Uns Deutschen wird nachgesagt, ein ordentliches Völkchen zu sein. Da ist es nur recht und billig, wenn auch der Garten ordentlich geplant wird. Doch mit Ordnung alleine hat eine Gartenplanung nichts zu tun. Denn nur wer vorher plant, kann den Garten seiner Träume verwirklichen und dafür sorgen, dass alles so wächst, wie man es sich vorstellt. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihren Garten nicht so anlegen können, wie Sie das möchten. Die folgenden Tipps sollen nur Anregungen für eine ideale Planung geben.
Schritt 1: Wichtige Fragen im Vorfeld klären
Stellen Sie sich vor Beginn der Gartenplanung daher folgende Fragen:
- Möchte ich einen Ziergarten, einen Nutzgarten oder eine Mischung aus beidem?
- Wird ein bestimmter Gartenstil bevorzugt? Beispiele sind unter anderem ein mediterraner Garten, ein Naturgarten, ein Bauerngarten, ein asiatischer Garten, ein Cottage Garten etc.
- Ist bereits eine Terrasse vorhanden oder muss ich dafür extra Platz einrechnen?
- Ist der Garten groß genug, damit ich auch wirklich all das, was ich vorhabe, unterbringen kann?
- Sind bereits Elemente im Garten, die ich mit übernehmen kann, beispielsweise Hecken, Bäume, Gartenhäuschen etc.?
- Welche Ausrichtung hat mein Garten? Scheint hier überwiegend die Sonne oder gibt es auch größere schattige Bereiche?
- Habe ich die nötige Zeit, um mich um den Garten zu kümmern und diesen zu pflegen?
- Bin ich immer zuhause, um den Garten regelmäßig zu gießen oder wäre ein automatisches Gießsystem sinnvoll?
Schritt 2: Bestandsskizze anfertigen
Eine gute Gartenplanung beginnt mit dem Zeichnen einer Skizze. Diese sollte möglichst maßstabsgetreu sein, damit später die Dimensionen stimmen. Hier hat sich ein Maßstab von 1:50 gut bewährt. Das bedeutet, dass ein 1 Zentimeter auf dem Papier 50 Zentimeter im Original entsprechen. Misst Ihr Garten in der Länge beispielsweise 10 Meter, sind das auf dem Papier 20 Zentimeter. Sollte Ihr Garten so groß sein, dass er in diesem Maßstab nicht aufs Papier passt, wählen Sie einen kleineren Maßstab.
Haben Sie die Umrisse erstellt, zeichnen Sie all das in die Skizze ein, das im Garten bleiben soll. Dazu gehören zum Beispiel die Terrasse, ein Gartenhäuschen, ein Teich, eine Hecke, Bäume etc.
Schritt 3: Neue Elemente in die Skizze einfügen
Nachdem Sie die Bestandsskizze angefertigt haben, können Sie nun daran gehen, Ihre Wünsche einzuarbeiten.
- Wo sollen welche Beete hin bzw. wo sind diese sinnvoll (Sonne, Schatten)?
- Welche Beete planen Sie? Blumen- bzw. Staudenbeete, Gemüsebeete, Kräuterbeete, Steingarten etc.
- Wollen Sie Hecken, Bäume und Büsche anpflanzen? Denken Sie hier daran, für diese Pflanzen mehr Platz einzuplanen, da diese mit der Zeit sehr groß werden können.
- Möchten Sie Ihre Terrasse vergrößern oder zusätzliche Sitz- und Liegeflächen im Garten schaffen?
- Vielleicht haben Sie Lust, einen Teich anzulegen? Wenn ja, zeichnen Sie ein, wo dieser seinen Platz findet.
- Werden Sichtschutze zu Nachbargrundstücken benötigt?
- Soll womöglich ein kleiner Spielplatz mit Sandkasten für die Kinder oder Enkel entstehen?
- Planen Sie einen Zierrasen oder gar eine wilde Blumenwiese?
- Brauchen Sie Platz für Gartenhäuschen, Pavillons, Geräteschuppen oder ein Gewächshaus?
- Haben Sie Ideen für weitere Gartenelemente, wie etwa ein Hoch- oder Frühbeet, einen Bachlauf, eine Trockenmauer, einen Kompostplatz, eine Kräuterschnecke, eine Pergola etc.?
Damit Sie beim Planen und Einzeichnen variieren und ausprobieren können, sollten Sie die zusätzlichen Elemente auf ein neues Papier zeichnen und diese ausschneiden, sodass Sie sie immer wieder neu auf dem Plan anordnen können. Alternativ legen Sie eine durchsichtige Folie auf den Plan, zeichnen die Elemente mit einem wasserlöslichen Stift ein und können so ebenfalls immer wieder neu ausprobieren, wo was am besten passt.
Schritt 4: Pflanzen auswählen
Wenn Sie wissen, wo welche Beete hinkommen sollen, wird es Zeit, sich um die Pflanzenauswahl Gedanken zu machen. Hier sollten Sie ebenfalls ein wenig Struktur hineinbringen, damit die Pflanzen auch gesund und üppig wachsen. Folgende Punkte gilt es zu beachten:
- Bei Nutzpflanzen ist es wichtig zu wissen, welche Pflanzen Sie in Mischkultur anbauen können und welche nicht. Sollten Sie wild durcheinander säen und pflanzen, dann kann es passieren, dass sich die Pflanzen die Nährstoffe streitig machen und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Am besten geht die Auswahl nach Pflanzengattungen. Gleiche Gattungen sollten nicht direkt nebeneinander gesetzt werden. Dazu gehören Nachtschattengewächse (z. B. Tomaten, Paprika, Kartoffeln), Kreuzblütler (Blumenkohl, Meerrettich, Senf), Lauchgewächse (Zwiebeln, Porree, Knoblauch), Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen), Doldenblütler (Karotten, Sellerie, Fenchel) und Korbblütler (Kopfsalat, Endiviensalat, Eisbergsalat). Welche Pflanzen besonders gut miteinander harmonieren, sollten Sie von Pflanze zu Pflanze eruieren.
