Am besten schmeckt es, wenn man selber anbaut. Gut, wer einen Garten und somit viel Platz hat. Doch auch mit einem Balkon ist der Anbau von Salat problemlos möglich. Der Grund ist, dass viele Salate mit einem geringen Platzangebot auskommen und außerdem nur flache Wurzeln bilden. Sie können also in herkömmlichen Blumentöpfen oder Blumenkästen angebaut werden. Ein weiterer Vorteil für den Anbau von Salat auf dem Balkon sind Schädlinge wie etwa Schnecken. Im Garten ist Salat – ohne entsprechende Schutzmaßnahmen – ein gefundenes Fressen für Schecken. Auf dem Balkon muss keiner Angst davor haben. Und noch ein Vorteil: Salat braucht zwar Licht um zu keimen, wachsen kann er aber auch im Halbschatten und sogar im Schatten. Sofern Sie also einen Balkon haben, der nicht gerade nach Süden oder Südwesten zeigt, müssen Sie auf den Anbau von Salat nicht verzichten.
Welche Salate sich für den Balkon eignen
Probieren können Sie es tatsächlich mit jedem Salat, dennoch kommt es auf die Größe der Pflanze an, denn die einen brauchen mehr, die anderen weniger Platz. Ein Kopfsalat beispielsweise ist in einem Blumenkübel mit größerem Durchmesser besser aufgehoben, als in einem schmaleren Blumenkasten. Achten Sie beim Pflanzen vor allem auf einen gebührenden Abstand zueinander. Und diese Salat sind besonders geeignet, um sie auf dem Balkon anzupflanzen:
Pflücksalate, Schnittsalate | Der Vorteil bei diesen Salaten ist, dass sie keinen Salatkopf bilden, sondern Salatherzen oder auch Blattrosetten genannt. Wenn die Blätter von außen geerntet werden, wachsen immer wieder neue nach. Beliebte Sorten sind: Lollo Biondo, Lollo Rosso, roter Eichblattsalat, grüner Eichblattsalat, Hirschzunge, Venezianischer Brauner, Australischer Gelber |
Feldsalat | Nicht nur während der Sommersaison kann Feldsalat geerntet werden. Da er winterhart ist, können Sie ihn auch in der kalten Jahreszeit genießen. Geerntet werden die oberen Blätter, so wachsen immer wieder neue nach. |
Rucola | Rucola gibt es in der ursprünglich wilden Form, aber auch als gezüchtete Rauke. Während letztere nur einjährig ist, kann die wilde Form über mehrere Jahre angebaut werden. Rucola hat von Natur aus eine leichte Schärfe, die noch zunimmt, wenn er weniger gegossen wird. |
Babyleaf | Bei Babyleaf werden vor allem die sehr jungen Blätter verwendet. Besonders geeignet beim Eissalat, Endiviensalat, Romanasalat, aber auch bei Gemüsen wie Spinat und Mangold. |
Der Anbau von Balkon-Salaten
Sie möchten es also mal ausprobieren? Dann haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Sie holen sich im Frühjahr vorgezogene Salatpflanzen, die Sie dann nur noch eintopfen müssen. Nach draußen dürfen sie ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen), wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
- Sie versuchen es mit der Aussaat. Diese kann bereits ab Mitte Februar beginnen. Natürlich drinnen, wo es warm ist, ideal ist eine helle Fensterbank, denn – wie schon erwähnt – gehört Salat zu den Lichtkeimern. Die Samen werden in flachen Schalen ausgestreut und leicht angedrückt. Nicht in die Erde hineindrücken, da sie ja Licht benötigen. Als Erde eignet sich Anzuchterde ebenso, wie Gemüseerde. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, denn gerade die Jungpflanzen brauchen viel Wasser, um sich gut entwickeln zu können. Staunässe ist natürlich zu vermeiden. Rund zwei Wochen nach der Aussaat können Sie die Jungpflanzen pikieren, das heißt, zu eng stehende entfernen. Nach sechs bis zehn Wochen sind die Salatpflanzen so groß, dass Sie die ersten Blätter ernten können. Ein Umzug auf den Balkon ist dann ab Mitte Mai möglich. Alternativ können Sie die Samen ab Mai auch direkt im Freien aussäen.
