Gräser sind mehr als Lückenbüßer. Es gibt sehr schöne Ziergräser, die sich für das Gartenbeet und für den Balkon eignen. Heute entdecken immer mehr Gartenbesitzer Gräser als Element der Gartengestaltung. Lesen Sie, wie Sie Ihre Gräser pflanzen und pflegen müssen, damit Sie lange Freude an dieser hübschen Zierde haben.
Gräser – die pflegeleichten Schmuckstücke für Garten und Balkon
Gräser zeichnen sich durch einen unaufdringlichen und dennoch auffälligen Wuchs aus. Je nach Sorte und Art wachsen sie leicht überhängend, bodendeckend oder straff aufrecht. Es gibt sie in verschiedenen Farben, von Grün über Braun zu Broncetönen, Weiß und Gelb. Pampasgras, Lampenputzergras und andere Ziergräser entwickeln attraktive Blüten. Darüber hinaus zieren viele Gräser auch in der kalten Jahreszeit den Garten.
Hohe Gräser passen gut zu Stauden, während sich niedrige Sorten als Unterpflanzung von Gehölzen oder für den Steingarten anbieten. Es gibt Gräser, die eine Wuchshöhe von 1,80 Metern erreichen. Diese eignen sich als Sichtschutz. Möchten Sie Gras auf Ihrem Balkon als Sichtschutz verwenden, ist Federgras (Stipa tenuissima) zu empfehlen. Es erreicht zwar lediglich eine Höhe von 50 Zentimetern, wächst aber sehr dicht, sodass Sie es in mehrere Töpfe pflanzen und nebeneinander stellen können. Außerdem finden Sie horstig wachsende Ziergräser vor, die sich über unterirdische Rhizome verbreiten. Um die Ausbreitung zu kontrollieren, sollten Sie eine Wurzelsperre nutzen.
Tipps zum Pflanzen von Gräsern
Pflanzen Sie Ihre Gräser am besten im Frühling, sodass sie sich bis zur kalten Jahreszeit gut einwurzeln können. Wenn Sie im Herbst Gräser pflanzen, müssen Sie ihnen einen leichten Winterschutz in Form von Herbstlaub oder Tannenzweigen bieten. Schwingel (Festuca) und Seggen (Carex) bilden eine Ausnahme. Diese Gräser können Sie problemlos im Herbst pflanzen, denn sie überstehen den Winter gut und bilden bis zur kalten Jahreszeit genügend Wurzelmasse.
Je nach Sorte bevorzugen manche Gräser halbschattige Plätze unter Bäumen und andere benötigen einen sonnigen Standort. Damit die Pflanzen vital bleiben, sollten Sie Ziergräser im Frühling bodennah zurückschneiden. Chinaschilf ist eines der Gräser, die sich stark ausbreiten. Dann muss das Gras per Spaten geteilt werden. Die Teilstücke lassen sich an einem anderen Platz einpflanzen.
Den meisten Arten ist ein normaler Gartenboden zu schwer und zu nährstoffreich. Deshalb sollten Sie Sand oder Splitt in den Boden einarbeiten. Es gibt jedoch ebenfalls Ziergräser, die einen nährstoffreichen Boden benötigen. Für diese Pflanzen arbeiten Sie etwas Kompost oder Hornspäne in den Aushub ein. In der Regel mögen Gräser einen eher nährstoffarmen, durchlässigen und sandigen Boden. Staunässe und nasse Böden können Gräser nicht vertragen und leiden unter Wurzelfäule. Einige Arten wie Reitgras (Helictotrichon), Blaustrahlhafer und Präriegras (Schizachyrium) gedeihen auf etwas steinigem, trockenem Untergrund.
Das Pflanzloch sollte ungefähr doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Setzen Sie das Gras vor dem Einpflanzen in einen Eimer mit Wasser, sodass sich die Wurzeln vollsaugen können. Pflanzen Sie die Gräser weder zu tief noch zu hoch ein, weil sie ansonsten Anwachsprobleme haben. Nachdem Sie die Gräser eingepflanzt haben, dürfen Sie das Angießen nicht vergessen.
Gräser für die Kultivierung im Topf
Auch auf Balkons machen sich Gräser sehr gut. Für die Haltung im Kübel bieten sich winterharte und kleinere Ziergräser an. Achten Sie darauf, dass die Pflanzbehälter frostfest sind. Die Töpfe sollten die dreifache Größe der Wurzelballen aufweisen. Außerdem sollten die Kübel über ein Abzugsloch verfügen. Verwenden Sie Grünpflanzenerde oder Kübelpflanzenerde. Für Moskitogras, Federgras und andere Gräser, die einen trockenen Boden bevorzugen, sollten Sie Blähton auf den Topfboden legen. Diese zusätzliche Drainage verhindert Staunässe bei schlechtem Wetter.
