Haben Sie in Ihrem Garten viele Bäume, fällt im Herbst entsprechend viel Laub an. Es ist mit seinen bunten Farben zwar schön anzusehen, doch meistens landet es in der Biotonne oder wird anderweitig entsorgt. Dabei ist es viel zu schade dafür, da es noch sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten gibt.
Herbstlaub für die Kompostierung: reich an Nährstoffen
Die einfachste Art, Ihr Herbstlaub zu verwenden, ist die Kompostierung. Das Laub verrottet nur langsam und liefert daher wertvolle Nährstoffe. Das Laub bringen Sie direkt ins Beet, wenn Sie ein Beet vorbereiten möchten, doch können Sie daraus auch wertvollen Kompost herstellen.
Laub für Kompostbeete verwenden: Perfekter Nährstofflieferant und Langzeitdünger
Herbstlaub, egal, ob es schnell oder langsam verrottet, eignet sich hervorragend für Kompostbeete. Das Laub ist reich an Nährstoffen und ein perfekter Langzeitdünger. Schon im Herbst können Sie mit dem Anlegen Ihres Kompostbeetes beginnen und das Laub einbringen. Um es noch mit Nährstoffen anzureichern, mischen Sie es mit Mist, Astschnitt oder anderen kompostierbaren Materialien. Decken Sie das Laub mit Erde ab. Die so vorbereitete Beete sind ideal für Starkzehrer wie Kohl geeignet. Legen Sie das Beet bereits im Herbst an, können Sie Gemüse darin anbauen, dem die Kälte nichts ausmacht. Salat wie Endivien, Spinat oder Radieschen gedeihen unter einem Glasdach schon vor der eigentlichen Saison. Da durch den Verrottungsprozess viel Wärme freigesetzt wird, breiten sich de Wurzeln gut aus.
Tipp: Möchten Sie das Beet erst im Frühjahr anlegen, bauen Sie aus Maschendraht mit etwas feineren Maschen einen Laubspeicher. Kaufen Sie im Baumarkt Maschendraht von der Rolle, den Sie mit Blumendraht zusammenbinden. Sammeln Sie darin das Laub, bis Sie es verwenden. Da das Laub während der Lagerung bereits zu verrotten beginnt, ist es teilweise schon kompostiert, bevor Sie es ins Beet bringen.
Hochbeet mit Laub anlegen: gute Füllung und Nährstoffversorgung
Haben Sie noch kein Hochbeet im Garten, ist der Herbst ein idealer Zeitpunkt, eines anzulegen. Den unteren Bereich legen Sie mit kleinen Ästen oder Astschnitt aus. Darauf füllen Sie immer mehr Herbstlaub. Es verrottet langsam und sackt durch sein eigenes Gewicht zusammen. Später mischen Sie das Laub mit Kompost oder Mist und bringen noch etwas Erde darauf. Schon im zeitigen Frühjahr bepflanzen Sie das Hochbeet. Da die Pflanzen gut mit Wärme und Nährstoffen versorgt werden, lässt sich die Ernte teilweise verfrühen. In Ihrem Hochbeet können Sie Kräuter und verschiedene Gemüse als Mischkultur anbauen.
Anlegen neuer Beete mit Laub: Umgraben nicht nötig
Mit Laub können Sie dort neue Beete anlegen, wo sich noch Unkraut oder Rasen befindet. Sie müssen dort, wo Sie das Beet anlegen möchten, nicht umgraben. Bringen Sie eine dicke Schicht Laub auf, damit der Rasen oder das Unkraut darunter verrotten kann. Zusammen mit dem Rasen oder Unkraut bildet das verrottete Laub einen fruchtbaren, humosen Boden, doch brauchen Sie dazu etwas Geduld. Bis zum Frühjahr kann der Boden reifen und ist dann bereit für die Aussaat oder Bepflanzung.
Laub kompostieren: Mischen mit Gesteinsmehl oder Gartenkalk
Laub lässt sich hervorragend kompostieren, verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Geben Sie das Laub in den Komposter und mischen Sie, wenn möglich, mehrere Laubsorten. Einige Arten wie
- Walnusslaub,
- Rosskastanienlaub,
- Eichenlaub,
- Ginkgolaub,
- Pappellaub und
verrotten nur schwer. Sie sollten immer mit anderem Laub gemischt werden. Heben Sie Gartenkalk oder Gesteinsmehl unter und achten Sie auf eine gute Belüftung, damit die Mikroorganismen aktiv werden. Den Verrottungsprozess beschleunigen Sie, indem Sie Rasenschnitt und Häckselgut unter das Laub mischen. Rasenschnitt ist reich an Stickstoff, der die Vermehrung der Mikroorganismen unterstützt. Häckselgut fördert die Zersetzung, da es für eine bessere Durchlüftung sorgt. Haben Sie keinen Rasenschnitt und kein Häckselgut, mischen Sie Kompostbeschleuniger unter.
