„Wingardium Leviosa“, „Expecto Patronum“ oder auch „Petrificus Totalus“ – Harry Potter Fans wissen vermutlich, welcher Zauber hinter den besagten Sprüchen steckt. Zum Zaubern gehören bei Harry Potter aber nicht nur Zaubersprüche, sondern auch allerlei Pflanzen. Einige davon sind frei erfunden, wie etwa die Affodillwurzel oder die Blutblasenschote. Andere hingegen könnten durchaus in Ihrem Garten wachsen. Wir stellen Ihnen die Zauberpflanzen des Harry Potter mal etwas genauer vor.
Alraune
Die Alraune ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Wer die Blume in seinem Garten hat, darf sich – je nach Art – bereits im März und April oder im Oktober und November über tolle Blüten freuen. Diese zeigen sich in den Farben Weiß-Grün, Hellblau und Violett. Schon im Altertum war die Alraune als Zauberpflanze bekannt und ist bis heute die wohl berühmteste überhaupt. Doch nicht etwa die Blüten waren ausschlaggebend für den Mythos, der sich bis heute hält, sondern die Wurzel. Denn diese sieht einem Menschen sehr ähnlich, sodass sich immer wieder neue Sagen entwickelten.
Um die sogenannten Alraunenmännchen überhaupt nutzen zu können, müssten diese von Hunden erschnüffelt werden. Beim Ausgraben der Wurzel stieß diese angeblich einen markerschütternden Schrei aus. Wer dadurch nicht in den Wahnsinn getrieben wurde, hütete den Schatz in einem Kästchen und soll dadurch reich geworden sein. Die Giftpflanze wurde schon seit jeher auch als Heilpflanze beispielsweise gegen Asthma, Keuchhusten und Magengeschwüre eingesetzt. Bei Harry Potter wirkt die Alraune gegen bösen Zauber.
Baldrian
Baldrian ist ein Geißblattgewächs, von dem es rund 230 Arten gibt. Besonders die Alkaloide und ätherischen Öle, die sich im Wurzelbereich befinden, sind in der Heilkunde von Nutzen. Baldrian kann bis zu 170 Zentimeter groß werden und zeigt seine weißen bzw. rosafarbenen Blüten von Mai bis September. Verbreitet ist er in ganz Europa und wächst durchaus auch mal wild im Garten. Den typischen Baldriangeruch nimmt der Mensch im Übrigen nicht wahr, sondern nur Katzen, die den Duft lieben.
Seit langer Zeit ist das Kraut als Heilpflanze bekannt, dem vor allem beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Aber auch im Bereich des Aberglaubens hat Baldrian seinen Platz. So hängt man früher Talismane, die aus Baldrianpflanzen hergestellt wurden, an die Eingangstüre, um das Haus zu schützen. Verwendet wird Baldrian bei Harry Potter zum Beispiel bei einem Schlaftrunk, der „Trank der lebenden Toten“ genannt wird.
Beifuß
Der Beifuß, auch Besenkraut genannt, gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler. Im Juli und August läuft die Pflanze zu Hochtouren auf und blüht in tollen weißen und rosafarbenen Tönen. Das mehrjährige Kraut erreicht Höhen von bis zu 200 Zentimetern.
Seit Jahrtausenden ist Beifuß als Arznei- und Heilpflanze bekannt, im alten Ägypten wurde er sogar als Ritualpflanze eingesetzt. Seine Haupteigenschaften sind antibakteriell und krampflösend. Früher wurde das Kraut auch bei Frauenleiden eingesetzt, heute kann man aus Beifuß Tee oder Öl herstellen und von den positiven Eigenschaften profitieren. Selbst in der Küche ist Beifuß als Gewürz bekannt. Wie Baldrian wird Beifuß bei Harry Potter zur Herstellung des „Tranks der lebenden Toten“ verwendet.
