Ist es Ihnen auch schon so ergangen? Wenn man sich nach einem langen Winter endlich nach wärmeren Temperaturen sehnt, ist irgendwann der Zeitpunkt da, an dem man den Frühling nicht nur sehen, sondern sogar riechen kann. Einen Anteil daran hat natürlich die Natur, die jetzt erwacht und nicht selten sogar schon mit vielen tollen Blüten aufwartet. Dazu gehören zahlreiche Frühlingsblüher, wie etwa die Hyazinthen, die zudem einen starken Duft aussenden, der manchen in Räumen sogar zu viel werden kann. Lassen Sie uns Hyazinthen mal etwas genauer betrachten und erfahren Sie hier alles über die beliebten Zwiebelgewächse.
Die Hyazinthe im Steckbrief
Name: Hyazinthe
Botanischer Name: Hyacinthus
Familie: Spargelgewächse
Herkunft: Naher Osten, Iran, Turkmenistan
Arten: 3 (Hyacinthus orientalis = Gartenhyazinthe, Hyacinthus litwinovii, Hyacinthus transcaspincus)
Sorten: über 100 Hybriden
Wuchshöhe: 15 bis 30 Zentimeter
Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarben: Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot, Violett, Blau, Schwarz
Hyazinthen sind in allen Pflanzenteilen giftig
Name und Herkunft der Hyazinthe
Pflanzennamen entstehen ja gerne mal in Mythologien. So auch bei der Hyazinthe. Der griechische Gott Apollo soll es gewesen sein, der die Blume nach dem Sohn des spartanischen Königs Amyklas benannt hat. Der Sohn hieß Hyakinthos und war ein wunderschöner Jüngling, der eines Tages von einem Diskus tödlich getroffen wurde. Dort, wo er starb, floss sein Blut in den Boden und wenig später wuchs genau an dieser Stelle eine wunderschöne Blume.
Von den drei Arten ist die Gartenhyazinthe die bekannteste. Ihr natürliches Vorkommen reicht von der Türkei bis nach Israel. Die beiden anderen Arten sind im Iran und in Turkmenistan heimisch. Wohl im 16. Jahrhundert kam die Hyazinthe nach Frankreich, wo man damit begann, sie auch in Mitteleuropa zu kultivieren. Gezüchtet werden Hyazinthen heutzutage vor allem in den Niederlanden.
Hyazinthen – Zwiebeln müssen im Herbst in die Erde
Mit Hyazinthen ist es wie mit allen anderen Blumenzwiebeln, die im Frühling blühen: Sie müssen bereits im Herbst gesteckt werden. Dazu gehören zum Beispiel auch Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen und Krokusse. Die beste Pflanzzeit ist von Ende September bis Ende November, Sie haben also eine Menge Zeit dafür. Selbst im Dezember und Januar können Sie die Zwiebeln noch in die Erde bringen, sofern diese nicht gefroren ist.
Und so geht´s:
- Graben Sie ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so tief, wie die Blumenzwiebel breit ist. Gerne auch noch etwas tiefer, denn Hyazinthen sind mit ihren großen Blüten sehr schwer und könnten umkippen, wenn die Zwiebel zu nah an der Erdoberfläche liegt.
- Legen Sie pro Pflanzloch eine Zwiebel hinein, immer mit der Spitze nach oben. Schön sieht es aus, wenn Sie Hyazinthen in Gruppen pflanzen oder auch zusammen mit Tulpen oder Narzissen. Dann lassen Sie bitte einen Abstand von etwa 10 Zentimetern zwischen den Zwiebeln.
- Füllen Sie das Loch nun wieder locker mit Erde.
Natürlich können Sie Hyazinthen auch im Blumenkübel anpflanzen und auf Terrasse oder Balkon stellen. Achten Sie darauf, dass der Blumentopf ein Abflussloch hat bzw. fügen Sie eine Drainage ein, damit keine Staunässe entsteht, denn das könnte zu Fäulnis führen.
Warum Hyazinthen den Winter draußen verbringen
Pflanzen wachsen in der Regel, wenn es warm ist. Doch manche Pflanzen brauchen Kälte, um überhaupt austreiben zu können. Dazu gehören auch die Hyazinthen. Warum ist das so? Nun, im Prinzip ist das ein Schutzmechanismus der Pflanze, damit diese nicht bereits im Herbst austreibt und die Triebe im Winter durch die kalten Temperaturen dann erfrieren würden.
