Farbenfroh, üppig blühend und das den ganzen Sommer – der Hibiskus besticht gerade als Strauch durch seine Ausdauer bei der Blütenbildung. Wer ihn richtig pflegt und ab und zu mal die Schere ansetzt, der kann sich auf bis zu 5 Monate Blütenpracht freuen. Neben den optischen Vorzügen bietet der Hibiskus auch einiges für die Nase und zieht zudem Bienen und Hummeln an. Sie können ihn im Beet ebenso pflanzen, wie im Kübel – er ist somit ein echter Allrounder.
Hibiskus – ein Steckbrief
- Name: Hibiskus
- Alternativer Name: Eibisch
- Botanischer Name: Hibiscus
- Familie: Malvengewächse
- Arten: rund 220
- Wuchshöhe: bis zu 3 Meter
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blütenfarben: Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot, Violett
- Blütengröße: bis zu 30 Zentimeter im Durchmesser
- Winterhart, bis auf Rosen-Eibisch, Kletterhibiskus, Gelber Hibiscus calyphyllus und Hibiscus El Capitolio
- Ungiftig für Mensch und Tier, Blüten können sogar gegessen werden
Die Geschichte des Hibiskus
Ursprünglich kommt der Hibiskus aus den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, Asiens und des Pazifikraums. Bekanntheit erlangte er schon in der Antike. Damals verwendete man ihn sowohl als Zierpflanze, wie auch als Nutzpflanze, indem man seine Blüten zu Tee verarbeitete oder in der Küche damit Speisen verfeinerte. Um das Jahr 1730 brachten die Seefahrer den Hibiskus mit nach Europa, wo er schnell an Popularität gewann. Besonders seine auffälligen Blüten und die Fähigkeit, als tropisches Gewächs auch in gemäßigten Regionen gut zu gedeihen, machten ihn nicht nur in Privatgärten, sondern auch in öffentlichen Parks begehrt.
Der Hibiskus als Nutzpflanze
In der Lebensmittelindustrie ist der Hibiskustee, der aus den Blüten der Pflanze hergestellt wird, bekannt und beliebt, außerdem werden die Blüten zur Aromatisierung diverser Getränke und Speisen genutzt. Der angenehm frische und dezente Duft der Blüten wird auch in Kosmetika und als Duftöl genutzt. Zudem wird die Pflanze in manchen Kulturen als Heilpflanze verwendet. So soll er gegen Bluthochdruck helfen, bei Kreislaufproblemen eingesetzt werden und gegen Erkältungen wirken. Weitere Einsatzbereiche sind die Behandlung von Ekzemen, PMS, Gallenbeschwerden, Verstopfungen, Krämpfe und Harnbeschwerden.
Die 4 beliebtesten Hibiskus-Arten
220 Arten soll es vom Hibiskus geben, manche Quellen sprechen sogar von bis zu 675. Bei uns sind 4 Hibiskus-Arten besonders beliebt, die wir gerne kurz vorstellen möchten:
- Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus): Er ist der bekannteste und in unseren Gärten weit verbreitet. Er blüht von Juni bis Oktober und wird bis zu 3 Meter hoch. Alleinstehend oder als Strauchgruppe möglich.
- Mandel-Hibiskus (Hibiscus mutabilis): Seine großen Blüten zeigt er von August bis Oktober, dabei erreicht er Wuchshöhen von bis zu 3 Metern. Er ist für den Garten, den Balkon und das Gewächshaus gut geeignet und ist mit bis zu -18 Grad sehr kältetolerant.
- Stauden-Hibiskus (Hibiscus moscheutos): Die Blüten können bis zu 30 Zentimeter im Durchmesser betragen. Er blüht von Juli bis September und kann Wuchshöhen von 2 Metern erreichen. Er wächst wie eine Staude, verholzt also nicht, zieht sich im Herbst also zurück und treibt im Frühling wieder aus dem Boden aus.
- Rosen-Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis): Ebenfalls sehr bekannt, dafür aber nicht winterhart. Der Roseneibisch sollte also nur im Kübel gepflanzt und im Herbst ins Winterquartier gebracht werden. Dafür blüht er von März bis in den Oktober bei einer Wuchshöhe von bis zu 2 Metern.
Hibiskus – Standort, Boden, Pflanzung
Sonne und davon eine ganze Menge, das ist es, was der Hibiskus liebt. Der Standort sollte dennoch etwas geschützt vor Wind und Wetter liegen, da sonst die Blüten leiden könnten – und das wollen wir bei dieser Blütenpracht natürlich vermeiden. Der Boden sollte alkalisch bis leicht sauer sein, ideal ist ein Gemisch aus Sand und Lehm. Wird der Hibiskus als Zimmerpflanze gehalten, was ebenfalls möglich ist, sollten Sie nur darauf achten, dass er sonnig steht aber nicht die pralle Mittagssonne abbekommt.
Beim Pflanzen von Hibiskus beschränken wir uns auf den Frühling. Im Sommer ist es meist zu warm, im Herbst zu spät, um vor dem Winter noch gut einwurzeln zu können. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen, achten Sie besonders darauf, dass keine Wurzeln beschädigt werden, das könnte der Hibiskus sonst übel nehmen. Geben Sie etwas Kompost zur Erde und dem Wurzelbereich noch eine Mulchschicht, dann haben Sie alles richtig gemacht.
