Gurken sind nicht nur beliebt und im Sommer ein toller Durstlöscher, sie sind auch sehr ertragreich und zudem noch pflegeleicht. Daher sollten sie in keinem Gemüsegarten fehlen. Denn auch für Anfänger ist der Anbau von Gurken empfehlenswert, da Sie kaum etwas beachten müssen und so praktisch den ganzen Sommer frische Gurken auf dem Tisch haben. Wie Gurken angepflanzt und gepflegt werden, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Wissenswertes zu Gurken
Gurken (cucumis sativus) zählen zu den Kürbisgewächsen, sind aber nicht ganz so kälteempfindlich wie Zucchini oder Kürbis. Dennoch verträgt das beliebte Gemüse keine Temperaturen unter 14 Grad Celsius, weshalb Jungpflanzen im Haus vorgezogen werden sollten und erst nach den Eisheiligen ins Freiland sollten. Zudem sind Gurken einjährige Pflanzen, die aus Indien stammen, was zeigt, weshalb sie so wärmeliebend sind.
In Indien werden sie schon seit über 3000 Jahren kultiviert. Doch erst seit dem 19. Jahrhundert werden sie auch in Deutschland angebaut. Allerdings unterscheidet man dabei auch unter Freiland– und Salatgurken. Die Salatgurken, die Sie auch unter Schlangengurke kennen, wird vor allem im Gewächshaus kultiviert. Die Freilandgurken sind Schäl– oder Einlegegurken.
Da Gurken emporklettern, ist es insbesondere bei Schlangengurken von großer Bedeutung, dass Sie bei Salatgurken ein Rankgerüst nutzen, damit sie daran emporwachsen können. Feld- und Essiggurken hingegen können auch auf dem Boden liegend kultiviert werden.
Anbau und Pflege von Gurken
Der Anbau von Gurken ist eigentlich gar nicht schwer und selbst Gartenneulinge haben damit keine Probleme. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass Gurken nicht selbstverträglich sind, weshalb nach dem Anbau mindestens vier Jahre keine Gurken mehr auf diesem Beet angebaut werden sollten.
Standort und Boden
Gurken lieben die Sonne und dementsprechend sonnig sollte der Standort sein. Der Boden hingegen muss locker und humusreich sein. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen, damit die Pflanzen optimal gedeihen können. Daher eignen sich sandige Böden sehr gut, da sie das Wasser perfekt speichern können.
Aussaat
Beim Anbau von Gurken haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten, das leckere Kürbisgewächs zu kultivieren. Sie können zum einen, die Pflanzen in Vorkultur und zum anderen die Gurken in Direktsaat aussäen. Zudem können Sie auch Keimlinge im Handel erwerben und diese ebenfalls vorziehen und Ende Mai ins Freiland setzen.
Vorziehen von Gurken
Da Gurken besonders schnell wachsen, ist es vollkommen ausreichend, wenn Sie die Gurken ab April vorziehen. Für die Vorkultur im Haus sind Multiplatten ideal. Es ist aber auch möglich, kleine Töpfe zu nutzen. Gerade für die Vorzucht ist es empfehlenswert eine nährstoffarme Anzuchterde zu nutzen, damit die Wurzelbildung gefördert werden kann. Außerdem sorgt die Erde für einen guten Luft- und Wasseraustausch.
Die Töpfchen für die Anzucht sollten etwa 9 cm Durchmesser haben. Diese werden zur Hälfte mit Aussaaterde befüllt. In jedes Töpfchen kommen dann zwei bis drei Samen, die mit 2 bis 3 cm Erde bedeckt werden. Nach der Aussaat müssen Sie die Samen wässern und immer gut feucht halten. Die Keimtemperatur von Gurken liegt zwischen 20 und 24 Grad Celsius. Ist diese Temperatur gegeben, keimen die Samen bereits nach rund 7 Tagen.
