Geranien werden oft als Omablumen bezeichnet, dabei erleben sie gerade wieder das absolute Comeback – auch bei den jungen Menschen. Das hat natürlich seinen Grund, denn Geranien sind absolut vielfältig und bestechen durch ihre Blühfreudigkeit. Wer also das ganze Jahr auf Balkon und Terrasse eine bunte Vielfalt haben möchte, kommt um Geranien nicht herum. Wie Sie die Blühpflanzen durch Samen ziehen können und welche Pflege Sie benötigen, möchten wir Ihnen hier aufzeigen.
Geranien Samen ernten – wann sind sie reif?
Um Geranien aus Samen zu ziehen, können Sie entweder Samen aus dem Fachhandel erwerben oder Sie nutzen die Samen der eigenen Geranien. Dabei müssen Sie natürlich wissen, wann die Samen reif sind, um sie zu ernten. In der Regel ist dies im Herbst der Fall, wenn Sie im Sommer die Blütenstände nicht abgeschnitten haben. Sobald die Geranien Samenstände trocken und braun sind, sind sie reif für die Ernte.
Dabei schneiden Sie die Samenstände vorsichtig ab und zerreiben diese mit den Fingern über einer Schale, um die Samen aufzufangen. Im Anschluss müssen Sie die Pflanzenteile noch durch ein engmaschiges Sieb schütteln und reiben, damit sich Samen und Fruchtschalen voneinander trennen können. Nun füllen Sie die Samen in ein dunkles Glas, verschließen es luftdicht und lagern es über Winter an einem kühlen Platz. Im Frühling können Sie sich dann an die Arbeit machen, die Samen auszusähen und so Ihre eigenen Geranien zu ziehen.
Anzucht aus Samen – die Vorbereitung ist das A und O
Geranien können eigentlich recht einfach aus Samen gezogen werden, wenn Sie einiges beachten. Dabei ist die Vorbereitung besonders wichtig. Doch auch wie Sie mit den jungen Pflänzchen umgehen, kann entscheidend sein, ob Sie erfolgreich sind. Daher zeigen wir Ihnen genau, welche Schritte notwendig sind, damit auch Sie Geranien erfolgreich aus Samen ziehen können. Denn mit dem Stecken der Samen in die Erde ist es leider nicht getan. Die Blühfreudigkeit entsteht durch die Pflege. Wenn Sie ihre Geranien gut pflegen, werden Sie viel Freude mit ihnen haben.
Das richtige Arbeitsmaterial
Wenn Sie Geranien aus Samen ziehen möchten, ist die Anzuchterde das wichtigste Arbeitsmaterial. Zudem benötigen Sie kleine Anzuchttöpfe, ein Mini- oder Zimmergewächshaus sowie Folie oder transparente Tüten. Für die Jungpflanzen benötigen Sie dann mittelgroße Pflanzgefäße, Blumenerde und eventuell Dünger für die Geranien.
Substrat
Das Substrat ist besonders wichtig, wenn es darum geht, Geranien aus Samen zu ziehen. Damit Sie kräftig wachsen können, ist das Substrat also entscheidend und die Erde bildet so das Fundament für die Pflanzen. Daher sollten Sie immer auf ein hochwertiges Substrat zurückgreifen, welches eine ebene Struktur und eine lockere Körnung aufweist. Wird die Erde beim Wässern schlammig und klumpig, haben Sie leider eine minderwertige Qualität erwischt. Auch Aststücke sind häufig in minderwertiger Erde zu finden. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende, da die Anzucht sonst in Gefahr gerät.
Weiterhin müssen Sie darauf achten, dass die Erde nicht zu nass ist, da eine zu feuchte Erde schnell das Wurzelgebilde der Geranien zerstört. Auch der Salzgehalt sollte sich eher im niedrigen Bereich finden, da viel Salz das Wachstum beeinträchtigen kann. Das Substrat sollte natürlich nährstoffreich sein, damit die Pflanzen mit allem versorgt werden, was sie benötigen. Am besten ist natürlich, wenn Sie eine spezielle Anzuchterde nutzen, da diese optimal auf die Anzucht abgestimmt ist. Allerdings können Sie diese nur in den ersten Monaten nutzen, da der Nährstoffgehalt sehr gering ist und Geranien deutlich mehr Nährstoffe benötigen, um prächtig zu blühen.
