Grünlilien gehören zu den Zimmerpflanzen, die sehr beliebt sind. Mit ihren langen, schmalen Blättern in Grün und Weiß sind sie die Klassiker unter den Zimmerpflanzen, die für ein gutes Raumklima sorgen. Obendrein sind Grünlilien pflegeleicht und verzeihen so manchen Pflegefehler. Besonders ansprechend wirken die Zimmerpflanzen in Ampeln. Dann können sie ihre langen Blätter einfach hängen lassen und zeigen sich von ihrer schönsten Seite.
Was sind Grünlilien?
Auch wenn der Name es vermuten lässt, die Grünlilie gehört nicht zu den Liliengewächsen. Die Chlorophytum comosum ist ein Spargelgewächs, das ursprünglich aus Südafrika stammt. Ob auf der Fensterbank im Wohnzimmer oder im Büro, Grünlilien sind attraktive Pflanzen, die für ein gutes Raumklima sorgen.
Grünlilie – ein Steckbrief
- Name: Grünlilie
- Alternative Namen: Spinnenpflanze, Graslilie, Sachsengras, Beamtenlilie
- Botanischer Name: Chlorophytum comosum
- Familie: Spargelgewächse
- Wuchshöhe: etwa 60 Zentimeter
- Blütezeit: über das ganze Jahr
- Blütenfarbe: Grün oder Weiß
- Besonderheit: können Formaldehyd-Konzentration in Innenräumen senken
Ein bisschen Grünlilien-Geschichte
Die aus Südafrika stammende Pflanze wurde im Jahr 1794 zum ersten Mal von Carl Peter Thunberg beschrieben. Fürst Carl August ließ 1827 neue Pflanzen für den Botanischen Garten zu Belvedere in Weimar ordern. Darunter befand sich auch eine Grünlilie, die zu dieser Zeit kaum Bekanntheit hatte. Der Fürst macht Goethe auf die Pflanze aufmerksam und überließ ihm einen Ableger. Heute gehört die Grünlilie zu den anspruchslosesten Zimmerpflanzen in vielen Geschäfts- und Wohnräumen.
Reinigt die Grünlilie wirklich die Raumluft?
Tatsächlich wird die Grünlilie zur Reinigung der Luft in schlecht belüfteten Räumen verwendet. Der Grund dafür liegt in ihrer Fähigkeit, Formaldehyd und Benzol aufzunehmen. Laut einer Studie der NASA kann die Pflanze bis zu 90 Prozent der Stoffe aus der Luft aufnehmen. Der grund dafür liegt in den Enzymen der Pflanze, welche die schädlichen Stoffe in Sauerstoff, Zucker und Aminosäuren umwandelt. Der Sauerstoff wird an die Luft abgegeben, Zucker und Aminosäure verwendet die Grünlilie für ihr Wachstum.
Gibt es wirklich verschiedene Grünlilien Arten?
Ja, tatsächlich gibt es das, auch wenn es für den Laien oft schwer zu unterscheiden ist. Die Arten unterscheiden sich meist in den Blättern und der Färbung. Neben den typischen Grünlilien mit grünen Blättern und weißem Mittelstreifen gibt es auch Arten, deren Blätter komplett grün sind. Es gibt aber auch Arten mit anderen Färbungen. Besonders ist die Grünlilie Bonnie, die breite, in sich gekräuselte Blätter hat. Zu den bekanntesten Arten gehört neben Bonnie auch die Art Vittatum und die Grünlilie Variegatum.
An diesem Standort fühlen Grünlilien sich wohl
Grünlilien mögen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die robuste Pflanze kommt auch an einem halbschattigen Platz gut zurecht. Im Winter können Sie die Grünlilie direkt ans Fenster stellen. Arten mit stärker gemusterten Blättern benötigen mehr Licht als Arten mit grünen Blättern. Als Südafrikanerin mag sie Temperaturen um die 20° C. Aber auch mit niedrigen Temperaturen kommt sie gut klar. Im Sommer können Sie den Topf ruhig an einen nicht so sonnigen Platz ins Freie stellen.
