Gurken wachsen nicht nur im Gemüsegarten, auch der Balkon oder die Terrasse sind für den Anbau von Gurken perfekt geeignet. Wussten Sie, dass Gurken zu den am häufigsten verzehrten Gemüsesorten gehören. Und sie sind so vielseitig! Sie können gekocht, eingelegt und eingemacht, auf unterschiedliche Arten gewürzt werden, sind im Salat fester Bestandteil und werden natürlich auch einfach mal so zwischendurch als Snack gegessen. Oder auf einem Brot oder Sandwich – von einer Gesichtsmaske für die „ewige Jugend“ ganz zu schweigen … Und wer Gurken selbst anbaut, profitiert zudem von einem fantastischen Geschmack, an den gekaufte Gurken nicht hinreichen.
Gurken aus Samen ziehen
Es gibt Menschen, die scheuen das Ziehen von Pflanzen aus Samen, da es immer Risiken birgt und kleinste Pflegefehler oftmals großen Schaden nehmen können. Bei Gurken muss aber niemand Bedenken haben, denn dieses Gemüse ist so einfach zu ziehen, dass es jedem gelingt. Und so gehen Sie vor:
- Geben Sie die Gurkensamen etwa einen Zentimeter tief in einen Topf mit Anzuchterde.
- Gießen Sie nun gut an und halten Sie die Erde auch in der Folge stets feucht (Staunässe vermeiden).
- Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Ort, am besten auf ein Fensterbrett.
- Wenn sich nach bereits einer Woche der Keimling zeigt, sollte der Standort weiterhin hell sein, aber nicht mehr zu warm. Der Grund ist, dass die Pflanze sonst zu schnell nach oben schießt.
- Zwei bis drei Wochen später darf die Jungpflanze dann in einen größeren Topf umziehen.
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Gurkensamen ist Mitte April, denn Mitte Mai, wenn es nachts nicht mehr allzu kalt wird (8 Grad ist die Richttemperatur), darf die Pflanze bereits nach draußen auf den Balkon. Achtung: Gurken brauchen viel Platz, der Topf sollte mindestens einen Durchmesser von 30 Zentimetern haben.
Je nach Größe und Schwere der Gurken braucht die Pflanze eine Rankhilfe. Binden Sie die Ranken am besten fest, denn auf glatten Oberflächen und durch Winde rutschen sie sonst einfach wieder herunter. Nach oben hin sollte die Rankhilfe eine Höhe von 150 bis 200 Zentimetern haben.
Wenn Sie keine Möglichkeit haben, Pflanzen selbst zu ziehen oder es nicht versuchen möchten, können Sie vorgezogene Gurken aus der Gärtnerei verwenden. Diese finden ab Mitte Mai direkt auf dem Balkon ihren Platz.
Gurken auf dem Balkon pflegen
Gurken sind Sonnenkinder, sie wachsen also am besten auf einem Südbalkon. Gegossen werden Gurken üppig, Staunässe darf allerdings nicht entstehen. Gießen Sie immer direkt das Substrat und niemals von oben die ganze Pflanze. Wenn Sie in den Urlaub fahren, sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen in Abwesenheit gegossen werden oder installieren Sie ein automatisches Bewässerungssystem. Idealerweise stellen Sie Gurken geschützt vor Regen und Wind auf, am besten überdacht an der Hauswand.
Wie bei Tomaten sollten auch Gurken ausgegeizt werden. Dabei werden Seitentriebe an der Basis ausgebrochen, damit die Pflanze die Energie in die Haupttriebe und die Produktion der Früchte stecken kann. Da Gurken an einer Rankhilfe wachsen sollten, werden nur die Seitentriebe im unteren und oberen Drittel ausgegeizt, in der Mitte dürfen die Triebe weiter wachsen.
Da Gurken zu den Starkzehrern gehören, benötigen Sie regelmäßige Düngergaben. Düngen Sie alle zwei bis drei Wochen am besten mit einem flüssigen Gemüsedünger, den Sie direkt zum Gießwasser geben.
Bereits zwei Wochen nach den Blüten sind die ersten Gurken zu sehen. Diese können regelmäßig geerntet werden, sodass die Pflanze immer wieder neue Früchte hervorbringt. Dabei werden die Gurken inklusive des Stiels von der Pflanze abgeschnitten. Gurken können Sie im Übrigen bis in den Herbst hinein ernten.
Krankheiten und Schädlinge an Gurken
So einfach in der Pflege, so anfällig sind Gurken für Krankheiten und Schädlinge. Hier eine Auflistung der am häufigsten vorkommenden Schadbilder.
Krankheiten
- Echter Mehltau: Der Pilz befällt zuerst die Blätter, dann den Rest der Pflanze. Mehltau zeigt sich durch einen weißen, mehligen Belag. Befallen Pflanzen müssen in der Regel komplette entsorgt werden.
- Grauschimmel: Er überzieht die Pflanze mit einem grauen Pilzrasen und tritt meist bei feuchter Witterung auf. Schützen Sie Ihre Pflanzen vor Regen und gießen Sie immer direkt das Substrat.
- Gurkenmosaikvirus: Diese Infektion wird durch Blattläuse an die Pflanze übertragen. Es treten gelbe oder hellgrüne Verfärbungen auf, Blätter verformen sich, Früchte können Warzen bekommen.
Schädlinge
- Blattläuse: Wie überall ernähren sich auch hier die Läuse vom Pflanzensaft. Sie können zudem Krankheiten mitbringen, wie das Gurkenmosaikvirus.
- Spinnmilben: Die Schädlinge treten vor allem bei trockenem und warmem Wetter auf. Die Oberseite der Blätter ist gelb gesprenkelt, die Blätter vertrocknen in der Folge. Die Unterseite ist mit einem weißen Gespinst überzogen.
- Minierfliegen: Die Fliegenlarven dringen in die Blätter vor, zu erkennen deutlich an zahlreichen Fraßgängen.