Haben Sie Gemüse geerntet, müssen Sie die Pflanzen nicht immer aus dem Beet entfernen. Einige Gemüsesorten treiben nämlich nach dem Abschneiden wieder nach, wenn sie sich im Beet wohlfühlen. Diese Triebe können Sie in der Küche verwenden.
Abgeschnittenes Gemüse austreiben lassen: Was Sie beachten müssen
Ernten Sie beispielsweise Brokkoli röschenweise und lassen den Strunk stehen? Dann kann es passieren, dass er noch einmal austreibt. Das funktioniert nicht nur bei Brokkoli oder Kohlrabi, sondern auch bei vielen anderen Gemüsesorten, beispielsweise Salaten.
Damit die Gemüsepflanzen tatsächlich noch verwertbare Triebe hervorbringen, kommt es auf den richtigen Umgang damit an. Ernten Sie bei Blattgemüse wie Salat nur die äußeren Blätter, wachsen aus dem Herz der Pflanze immer neue Blätter nach. Bei einigen Gemüsesorten sind die neuen Triebe nur klein, doch dafür deutlich mehr als zuvor. Bei Brokkoli wächst also nicht mehr ein großer Kopf, sondern viele einzelne, kleine Röschen.
Langes Leben bei Blattgemüse: Blütenbildung verhindern
Einmal säen und mehrmals ernten gelingt bei Blattgemüse, wenn Sie immer die äußeren Blätter entfernen und das Herz stehenlassen. So wird die Pflanze nicht „erwachsen“ und bildet keine Blüte. Die äußeren Blätter sollten bei der Ernte noch jung und zart sein. Allerdings ist die Pflanzen nach mehreren Ernten erschöpft und stirbt irgendwann ab.
Mehrjährige Gemüsepflanzen können in jedem Jahr neu austreiben. Bei Kräutern gelingt der Austrieb nach der Ernte mit der richtigen Schnitttechnik. Das zarte Blattgemüse können Sie zu Salaten verarbeiten, aber auch wie Spinat zubereiten oder ähnlich wie Petersilie kleingehackt zum Würzen von Suppen verwenden. Auch für Kräuterquark sind die zarten Blätter verwendbar.
Blattgemüse mit langem Leben: Ernte und Verarbeitung
Blattgemüse ist hervorragend geeignet, um es mehrmals zu ernten. Die zarten Blätter haben zumeist einen feinen Geschmack und können nicht nur für Salat verwendet werden. Säen Sie das Gemüse möglichst frühzeitig aus, um sich an einer langen Ernteperiode zu erfreuen.
Rucola: ziemlich anspruchslos in der Pflege
Rucola wird auch als Rauke oder Senfkohl bezeichnet und ist in verschiedenen Varianten verfügbar. Das Blattgemüse mit dem scharfen und leicht bitteren Geschmack sät sich von allein aus, wenn Sie es im Beet stehenlassen. Neben der Wilden Rauke mit ihrem würzigen Geschmack gibt es auch die scharfe Wasabi-Rauke. Die Rauke braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen humusreichen, durchlässigen Boden. Zuerst ernten Sie die äußeren Blätter. Wird die Pflanze größer, brechen Sie die zarten Blätter aus den Blattachseln. Rucola eignet sich für
- Salate
- zusammen mit Tomaten oder Früchten
- kleingeschnitten im Kräuterquark
- Pizzen
- Suppen
Tipp: Mögen Sie den intensiven Geschmack der Rauke nicht? Pflanzen Sie sie an einen halbschattigen Standort. Der Geschmack wird dann milder.
Pflücksalat: überzeugend mit einfachem Anbau
Pflücksalat ist leichter anzubauen als Kopfsalat und ein Paradebeispiel für Gemüse, das nach dem Abschneiden immer wieder austreibt. Pflücksalat gibt es in vielfältigen Sorten. Er braucht einen halbschattigen Standort und einen humusreichen, nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Ernten Sie die äußeren Blätter, treibt er immer wieder neu aus. Bereiten Sie ihn wie normalen Kopfsalat zu.
Feldsalat: im Herbst aussäen
Feldsalat liebt keine Wärme und sollte daher zwischen September und November ausgesät werden. Er braucht einen sonnigen Standort und liebt einen kalkhaltigen Boden. Er stellt keine hohen Ansprüche und kann daher sehr gut dort angebaut werden, wo Sie bereits Gemüse abgeerntet haben. Im Winter sollten Sie ihn mit einer Schutzfolie abdecken. Gießen Sie ihn regelmäßig und lassen Sie die Erde nicht vollständig austrocknen. Die äußeren Blätter von Feldsalat sind gut für gemischte Salate geeignet.
