In den letzten Jahren sind Hochbeete zu einem Hype geworden. Die hohen Beete schießen förmlich aus dem Boden und sind in fast jedem Garten – und sei er noch so klein – zu finden. Sind Hochbeete nur ein neuer Trend für faule Gärtner oder haben sie wirklich Vorteile? Dieser Frage wollen wir auf die Spur gehen. Etwas aufwendig ist das Anlegen der Hochbeete schon. Wenn Sie diese Mühe in Kauf nehmen, sollten Sie auch wissen, ob es sich lohnt.
Was ist ein Hochbeet?
Ein Hochbeet ist eine erhöhte Variante des klassischen, ebenerdigen Beetes. Durch die Aufschichtung von verschiedenem Material erreichen die Beete ein hohes Niveau. Im Zaum gehalten wird alles durch eine entsprechende Umrandung, die aus unterschiedlichsten Materialien sein kann und verschiedene Formen haben darf. Vor allem beim naturnahen Garten ist diese Beetvariante anzutreffen. Aber auch in anderen Gartenanlagen ist diese Form zu finden, da sie praktisch auf jeden Boden aufgestellt werden kann.
Welche Vorteile haben Hochbeete?
Der erste Vorteil eines Hochbeetes liegt wohl in dem Umstand, dass Sie sich beim Gärtnern nicht mehr bücken müssen. Hochbeete sind rückenschonend. Das erleichtert Ihnen die Arbeit, sofern das Beet die richtige Höhe hat.
In Hochbeeten gedeihen meist weniger Beikräuter, da die Samen nicht so hoch fliegen. Sie müssen also weniger Unkraut jäten.
Hochbeete können Sie fast überall aufstellen. Ob Terrasse, Balkon oder Garten – ist ausreichend Platz vorhanden, kann das Hochbeet entstehen. Die Größe und Form des Hochbeetes richtet sich nach dem Platzangebot. Die Erde können Sie perfekt auf die Pflanzen abstimmen, die später im Hochbeet wachsen sollen.
Zu den wichtigsten Vorteilen eines Hochbeetes gehört aber das besondere Mikroklima, das sich darin entwickelt. Die Erde im Hochbeet erwärmt sich schneller und auch in bodennaher Region bleibt es im Hochbeet wärmer als bei ebenerdigen Beeten. Zusätzlich entsteht durch den besonderen Aufbau eine Verrottungswärme, welche die Wurzeln schneller erwärmt. Pflanzen wachsen meist schneller und intensiver und die Ernte-Saison lässt sich gut verlängern. Meist können Sie mit einem Hochbeet noch weit in den Winter ernten.
Hochbeete bieten nicht nur Kräutern und Gemüse einen tollen Platz, sondern können auch zur Schmetterlingswiese auf dem Balkon oder der Blumenrabatte auf der Terrasse werden. Geschickt angelegt, sind sie auch ein toller Sichtschutz.
Vorteile hat das Hochbeet also jede Menge zu bieten.
Haben Hochbeete auch Nachteile?
Wo Sonne ist, da ist natürlich auch Schatten. Auch Hochbeete haben Nachteile, die nicht ganz von der Hand zu weisen sind. So können die Hochbeete ziemlich teuer werden. Wer nicht die Möglichkeit hat, ein solches Beet aus Resten wie Paletten oder Ähnlichem zu bauen, muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Je nach Modell kommen Sie schnell in den mittleren dreistelligen Bereich.
Ebenfalls nicht ganz einfach ist das Befüllen. Je nach Größe passt schon einiges in so ein Hochbeet rein. Im Garten ist es deshalb günstig, wenn Sie mehrere Hochbeete haben, von denen eins immer brach liegt, um neu befüllt zu werden.
Einige Schädlinge fühlen sich im Hochbeet sehr wohl. Deshalb sollten gerade Wühlmäuse von vornherein ausgesperrt werden.
Hochbeete benötigen etwas mehr Wasser, da Feuchtigkeit in diesen Beeten schneller verdunstet. Es kann deshalb erforderlich sein, mehrmals am Tag zu gießen. Eine Wasserstelle sollten Sie deshalb in der Nähe haben.
Der beste Platz für ein Hochbeet
Einen idealen Platz für das Hochbeet gibt es nicht. Dieser richtet sich immer nach den Pflanzen, die Sie darin unterbringen möchten. Da die meisten Pflanzen Sonne wollen, ist ein Sonnenplätzchen nicht verkehrt. Sie können aber auch einen Teil des Beetes in den Halbschatten stellen und so gleich mehrere Ansprüche erfüllen. Legen Sie das Hochbeet als langes Rechteck an, ist eine Nord-Süd-Ausrichtung optimal.
