Die Grüne Reiswanze ist in den Tropen und Subtropen beheimatet, doch hat sie sich auch schon in Deutschland ausgebreitet. Bei der Nahrung ist sie nicht wählerisch, da sie Schäden an zahlreichen Obst- und Gemüsesorten verursacht. Mit Schlupfwespen können Sie gegen die Grüne Reiswanze vorgehen.
Was ist die Grüne Reiswanze? Baumwanze aus den Tropen
Die Grüne Reiswanze hat ihren Ursprung in Ostafrika und kam durch den Warenhandel nach Deutschland, wo sie 1979 zum ersten Mal bemerkt wurde. Weiter verbreitet hat sie sich jedoch erst in den 2010er Jahren in Deutschland. Die Grüne Reiswanze gehört zu den Baumwanzen und wird etwas über einen Zentimeter groß. Aufgrund ihrer grünen Farbe werden die Schädlinge auch mit der ebenfalls grünen Stinkwanze verwechselt, die auch zu den Baumwanzen gehört.
Anders als die Grüne Reiswanze hat die Stinkwanze jedoch keine grünen, sondern braune Flügeldecken. Die Grüne Reiswanze unterscheidet sich von der Stinkwanze auch, da sie auf dem Halsschild drei weiße Punkte hat. Anders als die Stinkwanze hat die Grüne Reiswanze keine grün-gelben, sondern braun-grüne Antennen. Es gibt auch Grüne Reiswanzen, die eine hellere Farbe oder orangefarbene Anteile haben. Überwinternde Reiswanzen verfärben sich oft dunkelgrün bis braun.
Fortpflanzung und Nymphen der Grünen Reiswanze: Schlupf nach wenigen Tagen
Ab Mitte Mai legt ein befruchtetes Weibchen der Grünen Reiswanze 30 bis 130 Eier zumeist an der Unterseite von Blättern ab. Zuerst sind die Eier gelb, doch verfärben sie sich im weiteren Verlauf rot. Nach frühestens vier Tagen schlüpfen die Larven, auch Nymphen genannt. Bis sich die Nymphen zu einer erwachsenen Grünen Reiswanze entwickelt haben, durchlaufen sie fünf Stadien. In jedem Stadium nehmen sie eine andere Farbe an. Die Nymphen weisen in den ersten Stadien noch eine braune Zeichnung auf grünem Grund mit roten und weißen Punkten auf. Nach dem Schlupf bleiben die Nymphen noch in Gruppen zusammen und fressen nicht. Nur die erwachsenen Reiswanzen nehmen Nahrung in Form von Pflanzensäften auf.
Verbreitung der Grünen Reiswanze: starke Vermehrung in heißen Sommern
Die Grüne Reiswanze war nur in Ostafrika und im Mittelmeerraum verbreitet, bevor sie nach Deutschland gelangte. Die heißen und trockenen Sommer in den letzten Jahren führten dazu, dass sich die Grüne Reiswanze in Deutschland stärker ausbreiten konnte. Die Schädlinge treten vor allem in Gewächshäusern auf, doch sind sie in heißen, trockenen Sommern auch verstärkt im Freien anzutreffen. Trockene, heiße Sommer führen zu einer rasanten Vermehrung der Grünen Reiswanze. Es gibt jedoch bislang noch keine dauerhaften Populationen, da die Tiere im Winter weitgehend absterben. Werden die Winter milder, kann sich das ändern.
Wirtsspektrum der Grünen Reiswanze: Früchte und Blätter zahlreicher Pflanzenarten
Die Grüne Reiswanze ist nicht wählerisch, da sie sich von den Blättern und Früchten von Pflanzen aller Kulturbereiche ernährt. Sie ist in Hausgärten, Balkonbegrünungen, Bäumen in der Stadt, aber auch in der Landwirtschaft anzutreffen. Zu den am häufigsten von ihr befallenen Pflanzen gehören:
- Obst wie Kirschen, Äpfel, Birnen, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren
- Gemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und Auberginen
- Ackerfrüchte wie Bohnen, Mais, Soja, Kartoffeln und Tabak
- Zierpflanzen und Kräuter wie Hibiskus, Sonnenblumen, Malven, Flieder und Rosmarin
Schadbild der Grünen Reiswanze: Deformationen und Flecken an Früchten und Blättern
Mit ihren Mundwerkzeugen saugen die Grünen Reiswanzen an den Blättern und Früchten verschiedener Pflanzenarten. Abhängig von der Pflanzenart können unterschiedliche Schadbilder auftreten. Es kommt zu Flecken auf den Blättern und Deformationen der Früchte. Bei befallenen Tomaten treten auf der äußeren Hülle weißliche Flecken auf. Sind Gurken befallen, kommt es zu Deformationen der Früchte. Bei Obst kann es zu Einschnürungen an den Früchten kommen. Die Früchte sind unbrauchbar, da der Geschmack stark beeinträchtigt ist. Bei den befallenen Pflanzen sind häufig die Blätter deformiert und die Triebe eingetrocknet.
Die Grüne Reiswanze richtet nicht nur Schäden an, da sie den Pflanzen und Früchten den Saft aussaugt. Sie sondert beim Saugen giftigen Speichel ab, der zum Absterben des Pflanzengewebes führt. Die Pflanzen und deren Früchte haben oft einen fauligen Geruch. In die Fraßstellen an den Pflanzen können Bakterien und Pilze eindringen und weitere Schäden verursachen.
Bekämpfung der Grünen Reiswanze: Schlupfwespen verwenden
Verwenden Sie zur Bekämpfung der Grünen Reiswanze keine Insektizide, da sie auch nützliche Insekten schädigen und die Pflanzen für die menschliche Ernährung unbrauchbar machen können. Besser geeignet sind Schlupfwespen, die Sie auf die Gelege der Grünen Reiswanze bringen. Die Schlupfwespen legen ihre Eier in die Eier der Grünen Reiswanze und verhindern damit deren Schlupf. Wirksam gegen die Grüne Reiswanze sind Schlupfwespen der Gattung Trissolcus basalis. An der unregelmäßigen Verfärbung der Eier und geöffneten Deckeln bei leeren Eigelegen erkennen Sie, ob die Schlupfwespen ihre Arbeit gemacht haben.
Vorbeugung gegen Grüne Reiswanze: Insektengitter für Gewächshäusern
Um eine Ausbreitung der Grünen Reiswanze in Gewächshäusern zu verhindern, können Sie das Gewächshaus abdichten. Allerdings haben dann auch nützliche Insekten keinen Zugang und können die Blüten nicht befruchten. Ähnlich sieht es mit Insektengittern an den Fenstern von Gewächshäusern aus. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Pflanzen auf einen Befall und entfernen Sie Eigelege sofort, wenn Sie sie entdecken.