Tipp: Das Laub kann schneller verrotten, wenn Sie es mit einem Rasenmäher mit Auffangbehälter aufnehmen. So wird das Laub gleich zerkleinert und mit Rasenschnitt vermischt, wenn es auf den Rasen gefallen ist.
Laub zum Mulchen: weniger Unkraut und Feuchtigkeitsspeicher
Laub eignet sich hervorragend zum Mulchen, vor allem für Pflanzen, die ihren Ursprung im Wald haben, beispielsweise Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren. Bringen Sie eine dicke Schicht Laub ins Beet, um Ihre Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen und vor Kälte zu schützen. Das Laub verhindert das Austrocknen des Bodens und bietet Nahrung für nützliche Lebewesen, die es zersetzen und zusätzlich für Nährstoffe sorgen. Da das Laub nur langsam verrottet, müssen Sie die Mulchschicht nicht so schnell erneuern.
Tipp: Da Eichenlaub nur schwer verrottet und einen hohen Anteil an Gerbsäure aufweist, eignet es sich als Mulchschicht für Rhododendron, Erika und andere Pflanzen, die Boden mit saurem pH-Wert bevorzugen.
Laub als Frostschutz: wärmeres Klima für die Pflanzen
Da Laub langsam verrottet, ist es hervorragend als Frostschutz für empfindliche Pflanzen geeignet. Es speichert die Wärme und bietet Nahrung für Mikroorganismen, die gleichzeitig die Nährstoffe aus dem Laub freisetzen. Decken Sie die Pflanzen bis zu zehn Zentimeter dick mit Laub ab, um sie gut zu schützen. Damit das Laub nicht weggeweht wird, decken Sie es mit Komposterde ab oder verwenden einen mobilen Laubkorb, den Sie immer mehr mit Laub befüllen. Im Frühjahr entfernen Sie den Laubkorb. Laub eignet sich auch als Frostschutz für Kübelpflanzen und ist ein Ersatz für Luftpolsterfolie oder Styropor. Verwenden Sie einen Jutesack, in den Sie das Laub füllen und die Kübelpflanze hineinstellen.
Laub für die Pilzzucht: großer Laubhaufen erforderlich
Haben Sie richtig viel Laub in Ihrem Garten, harken Sie es zu einem großen Haufen zusammen, den Sie für die Pilzzucht nutzen. Damit Sie Pilze über mehrere Jahre ernten können, sollte der Laubhaufen mindestens einen Meter hoch, 1,5 Meter lang und 1,50 Meter breit sein. Verwenden Sie am besten eine Mischung aus Laub mit einem kurzen und einem langen Zersetzungsprozess. Damit der Laubhaufen immer feucht bleibt, sollte er sich an einem schattigen, feuchten Platz befinden. Werfen Sie möglichst alte Pilze auf den Laubhaufen, damit sich aus den Sporen im nächsten Jahr neue Pilze bilden können. Geeignet sind Riesenschirmpilze, aber auch andere Speisepilze wie Steinpilze oder Butterpilze. Lassen Sie bei der Ernte immer einige Pilze stehen, damit sie sich weiter vermehren, und geben Sie immer neues Laub auf den Haufen.
Laub als Unterschlupf für Tiere: in einer ruhigen Ecke im Garten
Nützlinge locken Sie in Ihrem Garten an, indem Sie einen Laubhaufen in einer ruhigen Ecke in Ihrem Garten errichten. Igel, aber auch Eidechsen, Kröten und nützliche Insekten siedeln sich dort an. Sie können sich dort vermehren und finden ein gutes Versteck vor Fressfeinden. Im nächsten Frühjahr sorgen Igel dafür, dass Sie weniger Schnecken im Garten haben. Andere nützliche Tiere fressen ebenfalls Schädlinge und tragen zum biologischen Gärtnern bei. Um Ihren Laubhaufen müssen Sie sich nicht weiter kümmern, da sich die Tiere ganz von allein versorgen.
Laub als Einstreu für Haustiere: Ersatz für Stroh
Laub eignet sich als Alternative zu Stroh für die Einstreu von Tieren wie Hühner, Ziegen oder Kaninchen. Es ist nicht so saugfähig wie Stroh, doch können Sie die Tiere ausmisten und das mit Mist versetzte Laub noch kompostieren. Sie sparen Geld, da Sie kein Stroh kaufen müssen, und profitieren von einer schnelleren Zersetzung des Laubs durch den Mist.