Der Hauswurz ist äußerst beliebt, da er dort wächst, wo es fast keine andere Pflanzen aushält. Die Pflanze verträgt nicht nur große Hitze, sondern auch Kälte und Trockenheit. Somit ist sie perfekt für jede Fläche, wo es anderen zu trocken wird. Doch das Dickblattgewächs hat noch weitere Vorteile. Es eignet sich hervorragend, um mit anderen Arten und Sorten gesammelt zu werden und so eine tolle Dickblattgewächs-Ecke einzurichten. Denn gerade die unterschiedlichen Sorten und Arten unterscheiden sich zum einen in der Wuchsform zum anderen aber auch in Blattform oder der Rosettengröße. Aus diesem Grund sind die Steinrosen, wie sie auch genannt werden, perfekt, um sie in Gruppen zu kultivieren.
Wissenswertes zum Hauswurz
Die Gebirge Europas und Kleinasiens sind das natürliche Verbreitungsgebiet der Steinrose. Dort wachsen sie in Felsspalten und leben praktisch von den eigenen Pflanzenzeilen, die abgestorben sind. Der Hauswurz (Sempervivum) ist auch als Steinrose bekannt und zählt zu der Familie der Dickblattgewächse. Der botanische Name Sempervivum bedeutet so viel wie „immerlebend“, was darauf hindeutet, dass das Dickblatt in nur kurzer Zeit regelrechte Matten ausbilden kann. Auch wenn die Rosetten nach der Blüte abstirbt, breiten sich die Pflanzen durch die Tochterrosetten immer weiter aus. Des Weiteren ist der Hauswurz immergrün und gedeiht selbst bei schlechtesten Bedingungen problemlos.
Die wohl bekannteste Sorte ist der Dach-Hauswurz, dem sogar magische Kräfte nachgesagt wurden. Im Mittelalter hieß es, dass der Hauswurz das Haus vor Blitzeinschlägen schützen würde. In Zeiten von Karl dem Großen wurde verordnet, dass jeder Bauer einen Hauswurze auf seinem Dach anpflanzen musste. Doch die Pflanze diente nicht nur dem Schutz vor Blitzeinschlägen, sondern hatte auch einen hervorragenden Nutzen auf den Dächern. Sie sorgte dafür, dass die Stroh- und Reetdächer deutlich haltbarer und langlebiger waren.
Pfarrer Kneipp hingegen nutze die Steinrose als Heilmittel und riet jedem, der an Magengeschwüren und Übelkeit litt, einen Tee aus dem Dach-Hauswurz zu brühen. Auch zur Blutreinigung sollte der Tee helfen. Der frische Saft aus den Blättern hingegen sollte eine kühlende Wirkung haben und gleichzeitig auch Entzündungen und Schmerzen reduzieren und positiv auf die Wundheilung wirken.
Sorten der Steinrose
Es gibt rund 60 botanisch anerkannte Arten und mehr als 5.000 Sorten der Steinrose. Insbesondere durch die unterschiedliche Wuchsform, die verschiedenen Blattfarben sowie die unterschiedlichen Größen der Rosetten machen den Hauswurz zu einer beliebten Pflanze, die Trockenheit und Hitze vorzieht, aber auch sehr gut mit Kälte klarkommt. Dabei gibt es den Hauswurz mit leuchtend grünen oder auffällig roten Rosetten, die manchmal behaart sind und manchmal eben nicht. Zudem hängt die Farbe des Dickblatts auch von der Sonneneinstrahlung ab. Gleichzeitig sind die hübschen Blüten, die sich von Ende Mai bis Ende August zeigen, ein absoluter Blickfang. Die bekanntesten Arten sind:
- Alpen-Hauswurz (Sempervivum alpinum): Der Alpen-Hauswurz hat kleine Rosetten und kommt, wie der Name schon sagt, in der Alpenregion vor. Dieser Hauswurz bildet schöne und dichte Polster aus.
- Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum): Auch der Berg-Hauswurz wächst in Bergregionen in Europa und hat flache Rosetten, die grün oder rötlich sind.
- Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum): Diese Pflanze bildet sehr dichte Polster aus. Die Rosetten sind grün bis rötlich und die Sternblüten im Sommer haben eine purpurne Farbe.
- Dolomiten-Hauswurz (Sempervivum dolomiticum): In den Dolomiten findet sich der Dolomiten-Hauswurz, der große Rosetten mit hübschen Blättern in Graugrün hat.
- Kalk-Hauswurz (Sempervivum calcareum): Wie der Name auch hier sagt, liebt der Kalk-Hauswurz Böden, die kalkhaltig sind. Die blau-grünen Blätter, mit auffällig rot gefärbten Spitzen, sind besonders. Die Blüten können sich auch sehen lassen, da sie an rund 25 cm hohen Stängeln wachsen.
- Marmorierte Hauswurz (Sempervivum marmoreum): Rosafarbene Blüten und marmorierte Blätter zeichnen den Marmorierten Hauswurz aus. Er ist auf jeden Fall ein Blickfang in jedem Garten.
- Sierra-Nevada-Hauswurz (Sempervivum minutum): Mit seinen kleinen und grünen Rosetten kommt die kompakt wachsende Steinrose in der Sierra Nevada vor.
- Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum): Die Blätter dieses Dickblattgewächses weisen spinnennetzartige Härchen auf und wenn man genauer hinschaut, sieht es so aus, wie wenn die Blätter von Spinnenweben überzogen sind. Die rosa Blüte ist dann noch das i-Tüpfelchen der Pflanze.
- Wimper-Hauswurz (Sempervivum ciliosum): Die Wimper-Steinrose hat Rosetten mit einer Größe von etwa 5 cm und stark behaarte Blattränder. Die Blüten hingegen sind eher unscheinbar, aber mit den gelb-grünen oder rötlich-braunen Färbung sehr interessant.
