Mit Gladiolen holen Sie sich nicht nur ein schmückendes Zierwerk in den Garten. Sie können die Pflanzen auch als Schnittblumen verwenden. Im Handel bekommen Sie viele verschiedene Sorten. Lesen Sie hier über das Aussehen, die Sorten und die Pflege von Gladiolen.
Herkunft und Aussehen der Gladiolen
Gladiolen gehören zur Familie der Schwertliliengewächse. Der botanische Name lautet Gladiolus. Gladius ist das lateinische Wort für Schwert. Die Gladiole wird auch als Schwertblume bezeichnet, weil ihre Blätter schwertförmig sind. Zur Gattung der Gladiolen gehören mehr als 200 Wildarten. Sie sind von Vorderasien bis Afrika und Südeuropa verbreitet. Die südafrikanischen Arten weisen die eindrucksvollsten Blüten auf. Im Süden Deutschlands ist eine Art Zuhause, die aufgrund des seltenen Vorkommens streng geschützt ist. Es ist die Sumpf-Siegwurz mit dem botanischen Namen Gladiolus palustris, die auf Moorwiesen auf kalkhaltigen, humusreichen Böden wächst.
Wildarten erreichen meistens eine maximale Höhe von 60 Zentimetern. Hybriden können bis zu 150 Zentimeter hoch werden. Gladiolen bilden Knollen aus, um sich nach der Blüten in diese Überwinterungsorgane zurückzuziehen. Von Juni bis September erscheinen die großen Blüten mit einem unregelmäßigen Aufbau und einer senkrechten Symmetrie-Ebene. Die Blüten stehen in Ähren und sind frostempfindlich. Sie finden Sorten in fast allen Blütenfarben, beispielsweise mit grünen, weißen, roten, orangen, braunen oder violetten Blüten.
Boden und Standort
Gladiolen benötigen durchlässige, tiefgründige und sehr nährstoffreiche Böden. Ist Ihr Gartenboden undurchlässig und schwer, müssen Sie für eine Drainage aus grobem Sand sorgen. Es ist wichtig, dass die Erde frisch bis leicht feucht ist und viele Nährstoffe vorweist. Gladiolen sollten einen geschützten und sonnigen Standort erhalten.
Pflanzung der Gladiolen
Die Triebe der Gladiolen reagieren auf Frost empfindlich. Deshalb sollten Sie mit der Pflanzung bis Ende April waren, sodass sich die Triebe nach den Eisheiligen zeigen. Möchten Sie schon eher die Blüten der Gladiolen genießen, ziehen Sie die Pflanzen in Töpfen vor und pflanzen sie nach den Eisheiligen in Ihr Beet.
Die Erdschicht muss über den Zwiebeln doppelt so hoch wie ihr Durchmesser sein. Damit sorgen Sie für eine ausreichende Standfestigkeit der Blütenstängel.
Sie können den Keimpunkt der Zwiebeln aus dem Boden ragen lassen, damit die Blumen früh blühen. Die Stängel benötigen in dem Fall allerdings eine Stütze, damit sie nicht umkippen. Mit einer zeitversetzten Pflanzung verlängern Sie die Blütezeit. Beginnen Sie Ende April mit der Pflanzung der Knollen und pflanzen Sie bis Ende Mai jede Woche weitere Knollen. Pflanzen Sie die Gladiolen in kleinen Gruppen, sodass sie bestens zur Geltung kommen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen dennoch ausreichend Platz zum Entfalten haben. Der Pflanzabstand sollte sich zwischen 10 und 15 Zentimetern bewegen.
Pflege und Überwinterung der Gladiolen
Gladiolen sind äußerst nährstoffbedürftig. Streuen Sie nach dem Pflanzen Hornmehl oder reifen Kompost über die Stellen. Dann müssen Sie erst nach rund vier Wochen erneut düngen. Eine weitere Düngergabe ist nach etwa acht Wochen notwendig. Empfehlenswert ist ein Langzeit-Blühdünger, der alle Nährstoffe enthält, um Blütenreichtum und ein gutes Wachstum zu sichern.