Verwenden Sie als Substrat eine humose und nährstoffreiche Erde. Diese soll locker, nicht zu nass aber frisch sein. Staunässe sollten Sie mit einer guten Drainage vermeiden. Torfhaltiges Substrat mag die Grünlilie gar nicht.
Tipps für die Pflege der Grünlilien
Die Wachstumsphase der Grünlilie liegt im Frühjahr und Sommer. Das ist die Zeit, in der Sie regelmäßig gießen sollten. Achten Sie darauf, dass der Erdballen immer leicht feucht ist. Staunässe sollten Sie aber vermeiden. Im Winter gießen Sie sparsamer. Da reicht es völlig aus, wenn Sie alle zwei Wochen gießen. Die obere Schicht des Substrats darf ruhig etwas angetrocknet sein.
Grünlilien können Sie im Prinzip 14-tägig mit einem organischen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen düngen. In der Wintersaison reduzieren Sie die Nährstoffgabe oder lassen diese ganz weg.
Wann werden Grünlilien umgetopft?
Topfen Sie Grünlilien nicht zu früh um. Die Pflanzen sollten schon fast aus dem Topf herauswachsen, bevor sie umgetopft werden. Ideal dafür ist das Frühjahr. Stellen Sie ein paar Tage vorher das Gießen ein. So lässt sich die Pflanze besser umtopfen. Das neue Gefäß sollte etwa zwei Zentimeter größer sein. Zurückschneiden brauchen Sie die Grünlilie nicht. Lediglich die Ableger werden entfernt.
Grünlilien durch Ableger vermehren
Grünlilien lassen sich kinderleicht vermehren. Die Kindel bilden sich bereits an der Pflanze und werden nur noch eingepflanzt. An den langen Trieben, an denen auch die Blüten austreiben, bilden sich Ableger. Wenn Sie etwas warten, kommen auch gleich die Wurzeln. Dann können Sie die Ableger mit einer scharfen Schere oder einem Messer abtrennen. Setzen Sie den Ableger in frisches Substrat. In den ersten Wochen sollten Sie darauf achten, dass das Substrat nicht austrocknet und immer etwas frisch ist.
Schädlinge und Pflegefehler
So robust die Pflanze auch ist, es können trotzdem Schädlinge und Krankheiten auftreten. Blatt- und Schmierläuse befallen gern mal die Grünlilie. Stellen Sie befallene Pflanzen einzeln, damit sie andere Pflanzen nicht anstecken. Die Läuse können Sie mit Hausmitteln wie Fitwasser vertreiben. Bei einem starken Befall helfen konventionelle Pflanzenschutzmittel.
Viele Veränderungen der Pflanze sind auf Pflegefehler zurückzuführen. Werden die Ränder der Blätter braun, stimmt was nicht. Meist steht die Grünlilie zu trocken oder zu nass. Steht die Grünlilie im Winter zu warm, können die Blätter abknicken. Braune Spitzen bekommt die Grünlilie, wenn die Blätter nicht frei hängen oder die Raumluft zu trocken ist. Schaffen Sie ausreichend Raum für die Blätter. Bei trockener Luft ist es empfehlenswert, die Zimmerpflanze ab und zu mit kalkarmen Wasser zu besprühen.
Sind Grünlilien giftig?
Als Katzen- und Hundebesitzer oder als Familie mit kleinen Kindern machen Sie sich sicher Sorgen, ob die Grünlilie giftig ist. Das ist sie nicht. Allerdings kann es zu Brechreizen kommen, wenn zu viel von der Pflanze verzehrt wird. Besonders Katzen knabbern gern an Zimmerpflanzen. Stellen Sie dann lieber etwas Katzengras bereit.