Ginkgo ist das älteste lebende Fossil in der Pflanzenwelt. In seiner Heimat China als Tempelbaum verehrt, wird er auch als Wunderbaum bezeichnet. Er soll Glück und Liebe bringen und ist seit sehr langer Zeit aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Da er sehr robust und anspruchslos ist, wächst er beinahe überall und kann somit auch bei uns kultiviert werden. Erfahren Sie hier mehr über die Pflege eines Ginkgobaums.
Ginkgo – ein Steckbrief
Name: Ginkgo
Botanischer Name: Ginkgo biloba
Alternative Namen: Glücksbaum, Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Goethebaum, Mädchenhaarbaum
Familie: Ginkgogewächse
Gattungen: 1
Arten: 40
Herkunft: China
Lebensalter: bis zu mehreren tausend Jahren
Wuchshöhe: bis zu 40 Meter
Stammdurchmesser: bis zu 4 Meter
Blütezeit: April bis Juni
Erstaunliches über den Ginkgobaum
- Ginkgo ist eine sogenannte Brückenpflanze. Das bedeutet, dass sie weder Nadel- noch Laubbaum ist.
- Auch wenn die Blätter des Ginkgobaumes wie solche aussehen, sind es doch Nadeln.
- Ginkgopflanzen gibt es bereits seit über 290 Millionen Jahren, sie existierten also schon zu Zeiten der Dinosaurier.
- Ein Ginkgobaum kann pro Jahr bis zu einen halben Meter wachsen.
- Der älteste Ginkgo in China ist mehr als 5.000 Jahre alt, der älteste in Deutschland wachsende Baum hat immerhin ein Alter von 270 Jahren.
- Vom Ginkgo gibt es heute weltweit nur noch eine Gattung: Gingko biloba.
- Ginkgobäume gibt es als männliche und weibliche Pflanze, eine Unterscheidung ist aber erst nach 30 Jahren möglich.
- Die erste Blüte bzw. die ersten Früchte bildet der Gingko erst ab einem Alter von 20 Jahren.
Der Ginkgo im eigenen Garten
Seit rund 300 Jahren ist der Ginkgo bei uns in Deutschland bekannt und beliebt. Auch wenn er eine Freilandpflanze ist, kann er problemlos im Topf gehalten werden. Wenn Sie ihn im Kübel draußen stehen haben, muss er im Winter nach drinnen geholt werden. Zwar ist der Ginkgo winterhart, im Kübel sind seine Wurzeln aber anfälliger, weswegen er bei maximal 5 Grad überwintern sollte – nicht wärmer, damit er nicht zu früh austreibt. Im Winter verliert er übrigens seine Blätter, die im Herbst eine gelbe Farbe annehmen.
Übrigens: Es wird empfohlen, männliche Ginkgobäume zu nutzen. Zwar bilden diese keine Früchte, sondern aber auch keinen strengen Geruch ab. Die Früchte des weiblichen Ginkgo sehen Mirabellen ähnlich, riechen aber sehr unangenehm. Trotzdem lassen sich die Früchte sogar essen.
Rund um die Pflege des Ginkgos
Substrat und Standort
In Sachen Substrat hat der Ginkgo keine besonderen Ansprüche, wenngleich er einen leicht lehmigen und nährstoffreichen Boden bevorzugt. Hier wächst er besonders gut, kommt aber auch mit jedem anderen Boden gut zurecht. Einzig zu nasse Böden, in denen Staunässe entstehen kann, toleriert der Ginkgo nicht. Beim Standort mag es der Ginkgo hell und sonnig. Denken Sie daran, dass es sich beim Ginkgo um einen Baum handelt, der sehr groß werden kann, suchen Sie deshalb von Beginn an einen guten Standort aus, denn ein Umpflanzen ist danach nur schwer möglich.
Gießen und Düngen
Beim Gießen verträgt der Ginkgo durchaus auch mal kurze Trockenphasen. Ansonsten sollten Sie ihm aber regelmäßig Wasser geben. Bitte nicht zu viel gießen und darauf achten, dass keine Staunässe entsteht. Hier können Sie die Erde aufbessern oder vor dem Pflanzen eine Drainage einbringen. Düngen sollten Sie gerade junge Exemplare etwa alle 2 bis 3 Wochen während der Saison. Ansonsten benötigt der Ginkgo keine Düngergaben.