- Bei der Auswahl von Blumen und Stauden ist immer darauf zu achten, dass die hohen Pflanzen im Beet hinten zu finden sind und die kleinen vorne. Ganz klar: Wäre es andersherum, würden sie die kleinen Pflanzen ja gar nicht sehen. Achten Sie beim Bepflanzen der Zierbeete aber auch immer auf die Ansprüche der Pflanzen an den Boden und an die Lichtverhältnisse.
- Möchten Sie Bäume und Büsche pflanzen, ist es wichtig zu wissen, wie groß die Gehölze einmal werden. Entsprechend sollten diese in den Garten integriert und nicht zu nah an Grundstücksgrenzen und am Haus gepflanzt werden. Auch ist darauf zu achten, dass die Pflanzen mit zunehmender Größe mehr Schatten werfen.
Schritt 5: An die Praktikabilität denken
Beim Planen eines Gartens sollten Sie unbedingt daran denken, dass die grüne Oase auch praktisch angelegt und unnötige Arbeit vermieden wird. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
- Lassen Sie zwischen Sitzplätzen und duftenden Stauden und Blumen etwas Platz, um nicht von Insekten umschwirrt zu werden.
- Planen Sie im Garten kurze Wege ein, besonders wenn es um den Transport von Gartengeräten oder Gartenmöbeln geht.
- Sorgen Sie schon von Beginn an dafür, dass so wenig Arbeit wie möglich anfällt. Beispielsweise beim Thema Unkrautjäten: Beete mit Mulch unterdrücken das Wachstum.
- Denken Sie auch beim Anlegen von Wegen daran, einen Unkrautstopp einzufügen.
- Verwenden Sie Gartenmöbel, die leicht zu pflegen sind.
- Denken Sie daran, dass Gartengeräte Platz brauchen, um verstaut zu werden. Rasenmäher, Vertikutierer & Co. benötigen auch im Winter einen geschützten Raum.
- Nutzen Sie Terrassenbeläge, die sich leicht reinigen lassen und bei denen Unkraut nicht durch die Fugen wachsen kann.
- Planen Sie einen Teich nicht direkt neben einem Baum um zu vermeiden, dass permanent Laub und Zweige hineingeweht werden.
- Installieren Sie eine automatische Bewässerungsanlage so, dass sie mit wenigen Geräten alle Gartenbereiche erreichen können und kein Wasser ungenutzt verloren geht.
- Platzieren Sie einen Kompostplatz so, dass er nicht direkt an Ihre Terrasse und auch nicht direkt an die Terrasse des Nachbarn grenzt. Kompostplätze sind im hinteren Gartenbereich gut aufgehoben.
- Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen auf die Toxizität, gerade dann, wenn kleine Kinder oder Tiere den Garten mitnutzen.
- Vergessen Sie nicht, Gemüsebeete und bestimmte Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Wühlmäuse, Schnecken und auch Vögel können durch Maßnahmen wie Pflanzkörbe, Schneckenzäune und Schutznetze ferngehalten werden.
Unser Tipp zum Schluss: Legen Sie sich einen zusätzlichen Beetplan an, in dem Sie vermerken, wo welche Zier- und Gemüsepflanzen wachsen. So können Sie immer nachvollziehen, welche Pflanze wo ihren Platz hat und entsprechend der nötigen Pflege handeln. Auch wenn Sie beispielsweise Zwiebelblumen gesteckt haben, die nicht ständig sichtbar sind, wissen Sie immer, wo sich diese befinden und graben sie nicht versehentlich aus.
Platz war bei uns nicht wirklich möglich, als wir noch das alte Garagenhaus hatten. Durch Abbrucharbeiten konnten wir dieses aber loswerden und haben nun viel mehr Platz für Pflanzen und Wiese. Man sollte sich nicht davor scheuen größere Eingriffe zu tätigen.
Gartengestaltung kann eine wunderbar kreative Aufgabe sein. Die Idee, den Garten erst zu planen und dann zu pflanzen, bringt Struktur und Bedachtsamkeit in den Prozess. Das Sammeln und Nutzen von Regenwasser, wie von OBI vorgeschlagen, ist ein cleverer Weg, um Ressourcen zu schonen. Und warum nicht auch mal eigene Gartenmöbel aus Paletten bauen? Bei all diesen Überlegungen sollte man jedoch nie vergessen, dass der Garten ein Ort zum Entspannen und Genießen sein sollte.
Wir möchten kommenden Sommer unseren Garten auf Vordermann bringen. Dafür möchten wir unter anderem unseren Garten planen lassen. Diese 5 Schritte werden wir dabei auf jeden Fall beherzigen.
Sie haben recht, die Planung und eine genaue Skizze des Gartens ist wirklich sehr wichtig, um auch später nicht in unnötigen Stress zu gefallen. Man sollte die Ideen genau mit dem Gartenbauer abklären und gemeinsam arbeiten. Wir werden für unser Haus, zusätzlich noch einen Garten planen und im Sommer viel Zeit verbringen. Vielen Dank!