Gemüse aus dem eigenen Garten ist gesund und schmeckt lecker. Was kann da schon passieren? Nun, handelt es sich um Kürbisgewächse, zu denen Gurken, Zucchini, Melonen und natürlich auch Kürbisse gehören, könnte es durchaus gefährlich werden. Nämlich dann, wenn das Gemüse bitter schmeckt. Warum das so ist, um welche Bitterstoffe es sich handelt und was Sie tun können, verraten wir Ihnen hier!
Verantwortlich: Cucubitacine
Cucurbitacine sind natürliche Bitterstoffe, die die betreffenden Pflanzen vor Fressfeinen schützen sollen. Da diese Bitterstoffe aber für uns Menschen gefährlich werden können, sind sie aus Gurke, Zucchini & Co. mittlerweile durch Züchtungen nicht mehr vorhanden. In der Regel ist es also so, dass man sich beim Kauf von diesen Gemüsesorten keine Sorgen machen muss. Anders bei selbstgezogenem Gemüse, dazu aber gleich noch mehr.
Cucurbitacine sind hitzebeständig und lösen sich im Wasser nicht auf. Daher bleiben Sie auch erhalten, wenn das Gemüse gekocht oder gedünstet wird. Da der bittere Geschmack auch in sehr niedrigen Dosen deutlich zu schmecken ist, sollten Sie vor dem Verzehr das Gemüse stets testen. Schmeckt es bitter, dann sollte es auf keinen Fall mehr gegessen werden.
Cucurbitacine können tödlich sein
Wir möchten jetzt hier nicht den Teufel an die Wand malen, sondern nur zur Vorsicht aufrufen. Denn in der Vergangenheit hat es bereits mehrere Todesfälle durch den Verzehr von bitteren Zucchinis gegeben. Sicherlich kommt es bei einer Cucurbitacin-Vergiftung darauf an, wie viel man verzehrt, wie hoch die Konzentration der Bitterstoffe ist und in welchem gesundheitlichen Zustand man sich befinden. Kinder und ältere Menschen sind besonders anfällig. Cucurbitacine können zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen führen, rund 300 Milligramm der Bitterstoffe können tödlich sein.
Bitterstoffe vor allem bei selbtgezogenem Gemüse
Nichts einfacher als das: Wer Gemüse anbaut, kann dieses nicht nur ernten, sondern erhält auch die Samen, die für die nächsten Generationen sorgen. Das ist gerade bei Selbstversorgern gang und gäbe. Doch Vorsicht! Denn gerade bei selbstgezogenen Kürbisgewächsen besteht eine große Gefahr, dass sich vermehrt Cucurbitacine bilden. Und zwar dann, wenn dem Gemüse Stress widerfährt. Der sogenannte Umweltstress kann mehrere Gründe haben:
- Andauernde Hitze
- Hohe Temperaturschwankungen
- Unbeständiges Wetter, mal trocken, mal feucht
- Pilzinfektionen
- Überreife
Aber auch nach der Ernte können sich Cucurbitacine bilden, nämlich dann, wenn das Gemüse falsch gelagert wird. Auch wenn sich in gezüchteten Gemüsesorten kaum bis keine Bitterstoffe mehr befinden, kann es vorkommen, dass sich durch die genannten Stresssituationen Cucurbitacine bilden. Machen Sie daher vor dem Verzehr immer den Test, ob das Gemüse bitter schmeckt.
Umweltstress vermeiden
Gegen manche Umwelteinflüsse kann man sich kaum zur Wehr setzen, andere kann man zumindest eindämmen. Mit diesen Maßnahmen können Sie Stress bei Ihrem Gemüse vermeiden:
- Beschatten Sie das Gemüsebeet, wenn die Hitze zu groß wird, so kann die Temperatur durchaus um ein paar Grad gesenkt werden. Dazu können Sie einen großen Sonnenschirm ebenso verwenden, wie ein Sonnensegel.
- Gegen unbeständiges Wetter hilft es, wenn Sie die betroffenen Gemüsesorten in einem Gewächshaus anbauen. So lässt sich auch die Luftfeuchtigkeit konstant halten.
- Kontrollieren Sie Gurken, Zucchini und Kürbisse stets auf Krankheiten, insbesondere auf Pilzerkrankungen. Mehltau, der Früchte eher seltener befällt, ist in der Regel ungefährlich. Selbst befallene Früchte können noch verzehrt werden, wenn Sie den Pilz gründlich abwaschen.
- Ernten Sie das Gemüse immer dann, wenn es reif ist. Bleibt es zu lange an der Pflanze, können sich Bitterstoffe bilden.
- Lagern Sie Ihr Gemüse immer richtig. Gurken sind bei Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad bis zu 3 Wochen haltbar. Bei gleichen Temperaturen halten Zucchini etwa 2 Wochen. Auch Kürbisse sind bei genannten Temperaturen zu lagern, halten aber um ein Vielfaches länger – wenn die Schale intakt ist. Die Haltbarkeit liegt – je nach Sorte – zwischen 3 und 8 Monaten.
Gehen Sie auf Nummer sicher
Wir haben erfahren, dass Cucurbitacine vor allem bei Gemüsesorten entstehen, die aus Samen selbst gezogen werden. Sie ernten also das Gemüse, separieren die Samen und pflanzen diese im kommenden Jahr neu ein. Dies sollten Sie, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nicht tun. Stattdessen sollten Sie Samen von Kürbisgewächsen immer im Fachhandel neu nachkaufen. Ein weiterer Vorteil: Sie können kombinieren und immer wieder neue Sorten ausprobieren. Finden Sie bei uns Gurkensamen, darunter Salatgurken, Mini-Snackgurken, Einlegegurken, Schwammgurken und noch viele mehr. Auch bei den Zucchinisamen finden Sie eine große Auswahl mit klangvollen Namen wie Soleil, Diamant, Black Beauty und auch Gold Rush. Und nicht zuletzt bieten wir Ihnen eine Vielzahl an Kürbisssamen an. Verwöhnen Sie sich und Ihre Lieben etwa mit Hokkaido, Butternut, Muskat- und auch Ölkürbissen.
Übrigens: Zierkürbisse sind nicht essbar und enthalten hohe Konzentrationen von Cucurbitacinen, da die Bitterstoffe hier nicht herausgezüchtet werden.