Rasen haben wohl die meisten in ihrem Garten. Damit gehen aber auch immer wieder Gartenirrtümer einher, die sich hartnäckig halten. Rasen ist pflegeleicht. Im Sommer muss Rasen täglich gewässert werden. Rasenschnitt und Laub müssen sofort entfernt werden. Rasen mäht man sehr oft und sehr kurz. Vier Behauptungen, die wir mal etwas näher betrachten wollen.
Rasen ist pflegeleicht
Es kommt immer darauf an, was man unter einem Rasen versteht und welchen Rasen man möchte. Wenn man sagt, „ich gehe Rasenmähen“, dann kann es sich dabei auch um eine Wiese handeln, in der so ziemlich alles wachsen darf. Wer eine solche möchte, der kann tatsächlich von einer Pflegeleichtigkeit profitieren, hat aber nun mal keinen Rasen. Alle anderen sollten sich davon verabschieden, dass ein Rasen pflegeleicht wäre.
Ein Rasen ist eine Monokultur. Das heißt: Dort sollten auch nur die entsprechend angesäten Gräser wachsen. Klee, Wicken, Gänseblümchen, Löwenzahn und auch Moose gehören hier nun mal nicht hin. Wer einen eben solchen Rasen möchte, der muss viel Zeit und Arbeit investieren.
- Gräser brauchen einen lockeren und durchlässigen Boden. Da sich Rasenflächen vor allem durch die Benutzung allmählich verdichten, kommt immer weniger Luft in die Erde und damit an die Wurzeln. Das bedeutet, dass die Erde von Zeit zu Zeit belüftet werden muss. Da man hier nicht, wie im Blumenbeet, den Boden einfach auflockern kann, muss man sich anders behelfen. Dafür ist ein sogenannter Aerifizierer sinnvoll. Mit diesem werden in regelmäßigen Abständen kleine Löcher in den Boden gemacht, um diesem mehr Sauerstoff zuzuführen. So kann im Übrigen auch Wasser besser in die Erde eindringen. In der warmen Jahreszeit und je nach Belastung des Rasens sollten Sie alle sechs bis acht Wochen den Rasen aerifizieren.
- Auch ein Vertikutierer kann zum Belüften eingesetzt werden. Er kann aber noch mehr: Denn er schneidet die Grasnarbe auf, wodurch abgestorbene Pflanzenreste entfernt werden. Das Ergebnis ist, dass das Gras mehr Licht und Sauerstoff bekommt.
- Ein Rasen soll dicht werden. Das sieht nicht nur schön aus, sondern unterdrückt auch das Unkrautwachstum. Damit sich Wurzeln und Gräser gut verzweigen und entwickeln können, ist ein regelmäßiges Mähen wichtig. Gräser aus qualitativ hochwertigen Samen wachsen im Schnitt zweieinhalb Zentimeter pro Woche. Da das Gras im Frühling schneller wächst, müssen Sie hier auch öfter zum Mäher greifen. Hier werden mindestens zwei Schnitte pro Woche empfohlen, während im Sommer und Herbst ein Schnitt ausreicht. Die optimale Schnitthöhe liegt bei Gebrauchsrasen zwischen 3 und 4 Zentimetern, bei Zierrasen zwischen 1,5 und 2,5 Zentimetern und bei Schattenrasen zwischen 4 und 5 Zentimetern.
- Häufiges Mähen regt das Wachstum an. Wachstum bedeutet aber auch, dass die Gräser viele Nährstoffe benötigen. Somit kommen Sie um das regelmäßige Düngen Ihres Rasens nicht herum. Vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium wird benötigt. Damit Sie nicht zu viel Düngen oder gar das Falsche, ist es sinnvoll, eine Bodenanalyse durchzuführen. Wie oft gedüngt werden sollte, hängt auch von der Belastung ab. Zierrasen, der wenig Belastung aushalten muss, braucht nur zweimal im Jahr gedüngt zu werden, wohingegen stark beanspruchter Rasen bis zu viermal im Jahr einen Dünger braucht. Sinnvolle Düngerzeitpunkte sind die Monate April, Juni, August und Oktober.