Wie legen Sie ein Hochbeet richtig an?
Nachdem der Rahmen des Hochbeetes aufgestellt ist, geht es ans Befüllen. Damit sollten Sie sich Zeit lassen. Optimal ist es, wenn Sie das Hochbeet erst einmal als Komposter nutzen. Ganz unten kommen Zweige, Äste und Laub hinein. Nun können Sie Küchenabfälle im Hochbeet sammeln. Sie können aber auch eine Fuhre gut abgelagerten Pferdemist einbringen. Die oberste Schicht sollte aus einer feinkrümeligen Gartenerde bestehen, die gut mit Humus und Nährstoffen angereichert ist.
Der Aufbau in Schichten hat seinen Vorteil: Das Material zersetzt sich unterschiedlich schnell. Dabei werden immer wieder Nährstoffe freigesetzt. Stickstoffreiche Materialien wie Rasenschnitt und Mist geben außerdem auch Wärme ab. Allerdings sackt der ganze Aufbau nach und nach ab, sodass Sie immer wieder nach schichten müssen. Sie können natürlich auch nur Erde ins Hochbeet geben. Dann allerdings geht der Effekt der langen Nährstoffversorgung und des besonderen Mikroklimas verloren.
Was kann ins Hochbeet rein?
Wenn Sie Ihr Hochbeet frisch angelegt haben, ist es voller Nährstoffe. Sie sollten also im ersten Jahr unbedingt Starkzehrer anbauen. Dazu gehören Kürbis, Gurke, Tomate, Kohl und Paprika. Apropos Tomaten – ich habe meine Tomaten nun das 3. Jahr im gleichen Hochbeet. Da ich einen guten Aufbau mit verschiedenen Materialien gemacht habe, tragen meine Tomaten immer noch mehr als reichlich. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsearten mögen Tomaten den Anbau an gleicher Stelle über mehrere Jahre. In den folgenden Jahren bauen Sie dann Mittelzehrer und zum Schluss Schwachzehrer an.
Nicht so gut fürs Hochbeet geeignet sind Pflanzen, die viel Raum benötigen wie die Zucchini oder der Kürbis. Prinzipiell können Sie natürlich auch diese im Hochbeet anbauen. Allerdings benötigen die Pflanzen viel Platz, sodass für andere Gemüsearten nur wenig Raum bleibt. Sie sollten auch von Gemüsearten absehen, die sehr hoch ranken. Ab einer gewissen Wuchshöhe lassen sich diese nur sehr mühsam ernten, da die Höhe des Hochbeetes noch dazu kommt.
Welche Pflanzen fühlen sich im Hochbeet besonders wohl?
Es gibt Pflanzen, die sind vom Mikroklima im Hochbeet fasziniert und bringen eine dementsprechend reiche Ernte. Dazu gehört der Feldsalat, der im Hochbeet sein unkrautarmes Beet bekommt und durch den geschützten Standort in Herbst und Winter eine reiche Ernte bringt.
Auch Buschbohnen fühlen sich im Hochbeet besonders wohl, ebenso wie Salat. Rote Beete mögen den lockeren Boden und die vielen Nährstoffe im Hochbeet. Besonders Baby Beets sind fürs Hochbeet bestens geeignet, da sie nicht so viel Platz benötigen. Frühlingszwiebeln und Kapuzinerkresse wachsen unermüdlich im Hochbeet. Die Kapuzinerkresse ist zudem ein Hingucker, der über die Ränder wächst. Auch Kohlrabi, Knollenfenchel und Tomaten sind fürs Hochbeet geeignet. Erdbeeren tragen besonders reich in den hohen Beeten. Und schließlich sind auch Kräuter ein Liebhaber der Beete. Da Hochbeete immer etwas trockener sind, sind sie vor allem für mediterrane Kräuter geeignet.
Pflanzabstand im Hochbeet – was ist anders
Das Thema Pflanzabstand im Hochbeet ist sehr umstritten. Hier hilft nur testen. Während die einen der Meinung sind, dass der Abstand zwischen den Pflanzen geringer sein kann, entscheiden sich die anderen für einen größeren Pflanzabstand. Im Prinzip haben beide recht. Ein Hochbeet hat sehr viel mehr Nährstoffe als ein ebenerdiges Beet. Sie können deshalb mehr Pflanzen darin unterbringen. Allerdings sollten Sie auch daran denken, dass durch das große Angebot an Nährstoffen und das ideale Mikroklima jede einzelne Pflanze auch größer wird. Sie sollten sich deshalb am besten für eine Mischkultur entscheiden, mit der Sie den Platz optimal ausnutzen.
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