Gurken aus dem eigenen Garten sind ideal, um im Sommer eine Erfrischung zu haben. Neben leckerem Gurkensalat ist auch ein eisgekühlter Gurkendrink perfekt, um den hohen Temperaturen zu trotzen. Dennoch ist beim Anbau und bei der Pflege von Gurken einiges zu beachten. Denn es gibt zahlreiche Gurkenkrankheiten, die die Ernte zerstören können. Welche das sind, zeigen wir hier auf.
Wissenswertes zu Gurken
Gurken (Cucumis sativa L.) gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) sind definitiv lecker und sehr vielseitig. Zudem sind sie auch gesund und versorgen den Körper nicht nur mit Flüssigkeit, sondern auch mit Nährstoffen. Gleichzeitig sind sie auch noch kalorienarm und passen in jede Diät. So sind unter anderem Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin A, C und K enthalten. Doch auch mit Mineralstoffen wie Kalium und Eisen kann die Gurke punkten. Überdies sind Jod, Mangan und Schwefel in der Schale enthalten, weshalb diese möglichst mitgegessen werden sollte.
Ein besonderer Pluspunkt ist die Gurke für Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Die Terpene, also die Bitterstoffe, die in der Gurke enthalten sind, aktivieren die Verdauungssäfte und Enzyme. Somit wird die Verdauung hervorragend unterstützt. Obendrein wirken Gurken entzündungshemmend und harntreibend und sind bei Nieren- und Blasenproblemen ein wichtiger Helfer. Sogar bei Knochen- und Gelenkerkrankungen, wie Rheuma und Gicht, soll die Gurke positiv wirken.
Doch Vorsicht, es gibt empfindliche Menschen, die die Gurke nicht so gut vertragen. Hier kann das dünne Abschälen der Gurke helfen. Auch das Aushöhlen der Gurke kann von Vorteil sein, da so die Kerne keinen Ärger verursachen können.
15 Gurkenkrankheiten, die Sie kennen sollten
Leider ist die Gurke sehr anfällig und neben Viruserkrankungen kommt es auch zu Pilzinfektionen oder Schädlingsbefall. Damit Sie genau wissen, was Ihrem Gemüse fehlt, haben wir Ihnen hier die wichtigsten Gurkenkrankheiten aufgezählt.
Viruserkrankungen bei Gurken
Insbesondere die Viruserkrankungen bei Gurken sind ein sehr großes Problem. Rund 25 verschiedene Viren sind derzeit bekannt und es werden immer mehr. Dabei befallen die Viren alle Kürbisgewächse, die dann in der Regel verloren sind, da es keine wirksame Behandlung gibt. Aus diesem Grund müssen Sie die befallenen Pflanzen sofort entfernen und entsorgen.
Gurkenmosaikvirus
Blattläuse übertragen zum Beispiel das Gurkenmosaikvirus. Doch auch Schnittwerkzeug, welches nicht richtig desinfiziert ist, kann die Krankheit übertragen. Dabei kommt es bei diesem Virus zur Bildung von Stauchungen. Auch Blattdeformationen und Flecken, die an ein Mosaik erinnern, treten auf. Insbesondere wenn die Temperaturen über 24 °C liegen, färben sich die jungen Blätter mosaikartig und bekommen eine gelbe oder hellgrüne Farbe. Sobald die Temperaturen unter 20 °C fallen, welkt die Pflanze und an den Gurken treten häufig Flecken und Warzen auf.
Vorbeugen können Sie, indem Sie Sorten kaufen, die robust gegen das Gurkenmosaikvirus sind. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass sich keine Blattläuse einnisten und gegebenenfalls sofort gegen diese vorgehen.
Grünscheckungs Mosaik-Virus
Auch dieses Virus ist eine typische Gurkenkrankheit, die vor allem Gewächshausgurken befällt. Das Virus kann unter anderem über die Erde, das Saatgut sowie über verunreinigtes Schnittwerkzeug übertragen werden. Das Virus dringt in jede offene Wunde der Pflanze ein. Dies bedeutet, dass Insekten, die sich über Ihre Gurken hermachen, ebenfalls dafür sorgen, dass die Pflanze einem hohen Risiko ausgesetzt ist. Insekten übertragen die Krankheit zwar nicht, sorgen aber für offene Wunden, damit das Virus eindringen kann.