Brennnessel
Das Kraut ist bei uns als Unkraut verschrien, obwohl Brennnesseln vielfältig eingesetzt werden können. Von den meist wild wachsenden Pflanzen gibt es rund 30 Arten. Sie blühen von Juni bis Oktober in gelb-bräunlichen Farbtönen und können bis zu 300 Zentimeter groß werden. Die Brennnessel, die eine eigene Pflanzenfamilie darstellt, ist aus zweierlei Hinsicht unbeliebt: Erstens, weil sie unkontrolliert wächst, sich verbreitet und so anderen Pflanzen den Platz streitig macht, zweitens, weil ihre Härchen, die mit Ameisensäure gefüllt sind, bei Berührung brennen.
Eingesetzt werden kann die Brennnessel als Dünger ebenso, wie gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Auf den Menschen wirkt sie durchblutungssteigernd. In der Küche kann sie roh oder als Gemüse verzehrt werden, aufgebrüht ist die Brennnessel ein gesunder Tee. Harry Potter verwendet die Brennnessel als Zutat für einen Trank gegen Furunkel.
Eisenhut
Vor allem der Blaue Eisenhut, der zu den Hahnenfußgewächsen gehört, ist eine beliebte Gartenpflanze. Sie blüht von Juli bis Oktober in herrlichen blauen und violetten Tönen und kann bis zu 200 Zentimeter groß werden. Eisenhut, der auch Wolfswurz genannt wird, ist in allen Teilen tödlich giftig. Dies wusste man schon in der Antike, wo das Gift als Mordwerkzeug eingesetzt wurde.
Heutzutage werden die Extrakte des Eisenhuts in Arzneimitteln verwendet, die bei Hexenschuss, Ischias, Nerven- und Muskelbeschwerden, aber auch bei Gicht und Erkältungen eingesetzt werden. Bei Harry Potter wird Eisenhut in zahlreichen Zaubertränken genutzt. Um den Zauberlehrling zu demütigen, wurde Harry Potter in der ersten Unterrichtsstunde nach dem Unterschied von Eisenhut und Wolfswurz gefragt.
Gänseblümchen
Gänseblümchen werden auch Bellis genannt und sind quasi überall zu finden. Es gibt 15 Arten, von denen Bellis perennis die Art ist, die am häufigsten vorkommt. Von vielen oft als Unkraut angesehen, kann ein Gänseblümchen auf vielerlei Arten verwendet werden. In der Küche können sie zum Beispiel zu Pesto verarbeitet werden, sie können zum Salat gegeben und als Tee zubereitet werden.
Aber auch in der Medizin haben Gänseblümchen ihren Platz. So können die Blumen zum Beispiel bei trockener Haut, bei Husten oder auch zur Linderung von Schmerzen bei Verrenkungen verwendet werden. In den Harry-Potter-Romanen sind Gänseblümchen eine Zutat des Schrumpftranks.
Ingwer
Beim Ingwer, der zwar oberirdisch eine krautige Pflanze darstellt, die in unterschiedlichen Farben blühen kann, ist die Wurzel bzw. das Rhizom der bedeutendste Teil. Denn diese Wurzel lässt sich nicht nur in der Küche verwenden, sondern ist auch als Arzneipflanze bekannt.
Ingwer wird vor allem gegen Übelkeit eingesetzt. Aber auch Appetitlosigkeit, Blähungen, Erkältungen, Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Magengeschwüre, Menstruationsbeschwerden, Reizmagen und Seekrankheit kann die Pflanze angewendet werden. Besonders wertvoll sind neben den ätherischen Ölen die Inhaltsstoffe Zingiberen, Zingiberol, Gingerol und Shogaol. Ingwer kann aus den Rhizomen einfach vermehrt werden, Erntezeit ist der Spätherbst. Bei Harry Potter bewirkt in Streifen geschnittener Ingwer zu einem Trank verarbeitet, dass man gescheiter und einfallsreicher wird.
Liebstöckel
Liebstöckel ist ein Kraut, das zu den Doldenblütlern gehört. Auch als Maggikraut bezeichnet, bildet Liebstöckel gelbe bis hellgrüne Blüten, die allerdings sehr unscheinbar sind. Wichtiger dagegen ist das eigentliche Kraut, das in der Küche und in der Arznei einen hohen Stellenwert besitzt.
