Ähnlich wie Erdbeeren gehören Himbeeren zum Sommer einfach dazu. Sie begeistern mit einem feinen Aroma und eignen sich zum Frischverzehr. Sie sind aber auch eine Bereicherung für Desserts und Gebäck. Es gibt übrigens nicht nur rote, sondern auch gelbe und dunkelviolette Himbeeren.
Sommer- oder Herbsthimbeeren pflanzen?
Bei den Himbeeren werden Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden – und diese unterteilen sich wiederum in weitere Sorten. Sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren haben ihre Vorteile, doch sollten Sie auch die Nachteile nicht vergessen:
Sommerhimbeeren |
Herbsthimbeeren |
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Wachstum |
1,5 bis 2,5 Meter |
1,2 bis 1,5 Meter |
Ertrag |
große Früchte, große Erträge |
kleinere Früchte und geringerer Ertrag, dafür längere Erntephase und zwei Ernten pro Jahr |
Reife |
früh |
spät |
Pflege |
anspruchsvoller im Rückschnitt, brauchen ein Rankgerüst |
keine Rankhilfe nötig, einfacher Beschnitt auf Bodenhöhe |
Anfälligkeit |
häufigerer Befall von Rutenkrankheiten oder den Maden des Himbeerkäfers |
Befall durch Krankheiten oder Schädlinge ist seltener |
Möchten Sie über eine möglichst lange Zeit leckere Himbeeren ernten, sollten Sie sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren anbauen. Deutlich verlängern können Sie die Erntesaison mit Himbeersorten, die zweimal im Jahr tragen. Dabei gibt es im Juni bereits die erste kleinere Ernte zum Naschen, während sich die Haupternte bis weit in den Herbst hineinzieht. Bei der Pflanzzeit und Standortwahl unterscheiden sich die Sommer- und Herbsthimbeeren nur unwesentlich voneinander.
Der richtige Standort
Bevor Sie sich für eine Himbeersorte entscheiden, sollten Sie den Standort auswählen. Auch wenn es sich bei Himbeeren um Waldfrüchte handelt, benötigen sie eher einen warmen, geschützten und sonnigen Standort. Im Wald wachsen Himbeeren nur auf Lichtungen oder an sonnigen Waldrändern. Ist der Standort schattig, rechnen Sie am besten von vornherein mit einer geringeren Ernte und einer längeren Reifezeit. Hinzu kommt, dass sich an einem schattigen Standort leichter Himbeerkäfer ansiedeln.
Nährstoffreicher Boden für Himbeeren
Himbeeren kommen zwar im Zweifelsfall auch mit nährstoffarmen Böden aus, doch müssen Sie dann mit einer geringeren Ernte rechnen. Setzen Sie besser auf einen gut gedüngten, nährstoffreichen Boden, der nahrhaft und durchlässig ist. Reichern Sie ihn etwa vor dem Pflanzen der Himbeerstöcke mit Kompost an.
Himbeeren sind anfällig gegen Wurzelfäule. Mit einer Dammpflanzung können Sie der Wurzelfäule entgegenwirken. Nachdem Sie den Untergrund aufgelockert haben, errichten Sie dafür einen 60 Zentimeter breiten und 30 Zentimeter hohen Damm. Für den Damm können Sie die Erde mit Laub- und Rindenkompost anreichern.
Wie weit sollten Himbeerstöcke auseinanderstehen?
Himbeeren sollten Sie nicht zu dicht pflanzen, damit sie sich gut ausbreiten können und viel Sonne abbekommen. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 1,20 bis 1,50 Meter betragen. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte der Abstand mindestens bei 50 Zentimetern liegen.
Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung
Kaufen Sie Himbeeren als getopfte Jungpflanzen, kann die Pflanzung fast das ganze Jahr über erfolgen. Lediglich im Winter können Sie nicht pflanzen. Ideal geeignet sind das Frühjahr und der Herbst. Pflanzen Sie im Frühjahr, können Sie Herbsthimbeeren bereits im auf die Pflanzung folgenden Herbst ernten. Bei Sommerhimbeeren müssen Sie erst ein Jahr warten, ehe Sie ernten können.
Empfohlen wird jedoch die Pflanzung im Herbst, egal, ob es sich um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt. Diese hat den Vorteil, dass die Himbeerpflanzen über den Winter bereits kräftige, starke Wurzeln ausbilden.
Himbeeren pflanzen: So gelingt’s
Haben Sie den geeigneten Standort gewählt, den Boden vorbereitet und einen Damm angelegt, heben Sie Pflanzlöcher aus. Diese sollten mindestens doppelt so breit und so tief wie die Wurzelballen sein. So können Sie frisches Substrat in die Löcher geben.
Ritzen Sie die Wurzelballen ein und brechen Sie sie leicht auf, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten und im Boden verankern können. Setzen Sie die Stöcke nun mit dem Ballen in ein Loch, drücken Sie das Substrat gut an und gießen Sie die Pflanzen an.
Arbeit erleichtern: Himbeeren mulchen
Himbeeren sollten Sie mulchen, damit der Boden nicht so schnell austrocknet und vor hohen Temperaturschwankungen geschützt ist. Rasenschnitt ist als Mulchschicht geeignet. Er verrottet und reichert den Boden mit Nährstoffen an. Es ist sinnvoll, regelmäßig neu zu mulchen – so müssen Sie weniger gießen und versorgen die Pflanzen optimal.
