Zu den beliebtesten Gemüsesorten gehören Tomaten, Gurken und Paprika, die sich im Gewächshaus wohlfühlen. Möchten Sie diese Gemüsesorten das ganze Jahr über selbst ernten, müssen Sie auf Licht, Temperatur und Bewässerung achten. Nicht jedes Gewächshaus ist dafür geeignet.
Das richtige Gewächshaus: auf die Isolierung achten
Speziell für Tomaten werden Tomatengewächshäuser angeboten, die nur schmal sind, aus Folie bestehen und sich schnell aufbauen lassen. Der Vorteil besteht darin, dass sie platzsparend sind und sich auch für kleine Gärten eignen. Möchten Sie das gesamte Jahr über Tomaten anbauen und ernten, sind solche Gewächshäuser genau wie größere Foliengewächshäuser denkbar ungeeignet.
Sie benötigen ein stabiles Gewächshaus, das über eine gute Isolierung verfügt. Wichtig ist auch ein stabiles Fundament, damit die Wärme nicht entweichen kann. Das ideale Material für das Gewächshaus ist Glas, Plexiglas oder Kunststoff in Form von Doppelstegplatten, da diese Materialien stabil sind, viel Licht hineinlassen und guten Schutz bieten. Abhängig davon, wie viele Pflanzen Sie anbauen möchten, erhalten Sie solche Gewächshäuser in verschiedenen Größen. Haben Sie nur wenig Platz zur Verfügung, bekommen Sie stabile Gewächshäuser auch als Anlehngewächshäuser, die an eine Hauswand gebaut werden können.
Die Wahl des Standortes: nach Möglichkeit Ausrichtung nach Süden
Damit das Gemüse auch im Winter noch gut im Gewächshaus gedeiht, kommt es auf den richtigen Standort an. Ihr Gewächshaus sollte möglichst nach Süden ausgerichtet sein, um auch in der sonnenarmen Zeit noch mit Sonne verwöhnt zu werden. Entscheiden Sie sich für ein Anlehngewächshaus, bauen Sie es an der Südseite des Hauses auf. Zusätzliche Wärme bekommt ein solches Anlehngewächshaus von der Hauswand, die Wärme abstrahlen kann. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Gewächshaus nicht durch hohe Bäume oder andere Objekte in der Nähe verschattet wird.
Kultur von Gemüse im Winter: die Gewächshausheizung auswählen
In einem unbeheizten Gewächshaus, das gut isoliert ist, können Sie Tomaten, Gurken und Paprika vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein anbauen. Im Winter reicht die Wärme jedoch nicht aus, weshalb Sie an eine Gewächshausheizung denken sollten. Es gibt verschiedene Arten von Gewächshausheizungen:
- Frostwächter (sorgt nur dafür, dass die Temperatur nicht unter 0°C absinkt)
- Elektroheizung mit Gebläse
- gasbetriebene Gewächshausheizung
- Petroleum- oder Paraffin-Gewächshausheizung für kleinere Gewächshäuser
Bei der Wahl der Gewächshausheizung orientieren Sie sich bezüglich der Leistung an der Größe des Gewächshauses. Elektroheizungen mit Gebläse verfügen zum Teil über ein Thermostat und schalten sich automatisch ein, wenn die Temperatur im Gewächshaus auf eine bestimmte Gradzahl absinkt.
Hitzestau und Kondenswasser vermeiden: regelmäßig lüften
Ein Gewächshaus bildet ein geschlossenes System, doch sollten Sie nicht vergessen, regelmäßig zu lüften. Bei wärmeren Temperaturen im Frühjahr sowie bei Hitze im Sommer lassen Sie die Tür auf. Das ist auch wichtig, damit Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten in das Gewächshaus fliegen, um die Blüten zu befruchten. Lüften müssen Sie auch in der kalten Jahreszeit, damit sich kein Kondenswasser bildet, das die Entstehung von Pilzkrankheiten begünstigt. Lassen Sie die Tür täglich ungefähr eine Stunde lang auf. Größere Gewächshäuser verfügen über Fenster, die Sie täglich für etwa eine Stunde öffnen können.
Tipp: Ist Ihr Gewächshaus nach Süden ausgerichtet, kann es an heißen Sommertagen auch für Tomaten, Paprika oder Gurken zu heiß werden. Um das Verbrennen der Blätter zu verhindern, spannen Sie bei intensiver Sonneneinstrahlung helle Tücher über das Gewächshaus oder verwenden ein Sonnensegel.
Der richtige Boden: gute Kompostgabe ist wichtig
Tomaten, Gurken und Paprika sind Mittelzehrer und benötigen einen ziemlich nährstoffreichen Boden. Arbeiten Sie Kompost in den Boden ein, bevor Sie die Pflanzen in die Erde bringen. Die Pflanzen müssen regelmäßig gedüngt werden, was mit Brennnesseljauche gut gelingt. Alternativ dazu eignet sich auch ein spezieller Gemüse- oder Tomatendünger, der alle wichtigen Nährstoffe enthält. Die Düngergabe sollte alle sechs Wochen erfolgen.
