Der Juli bringt viel Arbeit im Obst- und Gemüsegarten, da viele Obst- und Gemüsesorten reif für die Ernte sind. Im Ziergarten schneiden Sie verblühte Blüten ab. Viel zu tun haben Sie mit dem Wässern und Unkrautjäten.
Arbeiten im Gemüsegarten: Ernte steht im Vordergrund
Im Gemüsegarten ist die Ernte im Juli im vollen Gange. Verschiedene Gemüsesorten säen Sie im Juli noch nach, damit Sie im Herbst noch ernten können. Nicht vergessen dürfen Sie die Bewässerung, die Auflockerung des Bodens und das Unkrautjäten.
Gemüse ernten: richtigen Zeitpunkt erkennen
Im Juli kommt es bei vielen Gemüsesorten auf den richtigen Zeitpunkt für die Ernte an, damit sie aufgrund der Hitze und Trockenheit nicht holzig oder bitter werden. Verschiedene Wurzel- und Knollengemüse ernten Sie besser etwas zu früh als zu spät. Erntezeit ist für
- Busch- und Stangenbohnen sowie Mark- und Zuckererbsen, etwa alle drei Tage. Regelmäßige Ernte fördert das Nachwachsen neuer Früchte.
- Möhren, Radieschen und Rettich, von denen Sie die kräftigsten nehmen, damit die übrigen Wurzeln sich besser ausbreiten können.
- Kohlrabi, da sie bei großer Hitze holzig oder wattig werden.
- die kräftigsten Knollen von Knollensellerie, um gleichzeitig die Reihen auszudünnen und die Bildung kräftiger Knollen der übrigen Pflanzen zu fördern.
- Zucchini, mindestens jeden zweiten Tag, damit sie nicht zu groß werden und das Nachwachsen gefördert wird.
- Gurken, Paprika und Tomaten.
Tipp: Verwenden Sie keine bitter schmeckenden Zucchini, da sie giftige Curcubitacine enthalten, die zu schweren gesundheitlichen Beschwerden führen können. Diese Bitterstoffe können von giftigen Zierkürbissen stammen. Entfernen Sie am besten die gesamte betroffene Pflanze aus dem Beet.
Ernte von Frühkartoffeln: wenn das Laub vergilbt ist
Ist bei den Kartoffeln das Laub noch grün, wachsen die Knollen noch im Boden. Ernten Sie nach Bedarf, bis das Laub vergilbt und abstirbt. Regelmäßiges Anhäufeln vor der Ernte fördert das Wachstum der Knollen. Ist das Laub komplett abgestorben, ernten Sie den Rest.
Ernte von Kräutern: Die richtigen Signale beachten
Verschiedene Kräuter wie Dill, Salbei, Petersilie oder Basilikum ernten Sie vor der Blüte, da sie dann den besten Geschmack haben. Andere Kräuter wie Oregano, Thymian oder Majoran entfalten ihren vollen Gehalt an ätherischen Ölen und ihr Aroma erst, wenn die Blüten aufgeblüht sind. Auch beim Trocknen gewinnen diese Kräuter an Aroma. Kommen Bienen und andere nützliche Insekten an die Blüten, ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte, da die Blätter dann die meisten ätherischen Öle enthalten.
Die Ernte ist eine gute Gelegenheit, um Rosmarin, Oregano oder Lavendel zu vermehren. Schneiden Sie die Triebe bis zum holzigen Ansatz ab, entblättern Sie den unteren Bereich und stecken Sie sie in Töpfe mit Ansaaterde.
Tipp: Wässern Sie die Kräuter ein bis zwei Tage vor der Ernte nicht, da sich dadurch der Geschmack verbessert.
Zwiebeln ernten: wenn die Röhrenblätter vergilben
Weit verbreitet unter Gartenfreunden ist der Irrglaube, die Reifung von Zwiebeln zu fördern, indem die Röhrenblätter umgeknickt werden. Das wirkt sich nachteilig auf die Zwiebeln aus, da eine Notreife einsetzt, die Zwiebeln schneller von innen faulen und vorzeitig austreiben lässt. Die richtige Zeit für die Ernte ist gekommen, wenn die Röhrenblätter umgeknickt und fast schon komplett vergilbt sind. Mit einer Grabegabel heben Sie die Zwiebeln vorsichtig aus der Erde und lassen sie in Kisten mit Gitterboden etwa zwei Wochen an einem regensicheren Ort nachtrocknen.
Letzter Termin für die Aussaat: Sichern Sie sich eine späte Ernte
Um verschiedene Gemüsesorten noch bis in den Herbst hinein zu ernten, ist der Juli der letzte Termin für die Aussaat. Haben Sie im Juni die Aussaat Ihrer Buschbohnen verpasst, ist jetzt noch Gelegenheit dazu, um noch vor den ersten Frösten Bohnen zu ernten. Dort, wo Sie Frühkartoffeln oder Kohlrabi abgeerntet haben, bilden Bohnen eine gute Nachfrucht.