Es ist möglich, die Pflanzen zu pikieren, allerdings ist diese Möglichkeit schonender. Sobald der größte und stärkste Keimling über den Rand des Topfes schaut, nehmen Sie die anderen Setzlinge aus dem Topf. Die Erde füllen Sie nun so weit auf, dass nur noch die Blätter zu sehen sind. So fördern Sie Wurzelbildung und es deutlich schonender. Bevor die Pflanzen dann aber ins Freiland wandern, müssen Sie sie zuerst abhärten, indem Sie sie stundenweise am Tag auf Balkon oder Terrasse stellen. So können sie sich an die Temperaturen und auch an die Sonneneinstrahlung gewöhnen.
Direktsaat von Gurken
Des Weiteren ist es möglich, die Gurken direkt ins Freiland auszusäen. Hier ist es aber wichtig, dass dies erst frühstens Mitte Mai erfolgt, da Gurken sehr wärmeliebend sind und Kälte nicht gut vertragen. Spätfröste können den Samen großen Schaden zufügen. Sobald die Bodentemperatur nicht mehr unter 14 Grad Celsius fällt, können Sie die Samen ins Freiland säen. Auch in der Nacht sollte die Temperatur nicht unter 5 Grad Celsius fallen, wenn Sie eine gute Ernte haben möchten. Sollten niedrige Temperaturen gemeldet sein, decken Sie das Beet mit einem Vlies ab, um die Keimlinge zu schützen.
Auch bei der Direktsaat werden die Samen etwa 2 bis 3 cm tief in die Erde gelegt und bewässert. Bis zur Keimung müssen Sie die Erde auch immer gut feucht halten. Der Abstand sollte rund 100 cm betragen, damit sich die Rankpflanzen gut ausbreiten können. Damit auch keine Lücke entsteht, legen Sie in jedes Pflanzloch 2 bis 3 Samen. Den stärksten Keimling lassen Sie stehen, die beiden schwachen, nehmen sie heraus.
Jungpflanzen ins Freiland setzen
Wenn Sie Jungpflanzen aus Vorzucht oder aus dem Gartenfachhandel ins Freiland setzen, gehen Sie folgendermaßen vor. Entfernen Sie zuerst Steine und Unkräuter. Danach bessern Sie das Beet mit reifem Kompost auf und häufeln Erdhügel von 20 bis 30 cm an. Wenn Sie die Jungpflanzen in diese Erdhügel setzen, können Sie der Schwarzfleckenkrankheit vorbeugen. Außerdem wird auch die Wurzelbildung gefördert.
Nutzen Sie veredelte Gurkenpflanzen, müssen Sie auf die Pflanztiefe achten. Die Veredelungsstelle darf unter der Erdoberfläche sein. Diese Jungpflanzen haben einen großen Vorteil, da sie sehr resistent gegenüber Krankheiten sein sollen.
Pflege von Gurkenpflanzen
Gurken sind robust und sehr pflegeleicht. Dennoch müssen einige Pflegehinweise berücksichtigt werden, wenn Sie einen hohen Ertrag möchten.
Aufbinden von Gurken
Die beliebten Kürbisgewächse bilden lange Triebe aus, die Sie in die Höhe leiten können, um Platz zu sparen. Da die Gurken selbstständig ranken, benötigen sie nur eine Rankhilfe, die aus Metall, Holz oder auch Plastik sein kann. Sogar Schnüre sind geeignet, um die selbstrankenden Gurken in die Höhe zu leiten.
Gießen von Gurken
Gurken bestehen, wie jeder weiß, zum Großteil aus Wasser. Dies heißt natürlich auch, dass der Wasserbedarf der Gurken besonders hoch ist. Daher ist es wichtig, dass der Boden immer feucht gehalten wird und niemals komplett austrocknen sollte. Damit die Verdunstung verringert werden kann, ist es empfehlenswert, eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Rindenmulch auszubringen. Allerdings hat die Mulchschicht auch einen Nachteil. Sie bindet Stickstoff im Boden, weshalb Sie eine Ausgleichsdüngung vornehmen müssen.
Außerdem sollten Sie beim Gießen darauf achten, dass Sie nur die Erde gießen und nicht die Blätter. Auch auf die Temperatur des Wassers sollten Sie achten. Lauwarmes Wasser ist perfekt, um Kürbisse, Zucchini und Gurken zu gießen. Wenn Sie vorwiegend kaltes Wasser nutzen, kann dies durch den ausgelösten Stress der Pflanzen dazu führen, dass die Gurken bitter schmecken.