Salate fühlen sich im Blumenkasten ebenso wohl, wie in Blumenkübeln oder größeren Blumentöpfen. Sofern genügend Platz vorhanden ist, bietet sich auch ein Hochbeet auf dem Balkon an.
Die Pflege von Balkon-Salaten
Das Gute ist, dass Salate auf dem Balkon relativ pflegeleicht sind, viel Zeit müssen Sie also gar nicht investieren.
- Gießen Sie regelmäßig, aber nicht zu viel. Um Staunässe zu vermeiden, bietet sich eine Drainage an. Besonders an heißen Tagen sollten Sie öfter mal zur Gießkanne greifen.
- Der Standort für Salate sollte hell sein, wenngleich die meisten auch mit schattigen Plätzen einverstanden sind. Zu viel Sonne fördert übrigens das Wachstum, sodass Sie aufpassen müssen, dass der Salat nicht zu schießen beginnt.
- Düngen ist auf dem Balkon in der Regel nicht nötig, da Salat nur eine Vegetationsperiode hat und die Nährstoffe in der Erde ausreichen, da diese nicht weggeschwemmt werden können.
- Achten Sie darauf, dass Salat keine Blüten bildet. Außer, sie möchten am Ende der Vegetationszeit Samen für die Aussaat im Folgejahr sammeln.
- Sofern Sie immer nur die äußeren Blätter abschneiden, wachsen stetig neue nach. Somit können Sie die komplette Saison über frische Salatblätter ernten.
Krankheiten und Schädlinge am Salat
Im Garten ist der größte Schädling für Salatpflanzen die Schnecke. Diese müssen Sie auf dem Balkon in der Regel nicht fürchten. Dafür können aber Blattläuse die Pflanzen schädigen. Kontrollieren Sie die Blätter in regelmäßigen Abständen. Sofern Sie Blattläuse entdecken, sollten biologische Insektizide eingesetzt werden. Die Behandlung mit Seifenlauge ist gerade bei Salaten ungünstig, da er ja verzehrt werden soll. Besser ist es, bei einem Blattlausbefall die Blätter gut mit einem Brennnesselsud oder einer Mischung aus Wasser (zwei Liter), Milch (0,5 Liter) und Rapsöl (drei Esslöffel) einzusprühen. Dies wird immer am Abend erledigt, wenn die Sonne nicht mehr auf die Pflanzen scheint, damit sich die Lösung nicht in die Blätter hineinbrennen kann. Alternativ ist der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfer oder Florfliegen möglich, die Larven können im Handel gekauft werden.
Bei den Krankheiten kann Falscher Mehltau den Salat heimsuchen. Dieser zeigt sich durch gelblich-weiße Flecken auf der Blattunterseite, die später braun werden. Sofern Sie den Falschen Mehltau an Ihren Salatpflanzen bemerken, sollten Sie die betroffenen Pflanzen entsorgen, um die anderen zu schützen. Vorbeugend können Sie darauf achten, dass die Erde immer locker ist und die Blätter nicht mit Wasser in Berührung kommen. Falscher Mehltau tritt vor allem bei feuchter Witterung auf.
Salatpflanzen können auch vom sogenannten Grauschimmel befallen werden. Die Pilzsporen lieben Temperaturen um die 25 Grad und feuchte Witterung. Sofern Sie einen grauen Pilzteppich an Ihren Salatpflanzen bemerken, sollten Sie befallene Blätter rasch entfernen. Im schlimmsten Fall muss die gesamte Pflanze vernichtet werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Vorbeugen können Sie beispielsweise mit der Gabe von Schachtelhalmbrühe. Auch das Pflanzen von Knoblauch zeigt Wirkung.