Grünkohl ist ein ideales Wintergemüse, das frostunempfindlich ist und auch noch im Herbst angebaut werden kann. Im Gegensatz zu anderen Kohlsorten stellt Grünkohl nur geringe Ansprüche an Standort und Pflege. Noch bis zum August kann er für den Winter ausgesät werden.
Aussaat von Grünkohl im Herbst: spätestens im August
Der geeignete Zeitpunkt für die Aussaat von Grünkohl direkt ins Freiland ist ab Mitte Mai. Um die Jungpflanzen vorzuziehen, säen Sie Grünkohl bereits Ende März oder im April in Saatkästen aus, die Sie im Gewächshaus aufbewahren. Schon bei zwei Grad Celsius keimen die Samen. Kultivieren Sie die Pflanzen vor und pikieren Sie sie im Keimblattstadium in kleine Töpfe. Die Jungpflanzen fühlen sich im Gewächshaus bei Temperaturen von 12 bis 14 Grad Celsius wohl. Ab Mitte Mai wird der Grünkohl dann ins Freiland gepflanzt.
Möchten Sie Grünkohl noch im Herbst anbauen, säen Sie ihn spätestens im August direkt ins Freiland. Bei der Aussaat von Grünkohl bringen Sie die Samen ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 40, zwischen den Reihen 80 Zentimeter betragen. Jungpflanzen für den Herbstanbau bringen Sie spätestens Anfang August ins Beet. Setzen Sie die jungen Pflanzen ein paar Zentimeter tiefer als im Topf in die Erde. Haben Sie diesen Zeitpunkt verpasst, können Sie auch noch gekaufte Jungpflanzen zu einem späteren Zeitpunkt einpflanzen.
Standort und Boden: sonnig und nährstoffreich
Grünkohl ist anpassungsfähig und frostunempfindlich bis mindestens minus 15 Grad Celsius. Er bevorzugt einen sonnigen Standort, doch gedeiht er auch im Halbschatten. So wie alle Kohlsorten gehört auch Grünkohl zu den Starkzehrern und benötigt nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden, der etwas lehmig sein sollte. Der pH-Wert des Bodens sollte bei 6 bis 7,5 liegen. Grünkohl bringt auch auf nährstoffarmem Sandboden noch gute Erträge, wenn er regelmäßig mit Kompost gedüngt wird. Andere Kohlsorten sind schlechte Nachbarn von Grünkohl, während sich Tomaten als gute Nachbarn erweisen. Sie müssen allerdings Sorten wählen, die resistent gegen Braunfäule sind. Als Beetnachbarn eignen sich auch
- Radicchio,
- Rote Bete,
- Sellerie und
- Salat.
Schlechte Nachbarn sind auch Erdbeeren oder Zwiebeln. Ideale Vorfrüchte von Grünkohl sind stickstoffsammelnde Pflanzen wie Bohnen oder Erbsen, aber auch Kartoffeln. Dort, wo Sie Grünkohl und andere Kohlsorten angebaut haben, warten Sie mindestens drei Jahre lang, bevor Sie wieder Grünkohl anbauen. Bereiten Sie das Beet für den Anbau von Grünkohl gut mit Kompost vor und rechnen Sie pro Quadratmeter ungefähr fünf Liter.
Tipp: Die Kohlhernie befällt Kohlsorten, wenn sie immer auf der gleichen Stelle oder zusammen angebaut werden. Um der Kohlhernie vorzubeugen, geben Sie in die Pflanzlöcher einen Esslöffel Algenkalk.
Pflege von Grünkohl: hacken und düngen
Grünkohl stellt geringe Ansprüche an die Pflege, doch hat er einen hohen Wasserbedarf. Bei Hitzeperioden im Sommer wässern Sie mindestens einmal, besser noch zweimal täglich. Damit sich der Grünkohl gut ausbreiten kann, hacken Sie regelmäßig und entfernen dabei das Unkraut. Sie machen den Boden durchlässiger und lockerer. Das Wachstum der Wurzeln fördern Sie, indem Sie die Jungpflanzen anhäufeln, wenn sie groß genug sind. Düngen Sie den Grünkohl in der Wachstumsperiode regelmäßig, beispielsweise durch
- Kompostgaben,
- Hornspäne,
- Gemüsedünger oder
- Brennnesseljauche.
