Neben Blumen, Gemüse und Kräutern darf Obst auf dem Balkon nicht vergessen werden. Am beliebtesten sind Erdbeeren, da diese besonders pflegeleicht sind und von der Hand in den Mund genascht werden können. Doch immer nur Erdbeeren – auf Dauer ist das etwas eintönig. Deswegen kümmern wir uns dieses Mal um die anderen süßen roten Früchtchen, nämlich die Himbeeren. Zwar sind Himbeeren eigentlich Gartenpflanzen, denn sie brauchen viel Platz, aber es gibt mittlerweile zahlreiche Züchtungen, die auch im Kübel angepflanzt werden können. Platzsparend sind vor allem Säulenhimbeeren, die bis zu zwei Meter hoch werden können. Wer wirklich wenig Platz hat, holt sich eine Zwerghimbeere, die gerade einmal einen Meter groß wird. Um zweimal im Jahr naschen zu können, empfehlen wir einen Mix aus sommer- und herbsttragenden Himbeeren.
Himbeeren pflanzen – so geht´s
Ein paar wenige Eckpunkte sollten Sie beim Pflanzen von Himbeeren im Kübel beachten, dann klappt das auch mit den Früchten.
- Entscheiden Sie sich immer für kleinwüchsige Pflanzen, da andere im Kübel zu wenig Platz haben.
- Der Blumenkübel sollte immer ein Fassungsvermögen von mindestens 25 Litern haben.
- Als Substrat eignen sich Gartenerde oder Blumenerde. Ideal wäre es, wenn Sie etwas Humus oder Kompost untermischen würden. Auch reine Humuserde ist gut geeignet.
- Ja nach Platzbedarf benötigen Sie Pflanzstützen, um die Himbeere nach oben zu leiten und festbinden zu können.
Himbeeren – Standort und Pflege
Am liebsten mögen Himbeeren Sonne, aber auch mit Halbschatten kommen sie zurecht. Der ideale Platz ist ein Südbalkon. Regen macht der Pflanze nichts aus, Wind dagegen schon. Entweder stellen Sie die Himbeere geschützt auf oder Sie binden sie fest.
Dass der Topf ausreichend groß sein sollte, haben wir schon erwähnt. Wichtig ist auch, dass eine Drainage vorhanden ist bzw. ein Abzugsloch, denn Himbeeren vertragen keine Staunässe. Nach dem Einsetzen der neuen Pflanzen gut wässern und auch sonst regelmäßig gießen. Gepflanzt werden kann von Mai bis Oktober. Düngen sollten Sie Himbeeren im Topf auch, am besten mit einem Langzeitdünger, ein- bis zweimal in der Saison. Die Erde sollte alle zwei Jahre ausgetauscht werden.
Die Früchte erscheinen meist im Juni und Juli und können direkt geerntet und vernascht werden. Es gibt auch die sogenannten Herbstsorten, die im September und Oktober Früchte ausbilden. Wer doppelt naschen möchte, kann sich für Himbeeren entscheiden, die zweimal im Jahr Früchte tragen.
Himbeeren – Schnitt und Überwinterung
Hier kommt es darauf an, ob es sich um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt.
- Sommerhimbeeren werden entweder gleich nach der Ernte oder im Herbst zurückgeschnitten. Dabei schneiden Sie die zweijährigen Triebe komplett zurück und lassen die einjährigen den Winter über stehen. Diese können dann im Frühling nochmals ausgelichtet werden, um eine weitere Verzweigung anzuregen.
- Herbsthimbeeren werden dagegen komplett bis zur Basis zurückgeschnitten. Dies erledigen Sie ebenfalls im Herbst.
Während bei Himbeeren im Garten kein Winterschutz nötig ist, sollten Himbeeren im Topf immer geschützt werden. Dazu stellen Sie die Pflanzen an die Hauswand, legen unter den Kübel Holz oder Styropor und wickeln die Töpfe mit Vlies oder Jute ein. Auch das Abdecken der Töpfe mit Tannenzweigen ist sinnvoll – so sind die Pflanzen von allen Seiten her gut geschützt. Wichtig ist, dass Sie die Himbeeren im Topf auch im Winter immer wieder mal gießen, denn komplett austrocknen sollten sie nicht.
Himbeeren vermehren
Für die Vermehrung von Himbeeren im Topf haben Sie zahlreiche Möglichkeiten: Die gängigsten sind die Vermehrung durch Absenker oder als Stecklinge. Die Vermehrung durch Ausläufer wird im Topf nicht klappen, da die Pflanze bei einem begrenzten Platz im Kübel keine Ausläufer bilden kann. Die Vermehrung durch Samen ist zwar auch möglich, aber sehr kompliziert, da die Samen erst aus den Früchten herausgelöst werden müssen. Dies dauert mehrere Monate, wobei die Früchte in Wasser gären und die Samen schließlich durch kräftiges Rühren aus den Früchten geschleudert werden. Die Keimung nach der Aussaat kann dann bis zu zwei Jahre dauern. Bis sich die ersten Früchte zeigen, dauert es doch einmal gut ein Jahr.
- Absenker
Hierzu wird ein langer Trieb vorsichtig nach unten gebogen und in der Erde „verankert“. Diesen können Sie beispielsweise mit einem Stein beschweren oder mit Drähten oder einem Hering fixieren. Ein Teil des Triebes liegt somit unter der Erde, während die Spitze aus der Erde herausschaut. Der Absenker sollte idealerweise gleich in einen eigenen Topf leiten. Gießen Sie den Absenker regelmäßig, dann bilden sich nach kurzer Zeit die ersten Wurzeln. Ist er gut angewachsen, kann er von der Mutterpflanze getrennt werden. Der beste Zeitpunkt für Absenker ist im Herbst.
- Stecklinge
Geschnitten werden Stecklinge (ca. 5-10 cm) von jungen Trieben, die bereits leicht verholzt sein sollten. Außerdem müssen Sie über mindestens zwei Blätter verfügen. Geben Sie den Steckling in Anzuchterde, gießen Sie regelmäßig und geben Sie eine durchsichtige Folie mit Luftlöchern darüber. An einem hellen und warmen Standort sollten sich innerhalb von zwei bis drei Wochen die ersten Wurzeln gebildet haben. Danach kann der Steckling in einen größeren Topf umziehen. Der beste Zeitpunkt für Stecklinge ist der Frühsommer.
Himbeeren auf dem Balkon sind wirklich eine einfache und tolle Sache. Nicht nur Erwachsene, vor allem Kinder können so immer wieder gesund und bedenkenlos naschen.