- Wulfen-Hauswurz (Sempervivum wulfenii): Der Wulfen-Hauswurz ist einer der Steinrosen, die nicht ganz so ausbreitungsfreudig sind. Die langsam wachsende Pflanze hat grüne Blätter mit rötlichen Spitzen. Die Blüten hingegen sind gelb-grün.
Anbau und Pflege von Hauswurz
Der beliebte Hauswurz ist sehr robust, benötigt kaum Pflege und gedeiht überall dort, wo sonst kaum eine Pflanze wächst. Dennoch gibt es einiges zu beachten, wenn auch Sie verschiedene Steinrose-Sorten anpflanzen möchten.
Standort und Boden der Aloe vera des Nordens
Die robuste Steinrose, die auch gerne Aloe vera des Nordens genannt wird, ist sehr pflegeleicht und liebt einen sonnigen Standort. Denn gerade die Farbe der Rosetten ändert sich mit der Sonneneinstrahlung. Steht die Pflanze im Schatten, werden deutlich weniger Tochterrosetten ausgebildet. Sukkulenten lieben es im Grunde immer heiß, trocken und vollsonnig. Je sonniger es ist, desto kräftiger ist die Rosettenfarbe und die Rottöne kommen besonders schön zum Vorschein.
Der Boden sollte nährstoffarm sein, wie am Naturstandort auch. Hier finden sich die Steinrosen in Felsspalten, die kaum Nährstoffe bieten. Sandiger und steiniger Untergrund ist perfekt. Achten Sie aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet, da der Hauswurz mit nassen Füßen gar nicht gut umgehen kann.
Anpflanzung im Topf
Der Hauswurz kann zwar auch sehr gut im Kübel angepflanzt werden, sollte aber dennoch draußen einen Platz haben. Im Haus vergeilt die Pflanze sehr stark. Wenn Sie die Pflanze dennoch im Topf kultivieren möchten, ist es besonders wichtig, dass ein Wasserabzug gesichert ist. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies ist Pflicht und auch das Abflussloch sollten Sie mit Tonscherben abdecken, damit die Erde nicht ausschwemmt oder das Loch verstopft. Sie können die Drainageschicht von der Erde aber auch mit einem Stück Vlies abtrennen, sodass die Erde erst gar nicht abfließen kann. Als Substrat eignet sich eine spezielle Kakteen- oder Sukkulentenerde, die mager und nährstoffarm ist.
Pflege von Hauswurz
Bei der Pflege müssen Sie im Grunde nur beachten, dass es keine Staunässe gibt und die Erde mager und nährstoffarm ist. Ansonsten wächst und gedeiht der Hauswurz von allein. Selbst, wenn Sie einige Wochen in den Urlaub fahren, ist es kein Problem, wenn die Steinrose kein Wasser bekommt. Sie überlebt das problemlos und stellt die Verdunstung auf ein Minimum ein. Auch bei der Nährstoffversorgung ist nichts zu beachten. Alle paar Jahre können Sie mit einem organischen Dünger nachhelfen. Auch ein wenig reifer Kompost im Beet kann hilfreich sein. Selbst einen Winterschutz müssen Sie nicht anbringen, da die Aloe vera des Nordens extrem robust ist. Lediglich Kübelpflanzen sollten Sie vor Niederschlägen schützen, damit das Substrat nicht zu nass wird.
Vermehrung der Steinrose
Die Vermehrung von Hauswurz ist denkbar einfach. Durch die Tochterrosetten können die Pflanzen vermehrt werden. Im Grunde vermehren sich die Steinrosen sogar selbst durch die Tochterrosetten. Um sie aber sortengerecht zu vermehren, sollten Sie die Tochterrosetten abschneiden und in Anzuchterde stecken. Schon nach wenigen Tagen bilden sich die ersten Wurzeln und wachsen an.
Des Weiteren haben Sie auch die Möglichkeit, den Hauswurz über Samen zu vermehren. Dies ist aber deutlich aufwendiger und gelingt nicht immer. Zudem haben Sie durch die Aussaat tatsächlich ein absolutes Überraschungspaket, da die Nachkommen teilweise vollkommen anders aussehen als die Mutterpflanze. Sie können somit ganz eigene Varianten der Sukkulenten kreieren und abweichende Formen, Farben oder Größen ziehen.
Schädlinge und Krankheiten
Der Hauswurz ist besonders robust, weshalb es auch kaum Krankheiten gibt, die bei dem Dickblatt auftreten. Lediglich einige Schädlinge wie der Blattlaus oder der Dickmaulrüssler mögen die Pflanzen. Wenn Sie die Blätter jedoch regelmäßig kontrollieren, dürften Sie mit den Schädlingen kaum Probleme haben.
Hin und wieder kommt es zur Wurzelfäule, was aber daran liegt, dass die Pflanze nasse Füße bekommen hat oder die Erde zu nährstoffreich ist. Auch vergeilte, schwache oder matschige Triebe können vorkommen. Darauf sollten Sie natürlich sofort reagieren und die nasse oder nährstoffreiche Erde austauschen, um die Pflanze zu retten. Reagieren Sie nicht, ist dies der sichere Tod der Pflanze.
Verwendung von Hauswurz
Die Sukkulente eignet sich für die Standorte, die sonnig sind und an denen andere Pflanzen nicht wirklich gedeihen. Steingärten, Dachflächen oder auch Mauerfugen sind der perfekte Ort für den Hauswurz. In Kombination mit Fetthenne, Katzenpfötchen oder auch Kuhschelle und Hungerblümchen kann die Steinrose ganz besonders zur Geltung kommen.