Möhren säen Sie zuletzt Anfang Juli aus, um sie im Herbst zu ernten. Mischen Sie den Möhrensamen mit Dillsamen als Markierung. Die Keimdauer ist aufgrund der wärmeren Bodentemperatur im Sommer kürzer als im Frühjahr. Zum Schutz vor der Möhrenfliege decken Sie das Beet bis Ende August mit einem Netz ab.
Feldsalat säen Sie für eine späte Ernte an einem sonnigen Platz aus. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde. Petersilie keimt im Sommer bei höheren Bodentemperaturen besser und freut sich über einen halbschattigen Standort. Halten Sie die Ansaat immer gleichmäßig feucht.
Der Juli ist der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Chinakohl, da er bei einer Temperatur über 22 Grad am besten keimt und die unerwünschte Blütenbildung verhindert wird. Dort, wo Sie Markerbsen oder Frühkartoffeln abgeerntet haben, ist ein idealer Standort. Vereinzeln Sie die Pflänzchen, sobald sie drei bis vier Laubblätter gebildet haben, auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern.
Tipp: Geben Sie bei der Pflanzung von Chinakohl etwas Algenkalk in die Pflanzlöcher, um der Kohlhernie vorzubeugen.
Hacken der Gemüsebeete: Wirken Sie der Verdunstung entgegen
Ihre Gemüsebeete hacken Sie regelmäßig, um
- Unkraut zu entfernen,
- den Boden aufzulockern und durchlässiger zu machen und
- die Verdunstung zu verhindern.
Hacken Sie am besten nach längeren Regenperioden. Die Oberfläche ist verschlämmt, da der Boden viel Feuchtigkeit aufgenommen hat. So vermeiden Sie die Verdunstung des Wassers, da die feinen Wasserkanäle der oberen Erdschicht durch das Hacken zerstört werden.
Arbeiten im Obstgarten: Ernte und Pflege
Im Juli freuen Sie sich über Kirschen, frühe Pflaumen und Aprikosen, die auf die Ernte warten. Nach der Ernte brauchen Ihre Bäume, aber auch die Erdbeerpflanzen die richtige Pflege. Vergessen Sie nicht die regelmäßige Bewässerung.
Pflege der Erdbeerpflanzen: wichtig für die Regenerierung
Nach der Erntezeit brauchen Ihre Erdbeerpflanzen Pflege, damit sie sich erholen können. Fleckige Blätter schneiden Sie direkt über dem Boden ab. Die Ausläufer kappen Sie, damit die Mutterpflanze dafür keine Kraft aufwenden muss. Beim Lockern des Bodens achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Mit ein bis zwei Litern Kompost pro Quadratmeter oder einem Beerendünger fördern Sie die Blütenbildung für die nächste Saison und die Entwicklung kräftiger Blätter.
Rückschnitt von Sauerkirschen: Erträge im nächsten Jahr fördern
Sauerkirschen brauchen einen Rückschnitt nach der Ernte, damit sie neue Triebe entwickeln und im nächsten Jahr höhere Erträge bringen. Die Zweige, die getragen haben, schneiden Sie bis zu einem Austrieb zurück, den Sie am alten Zweig sehen können. Verpassen Sie diesen Rückschnitt, werden die Triebe peitschenartig lang und entwickeln nur noch an ihren Enden Früchte.
Rückschnitt junger Birnbäume: Vermeiden Sie einen zu hohen Wuchs
Bei jungen Birnbäumen lässt sich die Wuchshöhe mit einem sommerlichen Rückschnitt gut regulieren. Der Mitteltrieb sollte die oberen Seitentriebe um nicht mehr als 20 Zentimeter überragen. Senkrecht am Stamm wachsende Triebe und Wasserschosse entfernen Sie bei dieser Gelegenheit.
Johannisbeeren vermehren: Schnitt von Stecklingen
Im Juli vermehren Sie Johannisbeeren, indem Sie 20 bis 30 Zentimeter lange Stecklinge von den einjährigen Trieben schneiden. Streifen Sie die unteren Blätter ab und stecken Sie die Ruten in ein Beet mit sandiger Erde. Sorgen Sie bis zur Bewurzelung für eine gleichmäßige Bewässerung und pflanzen Sie die jungen Sträucher im nächsten Frühjahr an ihren endgültigen Platz.
Pflege Ihrer Himbeeren: Mulchen und Sommerhimbeeren zurückschneiden
Himbeeren mulchen Sie mit gehäckseltem Strauchschnitt und abgetrocknetem Rasenschnitt, um eine bessere Nährstoffversorgung zu gewährleisten und das Austrocknen zu verhindern. Ihre Beerensträucher benötigen nach der Ernte weniger Wasser, wenn sie eine Mulchschicht bekommen.
Die Himbeerrutenkrankheit verhindern Sie, indem Sie von den Sommerhimbeeren die Ruten, die getragen haben, nach der Ernte bodennah abschneiden. Lassen Sie pro Pflanze nur noch fünf Jungruten stehen.
