Die Anlage und Pflege von Gemüsebeeten an einem Hang ist für Hobbygärtner eine Herausforderung. Das Wasser fließt bei Regen ab und trägt dabei die Erde ab. Mitunter sind vorbereitende Erdarbeiten erforderlich, damit das Beet den nötigen Halt hat.
Gemüsegarten in Hanglage: Vor- und Nachteile
Viele Hobbygärtner sehen im Anlegen eines Gemüsegartens in Hanglage eine Herausforderung, doch kann ein solcher Gemüsegarten durchaus Vorteile haben. Und auch wenn es Ihnen an anderen Optionen mangelt, müssen Sie sich mit dem Gemüsebeet am Hang beschäftigen.
Dabei berücksichtigen Sie den Standort. Nach Möglichkeit wählen Sie eine sonnige Lage, damit Ihr Gemüse optimal mit Sonne versorgt ist und schneller reifen kann. Mitunter lässt sich in einer sonnigen Hanglage die Ernteperiode verlängern. Nicht immer sind jedoch am Hang optimale Lichtverhältnisse gewährleistet. Sie bauen dann Kräuter und Gemüsesorten an, die auch mit wenig Licht auskommen. Der Gemüsegarten am Hang hat auch einige entscheidende Nachteile:
- mehr oder weniger umfangreiche Baumaterialien für die Vorbereitung erforderlich
- Anlage von Treppen erforderlich, da sich das Beet sonst nur schlecht bearbeiten lässt
- abhängig vom Gefälle lassen sich einige Bereiche nur schwer pflegen
- häufig Schwierigkeiten bei der Bewässerung
- die Hangkuppe ist mitunter trocken, während sich am Fuß des Hangs das Wasser sammelt
- Drainage häufig erforderlich, damit es im unteren Bereich nicht zu feucht wird
Erdarbeiten in Hanglage: Vorbereiten des Beetes mit Stützmauern und Hangbefestigung
Bevor Sie ein Gemüsebeet in Hanglage anlegen, sind Erdarbeiten erforderlich, damit das Beet den richtigen Halt hat und sich bearbeiten lässt. Je stärker das Gefälle ist, desto mehr Aufwand ist erforderlich, um eine gute Befestigung zu gewährleisten. Bereits bei den Erdarbeiten sollten Sie auf die Windverhältnisse achten, damit das Gemüse nicht durch starken Wind geschädigt wird. Mitunter ist zusätzlich ein Windschutz notwendig. Ist der Hang steil, nehmen Sie mit Betonfundamenten und Stützelementen eine Hangsicherung vor.
Stützmauern und Terrassierung: mehr Struktur im Hanggarten
Stützmauern sorgen für einen besseren Halt und geben dem Hanggarten Struktur. Schöne Gestaltungselemente sind geschwungene Stützmauern aus Feldsteinen, da Sie in die Nischen verschiedene Gemüsepflanzen platzieren können. Eine geschwungene Stützmauer stellt gleichzeitig einen guten Windschutz dar. Es muss sich um eine richtige Mauer handeln, da eine Trockenmauer nicht genügend Halt bietet und auch bei Wind keinen sicheren Stand bietet. Damit Sie Ihren Gemüsegarten besser bearbeiten können, legen Sie zusätzlich Treppen aus dem Material der Mauer an.
Die Stützmauer benötigt ein frostfreies Fundament, beispielsweise eine Schicht mit einer Tiefe von 80 Zentimetern aus verdichtetem Schotter. Auf der Rückseite des Fußes der Mauer legen Sie eine Drainage an, damit das Regenwasser besser abfließen kann und die Mauer nicht instabil wird.
Eine Terrassierung mit flachen Stufen und gerader Oberfläche ermöglicht eine leichtere Bearbeitung Ihres Gemüsegartens. Ist die Neigung weniger stark, müssen Sie keine Mauer, sondern nur eine Einfassung für die Terrassen anlegen. Die Terrassierung senkt die Bodenerosion. Planen Sie für die Terrassen eine Tiefe von 1,50 Meter ein. So können Sie auch die Pflanzen in der Mitte der Terrasse gut erreichen.
Tipp: Verwenden Sie statt Stützmauern aus Feldsteinen Gabionen. Drahtkörbe füllen Sie mit Steinen. Bei Gabionen können Sie auf eine Drainage verzichten.
Wege in Hanglage: wichtig für die Bearbeitung
Wege verleihen dem Hanggarten mehr Struktur, gewährleisten die Stabilität und erleichtern die Bearbeitung. Zickzack-Wege sind sinnvoll, da Sie Ihre Beete damit besser erreichen können. Bei den Wegen sollten Sie die Erde befestigen oder robustes Material wie Steine oder Holzstämme verwenden und in die Erde einlassen. Schotter und Kies sind für die Befestigung der Wege nicht geeignet, da sie durch die Erosion schnell abgetragen werden. Zusätzlich sollten Sie die Wege einfassen, um einen besseren Halt zu gewährleisten. Geeignet sind Beeteinfassungen aus Holz, Stein oder Kunststoff.
Bewässerung im Hanggarten: Wasserentnahmestellen einplanen
Damit Sie nicht immer die Gießkannen nach oben tragen müssen, sollten Sie bereits beim Anlegen Ihres Gemüsegartens in Hanglage an die Bewässerung denken. Integrieren Sie Regentonnen und legen Sie, wenn möglich, auch eine Wasserleitung nach oben. So können Sie den Gartenschlauch oder einen Sprenger anschließen. Im oberen Bereich kommt es auf eine ausreichende Bewässerung an, während die Pflanzen im unteren Bereich meistens ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Gemüsegarten am Hang anlegen: Standorte der Pflanzen beachten
Legen Sie einen Gemüsegarten am Hang an, müssen Sie die Standortbedingungen der Pflanzen beachten und sie entsprechend platzieren. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Auf den oberen Terrassen pflanzen Sie sonnenhungrige Kräuter, da sie dort die meiste Sonne bekommen und mit weniger Wasser auskommen.
- Bringen Sie stark wachsendes Gemüse wie Gurken oder Bohnen auf eine tiefere Terrasse, da sie die untere Terrasse sonst beschatten würden.
- Achten Sie auch auf den Boden und legen Sie für Kohlpflanzen und andere Starkzehrer Terrassen mit Mist und Kompost an. Terrassen in den unteren Bereichen sind dafür geeignet.
Als ich meinen Garten am Hang anlegte, war das Anlegen von Wegen eine der ersten Erdarbeiten, die ich durchführte. Ich entschied mich für Zickzack-Wege, die nicht nur eine bessere Struktur boten, sondern auch die Bearbeitung meiner Beete erleichterten. Die Verwendung von robusten Materialien wie Steinen und Holzstämmen gab den Wegen die nötige Stabilität und machte meinen Garten zu einem Ort, den ich gerne besuchte und pflegte.