Schneiden
Ein erwachsener Ginkgo benötigt keinen Schnitt, bei jungen Bäumen können Sie die Krone auslichten, damit diese gleichmäßig und kompakt wachsen kann. Wenn Sie schneiden, dann tun Sie das bitte im Frühjahr, gekürzt werden dabei die einjährigen Triebe. Sollten Sie Äste vorfinden, die abgestorben oder geknickt sind, werden diese auch bei älteren Bäumen geschnitten.
Überwinterung von Ginkgo
Auch wenn der Ginkgo bis zu -28 Grad frosthart ist, sollten Sie gerade bei jüngeren Bäumen für etwas Winterschutz sorgen – nur um sicher zu gehen. In diesem Fall genügt es, wenn Sie rund um den Baumbereich Rindenmulch ausbringen. Sinnvoll kann es auch sein, die Rinde vor Rissen zu schützen. Durch die Sonneneinstrahlung vor allem bei kalten Temperaturen könnten sonst Spannungsrisse entstehen. Diesen kommen Sie zuvor, indem Sie den Stamm junger Ginkgobäume mit einer Stroh- oder Kokosmatte einpacken.
Vermehrung durch Stecklinge
Das Vermehren von Ginkgo ist über Stecklinge möglich, verspricht aber nur geringen Erfolg. Möchten Sie es dennoch versuchen, benötigen Sie Triebe einer kräftigen Pflanze. Diese Stecklinge müssen bereits leicht verholzt sein, da zu weiche Stecklinge leichter faulen können. Geschnitten wird direkt unter einem Blattansatz, der Steckling sollte rund 10 Zentimeter lang sein. Entfernen Sie alle Blätter, bis auf zwei.
Bevor der Steckling in Anzuchterde gegeben wird, sollten Sie die Schnittstelle mit Bewurzelungspulver behandeln. Halten Sie die Stecklinge nun feucht und stellen Sie sie an einen hellen aber nicht sonnigen Ort auf. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie die Jungpflanzen mit einer durchsichtigen Plastikfolie, die mit Löchern versehen ist, umhüllen. Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu lüften, damit sich keine Fäulnis entwickelt. Sobald sich neue Triebe bilden, ist der junge Ginkgo angewachsen. Die Erfolgsquote liegt allerdings nur bei rund einem Drittel, daher sollten Sie mehrere Stecklinge schneiden.
Anzucht durch Samen
Bei der Anzucht des Ginkgos durch Samen ist die Erfolgsquote um einiges höher. Besorgen Sie sich Samen, die Sie bei uns im Onlineshop finden, rauen Sie diese mit Sandpapier oder einer Feile etwas an und geben Sie sie für 12 Stunden in lauwarmes Wasser, wodurch die Samen quellen können. Danach werden sie in Anzuchterde gesteckt und leicht bedeckt.
In der Folge gießen Sie regelmäßig, damit die Erde feucht bleibt. Alternativ können Sie auch hier den Anzuchttopf mit Klarsichtfolie umschließen. Lüften Sie regelmäßig, damit kein Schimmel entsteht. Der Standort sollte hell und warm bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad sein. Nach rund 3 bis 4 Wochen sind die ersten Sämlinge zu sehen. Setzen Sie den Ginkgo ab einer Größe von etwa 10 Zentimetern in einen größeren Topf. Diese können Sie in der warmen Jahreszeit nach draußen stellen, da der junge Ginkgo anfangs noch frostempfindlich ist, sollte er den Winter drinnen verbringen.
Der Gingko als Zimmerpflanze
Ein Baum als Zimmerpflanze – geht das überhaupt? Sagen wir mal so: Ideal ist es nicht, aber es funktioniert. Im Topf hat er zudem die Eigenschaft, dass er nicht allzu groß wird. Auch die Pflege ist als Zimmerpflanze relativ einfach. Gießen Sie regelmäßig, aber nie zu viel, da er keine Staunässe mag. Um ihm ausreichend Nährstoffe zu geben, sollten Sie in von März bis September im Abstand von 2 bis 3 Wochen düngen – auch dann, wenn Ihr Ginkgo schon älter ist.