In der Pflanzenheilkunde ist Liebstöckel dafür bekannt, dass das Kraut vor allem bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden kann. Früher hatte man es auch zur Geburtshilfe und als Aphrodisiakum verwendet. Bei Harry Potter ist Liebstöckel eine Zutat für Zaubertränke, die berauschende und verwirrende Eigenschaften besitzen.
Nieswurz
Bei Nieswurz handelt es sich um Christrosen, die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehören. In unseren Gärten erfreuen sich Christrosen einer großen Beliebtheit, die als Winterblüher bekannt sind und von Januar bis März mit weißen und rosa Schalenblüten begeistern. Nieswurz hat seinen Namen durch den Niesreiz bekommen, der entsteht, wenn man die Wurzeln zu Pulver verarbeitet. Die Pflanze ist in allen Teilen giftig.
Seit dem 16. Jahrhundert kannte man Nieswurz auch als Heilpflanze. So wurde vor allem die Wurzel als Herzmittel und harntreibendes Medikament verwendet. In der 5. Klasse lernt Harry Potter, dass zwei Tropfen Nieswurz-Sirup wichtig für den Trank des Friedens sind.
Salbei
Salbei wird sowohl als Zierpflanze, wie auch als Heilpflanze angebaut. Sie wird bis zu 80 Zentimeter groß, blüht von Mai bis August in Rosa und Violett und gehört zu den Lippenblütlern. Vom Salbei gibt es weltweit rund 800 Arten. Schon vor vielen Jahrhunderten hat man die positiven Wirkungen von Salbei auf den Menschen entdeckt.
Die ätherischen Öle von Salbei werden vor allem bei Erkältungskrankheiten, bei Husten, Halsschmerzen und bei Schweißausbrüchen eingesetzt. Salbei ist in zahlreichen Medikamenten und Bonbons zu finden, und kann als Tee aufgebrüht werden. Bei J. K. Rowling werden Salbei visionäre Kräfte zugesprochen, mit denen man die Zukunft vorhersagen kann.
Schwarze Tollkirsche
Botanisch ist die Tollkirsche, die auch Belladonna genannt wird, zu den Nachtschattengewächsen zu zählen. Der Strauch wird bis zu 150 Zentimeter groß und bildet von Juni bis August violette Blüten. Daraus entstehen in der Folge schwarze Beeren, die wie Kirschen aussehen und der Pflanze ihren Namen geben. Die Früchte – und auch alle anderen Pflanzenteile – sind allerdings tödlich giftig. Dennoch kann sie – richtig angewendet – medizinische Zwecke erfüllen.
So ist die Tollkirsche seit langer Zeit eine bedeutende Arzneipflanze, die bei Fieber, Magen-Darmerkrankungen und Bronchialasthma eingesetzt wird. Im Bereich der Zauberei soll die Belladonna den Hexen zum Fliegen verholfen haben. Bei Harry Potter wurde die Schwarze Tollkirsche als Zutat für einen Zaubertrank verwendet, den die Viertklässler immer auf Vorrat besitzen mussten.
Hokuspokus – Zauberstäbe aus besonderem Holz
Kommen wir zum Schluss auf ein weiteres wichtiges Utensil bei Magiern zu sprechen: den Zauberstab. Dieser ist bei Harry Potter nicht etwa aus Kunststoff, sondern aus ganz besonderen Hölzern – denn auch diese haben bestimmte Zauberkräfte. Doch welche Hölzer werden bei welchen Zauberstäben verwendet? Wir klären auf!
- Harry Potter: Stechpalme
- Ron Weasley: Esche
- Hermine Granger: Weinrebe
- Lord Voldemort: Eibe
- Hagrid: Eiche
- Viktor Krum: Weißbuche
- James Potter: Mahagoni
- Lily Potter: Weide
- Neville Longbottom: Kirsche
- Fleur Delacour: Rosenholz