ist winterhart. Er erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern und bringt von Juli bis in den Herbst hinein viele große Blüten mit auffallendem Stempel hervor. Er benötigt einen sonnigen bis halbschattigen, geschützten Standort. An einem schattigen Standort entwickelt er weniger Blüten. Achten Sie darauf, dass der Standort vor kalten Ostwinden geschützt ist. Pflanzen Sie den Hibiskus am besten im Frühjahr, damit er bis zum Winter gut anwachsen kann. Er eignet sich als Solitärpflanze, aber auch als Hecke.
Tipp: Gartenhibiskus verträgt zwar Minusgrade, doch sollten Sie junge Pflanzen und Pflanzen in rauen Lagen im Winter vor Frost schützen.
Ansprüche an den Boden: nährstoffreich und gut durchlässig
Für Gartenhibiskus sollte der Boden humos, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Achten Sie auf einen schwach sauren bis alkalischen pH-Wert. Ist der Boden zu sandig, vergreist die Pflanze schnell und bringt nur wenige Blüten hervor. Der Boden sollte nicht zu trocken sein.
Pflanzen Sie Hibiskus, mischen Sie die ausgehobene Erde mit abgelagertem Rinderdung, bevor Sie das Pflanzloch damit auffüllen. Nach dem Pflanzen wässern Sie den Hibiskus gut. Möchten Sie eine Hibiskushecke anlegen, bringen Sie die Pflanzen in einem Abstand von 50 Zentimetern zueinander in die Erde. Eine Hecke bietet keinen ganzjährigen Sichtschutz, da die Pflanze im Herbst ihr Laub abwirft.
Hibiskus pflegen: reichlich wässern und düngen
Hibiskus benötigt während der Wachstumsphase viel Wasser, doch verträgt er keine Staunässe. Zum Saisonstart im Frühjahr braucht er eine Düngung, am besten mit reifem Kompost oder organischem Dünger. Während der Saison kann der Hibiskus mehrere Düngergaben vertragen. Düngen Sie nicht mehr im Herbst, da der Gartenhibiskus dann zu stark treibt und die Gefahr von Frostschäden besteht. Er treibt bei Nährstoffmangel nur schwach aus und bringt kaum Blüten hervor. Bei längeren Trockenperioden im Sommer wirft er schnell die Blüten ab. Vergessen Sie daher nicht das regelmäßige Gießen.
Erziehungsschnitt von Hibiskus: schwache Triebe entfernen
Einen Erziehungsschnitt nehmen Sie bereits bei jungen Pflanzen vor. Entfernen Sie alle beschädigten und schwachen Triebe und lassen Sie nicht mehr als zwei bis drei Triebe stehen. Die Verzweigung regen Sie an, indem Sie die Triebe mit einer Schere mindestens um die Hälfte einkürzen. Schneiden Sie die jungen Pflanzen auch in den Folgejahren stark zurück, um die Verzweigung an der Basis zu fördern.
Wichtig beim Schneiden junger Pflanzen: Schnittwerkzeug und Technik
Zum Entfernen von Trieben an der Basis verwenden Sie eine Astschere mit geringem Öffnungswinkel. So gelangen Sie am besten in das Innere des Strauchs. Das Werkzeug setzen Sie direkt an der Ansatzstelle der Triebe an. Zusätzlich verwenden Sie eine Gartenschere. Gehen Sie beim Schneiden folgendermaßen vor:
- Entfernen Sie Äste an der Basis, um das Grundgerüst luftiger zu gestalten und das Nachwachsen junger, vitaler Triebe zu fördern
- Schneiden Sie nach innen wachsende Zweige komplett ab, damit die Krone genug Licht bekommt
- Bei Konkurrenztrieben entfernen Sie einen der beiden Zweige an der V-förmigen Astgabelung
- Schneiden Sie lange, dünne Blütenzweige bis auf wenige Knospen zurück
- Stark verästelte Enden mit vielen kurzen Jahrestrieben schneiden Sie bis ins zweijährige Holz zurück. Achten Sie darauf, dass sich unterhalb der Schnittstelle immer ein junger Ast befindet.
Erziehungsschnitt für Hochstämmchen: viel Geduld gefragt
Möchten Sie einen jungen Gartenhibiskus als Hochstämmchen ziehen, brauchen Sie viel Geduld. Bis sich diese Wuchsform fertig entwickelt hat, dauert es mehrere Jahre. Schneiden Sie nur den kräftigsten Haupttrieb nicht zurück und entfernen Sie alle anderen Triebe. In den folgenden Jahren schneiden Sie ab Anfang Februar alle seitlichen Verzweigungen vom Haupttrieb ab.
Der Haupttrieb sollte etwas länger als die Höhe des gewünschten Kronenansatzes sein. Hat er diese Höhe erreicht, fördern Sie die Bildung seitlicher Knospen, indem Sie im zeitigen Frühjahr die Spitze abschneiden. Ziehen Sie aus dem obersten der neuen Seitenzweige die neue Stammverlängerung und leiten Sie sie an einem Bambusstab senkrecht hoch. Kürzen Sie die übrigen drei bis vier Seitentriebe ungefähr um die Hälfte ein, um daraus die Hauptäste der Krone zu erhalten.
Erhaltungsschnitt bei Hibiskus: im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr
Der Spätwinter ist ein guter Zeitpunkt für einen Erziehungsschnitt bei Ihrem Gartenhibiskus. Achten Sie aber darauf, dass beim Rückschnitt keine Minusgrade herrschen. Bis Mitte März sollten Sie den Rückschnitt abgeschlossen haben, da dann die Wachstumsphase beginnt. Entfernen Sie beim Erhaltungsschnitt nur die schwachen und eingetrockneten Triebe. Kürzen Sie die Blütentriebe aus dem Vorjahr bis auf wenige Knospen ein. Ist der Strauch dicht geworden, lichten Sie ihn aus und entfernen auch einige der Blütentriebe aus dem Vorjahr. Schneiden Sie diese Triebe dicht an den Verzweigungen ab.
Haben Sie einen Hochstamm mit gut entwickelter Krone, lassen Sie die Krone frei wachsen. Entfernen Sie jedes Jahr im Februar alle vorjährigen Triebe bis auf wenige Knospen. Schneiden Sie auf das kräftige Astgerüst zurück.
Tipp: Zum Erhalt der natürlichen Kronenform kürzen Sie die Triebe im Zentrum weniger stark ein als im äußeren Bereich der Krone.
Verjüngungsschnitt: wenn Ihr Hibiskus blühfaul geworden ist
Ist Ihr Hibiskus schon älter und im Laufe der Zeit blühfaul geworden oder hat er sich einseitig entwickelt, benötigt er einen Verjüngungsschnitt. Kürzen Sie die Äste auf 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden. In den Folgemonaten wird Ihr Gartenhibiskus an vielen Stellen neu austreiben. Lichten Sie diesen Austrieb im Sommer stark aus und lassen Sie nur die Triebverlängerungen und Verzweigungen der alten Haupttriebe stehen. Im ersten Jahr nach einem Verjüngungsschnitt können Sie noch nicht mit einer Blüte rechnen, da die Pflanze versucht, die verlorene Substanz auszugleichen. Im folgenden Jahr kann der Hibiskus jedoch wieder mit einer üppigen Blütenpracht erfreuen.