Giersch ist ein Unkraut, denen der Hobbygärtner den Kampf angesagt hat. Doch viele verzweifeln definitiv an dem Unkraut, da es zum einen sehr schwer zu entfernen ist und zum anderen auch im wahrsten Sinne des Wortes „wie Unkraut wächst“. Die Bekämpfung ist also gar nicht so einfach. Doch kein Problem. Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass Giersch auch seine Vorteile hat? Nein, dann sollten Sie hier genauer lesen und sich mit dem Unkraut Giersch definitiv anfreunden. Warum? Ganz einfach. Giersch ist ein hervorragendes Küchenkraut und hat außerdem Vorteile auf die Gesundheit. Aber natürlich gibt es auch Tipps, wie Sie erfolgreich gegen Giersch vorgehen können, wenn Sie ihn nicht als Freund haben möchten.
Was genau ist Giersch?
Giersch (Aegopodium podagraria) zählt zur Familie der Doldenblütler. Heimisch ist die Pflanze sowohl in Europa als auch in Asien. Vor allem in unseren Breiten gilt der Giersch als äußerst unbeliebtes Unkraut, da sich die Pflanze nicht nur von allein aussät, sondern auch durch die Rhizome immer und überall wächst. Vor allem dann, wenn der Boden sehr nährstoff- und humusreich ist, herrschen perfekte Bedingungen für Giersch. Dies heißt aber auch, dass die Bekämpfung sehr schwer ist und die Pflanze vor allem an der Wurzel gepackt werden muss. Dabei kann die Pflanze bis zu einem Meter hoch wachsen. Wobei der bekannte Blätterteppich nur etwa 30 cm erreicht.
So kann der Giersch bekämpft werden
Viele Gärtner werden es kennen und werden ihren Giersch ebenfalls schon so bekämpft haben. Bei der Pflanze müssen Sie vor allem schnell sein. Denn je schneller Sie dagegen vorgehen, desto effektiver ist die Bekämpfung. Durch die Rhizome bildet sich das Unkraut nämlich sehr schnell über große Flächen aus und wer einmal den Rasen voll davon hat, wird seinen Kampf haben, Giersch wieder zu entfernen.
Kartoffel anpflanzen
Wer viel Giersch im Garten hat, kann auch Kartoffeln pflanzen. Vor allem die Kartoffelblätter decken die Beetfläche sehr gut ab und wirken so wie lebender Mulch. Außerdem benötigen Kartoffel viel Nährstoffe und Wasser und konkurrieren so mit dem Giersch.
Wenig Dünger
Effektiv dagegen vorgehen können Sie, wenn Sie weniger Dünger nutzen. Denn gerade der humus- und nährstoffreiche Boden ist perfekt für den Giersch. Da viele Gärtner lieber zu viel Dünger nutzen, kann er sich hier besonders gut ansiedeln. Zudem benötigt das Unkraut jede Menge Licht, um perfekt gedeihen zu können. Wenn Sie also weniger düngen und Oberflächenwasser vermeiden, haben Sie eine gute Möglichkeit das Unkraut bekämpfen zu können.
Jäten, jäten, jäten
Insbesondere im Frühjahr, wenn der erste Giersch kommt, sollten Sie bereits anfangen, gegen das Unkraut vorzugehen. Jäten ist hier das A und O. Vermeiden Sie es, einzelne Triebe abzuschneiden. Wenn Sie die Pflanze bekämpfen möchten, dann müssen Sie sie mit der Hacke abschlagen, sodass Sie die Pflanze an der Wurzel packen. Diese Vorgehensweise ist zwar recht mühsam und schützt Sie nicht vor dem nächsten Giersch, aber dennoch effektiver als jede andere Methode.