Das bedeutet: Hyazinthen im Herbst stecken und sich im Frühling über herrlich blühende Frühlingsboten freuen. Sofern Sie den Zeitpunkt verpasst haben, können Sie als Alternative die Zwiebeln auch für mindestens 3 Wochen in den Kühlschrank legen. Dort erhalten Sie bei Temperaturen unter 10 Grad den benötigten Kältereiz und treiben aus. Sobald sie das tun, können Sie sie in die Erde stecken.
So werden Hyazinthen gepflegt
Hyazinthen mögen es am liebsten sonnig oder halbschattig, die Erde sollte durchlässig sein, notfalls mit Sand lockerer machen. Wichtig ist, dass keine Staunässe entsteht, da die Zwiebeln sonst faulen können. Werden sie im Topf gepflanzt, sollte dieser über ein Abflussloch oder eine Drainage verfügen.
Sofern keine längeren Trockenperioden stattfinden, müssen Sie die Hyazinthen im Blumenbeet nicht gießen, ansonsten dann, wenn die Erde leicht angetrocknet ist. Im Topf sieht das etwas anders aus, hier trocknet die Erde schneller aus, sodass Sie ab und zu zur Gießkanne greifen sollten. Düngen ist nicht zwingend nötig, Sie können aber gerne einen Dünger geben, sobald die Pflanze austreibt – das stärkt sie zusätzlich.
Ist die Blüte vergangen, wird diese direkt abgeschnitten, um zu vermeiden, dass sich Samen bilden. Zwar könnten Sie Samen zur Vermehrung verwenden, bei Hyazinthen ist das aber nicht sehr erfolgversprechend. Das Grün lassen Sie aber bitte so lange an der Zwiebel, bis dieses ebenfalls verwelkt ist. Der Grund: Darin befinden sich wichtige Nährstoffe, die sich so in der Zwiebel ablagern können.
Wenn auch das Grün vergangen ist, können Sie die Zwiebeln entweder in der Erde lassen, wo sie sich selbst durch Tochterzwiebeln vermehren, Sie können die Zwiebeln aber auch ausgraben. Entfernen Sie die Erde gründlich, kontrollieren Sie die Zwiebeln auf Schäden oder Fäulnis und lagern Sie die gesunden Zwiebeln bis zum Herbst dunkel und trocken am besten in Kisten mit Sand. Im Herbst dürfen sie dann wieder in die Erde.
Krankheiten und Schädlinge an Hyazinthen
Wenn die Zwiebeln der Hyazinthe faulen oder schimmeln, dann liegt das meist an einem Pflegefehler, nämlich an zu viel Nässe bzw. an Staunässe. In diesem Fall müssen Sie die Pflanze leider entsorgen. Dies sehen Sie natürlich nur, wenn Sie die Zwiebeln ausgraben. Bleiben diese dauerhaft in der Erde, dann kümmert der Austrieb und eine Blüte bleibt aus. In diesem Fall die Zwiebeln aus der Erde holen und kontrollieren, ggf. entsorgen. Ebenso können folgende Krankheiten und Schädlinge auftreten:
- Ringelkrankheit
Fadenwürmer sind für die sogenannte Ringelkrankheit verantwortlich. Dabei bilden sich gelbe Flecken auf den Blättern und an den Sprossen. Graben Sie in diesem Fall die Zwiebel aus und lagern Sie diese trocken. Sofern sie bereits fault, müssen Sie sie entsorgen.
- Rußtau
Bildet sich ein schwarz-brauner Rasen auf den Blättern, dann ist es vermutlich Rußtau – ein Pilz, der durch den Kot von Insekten auftreten kann. Rußtau lässt sich meist gut mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel entfernen.
- Wühlmäuse
Damit Ihre Hyazinthenzwiebeln nicht von Wühlmäusen aufgefressen werden, sollten Sie sie am besten in einem Pflanzkorb aus Draht in die Erde setzen, damit die Nager nicht an die Zwiebeln gelangen.