Die Düngung sollten Sie auch dann nicht vergessen, wenn Sie Grünkohl noch im Herbst anbauen. Damit die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird, mulchen Sie mit Rasenschnitt. Entfernen Sie regelmäßig welke Außenblätter, da sie Ansatzstellen für Fäulnis und Schädlinge sind.
Tipp: Mit Fliegennetzen, die Sie über das Beet spannen, oder einem Kohlkragen, den Sie um die Pflanzen legen, schützen Sie Grünkohl vor der Kohlfliege. Geeignet sind auch Gelbtafeln, die Sie an Stäben befestigen und ins Beet stellen.
Ernte von Grünkohl: nach dem Frost
Grünkohl schmeckt am besten, wenn er nach dem ersten Frost geerntet wird, da er dann seinen strengen Geschmack verliert und süßer schmeckt. Die Haupterntezeit ist von November bis Januar, doch können Sie auch noch bis in den Februar und mitunter sogar bis in den März hinein ernten. Kenner bevorzugen die zarten Blätter an der Triebspitze, doch sollten Sie auch die unteren Blätter verwenden. Allerdings benötigen diese eine längere Garzeit, da sie etwas zäher sind.
Da Grünkohl frostunempfindlich ist, müssen Sie ihn nicht komplett abernten, sondern können immer so viel verwenden, wie Sie tatsächlich brauchen. Grünkohl schmeckt umso milder, je länger er den kalten Temperaturen ausgesetzt ist. Die Stärke wird dabei zunehmend in Zucker umgewandelt. Bei der Ernte brechen Sie die Blätter ab oder schneiden sie mit einem scharfen Messer ab. Haben Sie den Grünkohl komplett geerntet, entfernen Sie die Strünke vollständig aus der Erde, um die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu verhindern.
Tipp: Die Erntedauer von Grünkohl verlängern Sie, indem Sie die einzelnen Blätter abstreifen und den Strunk stehen lassen. Bei milder Witterung treibt der Strunk wieder neu aus.
Grünkohl lagern: blanchieren und einfrieren
Möchten Sie den geernteten Grünkohl nicht sofort verarbeiten, bewahren Sie ihn im Gemüsefach des Kühlschranks drei bis vier Tage lang auf. Mehrere Monate hält er sich, wenn Sie ihn gründlich waschen, blanchieren und einfrieren. Geben Sie die Blätter in Gefrierbeutel oder in gut schließende Dosen aus Kunststoff. Alternativ dazu können Sie Grünkohl einkochen, um ihn für mehrere Jahre haltbar zu machen. Waschen Sie ihn, schneiden Sie ihn klein und kochen Sie ihn, um ihn dann in die Gläser zu füllen. Geben Sie die Blätter möglichst dicht in die Gläser und füllen Sie mit Salzlake auf. Stellen Sie die gut verschlossenen Gläser in den Wecktopf oder Einkochautomat, füllen Sie Wasser auf und lassen Sie alles noch ungefähr eine halbe Stunde kochen.
Verwendung von Grünkohl: herzhafte Küche
Grünkohl ist eine Bereicherung in der deftigen norddeutschen Küche, wenn er mit Fleisch wie Schweinebauch oder Kassler, aber auch mit Wurst wie Knacker oder Pinkel gekocht wird. Er schmeckt gut zu Kartoffeln und kann auch zu Bratengerichten wie Gänsebraten, Schweinebraten oder Wild serviert werden. Mögen Sie es leichter, verwenden Sie Grünkohl als Alternative zu Spinat und servieren ihn mit Spiegelei. Garen Sie Grünkohl möglichst langsam, damit die Vitamine erhalten bleiben. Grünkohl schmeckt auch kurz gebraten mit Zwiebeln, Knoblauch und Schinken, als Auflauf mit Kartoffeln und Hackfleisch oder als grüner Smoothie mit anderem Gemüse und Obst.
Hallo,
Sie schreiben:
„Möchten Sie Grünkohl noch im Herbst anbauen, säen Sie ihn spätestens im August direkt ins Freiland. Bei der Aussaat von Grünkohl bringen Sie die Samen ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 40, zwischen den Reihen 80 Zentimeter betragen. Jungpflanzen für den Herbstanbau bringen Sie spätestens Anfang August ins Beet. Setzen Sie die jungen Pflanzen ein paar Zentimeter tiefer als im Topf in die Erde. “
Soweit so gut, aber wie gehts dann weiter?
Wächst er im Winter weiter?
Und wann ist er erntereif?
Beste Grüße
Achim