Auch wenn Sie winterfeste Gräser nutzen, müssen Sie den Pflanzen einen Winterschutz bieten. Der Grund ist das begrenzte Volumen an Erde im Pflanzkübel. Der Erdballen kann bei Frost durchfrieren, sodass die feinen Wurzeln beim Auftauen Schäden erleiden. Aus diesem Grund sollten Sie den Topf mit Noppenfolie umwickeln und an eine Hauswand stellen. Bei immergrünen Gräsern dürfen Sie an frostfreien Tagen das Gießen nicht vergessen.
Tipps zur Pflege von Gräsern
Der überwiegende Teil der Gräser benötigt wenige Nährstoffe. Somit reicht es auch, wenn Sie den Pflanzen jedes Jahr eine Gabe Kompost geben. Im Frühling schneiden Sie vertrocknete, braune Halme ab, wobei Sie darauf achten müssen, nicht die neuen Austriebe zu entfernen. Bei immergrünen Gräsern müssen Sie lediglich ab und zu die vertrockneten Halme herauskämmen.
Ziergräser für alle Standorte
Sie bekommen für jeden Standort das passende Ziergras. Für schattige Plätze eignen sich Seggen, Bambus, Perlgras und Berg-Reitergras. Schwingel, Federgras, Rutenhirse, Bärenfellgras und Lampenputzergras bevorzugen sonnige Standorte. Möchten Sie Gräser mit hübschen Blütenständen, bieten sich folgende Arten an:
- Bouteloua gracilis ist das Moskitogras, das waagerecht abstehende Samenschoten und Blüten entwickelt.
- Calamagrostis brachytricha weist fein verzweigte Blütenrispen vor. Die Rispen des Diamantgrases leuchten im Gegenlicht in leicht violetter Farbe.
- Cortaderia selloana ist der botanische Name für Pampasgras, dessen große Blütenähren auffällig sind.
6 Ziergräser für Ihren Garten oder Balkon
Die folgenden Sorten bekommen Sie bei uns auch als Saatgut, sodass Sie Ihre Ziergräser von Anfang an wachsen und gedeihen sehen können.
- Amerikanisches Pampasgras – Cortaderia selloana „Silber“
Diese robuste immergrüne Sorte bildet fedrige, große Blütenfackeln in silbrig-weißer Farbe. Sie bilden einen farblichen Kontrast zum schmalen, scharfkantigen, blaugrünen Gras. Das Amerikanische Pampasgras bietet sich als Solitärpflanzung in einer Rasen- oder Kiesfläche oder am Teich an. Es ist ebenfalls als Kübelpflanze geeignet. Das Gras wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von 3 Metern.
- Hasenschwanz-Gras – Lagurus ovatus
Das einjährige Gras wird auch als Samtgras bezeichnet, denn zwischen April und Juni erscheinen silbrig-weiße Blüten, die samtweich sind und an Hasenschwänzchen erinnern. Das Gras wird bis 60 Zentimeter hoch und entwickelt einzelne aufrechte Halme mit samtig behaarten, flachen, graugrünen Blättern. Es eignet sich als Solitärpflanzung im Garten oder im Topf. Aus dem frischen und getrockneten Gras lassen sich hübsche Blumen- oder Trockensträuße binden.
- Japanisches Blutgras – Imperata cylindrica
Dieses Gras ist mit seinen aufrechten Stängeln und der leuchtendroten Triebspitzen eine auffällige Zierde. Es wird 30 bis 40 Zentimeter hoch und als wärmeliebendes Gras ist es auch für die Kübelhaltung geeignet. Die Stängel sind im unteren Bereich grün und werden im oberen Bereich im Laufe des Jahres leuchtendrot. Das Blutgras stammt aus Japan, Korea und China und wird dort Alang-Alang-Gras genannt.
- Blauschwingel-Gras – Festuca glauca
Das immergrüne, halbkugelig wachsende Gras fällt durch eine blaue Färbung und im Juni und Juli durch seine braunen Blütenrispen auf. Es gehört zur Familie der Süßgräser und wird 30 Zentimeter hoch. Das Gras bietet sich für Staudenbepflanzungen, für Steingärten und insbesondere als kleine Gruppenpflanzung an. Aufgrund des kompakten Wuchses ist es ebenfalls als Kübelpflanze geeignet.
- Kamelhaar-Gras – Stipa calamagrostis
Eine andere Bezeichnung lautet Silber-Ährengras. Es wächst horstig und ist ein Sommerblüher, der jedoch in der kalten Jahreszeit immer noch schmückend wirkt. Es ist ein straff aufrecht wachsendes Gras und die fedrigen Blütenbüschel sind bogig geneigt. Dieses Gras bietet sich für Steppenbepflanzungen und Trockenbereiche an. Es ist als Solitärpflanze und für Gruppenpflanzungen geeignet. Im Topf auf dem Balkon macht es sich ebenfalls gut.
- Zittergras – Briza maxima
Zittergras eignet sich für die Bepflanzung von Rabatten und Beeten und wird für Trockensträuße verwendet. Zum Trocknen schneiden Sie das Gras im grünen Zustand und hängen es an einen schattigen Platz auf. Zittergras benötigt einen durchlässigen, trockenen Boden.