Kletterhilfe für Himbeeren
Eine Kletterhilfe empfiehlt sich insbesondere für Sommerhimbeeren, da diese höher wachsen. Doch auch Herbsthimbeeren profitieren von der Unterstützung. Errichten Sie die Rankhilfe am besten direkt nach dem Pflanzen. Sie schlagen dazu Holzpfähle ungefähr im Abstand von einem Meter zueinander in die Erde. An diesen Pfählen befestigen Sie drei bis vier waagerechte Spanndrähte. Als Alternative zu Drähten können Sie Schnur aus Jute oder Sisal verwenden. Daran binden Sie die Ruten fest.
Die Ruten der Sommerhimbeeren sollten Sie in V-Form an der Rankhilfe an, etwa mit Pflanzenklammern aus Metall oder Kunststoff, Schnüren oder Kabelbindern. Für Herbsthimbeeren eignet sich ein Stabgerüst, an dem Sie die Ranken anbinden.
Tipp: Eine gute Alternative für Himbeeren ist die Pflanzung an einem hohen Zaun entlang. Der Zaun fungiert wie ein Spalier und ermöglicht es Ihnen, die Pflanzen flexibel zu befestigen.
Himbeeren pflegen: So holen Sie mehr aus Ihrer Ernte heraus
Himbeeren vertragen keine Staunässe, doch auch Trockenheit schadet ihnen. Bei Staunässe kommt es schnell zu Wurzelfäule oder Rutenkrankheiten. Ist es hingegen zu trocken, vertrocknen die Früchte am Strauch. Sie sollten regelmäßig, aber nicht zu stark gießen. Spätestens wenn sich die ersten Früchte bilden, müssen Sie gießen. Ein ausgewachsener Himbeerstrauch benötigt in einem trockenen Sommer alle zwei Tage etwa zehn Liter Wasser.
Lockern Sie den Boden regelmäßig auf, damit sich die Nässe nicht staut und das Wasser gut absickern kann – andernfalls droht wiederum die Wurzelfäule. Sie sollten von Zeit zu Zeit Unkraut jäten. Lockern Sie den Boden gut auf, wirken Sie der Bildung von Grauschimmel entgegen.
Der ideale Dünger für Himbeeren
Der Dünger für die Himbeeren sollte kaliumreich sein und auch geringe Mengen Magnesium enthalten. Am besten eignet sich organischer Dünger wie
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Rinder- oder Schweinemist,
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Kompost oder
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Rasenschnitt.
Damit die Pflanzen nicht überdüngt werden, verteilen Sie die Düngung besser auf mehrere Gaben in geringer Menge alle vier Wochen.
Tipp: Ebenfalls ein sinnvoller Dünger ist Brennnesseljauche. Diese stellen Sie einfach selber her und nutzen sie etwa alle zwei Wochen im Verhältnis 1:10 verdünnt als Gießwasser.
Himbeeren beschneiden: So geht’s richtig
Damit Ihre Himbeerpflanzen gut wachsen und die Rutenkrankheit vermieden wird, kommt es auf den richtigen Schnitt an. Wie Sie schneiden, hängt davon ab, ob es sich um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt.
Sommerhimbeeren richtig schneiden
Bei den Sommerhimbeeren tragen nur die Seitentriebe der zweijährigen Ruten. Daher schneiden Sie am besten direkt nach der Ernte nur die Ruten, die getragen haben, dicht über dem Boden ab.
Herbsthimbeeren richtig schneiden
Bei Herbsthimbeeren tragen nur die im Frühjahr neu ausgebildeten Ruten. Sie schneiden daher, wenn alle Früchte im Herbst abgeerntet sind, alle Ruten dicht über dem Boden ab. Etwas differenzierter muss der Schnitt ausfallen, wenn es sich um eine zweifach tragende Sorte handelt: Schneiden Sie dann lediglich die oberen Teile der Ruten zurück, die bereits getragen haben. Der Rest der Ruten bleibt stehen und trägt im Frühjahr erneut. Erst danach schneiden Sie sie bodeneben ab.
Der richtige Zeitpunkt für die Nascherei: Himbeeren ernten
Die ersten Sommerhimbeeren können Sie schon im Juli ernten, während Herbsthimbeeren ab Mitte August geerntet werden können. Die Früchte sollten gut ausgefärbt, aber noch fest sein und sich gut vom Zapfen lösen. Zweifach tragende Sorten ernten Sie zum ersten Mal bereits im Juni.
Da die Himbeeren zu unterschiedlichen Zeiten reifen, sollten Sie die Himbeeren alle zwei bis drei Tage gut durchpflücken. So fördern Sie die Fruchtbildung.
Himbeeren vermehren: Lassen Sie der Natur ihren Lauf
Himbeeren lassen sich einfach vermehren. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Stechen Sie die jungen, gesunden Ruten, die ein Stück entfernt von der Hauptpflanze wachsen, mit einem Spaten ab. Die Wurzeln dürfen beim Ausgraben nicht beschädigt werden. Die Jungpflanzen können sofort eingepflanzt werden.
Tipp: Haben sich im Frühjahr neue Triebe gebildet, sollten Sie den Haupttrieb abschneiden. Die neuen Triebe können dann kräftiger wachsen.