Rhizome entfernen
Wie bereits erwähnt, sollte der Giersch an der Wurzel gepackt werden. Die Rhizome müssen gründlich aus der Erde entfernt werden, damit sie Ruhe bekommen. Dies ist nicht einfach, da selbst das kleinste Würzelchen schon reicht, um neu auszutreiben. Somit sollte das gesamte Rhizomengeflecht aus dem Boden gerissen werden. Leider reicht es nicht aus, den Boden nur umzugraben. Denn sobald das nächste Frühjahr kommt, ist auch der Giersch nicht weit. Denn gerade durch das Abstechen der Rhizome regen Sie das Wachstum des Unkrauts an und es wächst stärker als zuvor. Natürlich ist es dann auch wichtig, dass Sie den Giersch gut entsorgen. Der eigene Komposthaufen eignet sich gar nicht, da er dort munter weiter wachsen kann. Besser ist es, wenn Sie eine nährstoffreiche Jauche daraus machen, die Sie als Dünger verwenden können.
Giersch ersticken
Es ist auch möglich, dass Sie den Giersch praktisch ersticken. Hierzu reicht Pappe oder ein Vlies, welches Sie auf unbepflanzte Grünflächen legen können. Allerdings fragt man sich auch, wer schon unbepflanzte Grünflächen im Garten hat. Dies ist eher selten der Fall. Zudem muss die Pappe auch mindestens 2 Jahre dort liegen, erst dann sind nämlich die Rhizome des Gierschs abgestorben. Also ist diese Methode eher nicht für den Garten geeignet.
Lediglich, wenn Sie ein Unkrautvlies aus Kunststoff verwenden, können Sie dieses dauerhaft als Beetabdeckung nutzen. Kaschieren Sie alles mit Rindenmulch, schneiden Sie ein paar Ritze in das Vlies und dann ist es auch möglich Rosen oder verschiedene Stauden dort anzupflanzen.
Zur Not bleiben nur Herbizide
Sollte von den vorherigen Methoden nichts funktionieren, bleiben Ihnen am Ende nur noch die Herbizide, um den Giersch in den Griff zu bekommen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie ein Präparat kaufen, welches umweltverträglich ist. Doch Vorsicht, die Herbizide können natürlich auch andere Pflanzen schädigen, weshalb sie nur auf unbepflanzten Flächen eingesetzt werden sollten.
Giersch das Küchenkraut
Was viele der Hobbygärtner nicht wissen ist, dass Giersch auch ein hervorragendes Küchenkraut ist. Vor allem in Asien wird Giersch als heilendes Kraut oder wildes Gemüse kultiviert, da es über eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen enthält. Somit ist das Unkraut nicht nur ein Unkraut, sondern auch gut für die Gesundheit.
Wenn Sie sich mit Giersch nicht mehr länger herumschlagen möchten, dann betrachten Sie die Unkrautpflanze doch einfach als Ihren Freund. Bereiten Sie leckere Gerichte damit zu und nutzen Dir ihn in der Küche. Roh erinnern die Blätter geschmacklich an Petersilie, gekocht eher an Spinat. Somit lassen sich also nicht nur Gerichte würzen, sondern sie können auch aus den jungen und hellen Blättern im Frühling herzhafte Gemüsegerichte zaubern.
Giersch als Heilpflanze
Gerade im Frühjahr ist Giersch perfekt, um die Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen. Vor allem der hohe Anteil an Vitamin C und Eisen sorgen dafür, dass die Trägheit reduziert wird. Gleichzeitig wird der Körper entsäuert und der Stoffwechsel angeregt.
Giersch hat außerdem auch eine wohltuende Wirkung auf Gicht und Rheuma, wenn ein Bad mit Gierschblättern genommen wird. Dabei werden 500 g Gierschblätter mit einem Liter Wasser aufgekocht und fünf Minuten köcheln lassen. Anschließend sollte der Sud für etwa 10 Minuten abgedeckt ruhen. Danach wird alles durch ein Baumwolltuch abgeseiht und ins Badewasser gegeben. Das Bad sollte rund 15 bis 20 Minuten dauern. Im Anschluss sollten Sie sich eine kurze Ruhepause gönnen.