Bestimmte Gemüsesorten können Sie immer wieder ernten, ohne sie neu aussäen oder pflanzen zu müssen. Diese mehrjährigen Gemüsesorten, auch Permaveggies genannt, sparen Zeit und Geld. Allerdings eignen sich nicht alle Gemüsesorten dazu, da einige Sorten nur einjährig sind.
Permaveggies für mehrjährige Kultur: etwas Geduld bei der Anzucht
Haben Sie wenig Zeit, jedes Jahr neue Gemüsepflanzen auszusäen oder zu pflanzen, ist mehrjähriges Gemüse hervorragend geeignet. Es macht zwar mehr Arbeit, diese Sorten anzuziehen, doch werden Sie Jahr für Jahr mit frischem Gemüse belohnt. Einige dieser Sorten können sogar noch in den Wintermonaten geerntet werden und Sie mit frischen Vitaminen versorgen. Bereits beim Kauf der Samen müssen Sie darauf achten, dass es sich um die geeigneten Sorten handelt. F1-Hybride werden so gezüchtet, dass sie keine fruchtbaren Samen hervorbringen und nur ein Jahr lang geerntet werden können. Damit die Kultur der mehrjährigen Sorten erfolgreich ist, kommt es auf
- die Aussaat in Samenschalen,
- das Pikieren in kleinen Töpfen,
- das Auspflanzen ins Freiland und
- die richtige Pflege
an. Einige Sorten eignen sich nicht nur für das Freiland, sondern aufgrund eines geringen Platzbedarfs auch für Balkon oder Terrasse und die Kultur im Kübel.
Mehrjährige Gemüsesorten: Ansprüche an Standort und Pflege beachten
Es gibt einige Gemüsesorten, die ihrem Standort mehrere Jahre treu bleiben und immer wieder geerntet werden können. Sie sind teilweise leicht zu kultivieren und stellen keine hohen Ansprüche für die Pflege. Andere Sorten können noch nicht gleich im ersten Jahr geerntet werden, da sie sich erst kräftigen müssen. Auch verschiedene alte und wenig bekannte Gemüsesorten sind mehrjährig.
Wilder Spinat oder Guter Heinrich: junge Triebe und Blätter verwendbar
Der Wilde Spinat wird auch als Guter Heinrich bezeichnet und ist mehrjährig. Von ihm können Sie die jungen Blätter und Triebe ernten, bevor die Pflanze blüht. Die Blätter eignen sich für Salate und Smoothies, aber auch für Tee. Sie sind reich an Eisen, sekundären Pflanzenstoffen und verschiedenen Vitaminen. Auch für Umschläge bei Hautkrankheiten und zur Behandlung eines Eisenmangels sind die Blätter geeignet.
Winterheckenzwiebel: ab April ins Freiland
Von der Winterheckenzwiebel ernten Sie nicht nur die Zwiebeln, sondern auch die an Schnittlauch erinnernden Blätter. Die Winterheckenzwiebel kann vorgezogen und dann ab April ins Freiland gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte bei zehn Zentimetern liegen. Gute Nachbarn im Gemüsebeet sind Möhren. Im Winter ziehen sich die Zwiebeln zurück und sollten mit Reisig vor Kälte geschützt werden. Die Zwiebeln und Blätter eignen sich für Salate, Suppen, aber auch für Fleisch- und Fischgerichte.
Spargel: das begehrte Edelgemüse mit höheren Ansprüchen
Spargel ist eine mehrjährige Gemüsepflanze, die allerdings etwas höhere Ansprüche an die Kultur stellt. Er braucht einen sandigen Boden und kann von Mitte April bis zum 24. Juni gestochen werden. Die Beete müssen Sie anhäufeln, damit sich die edlen Stangen gut ausbilden. Erst im dritten Jahr können Sie Spargel ernten. Nach dem Ende der Ernteperiode benötigt der Spargel Ruhe.