Spinat: mag keine Trockenheit
Spinat ist ein klassisches Beispiel für Gemüse, das nach dem Abschneiden immer wieder austreibt. Er kann im Frühjahr und im Herbst angebaut werden. Spinat mag keine Trockenheit und auch keine Hitze. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Das Blattgemüse mag einen feuchten, humosen und nährstoffreichen Boden. Sind die Blätter fünf Zentimeter groß, ernten Sie sie und lassen das Herz der Pflanze stehen. Spinat können Sie kochen, aber auch für Smoothies verwenden.
Mangold: Ernte ab Juni laufend möglich
Mangold gibt es in verschiedenen Sorten als Blatt- oder Stielgemüse. Ein Hingucker im Beet ist Mangold mit bunten Stielen. Mangold liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen tiefgründigen, durchlässigen und humusreichen Boden. Da das Gemüse gegen Kälte ziemlich unempfindlich ist, können Sie es bis in den Winter hinein ernten, wenn Sie einen Winterschutz verwenden. Ab Juni ernten Sie die äußeren Blätter und lassen das Herz stehen, damit das Gemüse immer wieder austreibt. Stielmangold schneiden Sie im Herbst vollständig ab. Die Blätter verarbeiten Sie wie Spinat, die Stiele wie Spargel.
Portulak: nur ein Drittel der Pflanze ernten
Portulak ist ein guter Bodendecker und stellt keine hohen Ansprüche an den Anbau. Er braucht einen durchlässigen, humosen und leicht sandigen Boden sowie einen sonnigen Standort. Ernten Sie immer nur ein Drittel der Pflanze, treibt er immer wieder neu. Er kann wie Spinat bereitet werden, doch eignet er sich auch hervorragend für Salat, Kräuterquark und Suppen.
Radicchio: verträgt keine Trockenheit
Radicchio sieht dekorativ aus und hat einen ziemlich bitteren Geschmack. Gießen Sie ihn regelmäßig, da er keine Trockenheit verträgt. Er braucht einen sonnigen Standort und einen humosen, nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Möchten Sie mehrmals ernten, entfernen Sie zu Beginn nur die äußeren Blätter der noch lockeren Rosetten. Haben Sie die Köpfe abgeerntet, können Sie mit etwas Glück nach einiger Zeit noch zarte Blätter ernten. Radicchio eignet sich für Salate, aber auch zum Kochen.
Staudensellerie: Blattstiele einzeln ernten
Ein weiteres Blatt- und Stielgemüse, das nach dem Abschneiden immer weiter austreibt, ist Staudensellerie. Er braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und feuchten, humosen, nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Das Schossen der Pflanze verhindern Sie, indem Sie ihn im Haus vorziehen. Ernten Sie einzeln die äußeren Stängel, damit der Staudensellerie immer wieder austreibt. Er ist für Smoothies und Salate geeignet, oder natürlich auch zum Würzen von Saucen.
Pak Choi: Kohlgemüse mit Blattrosetten
Pak Choi gehört zu den Kohlgemüsen, doch treibt er keine Köpfe, sondern lockere Blattrosetten. Er braucht einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort sowie einen durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden. Schon vier Wochen nach der Ernte können Sie die zarten äußeren Blätter ernten und wie Spinat oder als Salat zubereiten.
Weitere Gemüsesorten, die immer wieder austreiben
Nicht nur Blattgemüse, sondern auch verschiedene Kohlsorten und Fenchel können nach dem Abschneiden wieder austreiben. Es gibt bei diesen Sorten aber keine Garantie auf eine zweite Ernte. Häufig kommen kleinere Triebe, die Sie jedoch gut verwenden können.
Rote Bete: nicht nur die Knolle verwendbar
Rote Bete stellt keine hohen Ansprüche an den Boden und braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Halten Sie die Erde immer feucht. Bis Sie die Knolle ernten, können Sie mehrmals die äußeren Blätter ernten und sie für Salat, Smoothies oder wie Spinat zu verwenden.
Lauch: bodennah abschneiden
Lauch sollten Sie im Oktober komplett bodennah abschneiden. Lassen Sie die Strünke im Beet. Mit etwas Glück treiben sie neu und können wie gewohnt als Gemüse verwendet werden. Lauch treibt jedoch nur einmal.
Verschiedene Kohlsorten: Austrieb mit etwas Glück
Kohlsorten brauchen einen nährstoffreichen Boden, den Sie am besten mit Mist oder Kompost vorbereiten. Grünkohl ist ein klassisches Beispiel für die mehrmalige Ernte. Lassen Sie das obere Herz der Pflanze stehen, damit sie immer neue Blätter hervorbringt. Die Ernte ist dann bis in das Frühjahr hinein möglich. Bei anderen Kohlsorten wie Weißkohl, Wirsingkohl oder Brokkoli lassen Sie den Strunk in der Erde, der dann noch austreiben kann. Allerdings fällt die Ernte dann nur gering aus. Das kann auch bei Kohlrabi und bei Fenchel gelingen, wenn Sie die Knolle entfernt haben. Sie können dann mit etwas Glück mehrere kleine Knollen ernten.