Erkennen können Sie das Grünscheckungs Mosaik-Virus daran, dass an den Blätter hellgrüne oder dunkelgrüne Schecken zu sehen sind. Zudem gibt es ausgebeulte und dunkelgrüne Abschnitte an der Blattspreite. Auch die Gurken selbst sind betroffen und haben Verfärbungen oder Nekrosen im Inneren.
Leider können Sie auch hier praktisch nichts gegen das Virus tun, da bisher noch keine Behandlung bekannt ist. Die Pflanze muss sofort nach Befall entsorgt werden. Vorbeugen können Sie im Grunde nur, wenn Sie sauberes und desinfiziertes Werkzeug nutzen, darauf achten, dass keine kauenden Insekten die Gurken befallen und hochwertiges und somit in der Regel virusfreies Saatgut und Substrat erwerben.
Gurkenblattfleckenvirus
Beim Gurkenblattfleckenvirus sind ebenfalls hauptsächlich die Gewächshausgurken betroffen. Erkennen können Sie das Gurkenblattfleckenvirus daran, dass die Blätter hellgelbe bis gelbgrüne Flecken aufweisen, die über einen braunen nekrotischen Punkt verfügen. Zu Beginn zeigt sich die Krankheit nur an den jungen Blättern, bei stärkerem Befall auch an älteren Blättern. Gleichzeitig treten auch Blasen am Blattgewebe auf. An den Gurken selbst zeigen sich keine Symptome. Auch bei diesem Virus gibt es keine Behandlungsmöglichkeit, weshalb Sie die Pflanze direkt entsorgen müssen.
Zu weiteren Viruserkrankungen, die ebenfalls nicht behandelt werden können, zählen auch:
Gurkennekrose-Virus
Melonennekrose-Virus
Gurkenvergilbungsvirus
Arbaismosakik-Virus
Sollte eine der Krankheiten auftreten, ist es wichtig, dass Sie alle Behälter, Geräte und jedes Werkzeug gründlich reinigen und desinfizieren. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Hände ebenfalls gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Bakterienerkrankungen bei Gurken
Nicht nur Viren können Ihnen und Ihrem Gemüse das Leben schwer machen. Auch Bakterienkrankheiten können die Gurkenpflanze krank machen, sodass Sie diese nicht mehr retten können.
Eckige Blattfleckenkrankheit
Bei dieser Erkrankung sind vorwiegend Freilandgurken betroffen. Doch auch im Gewächshaus kann es vorkommen, dass die Eckige Blattfleckenkrankheit auftritt. Dabei ist das Bakterium Pseudomonas lachrymans der Verursacher und kann in Samen oder auch auf Pflanzenresten und im Boden problemlos überwintern. Häufig wird es jedoch durch aufspritzendes Wasser übertragen. Haben Sie einen Befall an den Gurken festgestellt, müssen Sie die Pflanzen sofort entsorgen.
Den Befall erkennen Sie durch strohgelbe und hellbraune Flecken auf den Blättern, die eine eckige Form haben. Überdies trocknen die Blätter nach unten aus, spalten sich auf und Gewebeteile reißen aus. Es kommt des Weiteren zu Löchern in den Blättern und auch die Gurken sind betroffen. Hier zeigen sich kleine runde Flecken, die sich öffnen und weiß werden.
Eine Behandlung gegen die Eckige Blattfleckenkrankheit gibt es leider nicht. Sie können jedoch vorbeugen, indem sie hochwertiges und krankheitsfreies Saatgut nutzen. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, ist es wichtig, dass Sie mindestens drei Jahre keine Kürbisgewächse an diesem Ort pflanzen, da die Bakterien im Boden überleben. Im Gewächshaus hilft eine Luftfeuchte von 80 bis 90 Prozent gegen die Eckige Blattfleckenkrankheit. Auf der sicheren Seite sind Sie auf jeden Fall, wenn Sie Gurkensorten kaufen, die gegen die Eckige Blattfleckenkrankheit resistent sind.
Pilzerkrankungen an Gurken
Neben den Bakterien- und Viruserkrankungen sind auch Pilzinfektionen nur selten behandelbar und sie können außerdem sehr hartnäckig sein.
