Ein Hügelbeet ist nährstoffreich und perfekt für den Anbau von Starkzehrern geeignet. Es bietet die Möglichkeit, Abfälle zu verwerten, die auf dem Kompost keinen Platz mehr haben. Auf einer geringen Anbaufläche lassen sich mit einem Hügelbeet größere Erträge erzielen.
Gute Gründe für ein Hügelbeet: Ernteverfrühung und höhere Erträge
Ein Hügelbeet ist nicht zu verwechseln mit einem Hochbeet, denn es hat keine Einfassung und ist ein Hügel aus verschiedenen Schichten von organischem Material. Zur Mitte hin ist dieser Hügel erhöht. Die Vorteile eines Hügelbeetes sind ähnlich wie bei einem Hochbeet. Im Gegensatz zu einem normalen Beet ermöglicht das Hügelbeet aufgrund der sich entwickelnden Wärme einen früheren Anbau. Es verlängert die Anbau- und Ernteperiode und bietet auch im Herbst noch genug Wärme für die Pflanzen.
In seiner Form erinnert ein Hügelbeet an einen frisch aufgesetzten Komposthaufen. Ähnlich wie bei einem Komposthaufen schichten Sie verschiedene organische Materialien auf, die verrotten und dabei Wärme entwickeln. Aufgrund des Rotteprozesses ist das Hügelbeet außerordentlich nährstoffreich. Es ermöglicht bereits im ersten Jahr den Anbau von Starkzehrern und wärmeliebenden Gemüsesorten. Da ein Hügelbeet Wasser speichern kann, trocknet es auch in den Sommermonaten nicht so stark aus und muss nicht so intensiv bewässert werden wie ein anderes Beet.
Aufgrund der Verrottung bleibt das humusreiche Substrat immer locker, sodass sich keine Staunässe bildet. Die Pflanzen sind daher weniger anfällig für Pilzkrankheiten. Das Hügelbeet ist dreidimensional aufgebaut und bietet eine größere Anbaufläche auf dem gleichen Grundriss wie ein anderes Beet. Auf lange Sicht trägt das Hügelbeet zur Bodenverbesserung bei. Nach ungefähr sechs Jahren ist das Material verrottet. Dort, wo das Hügelbeet gestanden hat, ist der Boden mit Nährstoffen angereichert.
Wahl des richtigen Standorts: Ausrichtung von Norden nach Süden
Damit Sie alle Vorteile des Hügelbeets ausschöpfen können, kommt es auf den richtigen Standort an. Das Beet muss genügend Sonne bekommen und sollte von Norden nach Süden ausgerichtet sein, da die Morgensonne am stärksten ist. So bekommen wärmeliebende Pflanzen genügend Sonne und werden den ganzen Tag über gut damit versorgt, wenn die Längsseiten nach Osten und Westen ausgerichtet sind. In nördlicher und westlicher Richtung ist ein Windschutz sinnvoll, der aus Obstbäumen, Hecken oder Sträuchern bestehen kann.
Schichten im Hügelbeet: Materialien, die Sie verwenden sollten
Ein Hügelbeet besteht grundsätzlich aus fünf Schichten:
- unterste Schicht aus grobem Material wie Holz, Ästen und Strauchschnitt, ungefähr 40 Zentimeter hoch
- zweite Schicht aus Erdaushub oder umgedrehten Rasensoden, ungefähr 15 Zentimeter stark
- dritte Schicht aus feuchtem Laub oder Stroh, ungefähr 20 Zentimeter hoch
- vierte Schicht aus verrottetem Stallmist oder grobem Kompost, ungefähr 15 Zentimeter stark
- fünfte Schicht aus Gartenerde, gemischt mit reifem Kompost, ungefähr 20 Zentimeter stark
Als sechste Schicht können Sie noch eine Mulchschicht aufbringen, um die Oberfläche besser vor Erosion zu schützen und die Feuchtigkeit besser zu halten.
Tipp: Haben Sie den Erdaushub für das Hügelbeet vorgenommen, legen Sie ein Wühlmausgitter in die Mulde, damit keine Maulwürfe oder Wühlmäuse zu Ihren Gemüsepflanzen vordringen können.
Hügelbeet anlegen: die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein Hügelbeet sollte ungefähr vier Meter lang, 1,50 Meter breit und einen Meter hoch sein. Um ein Hügelbeet anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Stecken Sie die Fläche ab und heben Sie die Grasnarbe aus. Nun können Sie ein Wühlmausgitter einbringen.
- Sammeln Sie Totholz wie Baumstämme, Äste und Baumschnitt, aber achten Sie darauf, dass das Holz keine Knospen hat, die austreiben könnten. Schichten Sie das Holz in die Mulde. Achten Sie darauf, dass der Hügel aus Totholz längs in der Mitte am höchsten ist.
- Schichten Sie die zuvor ausgehobene Grasnarbe mit dem Grün nach unten auf das Totholz.
- Bringen Sie feuchtes Laub oder Stroh ungefähr 20 Zentimeter hoch auf die Grasnarbe.
- Schichten Sie Pferdemist oder Kuhdung auf das Laub, damit die Pflanzen genug Nahrung und Wärme bekommen. Haben Sie keinen Mist zur Verfügung, verwenden Sie groben Kompost.
- Mischen Sie Gartenerde mit reifem Kompost und bringen Sie dieses Gemisch als oberste Schicht auf das Hügelbeet.
Um das Austrocknen und die Erosion zu verhindern, können Sie noch eine Mulchschicht aus Heu, gehäckseltem Stroh oder Rasenschnitt auf das Hügelbeet bringen.
Hügelbeet bepflanzen: auf die Fruchtfolge achten
Bei der Bepflanzung des Hügelbeets müssen Sie die Fruchtfolge beachten und im ersten Jahr nur Starkzehrer pflanzen, da diese die Nährstoffe abbauen. Gut geeignet sind
- Kohlsorten,
- Zucchini,
- Melonen,
- Paprika,
- Auberginen,
- Tomaten,
- Kürbis und
- Mais.
Im zweiten Jahr pflanzen Sie Mittelzehrer wie Erdbeeren, Möhren, Kohlrabi, Rote Bete oder Zwiebeln. Ab dem dritten Jahr eignet sich das Hügelbeet für Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen, Salat, Spinat, Radieschen oder Kräuter. Das Hügelbeet sollten Sie nach sechs Jahren erneuern, da dann das Material verrottet ist und nur noch wenige Nährstoffe vorhanden sind.
Tipp: Auf keinen Fall sollten Sie im ersten Jahr Spinat, Mangold, Rettich, Petersilie oder Salat pflanzen, da diese Pflanzen zu den Nitratsammlern gehören und zu viel davon einlagern könnten.
Hügelbeet bewässern: Rinnen und Mulden anlegen
Mit einer Mulchschicht verhindern Sie, dass die obere Schicht im Hügelbeet austrocknet. Damit das Wasser nicht herunterrinnt, legen Sie Mulden und Rinnen für das Gießen an. Formen Sie am Scheitelpunkt des Beetes eine mehrere Zentimeter tiefe Rinne und bilden Sie um das Beet herum Mulden von der Breite einer Hand. Um die Feuchtigkeit gezielt an den Wurzeln zu verteilen, verlegen Sie zwischen dem Gemüse Perlschläuche.