Richtig wässern: Tröpfchenbewässerung geeignet
Tomaten, Gurken und Paprika dürfen nicht austrocknen und müssen regelmäßig bewässert werden. Gießen Sie nur von unten, was vor allem bei Tomaten wichtig ist, damit sie nicht von der Braunfäule befallen werden. Verwenden Sie zum Gießen nur abgestandenes Wasser. Leitungswasser ist nicht geeignet, da es zu hart und kalkhaltig ist. Auch Gurken sollten Sie nur um den Wurzelbereich herum gießen, damit sie nicht von falschem Mehltau befallen werden.
In der wärmeren Jahreszeit können Sie Regenwasser in Regentonnen sammeln oder Regentonnen mit Leitungswasser füllen, damit es sich erwärmt und verträglicher für die Pflanzen ist. In der kalten Jahreszeit füllen Sie Gießkannen oder Eimer mit Leitungswasser, die Sie ins Gewächshaus stellen, damit sich das Wasser erwärmen kann.
Ideal für die Wintermonate ist eine Tropfbewässerung, die Sie im Gewächshaus installieren. Sie gibt das Wasser im unteren Bereich der Pflanzen ab. Die Wassermenge, die abgegeben wird, lässt sich je nach verwendetem System einstellen. Verwenden Sie zusätzlich einen Bewässerungscomputer, können Sie einstellen, wann die Bewässerung erfolgen soll.
Winter: nicht unbedingt für die Kultur geeignet
Der Winter ist nicht unbedingt für den Anbau von Tomaten, Gurken und Paprika geeignet, da Sie dann nicht ernten können. Auch wenn die Pflanzen bei ausreichender Sonneneinstrahlung und Beheizung blühen, werden die Blüten nicht befruchtet, da keine Bienen, Hummeln und andere Insekten unterwegs sind. Daher eignet sich auch ein unbeheiztes Gewächshaus, in dem Sie Tomaten und Paprika noch bis in den November hinein ernten können. Ein beheiztes Gewächshaus, das idealerweise auch mit Tageslichtlampen ausgestattet ist, können Sie allerdings nutzen, um Tomaten, Paprika und Gurken schon im Winter auszusäen, damit Sie bereits im Frühjahr ernten können.
Ganzjähriger Anbau: Ansprüche der einzelnen Sorten beachten
Ist das Gewächshaus groß genug, spricht nichts dagegen, Gurken, Tomaten und Paprika zusammen darin anzubauen. Allerdings sind die Ansprüche der einzelnen Pflanzen unterschiedlich. Grundsätzlich brauchen alle diese Gemüsesorten viel Licht und einen nährstoffreichen Boden. Sie mögen kein hartes, kaltes Wasser und vertragen keinen Frost.
Tomaten: Schutz der Blätter vor Nässe
In einem beheizbaren Gewächshaus können Tomaten im Prinzip das gesamte Jahr über angebaut werden, während sie im unbeheizten Gewächshaus ab April gedeihen. Tomatenpflanzen benötigen gerade in den Sommermonaten viel Wasser und regelmäßige Düngergaben. Schützen Sie die Blätter vor Nässe und kontrollieren Sie, ob sie nicht von der Krautfäule befallen sind. Entfernen Sie befallene Pflanzen und Pflanzenbestandteile aus dem Gewächshaus, damit die anderen Pflanzen nicht infiziert werden. Tomatenpflanzen benötigen Frischluft, doch vertragen sie keine Zugluft.
Gurken: keine Temperaturen unter 14 Grad Celsius
Gurken vertragen keine Temperaturen unter 14 Grad Celsius, weshalb sie erst ab Mai in ein unbeheiztes Gewächshaus gebracht werden können. Haben Sie ein beheiztes Gewächshaus mit der entsprechenden Temperatur, können die Gurken dort auch schon im Winter angebaut werden. Gurken brauchen viel Wasser und haben einen hohen Bedarf an Nährstoffen, doch sollten die Blätter nicht nass werden. Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig, um zu verhindern, dass Kondenswasser auf die Blätter gelangt.
Paprika: hohe Temperaturen für die Keimung
Da die Keimtemperatur für Paprika bei ungefähr 25 Grad Celsius liegt, empfiehlt sich die Aussaat in Anzuchtschalen und die Vorkultur auf der Fensterbank. Ab Ende März können die Jungpflanzen ins Gewächshaus, wo sie bis in den Herbst hinein bleiben können. So wie Tomaten haben Paprikapflanzen einen hohen Nährstoffbedarf. Sie sind allerdings nicht so empfindlich gegen Pilzbefall, weshalb es nicht schadet, wenn Wasser auf die Blätter gelangt. Lüften Sie das Gewächshaus jedoch regelmäßig.