Heilkräuter sind wieder mehr im Kommen. Die Kräuter, die dem Wohlbefinden gut tun und bei so manchem Zipperlein unterstützen können, lassen sich meist relativ leicht anbauen. Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre Heilkräuter aufwachsen und womit sie behandelt sind, ist es günstiger, einen Standort im Garten oder auf dem Balkon zu finden. So vermeiden Sie Verschmutzungen von Tierkot, Abgasen und Glyphosat.
Warum Heilkräuter im Garten eine gute Idee sind
Heilkräuter sind fast überall in der Natur zu finden. Doch nicht immer wissen Sie, wo die Kräuter stehen. Regional wachsen auch sehr unterschiedliche Kräuter. Sie werden also auch nicht überall alle Kräuter finden. Außerdem ist die Gefahr groß, dass Heilkräuter in der Natur verunreinigt sind. Nahe Felder, auf denen Glyphosat gesprüht wird, aber auch Abgase und Tiere können die Kräuter verunreinigen. Bei Heilkräutern im Garten oder auf dem Balkon wissen Sie genau, welche Mittel Sie eingesetzt haben. Die Kräuter sind von Ihnen meist ökologisch angebaut und verfügen über wenig oder gar keine Schadstoffe.
Wofür Heilkräuter im Garten gut sind
Heilkräuter sind für viele kleine Unpässlichkeiten gut, bei denen der Arzt nicht unbedingt einschreiten muss. Die Kräuter können helfen, wenn der Sonntagsbraten mal wieder zu viel war, Insektenstiche jucken oder leichte Halsschmerzen Sie plagen. Sie können aber auch therapiebegleitend nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden. Viele Ärzte befürworten inzwischen den Einsatz von Heilkräutern bei leichten Unpässlichkeiten. Denn in vielen Fällen sind starke Medikamente nicht notwendig.
Die 10 wichtigsten Heilkräuter für Garten und Balkon
Der Naturkundler Sebastian Kneipp stellte schon früh fest, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist. Bei vielen Beschwerden und Erkrankungen lassen sich Kräuter unterstützend einsetzen. Schon im Mittelalter pflanzten Mönche in den Klostergärten Kräuter an. Aber auch in fast jedem Bauerngarten waren Kamille, Salbei oder Thymian zu finden.
Einige Heilkräuter sind schon fast ein Muss im Garten oder auf dem Balkon. Dazugehören:
- Kamille
- Salbei
- Thymian
- Rosmarin
- Zitronenmelisse
- Pfefferminze
- Johanniskraut
- Lavendel
- Spitzwegerich
- Fenchel
Mit diesem Kräutern sind Sie gegen viele Beschwerden gewappnet. Wie die Kräuter wirken, erfahren Sie hier:
Die Kamille
Kamille ist ein Heilpflanze, die schon viele Jahrhunderte genutzt wird. Die Teile der Pflanze wirken antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend. Deshalb wird bei entzündetem Zahnfleisch oder leichtem Halskratzen auch oft eine Gurgellösung mit Kamille empfohlen. Bei Schnupfen können Sie ein Dampfbad mit Kamille machen. Und schließlich können Sitzbäder in einer Kamillelösung die Beschwerden von Hämorriden reduzieren.
Der Salbei
Der Salbei gehört zu den ältesten Heilkräutern. Er enthält wichtige Bitterstoffe, die uns heute in der Ernährung meist fehlen. Echter Salbei kann bei Erkältungen und Rachenentzündungen Linderung verschaffen. Salbei wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Deshalb wird der Tee auch bei Verdauungsbeschwerden und Wechseljahresbeschwerden angewandt.
Der Thymian
Thymian wird nicht nur als Gewürzpflanze verwendet, sondern auch als Heilkraut. Er wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend. Deshalb kennen die meisten den Thymian als Sirup bei Husten. Aber auch bei Blähungen und Magenbeschwerden kommt er zum Einsatz. Ebenso kann ein Tee Periodenkrämpfe lindern.
