Beet ist nicht gleich Beet. Neben den bekannten Flachbeeten haben sich über die Zeit auch andere Beetformen entwickelt. Manche sind einfach wiederentdeckt, andere sind neu und jedes hat so seine Vor- und Nachteile. Denn je nach Beetformen entwickeln sich ein ganz spezielles Mikroklima. Deshalb ist auch nicht jede Form für jede Gemüseart geeignet. Einige Beetarten machen das Gärtnern besonders leicht. Vorteilhaft ist da zum Beispiel das Hochbeet, beidem das Bücken fast völlig entfällt.
Welches Beet soll es sein?
Das hängt in erster Linie davon ab, was auf das Beet soll und wie schnell das Beet einsatzbereit sein muss. Hügel- und Hochbeet benötigen etwas Zeit, denn sie wachsen erst nach und nach. Am schnellsten ist das Flachbeet angelegt, bei dem Sie lediglich den Boden umgraben und von Unkraut und Steinen befreien müssen. In wenigen Fällen lohnt es sich, den Boden mit Kompost aufzuwerten. Dann sind die Beete sofort einsatzfähig. Anders sieht es mit Hügel- und Hochbeet aus. Bei beiden dauert es etwas länger, sie anzulegen.
Hügelbeete sind vor allem für Gemüsekulturen geeignet, die einen luftigen, leicht erwärmenden Boden benötigen, der nicht zu nass ist. Hochbeete ermöglichen es nicht nur zu Gärtnern, wo es sonst schwierig ist, sie bieten auch eine ideale Bodenzusammensetzung für Pflanzen, die nährstoffreiche Erde benötigen.
Das Flachbeet
Als Flachbeet werden die ganz normalen Beete im Garten bezeichnet, die durch Umgraben des Bodens entstehen. Ist ein guter Mutterboden vorhanden, brauchen Sie nur umgraben, Unkräuter, Wurzeln und Steine entfernen, die Erde etwas glatt harken und schon sind die Beete bereit für die Aussaat. Eingegrenzt werden die Flachbeete von Wegen. Eventuell ist eine Abgrenzung mit Steinen, Holz oder anderen Materialien möglich.
Bei Boden, der nicht zum Gärtner geeignet ist, sollten Sie Kompost einbringen und so die Qualität der Erde aufwerten. Sie können auch vor dem Anbau eine Gründung aufbringen oder Mist untergraben. Sehr lehmige Böden können etwas Sand als Drainage gebrauchen. Auch etwas Kompost oder Mist kann den Lehmboden auflockern. Mehr brauchen Sie zum Anlegen von Flachbeeten nicht. Sie können sofort aussäen und pflanzen.
Das Hügelbeet
Hügelbeete sind keine Erfindung unserer Zeit. Bereits vor Jahrhunderten wurden die Beete für den Anbau von Gemüse und Kartoffeln in den Bergwäldern Neu-Guineas genutzt. Hügelbeete bringen meist mehr Ertrag als Flachbeete. Es sind Warmbeete wie die Hochbeete. Der Boden erwärmt sich schnell und hält die Wärme über eine längere Zeit. Der Verrottungsprozess im Inneren heizt die Beete zusätzlich auf und schafft so ein optimales Klima für viele Gemüsesorten. Außerdem verfügen Hügelbeete über etwa 25 bis 35 Prozent mehr Anbaufläche als Flachbeete mit der gleichen Anzahl an Quadratmetern.
Hügelbeete sind je nach Innenleben etwa 5 Jahre nutzbar. Dann fallen sie zusammen. Manchmal kann der Zusammenfall auch schon eher erfolgen. Um ein Hügelbeet zu bauen, braucht es etwas Zeit. Hügelbeete bestehen aus mehreren Schichten. Den Kern bildet Schnittgut von Sträuchern und Bäume. Anschließend kommt Erdaushub oder Rasensonden, die Sie umgedreht auflegen. Die dritte Lage ist feuchtes Laub. Darüber kommt Stallmist oder grober Kompost und zum Schluss ein Gemisch aus Gartenerde und reifen Kompost. Sie können auch über eine Zeit Gartenabfälle auf dem Hügelbeet sammeln.
