Mit Hornveilchen bringen Sie im Frühling und Herbst einen hübschen Blütenschmuck auf Ihren Balkon oder in Ihren Garten. Die bis zu 20 Zentimeter hohe Pflanze zeichnet sich nicht nur durch ihren hohen Zierwert aus, sondern sie gilt auch als Heilkraut. Wir erklären Ihnen, wie Sie Hornveilchen pflanzen und pflegen sollten und welche Heilwirkungen der Ein- oder Zweijährigen nachgesagt wird.
Wissenswertes über Hornveilchen
Die Bezeichnung Hornveilchen hängt mit dem kleinen Horn zusammen, das aus der Blüte ragt. Der lateinische Name lautet Viola cornuta. Die Pflanze stammt aus den Pyrenäen und ist krautig und ausdauernd. Sie blüht von Mai bis Oktober, wobei Sie Hornveilchen in vielen Blütenfarben erhalten können. Diese unterschiedlichen Blütenfarben entstanden durch Kreuzung und Züchtung mit Stiefmütterchen.
In der Regel sind Hornveilchen zweijährig. Es gibt aber auch einjährige Sorten. Sie sind umso langlebiger, je größer der Anteil an Wilden Hornveilchen ist. Wenn die Gene der Stiefmütterchen überwiegen, sind die Pflanzen kurzlebiger, weniger winterfest und sie haben größere Blüten. Hornveilchen haben grüne, eiförmige Blätter mit einem gekerbten Rand. An der Blattunterseite befinden sich feine Haare.
Selbstaussaat der Hornveilchen
Die Blüten sind mit einem Durchmesser von etwa 3 Zentimetern klein. Am Ende der Blüte sitzt ein Sporn. Diesem kurzen „Horn“ verdanken die Pflanzen ihren Namen. Die Hauptblütezeit beginnt im März und die zweite Blüte folgt im Herbst. Sollten Sie Hornveilchen ins Beet pflanzen, ist mit einer Selbstaussaat zu rechnen. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte, die im reifen Zustand aufplatzen und kleine Samen verstreuen. Sie können die Selbstaussaat verhindern, indem Sie die verwelkten Blütenstände rechtzeitig beseitigen.
Boden und Standort
Hornveilchen bevorzugen einen hellen, feuchten Standort mit einem humosen, lockeren Boden. Staunässe mögen sie nicht. Sie kommen mit sonnigen und halbschattigen Plätzen zurecht. Versorgen Sie den Boden vor der Pflanzung mit Vorratsdünger, Kompost oder Hornmehl.
Hornveilchen aussäen
Sie können Hornveilchen ab Januar im Haus vorziehen oder bis Ende September direkt ins Beet aussäen. Für die Aussaat können Sie die Samen ihrer Hornveilchen verwenden. Es kann jedoch sein, dass die Blütezeit kürzer ausfällt. Die Blühfreudigkeit ist immer vorhanden. Da die Samen eine Kälteeinwirkung benötigen ist es ratsam, mit der Aussaat im Freien bis zum Sommer zu warten. Dann keimen sie im Frühling.
Hornveilchen sind Lichtkeimer. Säen Sie die Samen aus und drücken Sie die Saatkörner lediglich leicht an. Befeuchten Sie die Erde und halten Sie die Erde weiterhin feucht. Die Keimtemperatur sollte sich zwischen 15 und 18 Grad Celsius bewegen. Die Keimzeit beträgt 8 Tage bis 4 Wochen. Die Saat kann an einem Schattenplatz erfolgen. Somit trocknet auch die Erde nicht zu schnell aus. Sobald erste Keimblätter sichtbar werden, müssen die Pflanzen einen hellen Standort bekommen.
Die Pflanzung von Hornveilchen
Sie können die Pflanzen von März bis Oktober einpflanzen. Ratsam ist es, Hornveilchen nicht in der Blütezeit zu pflanzen, denn das kann die Pflanzen überanstrengen. Die Wirkung der Blüte ist größer, wenn Sie Hornveilchen in Gruppen pflanzen. Wählen Sie verschiedene Farben aus, sodass Sie von einem bunten Blütenmeer profitieren. Hornveilchen eignen sich für Staudenbeete, aber auch für Steingärten. Sie kommen zwar einem sonnigen Platz zurecht, bevorzugen jedoch halbschattige Standorte. Somit können Sie die Pflanzen als Unterpflanzung für Bäume verwenden. Das Gute daran ist: Durch die Hornveilchen ziehen Sie Bienen in Ihren Garten, die die Blüten von Obstbäumen bestäuben.
Beim Kauf von Jungpflanzen sind ein paar Dinge zu beachten. In der Regel sind die Pflanzen aus Stecklingen gezogen. Kommen die Pflanzen aus dem Gewächshaus, sind sie nicht an Frost gewöhnt. Bis Mitte Mai kann immer noch Nachfrost auftreten. Deshalb müssen Sie vor dem Einpflanzen die Hornveilchen an Kälte gewöhnen. Eine andere Möglichkeit ist es, Pflanzen zu kaufen, die im Kalthaus gezogen wurden.