Der Rosmarin
Der Rosmarin gehört zu den anregenden Kräutern. Er spielt vor allem eine Rolle bei der Therapieunterstützung von niedrigem Blutdruck. Er wirkt entspannend, krampflösend und schmerzstillend. Bei Verdauungsstörungen und leichtem Durchfall verschafft der Rosmarin Linderung.
Die Zitronenmelisse
Zitronenmelisse wird vor allem in mitteleuropäischen Gärten seit vielen Jahrhunderten angebaut. Im Mittelalter war es sogar Pflicht, das Kraut im Klostergarten anzubauen. Heute wird die Zitronenmelisse oft unterschätzt. Dabei ist er mit seiner beruhigenden und entspannenden Wirkung ein gutes Mittel bei Unruhe und Nervosität. Er kann aber ebenso bei Appetitlosigkeit unterstützend helfen.
Die Pfefferminze
Die Pfefferminze dürfte Ihnen als Tee bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden bekannt sein. Sie wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend. Das Kraut kann bei leichten Kopfschmerzen eingesetzt werden, denn es wirkt auch schmerzstillend. Ebenso soll es Mundgeruch beseitigen und Magenkrämpfe lösen.
Das Johanniskraut
Johanniskraut wird auch gern als Sonnenkraut bezeichnet, denn in ihm steckt die Kraft der Sonne. In den Tagen der Sommersonnenwende öffnen sich seine Blüten und strahlen im leuchtenden Gelb. Schon Paracelsus wusste, dass das Johanniskraut die wärmenden Strahlen der Sonne in depressive Gemüter bringt. Dieses Wissen wird auch heute in der Schulmedizin angewandt. Das besondere Heilkraut kann aber auch bei vielen anderen Beschwerden unterstützend wirken.
Der Lavendel
Lavendel ist jedem bekannt, denn seine beruhigende Wirkung ist vor allem in vielen Bädern vorhanden. Nichts entspannt besser als ein Lavendelbad. Lavendel kann aber noch viel mehr. Er wirkt abschwellend, schmerzstillend und krampflösend. Deshalb wird er auch bei vielen Frauenleiden verschrieben.
Der Spitzwegerich
Spitzwegerich ist ein Tausendsassa. Hat Sie unterwegs beim Wandern etwas gestochen, brauchen Sie nur ein Blatt Spitzwegerich zu Brei zerkauen und auf den Stich legen. In kurzer Zeit hört der Stich auf zu jucken. Spitzwegerich ist aber auch als Hustenmittel bekannt. Die Pflanze wirkt schleimlösend, adstringierend und entzündungshemmend. Ebenso kann das Heilkraut Halsschmerzen und Halsentzündungen lindern.
Der Fenchel
Der Fenchel ist das erste Heilkraut, mit dem wir als Mensch in Berührung kommen. Schon kleine Babys bekommen Fencheltee, wenn der Bauch mal drückt. Seit Jahrtausenden wird der Fenchel in der Kräuterheilkunde verwendet und selbst die altchinesische Heilkunst kennt den Fenchel. Fenchel kann bei allen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts zum Einsatz kommen. Aber auch bei Halsinfektionen, trockenem Husten oder Schlaflosigkeit kann der Fenchel hilfreich sein.
Heilkräuter im Garten? Geht das?
Ja, die meisten Heilkräuter lassen sich sehr unkompliziert anbauen, denn sie sind genügsam. Selbst auf sandigen Böden wachsen viele der Heilpflanzen. Im Hochsommer kommen sie auch mal ohne Gießen aus und selbst aufs Düngen können Sie weitgehendst verzichten.
Heilpflanzen sind meist mehrjährig oder säen sich zumindest selbst aus. Die Samen der Heilpflanzen können Sie im Zimmer vorziehen oder ab Mai gleich im Freien säen. Die Kräuter brauchen wenig Platz und können sowohl im Garten als auch im Kübel auf dem Balkon angebaut werden. Und im Fall der Fälle haben Sie immer Ihr Kräuterlein zur Hand.