Da ein Ginkgo im Herbst die Blätter abwirft, muss er auch als Zimmerpflanze an die jahreszeitlichen Temperaturen angepasst werden. Das heißt, dass Sie ihn im Winter nicht im warmen Wohnzimmer stehen lassen sollten, da er sonst keine Winterruhe hält und zu früh austreibt. Stattdessen stellen Sie ihn an einen dunklen, kühlen Ort, an dem die Temperaturen um die 5 Grad liegen. Gegossen wird er in dieser Zeit nur mäßig.
Ginkgo – symbolträchtiger Baum
Weniger der Baum selbst, als eher die Form der Blätter hat sich im Laufe der Zeit symbolträchtig hervorgetan. Dem Ginkgoblatt werden daher zahlreiche Bedeutungen nachgesagt. So steht es unter anderem für
- Glück
- Liebe
- Verbundenheit
- Leidenschaft
- Ying und Yang
- Kraft
- Emotionen
- Wünsche
- Langes Leben
- Gesundheit
Während vieles mit Glauben zu tun hat, ist das bei der Gesundheit anders. Denn Ginkgo ist eine Heilpflanze, die auch in der modernen Medizin zum Einsatz kommt und in folgenden Bereichen Anwendung findet:
- Arteriosklerose
- Demenz
- Durchblutungsbedingter Schwindel
- Durchblutungsstörungen des Gehirns
- Gedächtnis- und Konzentrationsbeschwerden (altersbedingt)
- Tinnitus
Aus den Blättern wird ein Extrakt gewonnen, das unter anderem die Blutgefäße erweitert und somit die Durchblutung fördert, mehr Stauerstoff im Blut transportieren lässt, antioxidativ wirkt und gegen Entzündungen eingesetzt werden kann.
Ginkgo – der Baum des Jahrtausends
Während jährlich der Baum des Jahres gekürt wird, wurde der Ginkgo im Jahr 2000 zum Baum des Jahrtausends erhoben. Rund um den Baum erzählt man sich vor allem in dessen asiatischer Heimat zahlreiche Geschichten und Sagen. Viele davon sind nicht überliefert und auch gar nicht weitläufig bekannt, eine allerdings ist bemerkenswert und als „Wunder von Hiroshima“ bekannt.
So wurde ein Ginkgobaum, der nahe eines Tempels im Shukkeien-Garten in Hiroshima stand, beim Atombombenabwurf 1945 zerstört. Der Baum stand wohl nur wenige hundert Meter vom Einschlagort entfernt und blieb als totes Gerippe zurück. Doch nur ein Jahr später begann der Baum im Frühling wieder ausgetrieben und ist seitdem Symbol für Überlebenswillen und Hoffnung. Er ist daher bis heute als Mahnmal gegen den Krieg anzusehen.
Und selbst dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe hat es der Ginkgo angetan, weswegen er unter dem Titel „Ginkgo biloba“ folgendes Gedicht verfasste:
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie´s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin?
Hallo, meine Nachbarin hat in ihrem Garten eine sehr großen Ginko-Baum. Mein Problem ist folgendes:
ich habe kein Problem mit dem Blätter-Zusammenrechen, aber in diesem Jahr bin ich damit nicht mehr fertig geworden. Er hat lange die Blätter gehalten und jetzt habe ich bereits 4 x zusammengerecht und er hat immer noch so viel Blattwerk gehabt. Vor zwei Tagen hat es gestürmt und anschließend ca.
12 cm Schnee gegeben. Ich hatte im Herbst vertikutiert und wieder eingesäht. Die Gräser sprießten, sind aber noch sehr kurz gewesen. Jetzt kamen die vielen Ginko-Blätter dazu und ich kam nicht mehr dazu, diese abzurechen. Und nun kam auch noch der Schnee darauf. Kann ich im Frühjahr trotzdem hoffen,
das der Rasen kommt?