- Sie können Ihren Rasen noch so gut pflegen, Unkräuter können sich dennoch immer wieder breitmachen. Vor allem, weil zum Beispiel Gänseblümchen das regelmäßige Mähen lieben, während Löwenzahn vom Dünger profitiert und Winden gleich beides bevorzugen. Um fremde Pflanzen rechtzeitig zu entfernen, bevor sich diese ausbreiten können, sollten Sie die Rasenfläche regelmäßig kontrollieren und die Unkräuter entfernen.
Und da sage noch mal einer, ein Rasen würde pflegeleicht sein …
Im Sommer muss Rasen täglich gewässert werden
Gerade in der heißen Jahreszeit sieht man nicht selten täglich in der Mittags- oder Nachmittagszeit die Rasensprenger in Aktion. Da wird gegossen, was das Zeug hält. Klar, es ist heiß, also braucht auch das Gras Wasser. Ist ja wie bei uns Menschen. Nein, ist es eben nicht! Denn genauso falsch wie das zu seltene Gießen des Rasens ist die tägliche Wassergabe. Hinzu kommt noch der falsche Zeitpunkt und schon ist die falsche Rasenpflege perfekt.
- Wird Rasen zu oft oder gar täglich gegossen, kann dies dazu führen, dass das Wasser den Sauerstoff im Boden verdrängt und die Wurzeln nicht mehr atmen können. Auch können Wurzeln, wenn diese ständig nass stehen, faulen.
- Wie oft und wie viel Sie Rasen wässern sollten, das hängt von zahlreichen Faktoren, wie den Außentemperaturen, der Beanspruchung des Rasens, den Bodenverhältnissen und dem Standort ab. Bei heißen Temperaturen und keinem Regen muss natürlich häufiger gegossen werden, ebenso, wenn der Rasen stark beansprucht wird. Ist der Boden lehmiger, genügt weniger Wasser, ist es eher sandig, kann das Wasser schneller versickern. Und dass Rasen in der Sonne mehr Wasser braucht, als im Schatten, sollte klar sein.
- Ein guter Anhaltspunkt ist, dass man Rasen im Sommer im Schnitt ein- bis zweimal in der Woche gießen sollte. Dabei sind rund 20 Liter pro Quadratmeter sinnvoll. Gießen Sie aber immer sanft, sprich, lassen Sie das Wasser niederrieseln und spritzen Sie es nicht direkt auf den Boden.
- Bei Hitze- und Trockenperioden sollte Sie natürlich öfter zum Wasserschlauch greifen, bei extremer Hitze kann dann tatsächlich ein tägliches Wässern notwendig werden.
- Gegossen wird niemals tagsüber, sondern immer zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Der beste Zeitpunkt ist tatsächlich um 4 Uhr früh, dann kann der Rasen das Wasser am besten aufnehmen und ist getrocknet, bis die Sonne aufgeht.
- Wer tagsüber bei Sonneneinstrahlung seinen Rasen wässert, der riskiert, dass die Gräser verbrennen können.
Fazit: Gießen Sie, außer wenn es sich um längere Hitzeperioden handelt, Ihren Rasen nicht zu selten, aber auch nicht zu oft und vor allem nicht jeden Tag.
Rasenschnitt und Laub müssen sofort entfernt werden
Diese Aussage mag sinnvoll klingen, es ist aber trotzdem nicht immer nötig. Denken wir mal an früher, als es nur Spindelrasenmäher gab. Damals mähte man den Rasen nicht allzu oft. Die Folge: Die Halme, die liegen blieben, waren sehr lang und mussten entsprechend entfernt werden. Heute ist der Griff zum Rechen kaum mehr nötig. Die meisten Rasenmäher verfügen über Fangkörbe, wo der Rasenschnitt aufgefangen und entsorgt werden kann.
Aber auch die Häufigkeit des Mähens ist nicht zu vernachlässigen. Wenn wir regelmäßig zum Rasenmäher greifen, ist das Schnittgut nicht allzu lang. In diesem Fall kann es auch mal liegenbleiben, denn es ist nicht so groß, dass es dem Gras Licht und Sauerstoff rauben würde. Stattdessen liefert das geschnittene Gras dem Boden wertvolle Nährstoffe.
