Wer glaubt, dass die Gartenarbeit im Januar ruht, der irrt. Natürlich kann es noch empfindlich kalt sein, sodass Frost und Schnee Ihre Pläne durchkreuzen. Der Januar ist aber eine gute Zeit, um Anbaupläne für das kommende Jahr zu schmieden, entsprechende Skizzen anzufertigen und zu kontrollieren, was für die neue Saison benötigt wird.
Arbeiten im Gemüsegarten: Legen Sie den Grundstein für eine gute Ernte
Um das Gemüse im Freien zu kultivieren, ist es noch viel zu kalt. Der Januar ist aber die richtige Zeit, um Pflanzen mit einer langen Wachstumsphase vorzuziehen. Bei einem Streifzug durch Ihren Gemüsegarten sehen Sie, wo noch Ordnung zu schaffen ist. Dort entfernen Sie abgestorbene Pflanzen und Unkräuter. Sind Hilfsmittel wie Hochbeete oder Rankhilfen defekt, ist jetzt eine gute Gelegenheit für die Reparatur. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Beete für die kommende Saison einteilen möchten.
Saatgut durchforsten: Nicht alles müssen Sie neu kaufen
Vielleicht haben Sie noch Saatgut aus dem Vorjahr übrig. Ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum zeigt, ob es in der kommenden Saison noch verwendbar ist. So sparen Sie Geld, da Sie nicht alles neu kaufen müssen. Samen einiger Pflanzen wie Schwarzwurzeln, Pastinaken oder Schnittlauch haben nur eine kurze Haltbarkeit, auch wenn auf der Packung vielleicht etwas anderes angegeben ist. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sämereien tatsächlich noch keimfähig sind, führen Sie eine Keimprobe durch. Dazu legen Sie einige Samen auf angefeuchtetes Küchenkrepp auf einem Teller, spannen Frischhaltefolie darüber und prüfen, ob die Samen in den nächsten Tagen keimen. Mindestens die Hälfte Ihrer Samen müssen keimen, damit das Saatgut noch verwendbar ist.
Tipp: Beim Kauf von neuem Saatgut achten Sie auf robuste und widerstandsfähige Sorten, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden. So steigern Sie Ihre Erträge und sparen Arbeit mit der Entsorgung kranker Pflanzen oder der Bekämpfung von Schädlingen.
Planung für den Gemüsegarten: Auf Fruchtfolge und Mischkultur achten
Für die Planung Ihres Gemüsegartens ist es sinnvoll, wenn Sie noch Pläne aus den Jahren zuvor haben. So wissen Sie genau, dass Sie bestimmte Gemüsesorten an Standorten, an denen sich vor wenigen Jahren diese Sorten befanden, nicht anbauen können. So erzielen Sie höhere Erträge und vermeiden, dass sich Krankheiten und Schädlinge innerhalb einer Sorte ausbreiten.
Neben der Vorfrucht kommt es auch auf gute Nachbarn bei der Planung Ihres Gartens an. Eine Mischkultur mit den richtigen Partnern schafft eine Symbiose, bei der die verschiedenen Gemüsesorten voneinander profitieren. Eine Mischkulturtabelle hilft bei der Planung und Aufteilung Ihrer Gemüsebeete. Fertigen Sie eine maßstabgetreue Skizze für die Beeteinteilung an und tragen Sie ein, was in den verschiedenen Beeten angebaut wird. Verschiedene Gemüsesorten wie Radieschen oder Salat haben nur eine kurze Vegetationsperiode. Denken Sie auch an die geeignete Nachfrucht.
Tipp: Beziehen Sie bei der Planung auch die Gründüngung ein. Sie schafft eine gute Grundlage für verschiedene Gemüsepflanzen.
Vorkultur: Sichern Sie sich eine frühzeitige Ernte
Pflanzen mit einer langen Entwicklungsdauer wie Paprika und Tomaten, die erst nach den Eisheiligen ins Freie dürfen, säen Sie bereits im Januar aus. Dafür legen Sie mehrere Samen in ein Töpfchen, halten das Substrat feucht und kultivieren die jungen Pflanzen am besten an einem hellen, warmen Ort bei ca. 25 Grad, am besten auf der Fensterbank.