Rhabarber: Ernten erst nach dem dritten Jahr
Auch Rhabarber erfordert Geduld, bis Sie ihn ernten können. Er benötigt viel Platz, einen nahrhaften, gleichbleibend feuchten Boden und einen halbschattigen Standort. Erst nach dem dritten Jahr sollten Sie Rhabarber ernten, da sich die Pflanzen dann gekräftigt haben und die Erträge höher ausfallen. Rhabarber wird vom Mai bis zum 24. Juni geerntet. Danach hat er eine hohe Konzentration an Oxalsäure und ist ungenießbar. Er benötigt dann Zeit, um sich für die nächste Saison zu regenerieren. Bis zu acht Jahren können Sie Rhabarber ernten.
Ewiger Kohl: keine hohen Ansprüche und Ernte fast das ganze Jahr über
Ewigen Kohl können Sie nicht aussäen, da die Pflanze so gezüchtet wurde, dass sie nicht blüht. Sie kaufen Jungpflanzen und setzen sie in ausreichendem Abstand ins Beet, da sie eine beachtliche Größe erreichen können. Ewiger Kohl ist wie Wirsing- oder Grünkohl verwendbar und wird noch größer als Grünkohl. Sie ernten von den Pflanzen die Blätter, was fast das gesamte Jahr über möglich ist. Durch Stecklinge kann Ewiger Kohl vermehrt werden. Im Winter, bei tiefen Minustemperaturen und längeren Frosttemperaturen ist ein Frostschutz sinnvoll.
Topinambur: Wurzelsperre sinnvoll
Topinambur bringt hübsche gelbe Blüten hervor und erinnert an Sonnenblumen. Essbar sind die Knollen, die ähnlich wie Kartoffeln verwendet werden können und einen süßlichen Geschmack haben. Bei Topinambur bringen Sie die Knollen ins Beet, die sich dann als Rhizome verbreiten. Da sich Topinambur schnell im gesamten Garten ausbreiten kann, vergessen Sie nicht die Wurzelsperre. Ab Herbst ist die Ernte der Knollen möglich. Auch im Winter, wenn es frostfrei ist, können Sie ernten.
Artischocken: lieben Wärme und sonnigen Standort
Artischocken sind eine echte Delikatesse und erfreuen auch mit schönen Blüten, wenn sie nicht geerntet werden. Die zu den Disteln gehörenden Pflanzen sind im mediterranen Raum beheimatet und benötigen daher einen warmen, geschützten, sonnigen Standort. Geerntet werden die Blütenköpfe, während die Pflanzen bis zu vier Jahre im Beet bleiben können. Die Erträge nehmen nach vier Jahren ab. Schützen Sie die Pflanzen mit einer dicken Mulchschicht vor starken Frösten.
Knollenziest: pflegeleichte und winterharte Delikatesse
Knollenziest ist ziemlich in Vergessenheit geraten, doch gilt er als Delikatesse. Die unterirdischen, etwas merkwürdig geformten Knollen erinnern in ihrem Geschmack an Schwarzwurzeln oder Artischocken und sind ein ideales Wintergemüse. Ab März können die Knollen ähnlich wie Kartoffeln oder Topinambur ins Beet. Denken Sie an eine Wurzelsperre, damit sich die Pflanzen nicht im gesamten Garten ausbreiten. Die Pflanzen benötigen einen nährstoffreichen, lockeren Boden und einen sonnigen Standort. Ernten können Sie im Herbst, wenn das Laub abgestorben ist.
Meerrettich: scharfe Wurzeln mit Senfölen
Meerrettich ist eine der ältesten mehrjährigen Kulturpflanzen und wurde früher auch zu Heilzwecken angebaut. Die scharfen Wurzeln sind reich an antibakteriell wirkenden Senfölen und können das gesamte Jahr über geerntet werden. Jungpflanzen bringen Sie im Herbst ins Beet, doch vergessen Sie nicht die Wurzelsperre, da Sie Meerrettich nicht mehr loswerden, wenn er einmal im Garten ist. Sie können auch die Stauden teilen und sogenannte Fechser zur Vermehrung abstechen.