Aussaat der Samen
Geranien sind Lichtkeimer, was heißt, dass Sie die Samen in den Anzuchttöpfen nur ganz dünn mit Erde bestreuen dürfen. Drücken Sie die Samen, wie bei anderen Pflanzen, einige Zentimeter tief ins Erdreich, können Sie davon ausgehen, dass in den Töpfen nichts keimt, da die Samen Licht benötigen, um zu keimen und zu wurzeln. Um sich das spätere Pikieren zu sparen, sollten sie pro Anzuchtschale nur einen Samen aussäen.
Sobald Sie die Samen in die Anzuchtschale mit Anzuchterde gelegt haben, bedecken Sie sie nur spärlich mit Erde. Zudem müssen Sie die Töpfchen feucht halten, damit die Samen keimen können. Zu nass sollte die Erde aber auch nicht sein. Am besten Sie nutzen einen Zerstäuber, um die Samen zu bewässern. So ist es meist einfacher, nicht zu viel zu gießen. Außerdem sollten Sie ein Zimmergewächshaus nutzen, da Sie so die Luftfeuchtigkeit immer hoch halten können. Verfügen Sie nicht über ein Zimmergewächshaus, können Sie die Töpfchen aber auch mit Folie abdecken. Vergessen Sie aber nicht, die Folie regelmäßig zu entfernen, um Frischluft an die Samen zu lassen.
Geranien-Sprösslinge
Bis aus den Samen Sprösslinge werden, dauert es etwa 10 bis 20 Tage. Ab diesem Zeitpunkt ist es besonders wichtig, die Sprösslinge regelmäßig zu belüften, damit sich kein Schimmel bildet. Während bei Zimmergewächshäusern häufig spezielle Lüftungsschlitze vorhanden sind, können Sie bei Ihrem selbst gebauten Gewächshaus einfach täglich die Folie entfernen oder kleine Luftlöcher in die Folie schneiden.
Bevor Sie die Folie komplett entfernen, müssen Sie die Sprösslinge erst daran gewöhnen. Daher sollten Sie die Folie zuerst nur stundenweise und nach rund sieben Tagen dann komplett entfernen. Des Weiteren sollten die Anzuchttöpfe jetzt an einen kühleren Ort gebracht werden. Licht ist nach wie vor wichtig für die Pflanzen. Für den Austrieb sollte die Temperatur jedoch nur zwischen 18 und 20 Grad liegen. Haben die Geranien Sprösslinge einen zu warmen Standort, bilden sich vermehrt Geiltriebe, die nie blühen. Geiltriebe erkennen Sie an der lagen und dünnen Form der Triebe.
Vermeiden Sie bei jedem Standort auf jeden Fall Zugluft. Dabei kann bereits ein gekipptes Fenster dafür sorgen, dass die Keimlinge frieren und das Zeitliche segnen.
Umtopfen bzw. Pikieren
Etwa vier Wochen nach der Keimung ist es an der Zeit, die Pflänzchen umzutopfen, da sie jetzt eine nährstoffreiche Erde benötigen. Dazu nehmen Sie die Keimlinge aus der Anzuchtschale und pflanzen sie einzeln in einen größeren Topf. Als Substrat eignet sich normale Blumenerde. Haben Sie mehrere Samen in einer Anzuchtschale, müssen Sie sie nun pikieren. Dazu trennen Sie die einzelnen Keimlinge vorsichtig voneinander und setzen jede Pflanzen in einen eigenen Topf. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die Wurzeln nicht beschädigen.
Abhärtung für den Umzug ins Freiland
Mit dem Umtopfen ist jetzt auch die Zeit gekommen, indem Sie die Pflanzen abhärten müssen, um sie später ins Freiland zu setzen. Bisher kennen die Keimlinge nur warme Temperaturen und einen optimalen Standort. Wind oder eine natürliche Umgebung sind ihnen fremd. Deshalb müssen Sie die Töpfe jetzt täglich für wenige Stunden auf den Balkon stellen. Achten Sie aber darauf, dass der Standort nicht zu zugig ist und keine volle Sonne auf die Pflanzen trifft. So können sie sich langsam an die neue Umgebung gewöhnen. Erhöhen Sie die Balkon-Stunden in den nächsten Tagen, damit es bald Zeit für einen Umzug ins Freiland ist. Sobald die Jungpflanzen dann eine Höhe von rund 15 bis 20 cm haben, können Sie ausgepflanzt werden oder komplett auf Balkon und Terrasse umziehen.
Im Grunde ist die Anzucht von Geranien über Samen relativ einfach und ist auch für Neu-Gärtner geeignet. Wie bei jeder Anzucht kommt es natürlich auf einige Dinge an, die beachtet werden müssen. Wenn Sie sich daran halten, werden Sie problemlos Ihre Geranien aus den Samen ziehen können.