Frühbeete bauen: Frisches Gemüse zeitig ernten
Wollen Sie frühzeitig Radieschen, Salat oder Spinat ernten, bauen Sie im Januar ein Frühbeet. Dort können Sie auch Kohlpflanzen vorkultivieren, bevor sie nach den Eisheiligen ins Freiland kommen. Fertige Bausätze für Frühbeete aus dem Baumarkt lassen sich schnell zusammenbauen. Haben Sie ein Hochbeet, prüfen Sie, ob alles noch intakt ist, und bessern es gegebenenfalls aus. Ist der Inhalt stark nachgesackt, füllen Sie Äste und Gemüseabfälle nach, um den Pflanzen für die neue Saison eine gute Starthilfe zu geben.
Tipp: Ein Hochbeet, das noch nicht mit Kräutern bepflanzt ist, funktionieren Sie zum Frühbeet um, indem Sie es mit Glasscheiben abdecken. Für die spätere Bepflanzung müssen Sie auf die Fruchtfolge achten.
Arbeiten im Obstgarten: Jetzt an gute Erträge denken
Auch im Obstgarten warten im Januar schon die ersten Arbeiten auf Sie. Bei einigen Arbeiten muss es frostfrei sein, während für andere Tätigkeiten der Frost erst die richtigen Bedingungen schafft. Um schöne, gesunde Früchte zu ernten und gute Erträge zu erzielen, benötigen Ihre Obstbäume schon jetzt die richtige Pflege.
Obstbäume vor Frost schützen
Haben Sie das Mulchen Ihrer Obstbäume im Spätherbst versäumt, können Sie das jetzt noch nachholen. Fehlt die Schneedecke, können die Wurzeln verschiedener Obstsorten wie
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Apfel,
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Quitte,
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Birne,
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Pfirsich,
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Aprikose oder
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Beerensträucher
bei starkem Frost empfindlichen Schaden nehmen. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Strohhäcksel oder gemischtem Laub bringen Sie auf, wenn der Boden schon angefroren ist. Sie schützt einerseits vor Frost, andererseits vor dem Einnisten von Mäusen. Im Frühjahr bleibt der Boden länger kalt, sodass die Blüte nicht zu früh einsetzt und durch späte Fröste gefährdet wird. Große Temperaturunterschiede im Frühjahr können zu Rissen in der Baumrinde führen. Das verhindern Sie mit einem Kalkanstrich.
Baumschnitt: An frostfreien Tagen
Frostfreie Tage eignen sich für den Obstbaumschnitt bei Apfel, Birne oder Quitte. Der Obstschnitt bei Frost würde das Eindringen von Eis in die Schnittflächen ermöglichen und die Ansiedlung von Krankheitserregern begünstigen.
Beim Rückschnitt von Äpfeln entfernen Sie auch Rindenpartien, Äste und Zweige, die von Obstbaumkrebs befallen sind. Diese Erkrankung wird im Spätherbst durch einen Pilz verursacht.
Arbeiten im Ziergarten: Freude an Blüten und Blättern
Der Ziergarten erwacht bei mildem Wetter schon Ende Januar. Erste Frühblüher betören mit herrlichen Blüten in schönen Farben, Sträucher wie die Zaubernuss öffnen bereits die ersten Knospen. Ziergehölze vertragen schon im Januar einen Rückschnitt. Die ersten Blühpflanzen können ausgesät werden.
Kaltkeimer aussäen: Kältephase fördert die Keimung
Verschiedene Stauden wie Astilben, Trollblume, Christrose oder Eisenhut benötigen zum Keimen eine Kältephase und werden im Januar ausgesät. Bringen Sie die Samen in Aussaaterde ein und stellen Sie die Saatgefäße bei 15 bis 18 Grad an einen hellen Platz. Nach zwei bis vier Wochen graben Sie die Gefäße an einem windstillen, schattigen Platz etwa 15 Zentimeter tief in die Erde ein. Die Pflänzchen beginnen im Frühjahr zu keimen.
Wurzelausläufer bei frostfreiem Wetter entfernen
Bei vielen veredelten Ziergehölzen wie Flieder, Essigbaum, Ranunkelstrauch oder Korkenzieher-Hasel bilden sich schon frühzeitig Wurzelausläufer aus den Unterlagen. Schnell wachsen diese Tochterpflanzen entlang der Hauptpflanzen ein und lassen sich dann nur schwer entfernen. Mit dem Spaten stechen Sie tief in die Erde ein, um die Ausläufer zu lockern. Die Triebe reißen Sie komplett aus dem Boden, um auch die schlafenden Augen zu entfernen.
Beim Hartriegel fördern Sie einen kräftigen Neuaustrieb, indem Sie die alten, grauen Äste im Januar bodennah abschneiden.