Das Hochbeet
Anders als das Hügelbeet benötigt das Hochbeet einen Rahmen. Das muss kein gekauftes Hügelbeet sein. Sie können dazu auch Äste, Zweige, alte Steine und vieles andere verwenden. Ebenso wie das Hügelbeet ist auch das Hochbeet ein Warmbeet. Hochbeete sind eine Weiterentwicklung der Hügelbeete. Legen Sie dieses sorgfältig an, können die Beete über eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren und mehr verfügen. Sehr vorteilhaft ist natürlich die Höhe, die Sie an Ihre Körpergröße anpassen können.
Hochbeete können bis zum dreifachen Ertrag der Flachbeete einbringen. Das liegt an dem nährstoffreichen Innenleben und den sich schnell erwärmenden Boden. Der im Beet enthaltene Reisig- und Holzanteil isoliert gegen den kalten Boden von unten. Der stattfindende Verrottungsprozess heizt das Hochbeet von innen auf. Dadurch reifen Gemüse und Früchte schneller.
Die Basis eines Hochbeetes bilden Reisig und gehäckselte Äste. Diese sorgen für eine gute Belüftung. Alle anderen Materialien können so besser verrotten. Danach kommen Gartenabfälle, Küchenabfälle, Stroh und Grasschnitt. Auch eine Fuhre Mist können Sie einbringen. Anschließend folgt eine Schicht normale Gartenerde und eine Schicht Kompost. Zum Schluss wird mit hochwertiger Gartenerde aufgefüllt.
Welche Beete gehören in den Garten?
Für welches Beet Sie sich in Ihrem Garten entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Vorteilhaft ist immer eine Mischung aus verschiedenen Beetformen, da Sie so den Garten optimal nutzen können. Gerade in Hochbeeten und Hügelbeeten können Sie die Erntezeit vorziehen. Allerdings eignen sich die Beete nicht für alle Gemüsearten. Eine gute Planung ist für die verschiedenen Beetformen und deren Bebauung notwendig.
Das sollten Sie über Hügelbeete, Hochbeete und Flachbeete wissen
Hügelbeete und Hochbeete haben natürlich nicht nur Vorteile. Manchmal kann ein Flachbeet die bessere Entscheidung sein. Nicht ganz einfach ist die Wasserversorgung der Hügelbeete, da die obere Schicht Erde durch ihre lockere Struktur schnell trocknet. Sie können ein Hügelbeet zwar wunderbar mulchen und damit die Feuchtigkeit etwas halten, trotzdem können Sie mit ein paar Tipps die Wasserversorgung noch mal vereinfachen. Rund um das Hügelbeet sollten Sie eine Mulde anlegen, in der sich das Wasser sammeln kann und anschließend von den Pflanzen genutzt wird. Auf dem Scheitel des Hügelbeetes legen Sie eine Rinne für Regen- und Gießwasser an.
Auch ein Hochbeet benötigt etwas mehr Wasser als ein Flachbeet. Ein Wasseranschluss in der Nähe ist vorteilhaft.
Für Hügel- und Hochbeete ist die Ausrichtung wichtig. Um die Sonnenstrahlen intensiv zu nutzen, sollten Sie beide Beetformen in Nord-Süd-Richtung anlegen.
Welches Beet für welche Pflanzen?
Spargel, Erdbeeren oder hochragende Pflanzen sind weder auf einem Hügelbeet noch auf einem Hochbeet gut aufgehoben. Ideal fürs Hochbeet sind Tomaten, Bohnen und viele andere Gemüsesorten. Zucchini, Kürbis und Melonen pflanzen Sie lieber auf einem Hügelbeet an, da sie im Hochbeet andere Gemüsesorten vertreiben.
Hochbeete und Hügelbeete sollten Sie im ersten Jahr mit Starkzehrern bepflanzen, denn durch den frischen Aufbau gibt es noch viele Nährstoffe. In den nächsten Jahren können Sie zu Mittelzehrern und später zu Schwachzehrern übergehen. Ideal ist es, wenn Sie nach dem Starkzehrer ein Jahr Mittelzehrer und Starkzehrer anbauen.
Hochbeete können Sie im Frühjahr zusätzlich mit einer Folie in eine Frühbeet umwandeln und so noch vor den Eisheiligen bepflanzen. Die Warmbeete können Sie oft bis in den Dezember nutzen und beernten. Vor allem wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Chili und Paprika lieben die Beete. Eine überlegte Mischkultur ist von Vorteil.