Tipp! Greenpeace weist darauf hin, dass viele Zierpflanzen und Blumen aus Supermärkten oder Baumärkten mit bienengefährdenden Pestiziden belastet sind. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Jungpflanzen im Fachhandel kaufen.
Das Pflanzloch sollte die doppelte Größe wie der Wurzelballen aufweisen. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern ein. Lockeren Sie den Wurzelballen leicht mit den Händen, setzen Sie die Pflanze in das Pflanzloch und klopfen Sie die Erde fest. Gießen Sie die Hornveilchen gut an und nutzen Sie Gießwasser mit Flüssigdünger. Sehr hübsch wirken Hornveilchen im Sommer in Kombination mit Zinnien und Astern. Im Herbst können Sie Dahlien oder Chrysanthemen als Partner wählen.
Hornveilchen auf dem Balkon
Auch im Topf machen sich Hornveilchen gut, sodass Sie mit den hübschen Pflanzen Ihren Balkon oder Ihre Terrasse dekorieren können. Achten Sie auf eine gute Drainage, denn Staunässe kann die Pflanze nicht vertragen. Legen Sie Kies oder Tonscherben in das Pflanzgefäß, bevor Sie es mit Erde befüllen.
So pflegen Sie Ihre Hornveilchen
Möchten Sie die Blütezeit verlängern, sollten Sie die verwelkten Blütenstände regelmäßig entfernen. Dadurch steckt die Pflanze ihre Energie in die Blüte und nicht in die Bildung von Samen. Gleichzeitig verhindern Sie damit die Selbstaussaat. Nach der ersten Blütenphase ist ein Rückschnitt ratsam. Der Schnitt fördert einen buschigen Wuchs und unterstützt die zweite Blütenphase im Herbst. Schneiden Sie die Pflanze auf die Hälfte zurück. Im Oktober endet die zweite Blütenphase. Schneiden Sie jetzt die Pflanze bodennah zurück.
Hornveilchen haben einen hohen Wasserbedarf, der sich während der Blütezeiten noch einmal erhöht. Sorgen Sie dafür, dass die Erde stets feucht bleibt, aber verhindern Sie Staunässe. In der kalten Jahreszeit fährt die Pflanze ihren Stoffwechsel herunter. Somit müssen Sie im Winter nicht gießen. Stehen Ihre Hornveilchen unter einem Dach, gießen Sie die Pflanzen im Winter nur leicht.
Der Nährstoffbedarf der Hornveilchen ist nur mäßig. Bekommen die Pflanzen zu viel Dünger, werden sie spindelig und neigen zum Höhenwuchs. Düngen Sie einmal im März mit einem organischen Dünger. Organische Dünger sind wesentlich umweltfreundlicher als Mineraldünger. Wenn Sie Jungpflanzen im Frühling oder Sommer setzen, sollten Sie dem Gießwasser Flüssigdünger zufügen. Ansonsten ist es bei älteren Hornveilchen ausreichend, wenn Sie ihnen eine zweite Düngung nach der ersten Blütezeit geben.
Müssen Hornveilchen vor Frost geschützt werden?
Hornveilchen stehen an ihrem natürlichen Heimatort in Höhenlagen bis 2.500 Meter. Die meisten Sorten sind winterhart und haben mit Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius keine Probleme. Als besonders robust gelten die Sorten der Serie namens „Ice Babies“. Dennoch können Sie den Hornveilchen helfen, besser über den Winter zu kommen und mit ganzer Kraft der Blütezeit entgegen zu gehen. Mit einem solchen Schutz verläuft die Winterpause für die Pflanzen erholsam.
- Schneiden Sie die Pflanzen im Oktober bodennah zurück.
- Decken Sie die Hornveilchen mit Fichtenzweigen, Rindenmulch, Laub, Reisig, Moos oder Vlies ab.
- Die Pflanzen werden im Winter weder gedüngt noch gegossen.
- Beseitigen Sie Ende Februar wieder den Winterschutz.
Hornveilchen als Heilkraut
Hornveilchen werden in der Heilkunde bei Erkältung und Hautkrankheiten eingesetzt. Bei Erkältung und Husten wird ein Tee aufgegossen und getrunken. In der Pflanze sind Schleimstoffe, Triterpene, Saponine, Gerbstoffe und Flavonoide enthalten. Aufgrund dieser Substanzen sollen Hornveilchen entwässernd, antioxidativ, schmerzstillend und schleimlösend wirken.
Die Wirksamkeit ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Möchten Sie trotzdem einen Tee zubereiten, müssen Sie die blühenden Pflanzen im Frühling oder Sommer ernten und als locker gebundene Büschel zum Trocknen aufhängen.
Geben Sie 2 Teelöffel zerkleinertes, getrocknetes Kraut in eine Tasse und übergießen Sie das Kraut mit 250 Milliliter heißem Wasser. Lassen Sie den Tee ungefähr 10 Minuten ziehen und seihen Sie ihn anschließend ab. Trinken Sie eine bis 2 Tassen täglich. Zur Behandlung von Akne, Milchschorf, Ekzemen, Hautjucken oder anderen Hauterkrankungen tränken Sie einen Wattepad mit Tee und betupfen damit die betroffenen Hautstellen.