Arbeiten im Ziergarten: Rückschnitt und gute Pflege
Im Ziergarten schneiden Sie Blühpflanzen und Ziergehölze zurück. Der Rückschnitt ist bei verschiedenen Blühpflanzen eine gute Gelegenheit für die Vermehrung. Auch das Wässern und Jäten dürfen Sie im Juli nicht vergessen.
Rosen zum letzten Mal düngen: Wässern nicht vergessen
Im Juli bekommen Ihre Rosen ihre letzte Düngung, damit die Zweige vor dem Winter ausreifen können. Beim Düngen müssen Sie großzügig bewässern, damit der Dünger zu den Wurzeln vordringen kann. Organischen Dünger harken Sie in den Boden ein. Der Boden muss regelmäßig aufgelockert werden, ohne jedoch die Wurzeln zu verletzen. Unkraut entfernen Sie regelmäßig.
Rückschnitt von verblühten Stauden: Förderung von neuen Blüten
Verschiedene Stauden wie Katzenminze, Storchschnabel, Kaukasusvergissmeinnicht oder Frauenmantel schneiden Sie im Juli vollständig oder teilweise zurück. Sie verhindern dadurch, dass sich die Pflanzen aus ihren alten Blüten von selbst aussamen, fördern einen üppigen Neuaustrieb und begünstigen die zweite Blüte. Bei Sonnenauge und Phlox entfernen Sie nur die verwelkten Rispen, damit die vorhandenen Knospenaugen Blüten bilden. Eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern Sie auch bei Akelei oder Fingerhut mit dem Rückschnitt verblühter Blüten. Bei Sommerflieder regen Sie mit dem Entfernen verblühter Rispen die Blütenbildung an.
Narzissen teilen: wenn die Blüte im Frühjahr spärlich war
Haben Ihre Narzissen im Frühjahr nur spärlich geblüht, graben Sie die Zwiebeln im Juli aus, wenn die Blätter eingezogen sind. Schütteln Sie die Erde von den Zwiebeln und trennen Sie die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel ab, die nicht mehr über eine Außenhaut verbunden sind. Lagern Sie die Zwiebeln in feuchtem Sand kühl und dunkel, bevor Sie sie Ende September wieder auspflanzen.
Düngung für Sommerblumen: Verlängern Sie die Blühdauer
Zwiebelpflanzen, die im Sommer blühen, aber auch Dahlien und Gladiolen benötigen eine Düngung, um länger zu blühen. Anfang Juli streuen Sie einen mineralischen Volldünger aus und arbeiten ihn in den Boden ein.
Alle zwei bis vier Wochen sollten Sie auch reich blühende Sommerblumen wie
- Fleißiges Lieschen,
- Astern,
- Zinnien,
- Löwenmaul oder
- Begonien
düngen.
Pflanzzeit für Frühsommerblüher: Blühfreude im nächsten Sommer
Um sich im nächsten Jahr an einer üppigen Blütenpracht zu erfreuen, pflanzen Sie im Juli Ihre Frühsommerblüher. Für Bartiris heben Sie ein Pflanzloch aus. Formen Sie in dessen Mitte einen kleinen Hügel, auf den Sie das Rhizom setzen. Die Wurzelstöcke breiten Sie nach allen Seiten aus. Anschließend schütten Sie das Pflanzloch zu und gießen die Pflanze gut an. Im Juli pflanzen Sie auch andere Irissorten, Pfingstrosen und Kaiserkronen.
Zweijährige Blühpflanzen aussäen: schöne Blüten im nächsten Jahr
Zweijährige Sommerblüher wie Stockrosen oder Fingerhut säen Sie im Juli aus, damit diese Blumen Sie im nächsten Jahr mit ihren wunderschönen Blüten erfreuen. Verwenden Sie für die Aussaat Anzuchttöpfe, in die Sie Ansaaterde füllen, und legen Sie in jeden Topf einige Samenkörner. Im September pflanzen Sie die Sommerblumen an ihren endgültigen Platz im Garten.
Rückschnitt frisch gepflanzter Bodendecker: Verzweigung fördern
Bodendecker, die Sie erst frisch gepflanzt haben, schneiden Sie im Juli zurück, damit sich die Triebe besser verzweigen können. Efeu, Johanniskraut oder Cotoneaster bilden dann einen dichten Teppich, bei dem Unkraut kaum eine Chance hat.
Rasen wässern: Dauerhafte Schäden vermeiden
Aufgrund der längeren Trockenperioden im Juli muss Ihr Rasen gut bewässert werden, damit er nicht verbrennt und keine dauerhaften Schäden erleidet. Etwa alle vier Tage lassen Sie den Regner mindestens eine Stunde lang laufen. Es ist besser, den Rasen in größeren Abständen reichlich zu bewässern als häufig und nur wenig zu wässern.