Laub sollten Sie dagegen regelmäßig entfernen, besonders dann, wenn Sie einen Zierrasen haben. Auf einer Naturwiese ist es allerdings nicht nötig.
Rasen mäht man sehr oft und sehr kurz
Wer hat nicht den einen Nachbarn, dessen Mähroboter tagtäglich über den Zierrasen fährt. Aber ist das wirklich nötig? Muss man den Rasen so oft mähen und soll diese extrem kurz sein? Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn es kommt auf mehrere Faktoren an:
- Um welchen Rasen handelt es sich (Zierrasen, Gebrauchsrasen, Sport- und Spielrasen, Schattenrasen)?
- Wie wird der Rasen beansprucht?
- Wie ist das Wetter (häufige Niederschläge, viel Sonne, abwechslungsreiches Wetter etc.)?
Am häufigsten wird der Zierrasen gemäht. Bei ihm können Sie ein- bis zweimal in der Woche zum Mäher greifen. Alle anderen Rasenflächen müssen seltener gemäht werden. Richten Sie sich danach, wie schnell Ihr Gras wächst und ob der Rasen auch optisch zu lang wird. Folgende Schnitthöhen sind Anhaltspunkte bzw. Empfehlungen:
- Zierrasen: 1,5 bis 2,5 Zentimeter
- Sport- und Spielrasen: 5 bis 6 Zentimeter
- Gebrauchsrasen: 3 bis 4 Zentimeter
- Schattenrasen: 4 bis 5 Zentimeter
Rasen mäht man also durchaus regelmäßig. Ein zu häufiges Mähen ist dabei aber genauso zu vermeiden, wie ein zu seltenes. Tägliche zum Rasenmäher greifen muss niemand.
Ich merke definitiv, dass ein Rasen nicht pflegeleicht ist. Ich habe aber wenig Zeit für meinen Garten. Deswegen nutze ich eine Gartenpflege, die mir hier Unterstützung bietet.
Hallo, ich bin begeistert, dass ich endlich eine gute informative Stelle bzgl Rasen/Garten gefunden habe. Was musste ich mir schon im Baumarkt anhören: tun sie dies und das, nein sie brauchen ganz dringend dieses und jenes Produkt….
Also, vielleicht haben sie einen Rat! Ich habe einen Mini-Rasen. Zu meinem Leidwesen eine Hälfte in der Sonne! Die andere Hälfte ist geteilt: komplett Schatten und Halbschatten (oh je).
Außerdem ist diese Seite sehr nass und voller Moos. Auch jährliches vertikutieren, Nagelschuhe oder Kalken haben nicht den durchschlagenden Effekt.
Ich sähe jedes Jahr neu ein. Schattenrasen war der größte Mist, Spielrasen ebenso. Dieses Jahr hatte ich ganz normalen Samen gesät, da war der Rasen etwas besser.
Im Moment ist mein Rasen eine einzige Mooslandschaft! Ich weiß einfach nicht mehr weiter und wünsche mir, dass sie mir helfen können!
Vielen Dank im voraus
Das sind natürlich schwierige Gegebenheiten. Eventuell könnte man die Seite, die im Schatten liegt und einen feuchten Boden hat, mit einer Drainage versehen. Die Frage ist, ob sich der Aufwand lohnt. Moos wird sich dort natürlich immer wieder ansiedeln. Ein perfekter Rasen bedeutet auch viel Arbeit – ganz gleich, wo der Standort ist. Mit dem passenden Dünger kann man schon viel erreichen. Der Dünger sollte einen hohen Kaliumanteil haben, denn Kalium stärkt die Gräser. Ganz ohne Arbeit lässt sich so ein Rasen nicht auf Dauer Moos-frei halten. Neuen Rasen würde ich nicht verwenden. Pflegen Sie nur die Fläche und beseitigen Sie das Moos immer wieder. Alle anderen Lösung sind kostenintensiv und auch nicht für die Ewigkeit.