Welkekrankheit
Die Welkekrankheit oder auch Gurkenwelke genannt, wird durch einen Bodenpilz verursacht. Dieser tritt in die Pflanzen ein und verstopft die Leitungsbahnen. Somit können die Pflanzen nicht mehr versorgt werden und beginnen zu welken. Erkennen können Sie den Pilz unter anderem daran, dass der Stängelansatz mit einem rosa Flaum überzogen ist.
Neben den unterschiedlichen Erkrankungen gibt es auch Schädlinge, die den Gurken Schaden zufügen können. Zu diesen zählen unter anderem:
Gurkenblattläuse
Minierfliege
Spinnmilben
Thripse
Wanzen
Weiße Fliege
So lecker und gesund Gurken auch sind, so anfällig sind sie leider auch. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie daher auf robuste Sorten achten, die zusätzlich auch resistent gegen die unterschiedlichen Erkrankungen sind.
Echter Mehltau
Der Echte Mehltau ist eine Erkrankung, die fast alle Pflanzen betrifft und die sich bei trockenem und sonnigem Wetter perfekt entwickeln kann. Der Lebensraum dieses Pilzes sind die Gurkenblätter, auf denen sich zu Beginn weiße fast mehlartige Flecken zeigen. Mit der Zeit wird das ganze Blatt mit einem grauen Belag überzogen und stirbt ab. Um Echtem Mehltau Herr zu werden, muss die gesamte Pflanze entfernt werden. Nur so können Sie andere Pflanzen schützen.
Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau befällt ebenfalls Gurken im Freiland sowie im Gewächshaus. Zu Beginn zeigen sich hellgrüne bis gelbbraune Flecken an den Blättern, die eine eckige Form aufweisen. An der Blattunterseite hingegen zeigt sich ein grauvioletter Belag. Die Blätter werden dann zuerst gelb, dann braun und am Ende sterben sie ab.
Auch beim Falschen Mehltau haben Sie keine Behandlungsmöglichkeit, außer die Pflanze zu entsorgen. Daher sollten Sie auch Pflanzen setzen, die gegen den Falschen Mehltau resistent sind.
Grauschimmel
Grauschimmel zeigt sich eindeutig. Blätter, Stängel und Fruchtansätze sind mit einem dicken grauen Belag überzogen. Um vorzubeugen, sollten Sie die Pflanzen immer nur bodennah gießen, da die Pilzsporen problemlos im Boden leben und sich immer wieder verbreiten können. Auch eine gute Luftzirkulation ist wichtig, um einem Befall mit Grauschimmel vorzubeugen.
Gummistängelkrankheit
Die Gummistängelkrankheit wird durch den Pilz Didymella bryoniae verursacht und wie der Name schon sagt, werden die Stängel der Pflanze gummiartig. Zudem sind im Grunde alle Pflanzenteile betroffen. Zu Beginn zeigen sich hell beige bis braune Flecken, die überwiegend an den Blatträndern auftreten und sich zur Mitte des Blattes ausweiten. Zwischen den Stellen ist das Gewebe matt und dunkelgrün und es kommt zur Nekrosenbildung. Außerdem sind auch kleine, schwarze Punkte auf den Flecken zu finden. An den Stängeln sind viele graue Sporen, die die Stängel grau wirken lassen. Des Weiteren werden die Stängel gummiartig und es bilden sich gelbe Tropfen an den Stängeln.
Die Gurken selbst werden zuerst an der Blütenansatzstelle infiziert und die Fruchtspitze zieht sich zusammen. Die Spitze sieht dann durch die Sporen sehr schnell schwarz aus. Beim Aufschneiden erkennen Sie die Pilzkrankheit auch an dem Fruchtkern, der hell- bis dunkelbraun ist.
Gegenmaßnahmen gibt es kaum welche, weshalb Sie die befallene Pflanze dringend entfernen müssen. Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit gering ist, da so der Sporenflug reduziert werden kann.
Garten und Pflanzen waren schon immer meine Leidenschaft. Wahrscheinlich deshalb, weil ich damit aufgewachsen bin. Ich verwerte in der Regel alles und mache Liköre, Marmeladen und nutze Kräuter auch als Heilpflanzen, indem ich Öle und Tinkturen herstelle. Leider habe ich meinen grünen Daumen beim Auswandern nach Spanien in Deutschland vergessen. Langsam kehrt er aber wieder zurück und die Anpassung an die neue Klimazone war gar nicht so einfach. Mittlerweile schaffe ich es sogar, dass gekaufter Basilikum überlebt.