Außerdem sind Gladiolen sehr durstige Pflanzen. Sobald sich die obere Schicht des Bodens trocken anfühlt, müssen Sie gießen. Achten Sie vor allem im Sommer darauf, dass die Pflanzen genügend Wasser bekommen. Es ist ratsam, die Erde zu mulchen, sodass die Feuchtigkeit im Boden langsamer verdunstet. Staunässe ist zu vermeiden, da die Zwiebeln schnell faulen würden.
Sie können die Gladiolen als Schnittblumen schneiden, sobald die ersten Blüten offen sind. Lassen Sie am Stängel vier bis fünf Blätter stehen, sodass sich eine neue Knolle bilden kann. Ist der Blütenstängel komplett abgeblüht, kürzen Sie die verblühten Teile bis zum Blattsansatz ein.
Zum Überwintern graben Sie die Knollen nach dem ersten Nachtfrost im Herbst aus. Entfernen Sie größere Erdklumpen und legen Sie die Knollen in Holzkisten, die Sie zuvor mit groben Sand befüllt haben. Stellen Sie die Kisten in den frostfreien, kühlen Keller. Ideal ist eine hohe Luftfeuchtigkeit.
So vermehren Sie Gladiolen
Auf lockeren Böden bilden viele Sorten Tochterknollen aus. Sie sind in der Regel über kurze Ausläufer mit der Mutterknolle verbunden. Wenn Sie die Zwiebeln im Herbst ausgraben, können Sie die Tochterknollen abtrennen und in eine grobkörnige Anzuchterde pflanzen. Stellen Sie die Pflanzgefäße mit den Tochterknollen über den Winter an einen frostfreien, hellen Platz. Ansonsten können Sie Gladiolen über Teilung vermehren. Die Vermehrung über Samen ist bei Wildarten möglich. Allerdings blühen sie erst nach einigen Jahren das erste Mal.
Verschiedene Sorten an Gladiolen
Es gibt zahlreiche Hybriden, die durch die Kreuzung unterschiedlicher Wildarten entstanden. Sie können zwischen einfarbigen und mehrfarbigen Gladiolen wählen. Wir stellen Ihnen 10 beliebte Gladiolen-Sorten vor:
- Die Gladiole Frizzled Coral Lace blüht von Juli bis Oktober mit großen Blüten. Die Blütenblätter sind pfirsichfarben und gefranst. Sie wird zwischen 100 und 120 Zentimeter hoch.
- Glamourglads ist eine neue Züchtung von Gladiolen mit leuchtenden Farben, die nur 50 Zentimeter hoch wird.
- Die Sorte Black Star zeichnet sich durch dunkelviolette bis schwarze Blüten aus. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen 100 und 120 Zentimetern und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
- Die Blüten der Gladiole Purple Flora haben eine tief purpurviolette Färbung.
- Die 80 bis 100 Zentimeter hohe Gladiole Break of Dawn hat weißliche Blüten mit einem gelben Schlund.
- Die Sterngladiole ist ein echter Blickfang. Die Sorte hat weiße Blüten, die innen rot gefleckt sind. Zudem verströmen die Blüten einen süßen Duft.
- Die Sorte Triton wird 140 Zentimeter hoch. Um den Stängel winden sich tütenförmige Blüten in blau-weißer Färbung.
- Die Blüten der Gladiole Sacramento sind hellrosa und haben eine dunkelrosa Marke. Sie wird 100 bis 120 Zentimeter hoch und mag vollsonnige Lagen.
- Auch die Gladiole Princess Margaret ist mit ihren roten, gelben und orangefarbenen, gekräuselten Blüten ein Eyecatcher. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen 100 und 120 Zentimetern und bevorzugt vollsonnige Standorte.
- Die Sorte Nanus Claudia ist mit ihren tiefroten Blüten mit gelben Zeichnungen eine auffällige Schönheit. Sie wird 40 bis 50 Zentimeter hoch und kann an einem geschützten Standort mit Winterschutz über die kalte Jahreszeit im Beet bleiben.