Düngen von Gurken
Auch wenn Gurken vor allem aus Wasser bestehen, sind sie Starkzehrer und benötigen eine große Menge an Nährstoffen. Das Problem dabei ist, dass sie keine großen Düngergaben vertragen, da die Wurzeln geschädigt werden können. Aus diesem Grund sollten Sie unbedingt auf mineralischen Düngern verzichten und besser auf reifen Kompost oder einen Langzeitdünger setzen.
Schädlinge und Krankheiten
Gurken können von zahlreichen Schädlingen und auch Krankheiten befallen werden, weshalb Sie die Pflanzen regelmäßig kontrollieren müssen. Die häufigsten Schädlinge sind dabei folgende:
Blattläuse saugen den Pflanzensaft hauptsächlich aus den jungen Trieben, weshalb diese auch oft deformiert sind. Zudem können die unterschiedlichen Blattläuse auch Krankheiten wie Gurkenmosaikvirus übertragen.
Spinnmilben verursachen kleine punktförmigen hellen Stellen an den Blättern. Die Triebe, die dann vertrocknen, sind außerdem mit Gespinsten überzogen.
Thripse stechen die Blattzellen an, was zur Folge hat, dass sie absterben und sich verfärben. Ist der Befall sehr stark, hat das gesamte Blatt punktförmige Stellen.
Die Weiße Fliege ist eine Mottenschildlaus, die einen süßen und klebrigen Honigtau ausscheiden. Dieser überzieht die Pflanze und somit wird der Rußtaupilz angelockt. Im Grunde ist es bei der Weißen Fliege eher ein optisches Problem, da nur bei extrem starkem Befall die Pflanze geschwächt wird.
Wurzelgallen-Namatoden sind eine Art Fadenwürmer, die sich an den Wurzeln ansiedeln. Dadurch stirbt das Wurzelsystem und somit auch die Pflanze ab. Daher ist es empfehlenswert, Studentenblumen oder Ringelblumen zwischen die Gurken zu setzen, um gegen die Fadenwurm-Art vorzubeugen.
Leider gibt es auch einige Krankheiten bei Gurken. Hier wird zwischen Viren, Bakterien und Pilzen unterschieden. Die meisten Gurkenkrankheiten sind aber auch bei Zucchini, Kürbissen und anderen engen Verwandten zu finden. Allerdings häufig beim Kultivieren im Gewächshaus, da hier die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Besonders der Echte und Falsche Mehltau sind die häufigsten Krankheiten an Gurken. Doch auch folgende Krankheiten können vorkommen:
- Blattfleckenkrankheit durch Bakterien oder Pilze
- Gurken-Welke
- Grauschimmel
- Gurkenkrätze
- Gurkenmosaikvirus
- Wurzelfäule
Um Ihre Pflanzen vor den Krankheiten zu schützen, ist es sinnvoll, veredelte Jungpflanzen zu nutzen, da diese häufig sehr resistent gegen die verschiedenen Krankheiten sind.
Gurken sind aber in der Regel sehr einfach zu kultivieren und anzubauen. Selbst in Töpfen auf dem Balkon gedeihen die leckeren und durstlöschenden Kürbisgewächse. Mit optimalen Bedingungen sind Sie sogar den ganzen Sommer versorgt und könne womöglich noch Nachbarn, Freunde und Familie mit dem Gemüse versorgen.
Durch die zahlreichen Möglichkeiten Gurken zuzubereiten, ist es auch gar nicht schwer, sie zu verarbeiten. Gurken machen sich auch als Feuchtigkeitsbooster für die Haut sehr gut und können nicht nur verzehrt werden, sondern auch im Gesicht die Haut wunderschön glatt machen. Zudem sind sie sehr kalorienarm und bei einer Diät als Snack zwischendurch immer willkommen. Auch infused Water kann damit zubereitet werden oder natürlich ein leckerer Gurkensalat kann im Sommer sehr erfrischend sein.