Die Pflege des Hibiskus
- Gießen: Der Boden sollte immer feucht sein, jedoch nicht nass und es darf schon gar keine Staunässe entstehen, denn das mag der Hibiskus nicht. Er kommt auch ein paar Tage mit Trockenheit zurecht, wenn es ihm aber zu trocken wird, wirft er die Blüten ab. Beim Rosen-Hibiskus ist das etwas anders, denn er braucht, vor allem in der Blütezeit, regelmäßig Wasser.
- Düngen: Schon beim Pflanzen sollten Sie darauf achten, dass die Erde nährstoffreich ist, damit sich die üppigen Blüten entwickeln können und der Strauch gut anwächst. Gerade während der Wachstumsphase ist eine wöchentliche Düngergabe sinnvoll.
- Schneiden: Ein Schnitt ist beim Hibiskus zwar nicht zwingend notwendig, dennoch aber sinnvoll. Zum einen, um ihn in Form zu bringen, zum anderen, um zu erreichen, dass sich besonders viele Blüten bilden. Ab Anfang März können die vorjährigen Triebe auf 4 bis 5 Blattknospen eingekürzt werden. Alte Triebe (dort bilden sich keine Knospen mehr) und abgestorbene Triebe können Sie entfernen. Wächst der Hibiskus zu dicht, können Sie ihn auch ausdünnen, indem Sie einen oder mehrere Triebe bodennah abschneiden. Er ist diesbezüglich sehr schnitttolerant und treibt wieder nach. Möchten Sie aus Ihrem Hibiskus ein Hochstämmchen machen, werden im Frühjahr die Seitentriebe entfernt und zwar so lange, bis der Haupttrieb die richtige Höhe erreicht hat. Danach wird die Spitze geschnitten, so wird der Wuchs der Seitentriebe angeregt. Diese Triebe werden regelmäßig um die Hälfte eingekürzt, um ein buschiges Wachstum zu gewährleisten.
- Vermehren: Garten-Hibiskus kann sich, mit etwas Glück, selbst aussäen. Alternativ nutzen Sie Stecklinge, die von einjährigen Trieben geschnitten werden, die bereits verholzt sind. Da hier mit geringen Erfolgen zu rechnen ist, sollten Sie mehrere Stecklinge schneiden. Am erfolgreichsten, aber auch am aufwändigsten, ist die Vermehrung durch Veredelung. Der Rosen-Hibiskus kann dagegen mit herkömmlichen Stecklingen, die noch nicht verholzt sind, vermehrt werden.
Den Hibiskus überwintern
Winterharter Hibiskus benötigt keine speziellen Maßnahmen, wenn die Temperaturen sinken. Einzig Jungpflanzen sollten Sie mit Mulch oder Reisig im Wurzelbereich vor zu starker Kälte schützen. Beim Rosen-Hibiskus sieht das anders aus. Er muss vor der kalten Jahreszeit in sein Winterquartier umziehen. Kalt heißt aber nicht 0 Grad, denn ihm sind bereits 10 Grad zu kühl. Im Winter möchte er ebenfalls einen hellen, sonnigen Platz bei Temperaturen um die 15 Grad. Gegossen wird mäßig, gedüngt wird die Pflanze nicht.
Krankheiten und Schädlinge am Hibiskus
Sehen wir uns zuerst die Krankheiten an und stellen hier fest, dass diese zumeist auf Pflegefehler zurückzuführen sind. Wenn der Hibiskus im Sommer die Blätter abwirft und die Wurzeln faulen, ist die Erde eindeutig zu feucht. Entwickeln sich die Blüten nicht richtig, steht die Pflanze wohl zu schattig. Denken Sie immer daran: Sonne ist das A und O für den Hibiskus. Es kann aber auch sein, dass er mehr Nährstoffe benötigt.
Kommen wir zu den Schädlingen. Hier kann eigentlich gar nicht so viel passieren, denn der Hibiskus ist nicht besonders anfällig für Schädlinge – diese treten, wenn überhaupt, nur gelegentlich auf.
- Blattläuse: Vor allem an jungen Trieben können Blattläuse zu finden sein. Um das Absterben der Triebe und die Verkrüppelung von Blättern zu vermeiden, sollten Sie immer wieder mal auf einen Befall kontrollieren und bei Sichtung von Blattläusen mit einem Knoblauchsud oder einem Gemisch aus Milch und Wasser die Pflanze besprühen. Auch eine Kali-Seifenlauge oder ein Oregano-Sud können helfen.
- Spinnmilben: Haben Blätter helle, meist silberfarbene Punkte, dann sehen Sie sich die Blattunterseite genauer an. Sind dort Gespinste zu finden, handelt es sich um Spinnmilben. Diese treten vor allem bei trockener und warmer Witterung auf. Bekämpfen können Sie diese mit Neemöl, einer Mischung aus Spiritus und Kernseife oder mit Rapsöl, Wasser und Spülmittel.
Beim Rosen-Hibiskus treten diese beiden Schädlinge gerne im Winterquartier auf. Stellen Sie daher die Pflanzen nicht zu warm und achten Sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit.